Staunässe vermeiden

Tiramisu

Besseresser
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Hi,

ich dachte mir, hierzu mal ein neues Thema aufzumachen, weil das meiner Meinung nach ein Begriff ist, der ständig verwendet wird, aber Neulingen vielleicht Fragen aufwirft.
Daher bedarf es erst einmal einer Definition.

Was versteht man unter Staunässe?
Ich definiere es so: Die Pflanze steckt in einem Übertopf und durch zuviel Gießen, wird dieser immer voller. Chilis sind keine Wasserpflanzen. Während man den Topf mit dem Zyperngras bis zur Oberkante voll gießen darf/soll, mögen die meisten anderen Pflanzen das ganz und gar nicht.
Wenn aber ein bißchen Wasser beim Gießen "unten herausläuft", ist das kein Problem, wenn es schnell genug verdunstet oder aufgenommen wird. Aber eben über mehrere Tage hinweg, goutiert das eine Chilipflanze nicht.
Die Wurzeln benötigen zwar Wasser, aber auch Sauerstoff.

Soweit zu meinen Erfahrungen.
Meine Empfehlungen: Keine Übertöpfe verwenden. Regelmäßig gießen, aber aufhören, "wenn es unten rausläuft". Töpfe "mit Füßchen" verwenden.

Habt Ihr mehr Empfehlungen oder Kritikpunkte?
 
Vom eigentlichen Sinn her beschreibst du Staunässe, allerdings nur vom eigentlichen Sinn.

Staunässe hat nicht direkt mit Übertöpfen zu tun.
Von Staunässe spricht man, wenn

a) der Pflanztopf noch nicht gut durchwurzelt ist und das noch nicht durchwurzelte Substrat durch zu häufiges Gießen vollgesogen ist. Das führt häufig dazu, dass neu gebildete feine Wurzeln in dem nassen Substrat direkt vergammeln.
b) wenn bei gut durchwurzelten Pflanzgefäßen kein Ablauf oder zumindest eine Drainageschicht vorhanden ist und zu viel gegossen wird. Dann passiert auch mit älteren Wurzeln a)
c) ein Pflanzgefäß hat zwar einen Ablauf, steht allerdings auf einem Topfuntersatz oder in einem Übertopf. Auch dann kommt es ggfs. wieder zu a) Hierbei kann ich das allerdings einfach verhindern, wenn ich hersusgelaufenes Wasser entleere.

Zum Gießverhalten: bei großen Pflanzen (gerade in sehr großen Pflanzgefäßen - natürlich mit Ablauf) kann ich nur empfehlen so viel zu gießen, dass Wasser herausläuft, denn dann weiß ich, dass das gesamte Substrat reucht ist und nicht nur die oberen Zentimeter. Denn das würde ggfs wieder das Wurzeelwachstum bremsen.
 
Danke 🙏 für das Anlegen des Threads.
Übertöpfe mit Füllstandsanzeige - bei den Bewässerungssystemen z.b. von Elho, Lechuza sind die Übertöpfe in Ordnung, darin befindet sich ein Wasserspeicher, die Chilis wurzeln dann tief bis ins Wasser hinein.
 
1-2 Tage macht es denen in der Regel nix aus nasse Füße zu haben......geht bei mir zum Teil gar nicht anders, wqeil die bis zum auspflanzen in den 9ner Töpfchen in der Eurobox stehen müssen..da manche Chilis schon so groß sind und manche Saufziegen sind und andere eher sparsame Trinker sind, muss ich immer soviel giessen, das unten ca. 5-10mm Wasser im Boden der Box steht..das ist aber immer spätestens nach 1-2 Tagen weg weil es dann eh wieder aufgesogen worden ist...
 
Vom eigentlichen Sinn her beschreibst du Staunässe, allerdings nur vom eigentlichen Sinn.

Staunässe hat nicht direkt mit Übertöpfen zu tun.
Von Staunässe spricht man, wenn
Ganz vielen Dank für Deinen Kommentar, selbstverständlich hast Du völlig Recht. Es war einfach zu verkürzt geschrieben. Das Problem ist eher, dass in Übertöpfen oder Töpfen ohne Ablauf man gar nicht sieht, dass Staunässe entsteht. Daher sollte man lieber auf sowas verzichten und Töpfe verwenden, wo man von vornherein sieht, wenn es zu nass wird. Ich finde auch die Verwendung von Pflanzschalen sehr praktisch. Also Wannen, wo mehrere Anzuchttöpfe gemeinsam drinstehen, statt für jeden Topf einen eigenen Untersetzer zu verwenden.
Der Vorteil ist der, dass erstens mehr Platz für das Ablaufen des Wassers zur Verfügung steht und zweitens schafft man es ja meist ohnehin nicht, allen Pflanzen genau die richtige Menge Wasser zu geben. Aus einer Pflanzwanne können sich dann auch die evtl. beim Gießen zu kurz gekommenen Pflanzen bedienen. (beschrieb auch Asturiano vorher genauso)
 
Danke 🙏 für das Anlegen des Threads.
Übertöpfe mit Füllstandsanzeige - bei den Bewässerungssystemen z.b. von Elho, Lechuza sind die Übertöpfe in Ordnung, darin befindet sich ein Wasserspeicher, die Chilis wurzeln dann tief bis ins Wasser hinein.
Da ich ja selber auch kein Experte bin: Verstehe ich das richtig, dass die Wurzeln, die beispielsweise unten aus den Töpfen herauswachsen, diese sogenannten Wasserwurzeln sind, die durchaus immer im Wasser stehen dürfen? Sprich, dass bei Töpfen "mit Füßchen" es völlig OK ist, wenn die Füßchen im Wasser stehen, der Topf als solches aber nicht?
unten.jpg

Hier zur Veranschaulichung zwei Töpfe: Links Pöppelmann, rechts Pasquini&Bini. So konzipieren die Hersteller ihre Töpfe, um eben Staunässe zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
die Töpfe von einem Selbstbewässerungssystem sehen etwas anders aus, als die auf deinem Bild. Ob die Wurzeln Wasserwurzeln heißen, die in den Wasserspeicher wachsen, kann ich nicht sagen (bin auch kein Experte 😉). Ich hatte aber so ein Selbstbewässerngssystem schon mit Chilis in Verwendung, dieses Jahr auch wieder (elho green basics Selbstbewässerungssystem). Hier rechts im Bild, mit gelben Übertopf:

 
Im Endeffekt dreht es sich bei dem Thema immer um die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Die kann durch diverse Ursachen beeinträchtigt sein. Beispiele würden ja schon genannt. In nassem Subtrat z.B. zirkuliert keine Luft, weil alle Zwischenräume mit Wasser gefüllt sind. Auch Wasserwurzeln würden hier absterben. Kurzzeitig ist das kein Problem, langfristig aber schädlich. Die Topfhersteller designen die Töpfe mit Füßen extra so, dass unten Luft Ran kommt. Die jetzt in einen Untersetzer zu stellen ist kontraproduktiv, weil sich eben auch das Substrat voll saugt. Gute Drainage Schicht hilft hier. Bei großen Pflanzen besonders an warmen Tagen darf das Substrat auch gern Mal klatschnass sein, da es eh in kurzer Zeit wieder trocknen wird.
In so einem Fall ist Staunässe auch gar nicht schädlich.
 
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