Wasserenthärtung / Ionentauschet / Natrium

dobi1983

Chiligrünschnabel
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Hallo liebe Chiligemeinde,

Nachdem ich mich nun ein wenig mit Wasserenthärtungsanlagen, insbesondere mit Ionentauschern beschäftigt habe kenn ich mich nun (was das Gießwasser betrifft) weniger aus als vorher... :blush: :confused::confused:

Einerseits liest man oft dass man besonders hartes Wasser nicht zum gießen nehmen sollte (warum eigentlich nicht Magnesium und Kalzium sind doch nicht schlecht für die Pflanzen, oder?). Andererseits liest man oftmals davon dass mit Ionentauscher behandeltes Wasser NICHT zum gießen verwendet werden sollte da in diesem der Natriumgehalt recht (oder auch sehr ;) ) hoch ist, da ja die Natrium und Kalziumionen durch Natriumionen ersetzt werden. Und Natrium ist wohl für Pflanzen nicht ganz optimal....

Kann vielleicht einer der Profis (Gewerbegärtner, Chemiker, Semillas, .......... ) hier dieses Thema uns (ich denke es gibt außer mir hier noch den ein oder anderen der diese komplexe Thematik nicht 100% durchschaut.) Laien verständlich machen ???
 
Je niedriger der EC-Wert (electric conductivity=elektrische Leitfähigkeit) des Wassers ist, desto mehr Nährsalze können von der Pflanze effektiv verwertet werden.
Ich glaube - bin mir aber ausdrücklich nicht sicher!- dass die Wurzeln einen Bereich haben, in dem sie Nährsalze aufnehmen, dieser liegt z.B bei 2.
VE-Wasser (vollentsalzt) hat einen EC-Wert von 0,0, damit kann die gesamte Leitfähigkeit er Lösung durch zugefügte Nährsalze (Dünger) hergestellt werden.
Wenn nun aber unser Leitungswasser einen Wert von z.B.: EC 1,2 hat, kann dementsprechend nur 0,8 des Wertes durch den Dünger zur Verfügung gestellt werden.
Da die Leitfähigkeit des Düngers vor allem durch die essentiellen Nährsalze (Nitrate, Phosphate) bedingt ist und die Magnesium-/Calciumsalze in der Lösung mit den "guten" Salzen konkurrieren wird klar, dass den Pflanzen bei einem niedrigerem Ausgangs-EC-Wert effektiv mehr Nahrung zur Verfügung gestellt werden kann.

Wasser mit einem niedrigen EC-Wert wird durch Umkehrosmose erzeugt, die einzige Technik, die hierzulande einigermaßen energieeffizient ist. Ionenaustauscher sind dementsprechend nicht zweckmäßig, da sie - wie von dir bereits beschrieben - Natriumionen ins Wasser geben und somit den EC-Wert nicht senken, sondern nur dafür sorgen, dass die in Wasser eher schwerlöslichen Magnesium-/Calciumkarbonate in eine lösliche Form umgewandelt werden, die leicht weggespült werden können (Effekt: Spülmaschinensalz)

Ich werd' noch ein wenig weiterrecherchieren, langsam find' ich das Thema selbst interessant, in der Schule wars immer Öde ;)

Grüetzi
 
Andererseits liest man oftmals davon dass mit Ionentauscher behandeltes Wasser NICHT zum gießen verwendet werden sollte da in diesem der Natriumgehalt recht (oder auch sehr ) hoch ist, da ja die Natrium und Kalziumionen durch Natriumionen ersetzt werden. Und Natrium ist wohl für Pflanzen nicht ganz optimal....

Das ist soweit richtig! Das ist das Prinzip des Ionentauschers aus der Geschirrspühlmaschine. Das Salz tust du dann in die Maschine um den Ionentauscher zu regenerieren.

Was du brauchen würdest um Wasser zu entsalzen wäre z.B. eine zweitegeitelte Anlage mit Kationen- und Anionentauscher, die hintereiander geschaltet sind. Diese tauschen dann nicht nur die Kationen wie Calcium und Magnesium aus, sondern auch die dazugehörigen Kationen wie z.B. Carbonat oder Hydrogencarbonat aus. Das Ergebnis ist relaitv entsalztes Wasser, änlich wie Regenwasser. Wobei es da natürlich auch verschiedene Abstufungen gibt.

Einerseits liest man oft dass man besonders hartes Wasser nicht zum gießen nehmen sollte (warum eigentlich nicht Magnesium und Kalzium sind doch nicht schlecht für die Pflanzen, oder?).

Neben den von Doomsday angesprochenen Nachteilen kommt noch dazu, insbesondere wenn du eine sehr hohe Wasserhärte hast, daß dir irgendwann der Kalk und in deiner Erde ausfällt und die anderen Salze bleiben ja auch zurück. Irgendwann wird die Erde dann versalzen sein.
 
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