Sorgenkind Aji Amarillo und Schnurfüsser-Invasion

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Chiligrünschnabel
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Guten Abend liebes Forum

Vor rund 9 Monaten hat mich das Chili Fieber gepackt, als ich eine Rocoto und eine Aji Amarillo Pflanze erhielt. Ich bin absoluter Neuling und habe in den letzten tagen und Wochen versucht, meine Chili-Probleme selber in den Griff zu kriegen, leider ohne Erfolg. Mein erster Post ist deshalb etwas verzweifelter Natur...

Die Rocoto gedieh prächtig und im Dezember konnte ich 9 Früchte ernten. Aus einigen Samen habe ich bereits Keimlinge anziehen können. Diese haben aber seit einer Woche das Wachstum (gefühlt) eingestellt.
Roco_3.jpeg


Für die Überwinterung habe ich die Pflanze dann zurückgeschnitten, und noch einige Blätter stehen lassen. Kurz darauf wuchsen bereits wieder neue Triebe. In der Erde habe ich vor einer Weile kleine weisse Tierchen entdeckt. Sie fliegen nicht, krochen nur herum. Vor rund einer Woche fiel mir auf, dass während dem Giessen immer wieder "Tausendfüsser" aus der Erde krochen, später als Schnurfüsser identifiziert. Täglich hatte ich mehrere "Sichtungen", teils auch ohne mein Zutun (z.B. Giessen). Gestern entdeckte ich zwei Regenwürmer, welche ich in den vergangenen 9 Monaten noch NIE zu Gesicht bekommen hatte. Diese waren gestern und heute praktisch ausschliesslich in der obersten Erdschicht oder ausserhalb unterwegs. Ich habe die oberen 3-4cm Erde mal etwas aufgelockert und alle zutage geförderten Schnurfüsser entfernt. In etwa 30min. hatte ich locker über 20 Stück eingesammelt (s. Foto). Meine Fragen/Bedenken dazu:
  • Schnurfüsser seien Nützlinge. Ist das auch so wenn sie in dieser grossen Zahl auftreten?
  • Woher kommen die Dinger? Seit 9Monaten als Schläfer in der Erde und jetzt aktiv geworden? Evtl. Temperatur zu konstant?
  • Was treibt Regenwürmer dazu, sich nur noch an der Oberfläche aufzuhalten? Zu grosse Schnurfüsser Population vielleicht?
  • Gibt es Mittel, diese "Epidemie" einzudämmen? Ich möchte nicht wirklich dass sich diese Viecher in meinem Haus verbreiten....
Roco_1.jpegRoco_2.jpegSchnur.jpeg

Nun zum anderen Sorgenkind.
Die Aji Amarillo kam bereits in der Blüte zu mir, verlor aber innert kurzer Zeit Blüten und Blätter. Da sie in einem kleinen Topf stand, erfolgte dann der Umzug in einen grossen Kübel (35l) mit frischer Tomatenerde. Dies schien es ihr gut zu bekommen und neue Triebe waren sichtbar. Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer und es ging ihr wieder zusehends schlechter: Die Triebe starben fast alle ab. In dieser zeit entdeckte ich immer wieder Trauermücken an der Pflanze, griff zu Gelbtafeln und Neemöl, aber die Plage blieb. Für die Überwinterung habe ich die Chilis dann ins Haus gebracht und versuchte die Trauermücken mit Neemöl, Gelbtafeln und Fadenwürmern auszurotten, ohne Erfolg. Als letzte Massnahme habe ich frische Erde im Backofen sterilisiert, die Aji umgetopft und zurückgeschnitten. Einen Trieb liess ich ihr noch, dieser starb aber innert Kürze ab. Die Trauermücken sind jetzt zwar Geschichte, aber der Pflanze scheint es schlecht zu gehen. Der Stängel scheint zu verholzen, grün ist nur an wenigen Stellen übrig.
Aji.jpeg

Ein paar allgemeine Infos zu den Standorten. Über den Sommer/Herbst standen die Chilis an der Hausseite des Wintergartens. Licht und Wärme waren genug vorhanden. Jetzt stehen sie im Dachgeschoss unter einem Dachfenster (Ausrichtung Ost) bei ~20-22°. Die Keimlinge hatt ich zuerst auf dem Heizkörper, nachdem die Triebe sichtbar wurden habe ich sie ebenfalls ans Licht gestellt.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen, hatte ähnliche Probleme? Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

LG, Lukas
 
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Hallo und willkommen Lukas.

Zu den Keimlingen: kein Wunder dass die nicht wachsen bei der Konkurrenz ;) Eine Pflanze pro Töpfchen reicht, die restlichen kannst du ausreissen oder mühevoll alle vereinzelt, dabei wirst du aber die Wurzeln sehr verletzen. Ansonsten so hell wie nur möglich ans Fenster und kühler stellen

Deine Überwinterer stehen vermutlich viel zu nass. Regenwürmer kommen tagsüber eigentlich nur an die Oberfläche wenn ihnen irgendwas überhaupt nicht gefällt.

Aber warum machst du dir so große Mühe mit den Überwinterern? Du hast hübsche neue Keimlinge und Samen von Amarillo bekommst du überall für kleines Geld. Eine Bekämpfung deiner Schädlinge halte ich für problematisch,ich würde am ehesten umtopfen und dabei die Wurzeln komplett von Erde befreien.
Außerdem: viel weniger Giessen, es macht der Pflanze nichts wenn Mal die Blätter hängen. Und eine Pflanze mit kaum Blätter braucht auch (fast) kein Wasser.

Viel Erfolg!
 
Hallo Renate

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das hatte ich mir bei den Keimlingen auch schon gedacht, irgendwie konnte ich mich aber nicht dazu durchringen. Werde ich heute noch erledigen. Wenn du sagst "kühler", welche Temperatur wäre noch OK?

Tja... ist halt irgendwie der Gärtner/Züchterstolz :rolleyes: hätte die Pflanzen gerne wieder selber "in Schuss" gebracht, anstatt in die Tonne werfen und neue nachziehen. Andererseits hatte ich natürlich keine Kontrolle über die Bedingungen im Topf, da ich beide bereits eingepflanzt erhalten hatte.
Ich werde die Roco mal in neue (sterilisierte) Erde umtopfen und allgemein weniger giessen. Die Amarillo behalte ich und hoffe, dass sie sich im Frühjahr wieder erholt.

LG, Lukas
 
Ich werde die Roco mal in neue (sterilisierte) Erde umtopfen
ach ja, da war noch was. Vom Sterilisieren im Backofen oder Mikrowelle ist eher abzuraten, da Du ALLE Mikroorganismen abtötest, auch die guten, die für die gute Erde überhaupt verantwortlich sind. Einfach ein Markenprodukt kaufen, am Besten eines, das nicht draussen gelagert wird, bzw. es nicht draufgeregnet hat (zu nass und Trauermücken)
Wenn du sagst "kühler", welche Temperatur wäre noch OK?
Gute Frage :) Keinesfalls mehr wie 20°C, also auf keinen Fall über die eingeschaltete Heizung auf die Fensterbank. Sonst brauchst Du extra Kunstlicht. Je wämer, desto heller muß es sein. Sonst vergeilen Dir die kleinen und werden istabil. Beim nächsten Mal umtopfen bis zu den Keimblättern einbuddeln.

Du kannst auch gerne hier dokumentieren, dann kann Dir von mehreren geholfen werden.
 
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