Welcher Stickstoffdünger für Chilis in Kübeln?

Stef

Chiligrünschnabel
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Hallo zusammen,

nachdem ich letztes Jahr mit massiver Stickstoffunterversorgung zu kämpfen hatte, mache ich mir dieses Jahr lieber frühzeitig gedanken.
Hornspäne habe ich gekauft, jedoch gelesen dass bei Kübelpflanzen die normal im Boden vorkommenden Mikroorganismen fehlen würden, um damit eine Stickstoffversorgung zu gewährleisten. Ist das korrekt? Oder dauert es nur einfach länger, sprich es würde ausreichen mehr Hornspäne zu nehmen?
Habt ihr Erfahrungen mit Hornspänen bei Kübelpflanzen?

Variante B wäre z.B. eine Blattdüngung (draufspritzen) von Stickstoffflüssigdünger wie Purital N20.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Variante?

Oder sogar mit beiden Möglichkeiten und kann Empfehlungen aussprechen?

- Stefan
 
Hornspäne habe ich gekauft, jedoch gelesen dass bei Kübelpflanzen die normal im Boden vorkommenden Mikroorganismen fehlen würden

Variante B wäre z.B. eine Blattdüngung (draufspritzen) von Stickstoffflüssigdünger wie Purital N20.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Variante?


Dass die Mikroorganismen fehlen, bzw nicht in ausreichender Zahl verfügbar sind um Hornspäne zu zersetzen ist korrekt. Hornspäne sind was für Mutterboden und Beete. Außerdem dauert es sehr lange (VIELE Wochen) bis der Stickstoff für die Pflanzen verfügbar wird. Also um einen Mangel zu korrigieren sind Hornspäne leider ungeeignet.
Ein guter Stickstofflieferant für Kübelpflanzen als Depotdünger in organischer Version ist z.B. Schafswolle(Hombre empfiehlt 50g pro Pflanze). Hier zu beachten ist allerdings dass die Nährstoffabgabe ähnlich wie bei Hornspänen sehr langsam von statten geht. Um einen akuten Mangel auszugleichen würde ich mineralisch düngen. Eine Blattdüngung ist möglich und versorgt die Pflanze sehr schnell, jedoch hab ich hier bei Stickstoff noch keine Erfahrungen gemacht(mache ich nur bei Magnesium) .

Du könntest jedoch auch einen organischen Flüssigdünger mit hohem Stickstoffanteil gießen. Da sind Nährstoffe schneller verfügbar. Bist du dir sicher dass ein reiner Stickstoffmangel vorliegt? Chillis mögen in der Regel einen Kali betonten Dünger.
 
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Dass die Mikroorganismen fehlen, bzw nicht in ausreichender Zahl verfügbar sind um Hornspäne zu zersetzen ist korrekt. Hornspäne sind was für Mutterboden und Beete. Außerdem dauert es sehr Lange (VIELE Wochen) bis der Stickstoff für die Pflanzen verfügbar wird.
Und wenn ich jetzt schon Hornspäne in die Erde gebe, damit er dann ab ~Mai verfügbar ist? Problem ist dass ich jetzt hier einen Sack davon liegen habe... :)

Ein guter Stickstofflieferant für Kübelpflanzen als Depotdünger in organischer Version ist z.B. Schafswolle(Hombre empfiehlt 50g pro Pflanze). Hier zu beachten ist allerdings dass die Nährstoffabgabe ähnlich wie bei Hornspänen sehr langsam von statten geht.
Schau ich mir mal an, danke. Akuten Mangel will ich garnicht erst entstehen lassen und dünge so oder so mit Tomaten-Flüssigdünger nach.

Bist du dir sicher dass ein reiner Stickstoffmangel vorliegt? Chillis mögen in der Regel einen Kali betonten Dünger.
Ja, hab eine chemische Bodenprüfung durchgeführt. Stickstoff war nicht nur niedrig, sondern einfach rein garnicht mehr nachweisbar, so ausgelaugt war die Erde. Mehrere Töpfe geprüft, alle das selbe Ergebnis.
 
Gekaufte aus dem Baumarkt, Gemüse- und Tomatenerde, Mix aus verschiedenen Sorten.
Gedüngt wird mit Pferdemistpellets und flüssigem Tomatendünger. Und eben der geplante Stickstoff wenn ich denn eine passende Lösung finde. Im Sommer mache ich dann nochmal Bodenanalyse.
Dieses Jahr sind die Kübel größer geworden, so dass jede Pflanze ca. 10 Liter hat, was letztes Jahr noch nicht der Fall war und garantiert zum Mangel beigetragen hat, zu wenig Puffer.
Das Setup werd ich die Tage noch vorstellen.
 
Teils teils, hat sich so eingependelt dass ich 1/3 alte Erde mit Pferdemist aufpäppel und 2/3 ersetze.
Dieses Jahr ist auf Grund der Probleme von letztem Jahr allerdings fast alles neu.
 
Hmm, was du schreibst sollte im Grunde alleine fast ausreichend Stickstoff liefern. Persönlich würde ich dazu einen Langzeitdünger z.B. auf Guano Basis nehmen oder bedarfsgerecht mineralisch düngen.
Hornspäne sind auch in großen Töpfen nutzbar aber schwer zu steuern. Ich würde den Sack umtauschen oder jemandem mit Garten schenken.
 
Teils teils, hat sich so eingependelt dass ich 1/3 alte Erde mit Pferdemist aufpäppel und 2/3 ersetze.
Dieses Jahr ist auf Grund der Probleme von letztem Jahr allerdings fast alles neu.

Ich habe bei meinen Tomaten in Kübeln mal die Erde mit Pferdeäppeln aufgepäppelt und dann zum Vergleich Tomaten mit neuer Erde angesetzt. Es war ein himmelweiter Unterschied. Daher würde ich eher zu neuer Erde greifen, wenn es möglich ist. Dann hast Du bei der Nährstoffversorgung ein paar Wochen Ruhe.

Wenn Du doch Deine alte Erde verwenden möchtest, würde ich zu einem mineralischen Volldünger greifen. Wenn Du stickstofflastig düngst und P und K vernachlässigst, hast Du viel Blattmasse mit nur ganz wenig Blüten und Früchten.

Was den Unterschied zwischen Biodünger und Nährsalzen betrifft, hatte ich neulich eine interessantes Gespräch mit einem befreundeten Ökochemiker. Er meint, es macht für die Pflanzen überhaupt keinen Unterschied, ob N, P oder K aus einem Nährsalz oder einem Biodünger kommen. Da der Stickstoff beim Biodünger erst noch verstoffwechselt werden muss, bis er als Nitrat vorliegt und von der Pflanze aufgenommen werden kann, braucht es längere Zeit, bis er für die Pflanze verfügbar ist. Aus dem Nährsalz steht er der Pflanze sofort zur Verfügung. (Ach ja Amy @sataras , ich hatte auch wegen der Wurmkuren bei Pferdedung gefragt. Hält er für unproblematisch.) Bei Nährsalz ist einfach wichtig, nicht zu überdüngen, um den Boden zu nicht versalzen.
 
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Ich merke schon, hier bin ich gut aufgehoben :D

Hmm, was du schreibst sollte im Grunde alleine fast ausreichend Stickstoff liefern. Persönlich würde ich dazu einen Langzeitdünger z.B. auf Guano Basis nehmen oder bedarfsgerecht mineralisch düngen.
Hornspäne sind auch in großen Töpfen nutzbar aber schwer zu steuern. Ich würde den Sack umtauschen oder jemandem mit Garten schenken.
Ok, ich bin davon ausgegangen es würde mir Vorteile bringen direkt extra Stickstoff zuzugeben. Die Behältnisse haben 1x10, 3x15, 2x40 und 2x65 Liter (Chilis und Tomaten...dürfte ja beides ähnlich zu pflegen sein). Ich denke ich gebe dann ein paar Krümel Hornspäne bei der Einrichtung zur "Kaufrechtfertigung" dazu und lass es dann sein. Hast du eine Empfehlung für einen Guano-Dünger, wenn möglich gar flüssig?

Ich habe bei meinen Tomaten in Kübeln mal die Erde mit Pferdeäppeln aufgepäppelt und dann zum Vergleich Tomaten mit neuer Erde angesetzt. Es war ein himmelweiter Unterschied. Daher würde ich eher zu neuer Erde greifen, wenn es möglich ist. Dann hast Du bei der Nährstoffversorgung ein paar Wochen Ruhe.

Wenn Du doch Deine alte Erde verwenden möchtest, würde ich zu einem mineralischen Volldünger greifen. Wenn Du stickstofflastig düngst und P und K vernachlässigst, hast Du viel Blattmasse mit nur ganz wenig Blüten und Früchten.
Das überrascht mich jetzt nachdem ich Pferdemist mehrfach angepriesen bekommen habe. Und zu viel Blattmasse kann ich auch nicht brauchen, sonst wirds zu schattig (dichtbepflanzter Westbalkon)

Wenn sofort verfügbar die Bedingung ist, kann ich Hakaphos Azerka empfehlen (zumindest bei härterem Wasser).
Leider weiches Wasser!
 
Das überrascht mich jetzt nachdem ich Pferdemist mehrfach angepriesen bekommen habe. Und zu viel Blattmasse kann ich auch nicht brauchen, sonst wirds zu schattig (dichtbepflanzter Westbalkon)

Im Beet funktioniert Pferdemist prima und er hat auch mehr P und K als andere Stickstofflieferanten wie z. B. Hornspäne. Im Topf dauert es einfach zu lange, bis er wirkt, und hinzu kommt, dass Du weniger Bodenlebewesen hast, die den Stickstoff z. B. von Harnstoff in Nitrat umwandeln. In dieser Zeit stehen die Nährstoffe der Pflanze nicht zur Verfügung und dadurch können bei Starkzehrern Mangelerscheinungen entstehen, obwohl eigenlich durch den Pferdemist. Dünger im Topf ist.
 
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