Wann sähen? Selbst veredeln? Womit?

dot

Habanerolecker
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Huhu,

ich weiss, es ist noch etwas früh, aber ich plane gerne schon mal etwas vor.

Ich möchte vielleicht nächstes Jahr mal von den Baumarkttomaten abweichen und ein oder zwei Sorten selbst ziehen.

Wann sollte ich die Pflänzchen am besten säen wenn ich mit Kunstlicht arbeite?

Ich überlege auch mal selber welche zu veredeln, macht das Sinn? Wenn nicht, bleibt mir ja nur wieder veredelte im Baumarkt oder so zu kaufen.

Und wenn ich veredele, sind dann die Standardsorten (Vigomax oder Spirit) die in den Sets sind OK, oder kann/soll man auf andere Sorten ausweichen? Könnte ich beispielsweise eine Cocktailtomate auf eine RAF setzen?

Danke schonmal

Jens
 
Für Freilandtomaten reicht die Anzucht ab März völlig aus. Die brauchen auch kein Kunstlicht.

Veredeln lohnt sich für die Freilandanbau nicht, setze einfach eine Pflanze mehr und du hast den gleichen Ertrag.

Bei einem beheizten GWH kann man natürlich früher anfangen.

Grüße Peter
 
Hallo Jens,
vorab - ich veredle nimmer - pflanz dann eben ein oder zwei Pflanzen mehr. Bin aber kein Maßstab.
Klar kannst die mitgelieferten Veredlungsunterlagen verwenden.
Wenn die nicht nehmen willst, nimmst die Harzfeuer F1 - die hat sehr viele Resistenzen.
Ich bevorzugte die mitgelieferten Plastikklämmerchen mit denen geht es besser als mit dem Keramikstift.
Dann kannst die beiden Tomaten auch mit Tesafilm zusammenkleben - geht auch.
Mach ich mit den Gurken. Die veredle ich nach wie vor.
Dann mußt die Edelsorte, also die die Du später ernten willst und die Veredlungungerlage anziehn.
Ich arbeite nicht mit Kunstlicht - kann da nix zu sagen.
LG asmx
 
dot schrieb:
Huhu,
Wann sollte ich die Pflänzchen am besten säen wenn ich mit Kunstlicht arbeite?

Bei mir kommen die Samen 6 Wochen vor den "Eisheiligen" in die Erde, Kunstlicht brauch ich dann nicht mehr. Mit einem Gewächshaus könnte man auch eher anfangen.
 
Ich habe leider nur Platz für 3 oder 4 Pflanzen, und mit unveredelten habe ich Jahrelang nur Probleme gehabt. Erst in den letzten beiden Jahren, seit ich veredelte benutze, ernte ich überhaupt etwas. Ich war schon so weit Tomaten komplett weg zu lassen, weil es so frustrierend war.

Ich werde dann mal zwei Sorten ausprobieren und veredeln. Wenn das nichts wird bekomme ich ja immer noch welche im Baumarkt.

@asmx91: Ich hatte auch vor das Set mit den Klammern zu nehmen. Das scheint mir vertrauensvoller als die Stifte.

@Kay: 6 Wochen vor den Eisheiligen ist Anfang April, oder? Das finde ich ziemlich spät bei unsereren eh schon kurzen Sommern.

Habt ihr eventuell Tips für frühe, kleine, reichtragende, eher süße Tomaten mit dünner Schale?

Jens
 
Tomaten wachsen viel rasanter, da reicht es völlig, die Mitte/Ende März auszusäen. Absolut kein Vergleich mit Chilies/Paprika. Steht auch genau so auf jeder Saatgutpackung von Tomätchen. :whistling:

Was für Tomaten suchst Du? Kleine Früchte oder eine Pflanze, die klein bleibt?
Und was für Probleme hattest Du bisher mit den Pflanzen? Wurden sie krank oder haben sie wenig Früchte angesetzt?
Baust Du im Freiland an oder draußen im Kübel oder im GWH?

Ja ja, Fragen über Fragen ... aber denn wird die Antwort auch genauer. :P
 
Mayachili schrieb:
Tomaten wachsen viel rasanter, da reicht es völlig, die Mitte/Ende März auszusäen. Absolut kein Vergleich mit Chilies/Paprika. Steht auch genau so auf jeder Saatgutpackung von Tomätchen. :whistling:

So einfach ist das bei Tommis nun auch wieder nicht. Es gibt auch frühe und späte Sorten. Wenn man die Späten Mitte/ende März aussäht wird man keine Freude an denen haben. Ist ne ganz einfache Rechnung. Vom keimen bis zur Blütenbildung 6 Wochen. Bei Späten bis zu 120 Tage bis zur Fruchtreife liegt man im August bis zur ersten reifen Tomate. Nicht zu vergessen das dann alles optimal gelaufen ist. Ergo wird man dann ne Menge grüner Tommis haben die nicht mehr reif werden. Nachreifen geht wohl, meiner Meinung nach geschmacklich aber nicht der bringer. Taugen nur noch zum Verkochen.
 
Ich suche kleine Früchte, vielleicht eine Sorte zum Naschen, ( Datteltomaten, Cocktailtomaten o.ä) und eine für den Salat mit nicht zu großen Früchten von etwa 5-7cm Durchmesser.
Ich baue in 35Liter Kübeln an und die Pflanzen stehen an einer Südwand, unter einer Dachtraufe, bekommen also nicht allzu viel Regen ab und von Morgens bis ca 14:00 volle Sonne.

Bei den nicht veredelten Pflanzen wurden die Früchte schwarz und matschig oder die Blätter hatten einen weissen Belag (Pilz?) und starben ab und es kamen kaum Früchte dran.

Jens
 
Hallo dot,
schreib mir eine PN, dann schick ich Dir ein paar frühe und gut tragenden Sorten.
Packe Dir auf jeden Fall mal die Anna's Multiflora, San Marzano mini, Gardener's delight und die Prune Noire ein.
Die brauchst nicht zu veredeln - die packen das!
LG asmx
 
Für kleine Tomätchen (bissl kleiner als Standard-Cocktailtomaten) an krankheitsresistenten Pflanzen könntest Du auch Wildtomaten-Sorten probieren, wie z. B. Golden Currant, Tomatito de Jalapa, Rote Murmel, Matt's Wild, Small Egg, Spoon oder Johannisbeertomaten, die machen aber dann von der Größe her ihrem Namen alle Ehre. :whistling: Alle diese Sorten sind sehr lecker, prima zum Naschen, reifen schon sehr früh und tragen bis in den Herbst. Früchte en masse an gesunden Pflanzen.

Bei mir sind die in aufgehängten 10 Liter-Eimern, im Freien ohne Dach oder Schutz, jedes Jahr eine sichere Bank für die Tomatenernte. Egal welcher Sommer, wieviel Regen etc. die Wilden tragen und wuchern fröhlich vor sich hin, während andere Tomatensorten abwinken.

Als frühe Sorte könntest Du Morkovnji/Morkovnyi oder Silver Fir Tree probieren. Das sind zwei Buschtomaten mit kleinen, aber leckeren, roten Fleischtomaten, die sehr früh reif werden. Allerdings hören sie auch recht früh mit dem Fruchtansatz auf. Im September ist der Segen vorbei. Beide Sorten bleiben niedrig und haben filigranes möhrenblättriges Laub, das recht braunfäuleresistent ist. Sie brauchen auch keine Riesentöpfe (10 L sind genug) und sind eine prima Ergänzung im Sortiment, damit man früh schon Tomaten hat.

Weißer Belag auf den Blätter klingt nach Mehltau und schwarze Früchte waren vermutlich das Ergebnis von Kraut- und Braunfäule.

Kann es sein, dass die Pflanzen viel Spritzwasser (Regen oder beim Gießen) abbekommen? Hält die Dachtraufe den Regen ganz ab? Grundsätzlich hilft es die untersten Blätter an den Pflanzen zu entfernen, so dass kein Wasser vom Boden auf die Blätter hochspritzen kann. Das verzögert selbst bei empfindlichen Sorten den Krankheitsbeginn.

Matina und Cerise (beides cocktailgroße Tomaten) gelten als sehr braunfäuleresistente Sorten. Über den Geschmack kann ich nix sagen, da ich sie noch nicht angebaut habe.
 
Die Dachtraufe ist recht hoch und hält den Regen nur ab wenn er senkrecht fällt. Gegen die vorherschenden Südwest-Winde und -Regen hilft eine Wand neben der sie stehen, aber wenn Wind ist werden die schon nass.
Das war aber dieses und letztes Jahr nicht schlimm seitdem ich die veredelten genommen habe. Die Tomaten sind trotzdem ordentlich geworden, obwohl ja bestimmt kein ideales Jahr war.

Ich werde mir die ganzen Sorten jetzt mal ansehen, ich brauche ja eigentlich nur zwei - aber viellecht probiere ich auch vier verschiedene statt 2x2 - und dann schreibe ich Dir auch eine pm asmx.

Danke Euch

Jens
 
Hallo dot,
vermutlich findest über die Anna's multiflora nix - Orginalsamen hab ich von Tatjana, nur die hat sie nicht mehr gelistet. Das ist eine Multiflora d. h. die bildet Blütendolden mit ca. 100 Blüten dran und unter guten Bedingungen fruchten die sehr gut.
Prune Noire und die San Marzano mini ist auch nicht soo verbreitet. Wenn Fragen hast, einfach schreiben.
LG asmx
 
Die Wildtomaten hören sich toll an, sind aber ganz anders als alles was ich bisher hatte und ich möchte jetzt nicht so radikal umstellen.
Die Wilden Sorten brauchen ja wohl auch sehr viel Platz, den ich jetzt so nicht habe, aber vielleicht suche ich mir irgendwo eine Stelle zum aufhängen eines Eimers und probiere das mal.
Ist auf jeden Fall schon sehr interessant zu wissen das es diese Sorten gibt, dann kann ich das in die längere Planung einbeziehen und erst mal damit herum zu probieren.

Danke

Jens

asmx91, ich habe Dir eine pm geschrieben.
 
Hallo Jens,

LYC 1231 (IPK) hat mir auch viel Freude bereitet, ist eine Johannisbeertomate aus Polen, hat allerdings sehr kleine, süße Früchte.
 
@ dot
Such ruhig schon mal nach einem Hängeplatz. :whistling:

Eben weil sie viel Platz brauchen und das Anstäben richtig Arbeit verursacht, kultiviere ich sie nur hängend. 10 L Eimer, Pflanze rein und wuchern lassen. Kein ausgeizen, kein hochbinden und dennoch tolle Ernte. Je Golden Currant-Pflanze hatte ich dieses Jahr 600 Früchte ... also immer was zu naschen. :)
 
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