Thripse

chrisi

Dauerscharfesser
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Meine Pflanzen im Büro schauen schon länger nicht gesund aus, aber ich hab das auf die schlechten Bedingungen geschoben (trockene Luft, wenig Sonne). Einige Blätter bekommen silbrige Stellen und fallen dann ab, auch sind viele schwarze Pünktchen auf den Blättern und auch am Stamm, hielt das zu Beginn für Staubansammlungen oder Erde.
Jetzt hab ich aber gesehen dass sich manchmal diese Pünktchen bewegen, und das hat mich stutzig gemacht...

Können das Thripse sein? Und was kann ich im Büro dagegen machen?

Ich hab hier nicht viele Möglichkeiten, erschwerlich kommt noch dazu dass ich Corona-bedingt nur jede zweite Woche im Büro bin, diese Woche noch morgen und dann erst wieder am 2. Mai wegen Feiertagen... Fotos sind leider nur mit dem Handy...

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So, nach etwas Recherche bin ich mir ziemlich sicher dass es Thripse sind, ich würde trotzdem um eure Ratschläge bitten, hab mit Thripsen keine Erfahrung.

Was bei mir im Büro nicht möglich ist ist die Pflanzen abzuduschen. Besprühen geht vielleicht, müsste ich probieren ob ich damit im Büro keine Sauerei anrichte, und könnte das nur unregelmäßig machen, und es darf nichts riechendes sein.
Ebenso (fast) unmöglich ist das ganze Granulat auszutauschen, ich verwende Lechuza-Töpfe mit PON und Erd/Perlit-Gemisch. Was aber möglich ist ist oben etwas Granulat abzugraben und neues draufzugeben. Nur wie tief muss ich abtragen?

Wie wäre also in meinem Fall die beste Bekämpfung?
 
Tja, ohne Besprühen wird das nix. Und Neem riecht schon. Ich weiß nicht, ob Schmierseife (Kalium-Seife, nicht Natrium-Seife nehmen) gegen Thripse hilft, aber die riecht halt auch zumindest seifig.

Wenig Licht und vor allem trockene Luft sind aber optimal für Thripse, ich fürchte, die Kannst du unter den Bedingungen nicht in den Griff kriegen. :(
Selbst mit Chemie werden die immer wieder zurückkommen. Sorry.
 
Danke für die Antwort! Leicht riechen darf es ja, ich hab nur gelesen dass auch Brennessel/Knoblauch-Sud hilft, und der kann ja ordentlich riechen was im Großraumbüro doch unangebracht ist. Meinst du ist Neem für den Innenbereich mit Arbeitskollegen noch vertretbar? Bei einer Seifenlösung würd ich mir da weniger Gedanken machen...

Wären Raubmilben eine Alternative?

Was ich beobachtet habe ist dass die Pflanzen von unten befallen werden, Blätter die die Erde berühren haben die meisten Pünktchen...
 
Noch eine (vielleicht blöde?) Frage zur Seifenlösung; Ist damit sowas gemeint:


Kann man so eine Lösung auch mit Haushaltsseifen herstellen?
 
Hmm, bei Neem gibt's zwei Sorten: Einmal ein Extrakt des Hauptwirkstoffs (Schädlingsfrei Neem von diversen Anbietern) als fertiges Sprüh oder Konzentrat. Das riecht - meiner Meinung nach - OK. Oder richtiges Neemöl (am besten mit Emulgator kaufen). Das hab' ich noch nie probiert, soll aber nicht so überragend riechen.

Schmierseife kannst du in jedem Drogeriemarkt und den meisten Supermärkten für billiges Geld kaufen. Da ist dann aber meist noch ein Duftstoff oder ähnliches mit drinne.
Alternativ kriegst du im Internet pure Schmierseife Eimerweise. Google einfach, ob die gegen Thripse hilft und wie man die verdünnt. Ist auf jeden Fall günstiger, als ständig die Verdünnte im Sprüher nachzukaufen.

Normale Seife ist meist auf Natriumbasis. Das ist auf Dauer nicht gut für die Pflanzen (und du wirst es auf Dauer einsetzten müssen, bei deinen Bedingungen). Schmierseife ist auf Kaliumbasis, was sogar ein Pflanzennährstoff ist (trotzdem nicht damit düngen ;) ).

Zu Raubmilben kann ich nix sagen, hat' ich noch nie.
 
Da meine bessere Hälfte in einer Apotheke arbeitet und weiß was da drinnen ist werde ich mir von dort etwas Schmierseife besorgen ;)

Nur um sicher zu gehen, ich rühre die Schmierseife nach Anleitung an, gebe sie in ein Sprühfläschchen und besprühe damit meine Pflanzen von allen Seiten. Die Erde decke ich ab. Es ist nicht notwendig die Pflanzen danach mit Wasser abzuwaschen, das könnte ich nämlich nicht im Büro, die Seifenlösung bleibt einfach auf der Pflanze und macht nichts?
 
So mache ich das. Ich decke die Erde nicht ab, aber ich mach's auch nicht so häufig. Seife ist basisch, kann dir also evtl. den PH-Wert versauen. Andererseits kann's sein, dass Thripse sich auch auf der Erde befindet, gugg mal lieber nach.
Du musst auch die Pflanze komplett einsprühen, da die Seife als Kontaktgift wirkt. Da ist dann Neem wiederum besser. Das wird von der Pflanze aufgenommen und verteilt, so dass du auch evtl. nicht erwischte Thripse killst.

Aber wie gesagt, bei den von dir geschilderten Bedingungen weiß ich nicht, ob du diesen Kampf gewinnen kannst. :(
 
Ich werde den Kampf jedenfalls aufnehmen :)
Laut Google verpuppen sie sich in der Erde, sehen kann ich sie zwar nicht, aber alle Blätter mit Bodenkontakt sind/waren am stärksten befallen. Sollten sie auch in der Erde sein wird einsprühen allein keine Dauerhafte Lösung sein, dafür aber schnell wirksam.
Ich spiele mit dem Gedanken sie morgen einzusprühen, dann bin ich länger nicht im Büro, und dann, je nach Erfolg, Raubmilben und/oder Nematoden einzusetzen. Nützlinge müssten sich ja - wie die Thripse - bei meinen Bedingungen auch wohlfühlen...
 
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Hier der Zustand meiner 3 am schlimmsten betroffenen Pflanzen, eine Apache und zwei Little Elfs.
Die Pflanzen werden von unten nach oben immer kahler, aber sie geben nicht auf, am kahlen Stamm bilden sich neue Triebe. Auch die Früchte werden von den Thripsen angegriffen.
Ich hab sie vor genau 13 Tagen einmal mit Schmierseifenlösung eingesprüht, und bin Corona-bedingt erst heute wieder im Büro. Das Einsprühen bringt nur kurzfristig etwas Besserung. Nützlinge sind bestellt, ich hoffe dass diese bald eintreffen, bis dahin werde ich nichts unternehmen, außer vielleicht händisch die Pflanzen etwas säubern.
 
Nutze ein Mittel mit dem Wirkstoff Abamectin.

2x im Abstand von 2 Wochen behandelt und Du bist die Viecher los.
 
Danke für die Info. Werde es im ersten (eigentlich schon zweiten) Schritt jedoch einmal mit den Nützlingen versuchen.

Kannst du mir kurz was zu dem Wirkstoff sagen, also zB in Bezug auf Essen der Früchte?
 
Leider nicht aus erster Hand aber es wird im Obstanbau häufig verwendet und ist ein relativ natürliches Mittel, ucb ich glaube aus einem bestimmten Bodenpilz wird das hergestellt.

Nützlinge sind nett aber lassen ein paar Thripse übrig, außerdem ziemlich teuer wenn man nicht selbst züchtet. (Was kein großer Aufwand ist)
 
Heute hab ich die Florfliegen-Larven und Raubmilben auf die Thripse losgelassen. Angeliefert werden die Florfliegenlarven in einem Säckchen voll mit Buchweizenschalen, ich schätze das waren so ca 200ml. Ob ich sie richtig angewendet habe weiß ich nicht, laut Beschreibung soll man sie großflächig auf die Pflanzen ausbringen, wenn sie zu Boden fallen macht das gar nichts, außerdem soll man zB Kaffeefilter damit befüllen und auf die Pflanzen hängen. Großflächig ausbringen geht bei 5 Pflanzen in Töpfen nicht, jetzt habe ich einen größere Teil einfach auf die Erde um den Stamm gestreut, und weil keine Kaffeefilter verfügbar sind hab ich aus Papier kleine Täschchen gefaltet, befüllt und auf die Pflanzen gehängt, sieht man auf den Fotos aber schlecht.
Die Raubmilben werden in 20 Säckchen geliefert die man einfach auf die Pflanzen hängt, sie verteilen sich dann von ganz allein. Für meine 5 Chili-Pflanzen sollte ich einen Überschuss an Nützlingen haben, die sind nämlich für mehr Pflanzen bzw. größere Flächen ausgelegt.
Meine Pflanzen sehen jetzt auch aus wie Weihnachtsbäume :D
Sehen kann man die Raubmilben zuerst gut da in der Packung schon sehr viele davon sind, auf der Pflanze sieht man sie nimmer, dafür sind sie viel zu klein.
Die Florfliegenlarven sind zwar größer und deutlich sichtbar (ca 3-4mm), aber entweder verstecken sie sich noch, oder in dem Säckchen mit den Schalen waren einfach sehr wenige drinnen, ich habe bis jetzt nur 3 am Topfrand bzw. Tisch entdeckt, und die hab ich sofort auf die Pflanzen gesetzt.
Jetzt heißt es einmal abwarten....
Hier die Bilder dazu:
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