Tomaten Anzucht, Keimlinge gehen ein

Versuchsaufbau:
Die Töpfe wurden komplett gesäubert und anschließend mit 70% Isopropanol eingesprüht [..]
Für den "sterilen" Ansatz, wurde 1l Substrat in einen desinfizierten Topf gegeben und anschließend mit 2,5l kochendem Wasser gespült. Anschließend wurde der Topf mit Küchenkrepp überspannt und am nächsten Tag verwendet. Das trockene Saatgut wurde für 10min in einer frisch angesetzten 0,5% igen Chinosol Lösung eingeweicht und anschließend mit einem Sieb unter fliesendem Leitungswasser abgespült und anschließend gesät.
Ganz ehrlich: steril ist der Aufbau dadurch garantiert nimmer. Da wird mit Isoprop desinfiziert wie im Labor, die Erde gekocht und Chinosol verwendet und dann mit ordinärem, nicht-abgekochten Leitungswasser aus einem womöglich ewig nimmer gereinigten Hahn gespült...
Aussagekraft dieses Versuchs geht demnach 0.
 
Naja, ich kann nur mutmaßen, aber du hast eine Frage gestellt und @Peti und @Maja haben dir viele gute, brauchbare Antworten gegeben. Du wiedersprichst aber allen Antworten und machst etwas ganz anderes... ;)

Die Quintessenz von beiden war, dass mein Saatgut kontaminiert ist. Die eine schlägt Kamillentee vor und die andere Speiseessig um Saatgut zu desinfizieren.
Um sicherzugehen nehme ich eine Methode die nachweislich sehr gut funktioniert. Siehe: Versuch von Anfänger zur Samendesinfektion (Probe 7)


Ganz ehrlich: steril ist der Aufbau dadurch garantiert nimmer. Da wird mit Isoprop desinfiziert wie im Labor, die Erde gekocht und Chinosol verwendet und dann mit ordinärem, nicht-abgekochten Leitungswasser aus einem womöglich ewig nimmer gereinigten Hahn gespült...
Aussagekraft dieses Versuchs geht demnach 0.

Deswegen steht das steril auch in Anführungsstrichen. Mir ist klar dass ich hier niemals sterile Bedingungen herstellen kann. Zumindestens nicht mit meinem momentanen Equipment. Soll auch nicht das Ziel sein.
Beim Leitungswasser muss ich dir wiedersprechen. Wenn ich das Wasser hier mehrere Minuten abfließen lasse, ist es praktisch steril.
Hab das mal getestet. Abkochen wäre aber eine gute Idee gewesen.
 
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Nun ja , jeder sollte das machen was ihm Freude und Erfahrung verleiht .

Ich alte Trute gärtner nach alten Prinzipien und fuhr bisher nicht schlecht .:happy:
Auch mache ich aus meiner Anzucht und Anbau keine Wissenschaft .
Meine Töpfe werden nach Gebrauch normal gesäubert und versorgt .
Im Frühjahr kommen meine Samen in Kamillentee ( eigene Ernte ) , dann kommt Erde in die Töpfe , Samen rein und Geduld versucht .
Klappte bisher immer gut ;)
Aber eben , das muss jeder für sich entscheiden was für ihn stimmt
 
Heute gab es die ersten Keimlinge in den 2 Töpfen für den warmen Standort. Also wurde die Frischhaltefolie entfernt und die Töpfe von der Wärmequelle an ihren "warmen" Standort überführt.
Bin auch sehr froh dass es Chinosol Überlebende gibt. Bei Anfängers zweiten Experiment mit einer 13 minütigen Chinosol Inkubation blieb ja kaum was übrig.
 

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Gestern habe ich die verbliebenen zwei Töpfe von ihrer Folie befreit und an ihren "nicht warmen" Standort überführt. Nur in einem von beiden waren bereits Keimlinge zu sehen. Aber da ich über Ostern nicht da bin, habe ich sicherheitshalber beide von der Wärmequelle entfernt.
Im sterilen Topf sind mittlerweile alle Samen gekeimt. Hätte nicht erwartet dass 100% der Samen die Behandlung überleben.
Paradoxer Weise lag auch die Keimrate bei 100%.
 
Ich habe das Experiment nun beendet, da ich denke die Aussagekraft ist gegeben.

Die Keimrate lag erfreulicher Weise für alle Ansätze bei 100%, daher habe ich es nicht weiter aufgeführt.

Hier das Ergebnis:

TomatenExp_Tag22.png




Auswertung:
Mein ursprüngliches Problem mit umkippenden Keimlingen trat in diesem Versuch nicht wieder auf. Es ist denkbar, dass das Desinfizieren aller Töpfe hier wirklich Abhilfe geschafft hat und im Substrat selbst oder an den Samen keine entsprechenden Pathogene vorhanden sind.

Allgemein scheint ein zu warmer Standort sowie stark gedüngte Erde nicht zur Anzucht geeignet zu sein. Besonders in Kombination gehen sensiblere Sorten wie Tiny Tim und Nepal CL1131 schnell ein. Selbst die robusteren kroatischen Pomodori überleben eher, als dass sie gedeihen. Im Gegensatz dazu, sehen Pflanzen in Anzuchtsubstrat deutlich grüner aus und entwickeln sich bei mäßigen Temperaturen ohne Probleme. Die robusteren Pomodori kommen auch mit TK2 recht gut klar und profitieren sogar von dem größeren Nährstoffangebot, solange die Temperaturen nicht zu hoch sind.

Ich kann nicht gänzlich ausschließen, dass das Chinosol Mitschuld am schlechten Abschneiden der “TKS2 + warm” Tomaten hat. Dagegen spricht allerdings, dass dieser Ansatz am ehesten dem ursprünglichen Problemfall entspricht und auch dass die anderen Ansätze negative Auswirkungen von Nährstoffreichtum und hohen Temperaturen bestätigen.

Mein persönliches Fazit:

-Tomaten vertragen weniger Nährstoffe und Wärme als Chilis in der Anzuchtphase
-Anzuchterde begünstigt eine gesunde Entwicklung von robusten und sensiblen Tomatensorten
-hohe Temperaturen hemmen massiv die Entwicklung von Tomatenkeimlingen
-Saatgut muss in der Regel nicht desinfiziert werden
-Töpfe sollte man sicherheitshalber desinfizieren oder neue verwenden


Beste Grüße

Miscalias
 
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