Danke Euch vielmals für die Antworten, das waren jetzt schon einige Informationen!
Am besten die violette Farbe halten dürfte wohl die Pimenta da Neyde. Inwieweit da das Anthocyan doch mit Voll- und Überreife abgebaut wird oder nicht, werde ich hoffentlich im Herbst 2015 selbst feststellen können. Ich hoffe jedenfalls, dass das Merkmal "bleibendes Violett" grundsätzlich exisitiert. Überhaupt und speziell in dieser Sorte. Es gibt ja auch Sorten, die das Chlorophyll bei Vollreife behalten. Aber gut, das ist wieder eine andere Geschichte.
clappingmarkey schrieb:
Du wechselst ja einerseits die Art, und andererseits müsstest du die Schärfe und das Chinense-Aroma wegbekommen.
Dass das mit konventioneller Züchtung geht, bezweifle ich stark, da es sowieso schon schwer ist, dort gezielt zu arbeiten (also auf ein im Voraus gestecktes Ziel hin zu selektieren).
Ich denke, dass man das als Amateurzüchter mit konventionellen Methoden ganz gut schaffen kann. Voraussetzung wären natürlich Ressourcen für recht viele Pflanzen (v.a. Zeit und Platz
).
Mein Ansatz - teilweise auf Annahmen beruhend - wäre folgender:
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Die Artenbarriere chinense/annuum sollte kein großes Problem sein. Es gibt ja genug Beispiele und sogar PdN selbst habe ich schon als Kreuzung dieser zwei Arten angegeben gesehen.
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Die F2 der Kreuzung (PdN mit einem Blockpaprika) sollte Früchte mit bleibendem Violett hervorbringen.
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Es wird, spätestens beginnend mit der F2, ständig mit dem Blockpaprika rückgekreuzt. Nur Pflanzen mit bleibend violetten Früchten werden weitervermehrt.
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Auf diese Weise bleibt das Merkmal "bleibendes Violett" vorhanden, ansonsten gleichen sich die Pflanzen/Früchte jenen des Blockpaprikas an. Die Größe nimmt als quantitatives Merkmal mit jeder Generation zu. Die Schärfelosigkeit sollte sehr bald erreicht sein, wenn es nur um einen Locus geht bzw. um ein rezessives Allel, das doppelt vorliegen muss. Das chinense-Aroma würde sich wohl auch verlieren.