Stifado (griechisches Rindergulasch/Eintopf)

Gyric

Chili-Wiesel
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Dieses Gericht passt hervorragend in die kalte Jahreszeit, danach kuschelt man sich mit einem Bierchen oder etwas Glühwein in eine Decke auf die Couch und lässt es sich gutgehen ^^ Soulfood pur und die Gewürze passen sehr gut zu Weihnachten.


Stifado



Zutaten:

  • 1kg Rindergulasch

  • 800g ganz kleine, weiße Zwiebeln (~30-40mm, nur schälen und nicht kleinschneiden)

  • 1 große Zwiebel in Würfeln

  • 250-300ml Gemüse- oder Fleischbrühe, selbstgekocht

  • 200-250ml trockenen Rotwein (Zinfandel o.ä.)

  • 1 Dose Tomatenpüree (z.B. San Marzano Tomaten) ca. 400g

  • 2 EL Tomatenmark 3x konz.

  • ½ Knolle Knoblauch, nur die Zehen, grob gehackt

  • 6 Lorbeerblätter, ganz

  • Zimt nach Geschmack (ich hatte eine halbe Stange für 20 Minuten mitköcheln lassen)

  • 3 Nelken, ganz

  • 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen

  • ½ TL Orangenschale gemahlen/gehackt

  • ¼ Muskatnuss gerieben

  • 1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

  • 1-2 Prisen Chilipulver oder -flocken

  • grobes Meersalz, unbehandelt

  • 1-2 EL Zucker

  • Reichlich Butterschmalz zum Anbraten


Zubereitung:

In eine große Pfanne oder einen großen Topf 1-2 EL Butterschmalz auf hoher Hitze schmelzen lassen, die kleinen, geschälten Zwiebeln im Ganzen ca. 5-6 Minuten von allen Seiten scharf anbraten, damit dunkle Flecken entstehen (Röstaromen). Die Zwiebeln und den Saft in eine hitzebeständige Schale geben, beiseite stellen.

Erneut einen EL Butterschmalz erhitzen und das Rindsgulasch scharf anbraten (ggfs. zwei Chargen machen, das Fleisch soll eher braten als kochen), dabei ein wenig grobes Meersalz dazugeben. Wenn das Fleisch dunkel wird, herausnehmen und beiseite stellen, aber die Röststoffe und das Fett großteils im Topf aufheben.

Dann kommt die gewürfelte Zwiebel zusammen mit dem grob gehackten Knoblauch und wieder etwas Butterschmalz in den gleichen Topf. Das Tomatenmark wird hinzugegeben und alles bei mittelhoher Hitze verrührt. Jetzt soll das Tomatenmark ordentlich anbräunen, also nur noch selten umrühren, es kann ruhig sehr dunkelbraun werden. Nun mit Tomatenpüree auffüllen und mit Gemüsebrühe und Rotwein ablöschen, den Satz vom Boden lösen und verrühren. Das Fleisch kommt wieder zurück in den Topf und wird eine Stunde bis 75 Minuten nur simmern gelassen. Man kann den Topfdeckel etwas anschrägen, damit die Sauce schön eindickt.

Nach ungefähr dieser Stunde bis 75min. kommen die Zwiebeln und alle Gewürze hinzu, Zucker nicht vergessen. Ordentlich umrühren und das Ganze erneut mindestens 30 Minuten simmern und reduzieren lassen, bis die Zwiebeln schön zart und saftig sind.

Abschließend mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen deftige Beilagen, wie kräftige Nudeln oder Rosmarinkartoffeln. Die Mengenangaben sind für 3-4 Personen gedacht. Guten Appetit :)



Ich hab auch Bilder gemacht, die kommen etwas später dazu... finde mein Datenkabel grad nicht ;) schonmal vorab: es sieht aus wie Gulasch mit kleinen Zwiebeln darin ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, Stifado ist heftig lecker - gehört bei mir zum festen Repertoire wenn es kalt ist. Mit Hase ist es auch mega-genial. Hatten wir letztes Wochenende.
 
@omateffi ich kenne es bisher nur mit rind. kaninchen oder hase hab ich selber generell noch nie gemacht. müsste man vielleicht mal nachholen. wie ist das fleisch? ist doch eher hell, oder? muss das auch länger schmoren, oder geht das schneller?
ich hab vorgestern beim schlachter meines vertrauens halt dieses gulasch gesehen, das war so wunderbar, ich musste zuschlagen :) war nicht günstig, aber ultralecker :woot:

@chiligärtner austria jop, sollte im dopf wunderbar klappen :D wie fast alle schmorgerichte ;)
berichte dann mal :)
 
Ich habe das erste Mal auf Santorini Hasenstifado gegessen - einfach klasse. Besser noch als Rind - wenn man Hase oder Kaninchen mag, natürlich. Das Fleisch ist schon eher hell, aber noch zarter als Rind. Die Schmorzeit würde ich als fast genauso lang ansetzen, nur den Rotwein durch Weißwein ersetzen. Und die Brühe weglassen, einfach nur Pfeffer und Salz stattdessen. Und zum Anbraten nehme ich immer Olivenöl. Und selbstverständlich wird während des kochens die Qualität des Weines sorgfältig überprüft... ;)
 
Kurze Frage zum Rezept - denn es klingt sehr gut, würde ich gerne nachmachen - Tomatenpüree heißt passierte Tomaten, eine Dose, 400g?
 
Etwa 3 Jahre später habe ich es erneut gemacht.
Aber diesmal an die Bilder gedacht!

Das Stifado hab ich leicht abgewandelt, denn ich hab zuerst die Sauce ganz in Ruhe gekocht, das hat etwa 2 Tage gedauert. Ohne Gewürze, aber mit reichlich Fleisch, Gemüse und Tomatenpolpa. Dann hab ich alles abpassiert und die flüssige Sauce schön reduzieren lassen.

Am Sonntag, wo es gegessen wurde, nur noch fix das Fleisch in Butterschmalz braun angebraten. Das Fleisch dann wieder raus, die Zwiebeln in dem Fleischbratrest schön angebräunt, die Zwiebeln auch wieder raus.
Fleischwürfel wieder rein, mit Knoblauch schön erhitzt, dann mit ner halben Flasche Rotwein und der fertigen Sauce abgelöscht. Dann die "langsamen" Gewürze, wie Lorbeer, Orangenschale, Nelken und Muskatstückchen in nem Teebeutel dazu gegeben und 1,5 h schmoren lassen.
Dann die Zwiebeln wieder dazu gegeben, den Würzteebeutel raus und die restlichen Gewürze Zimt, Kreuzkümmel und Pfeffer dazu, die Lorbeerblätter aber auch wieder rein, ebenfalls zwei frische Tomaten, sowie eine Prise Zucker und denn nochmal ne Stunde schmoren und reduzieren lassen.
Zum Schluss kam einfach nur Salz zum Abschmecken dazu. Chili war in der Grundsauce ein ganz bisschen mit dabei, aber sehr subtil, da man das Gericht nicht so wirklich scharf macht.


Da hab ich die kleinen Zwiebeln grad wieder rein

stifadokocht.jpg


Und hier das Endergebnis:

stifado.jpg


Die altmodischen Teller sind von der Familie :D

Serviert wurde es mit buttergebratenem Wurzelgemüse und Knoblauch-Ofenkartoffeln. Sehr lecker insgesamt und ein schönes Wintergericht :)
 
Danke für das Hochholen des Beitrags. Warum erst Weihnachten? Wegen der Gewürze? Für mich sind die jahreszeitenunabhängig! Ich werde es demnächst kochen.
Weniger Nelken und Zimt nach Gefühl. Das Tomatenmark nicht zulange bräunen, weil es sonst bitter wird. Das Rezept klingt sehr lecker und abwandlungsfähig.
Danke für das Posten vor 4 Jahren!

Gruß
wolfgang
 
naja, als adventsessen oder so eignet es sich natürlich aus folgenden gründen:

es ist soulfood, es wärmt von innen und es macht etwas mehr arbeit als ein sandwich. ok, kommt auf's sandwich an, aber zusätzlich macht es lange satt. da kann man auch bei schnee einen langen spaziergang machen, ohne vom fleisch zu fallen ^^

aber man kann es halt wunderbar vorbereiten und z.b. auch einfrieren. anstatt eines chili con carne dann mal eben sowas.

und wie schon bemerkt wurde: mit den gewürzen soll man ja auch nicht so übertreiben, aber man kann zum beispiel saucenkuchen zum andicken der sauce nehmen. erste wahl wären dann wohl aachener printen. aber eben nicht so viel ;)
 
Alles Top :) !
Im Sommer hab ich so viele Gerichte zu kochen ;-)
Ob Beiträge wieviel Jahre alt sind .. ist mir Schnuppe :p
Hier gibt es soviel NACHLESENSWERTES ... bräuchte ich neben meinem Alltag ... Jahre :-* !
Berichte im Winter mit Bildern über dieses tolle Rezept :) !
 
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