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Wie versprochen, hier mein Reisebericht.
Am Dienstag um 14:35 Uhr gings pünktlich los. MUC - IST mit einem Airbus A319 (voll bis auf den letzten Platz). Dort angekommen, hatte ich noch eine knappe Stunde Zeit, um den Flieger nach BOM zu bekommen. Reicht bei diesem Flughafen aus, da keine Passkontrolle mehr erfolgt (und auch kein Sicherheitscheck).
Weiterflug TK720 nach BOM war - leer. Eigentlich hatte fast jeder eine 9er Sitzreihe für sich. Ich habe mir einen Notausgangsplatz gesichert gehabt, so dass ich mich bequem ausstrecken und gut schlafen konnte. Grosses Lob an Turkish Airlines; der Service ist hervorragend und das Essen war tatsächlich geniessbar.
Morgens um 4:50 Indien-Zeit 20 Minuten früher angekommen als geplant. In Mumbai gibt es einen neuen Flughafen-Terminal, der bedeutend angenehmer ist als der alte. Gross, weiträumig, modern - also eine grosse Verbesserung zu früher.
Ich behaupte, dass ich schon 10 Minuten vor der Landung den Geruch Mumbais in der Nase hatte. Habe ich sonst noch nie erlebt, immer nur bei Flügen nach Mumbai...
Wie es riecht? Schwer zu beschreiben. Es stinkt.
Angekommen, durch Immigration und Zoll durchgegangen, kam ich raus und wartete auf meinen Kollegen, der mich gegen 6 Uhr abholen wollte. Hab mich also draussen auf eine Bank gesetzt (auch neu dort, dass es überhaupt Sitzmöglichkeiten gibt!) und gewartet.
Und plötzlich sah ich eine weisse wabernde Wand, die einen entsetzlichen Lärm machte, auf mich zukommen. Da bin ich schnell aufgesprungen und geflüchtet (übrigens als einziger der Wartenden), denn das war eine Wolke Gift gegen Moskitos, die im Grün der Anlagen am Flughafen sicher gut gedeihen... Wahnsinn, alle haben sich damit einsprühen lassen, das war sicher irgendwas, was im Westen schon lange verboten ist...
Irgendwann kam dann mein Kollege und hat mich abgeholt. Dann ging es im Taxi durch diese MegaCity. Die einfach unbeschreiblich ist. Ich habe versucht, die nächsten 3 Tage Fotos zu machen, hatte aber nur mein iphone dabei, da sind die Fotos nicht so geworden, wie ich es mit meiner Nikon hätte machen können. Aber ein paar Schnappschüsse gibt es hier zu sehen.
Mumbai ist mit geschätzten 18 Mio Einwohnern auf doch ziemlich kleiner Fläche vor allem überfüllt. Egal, wo man hinkommt: überall sind viele Menschen, jede Strasse ist verstopft, es ist laut und stickig und dreckig. Der Reihe nach:
Viele Menschen, die Weisse anstarren, aber das sehr freundlich. Die Mitten auf der Strasse gehen, ohne sich wirklich um den Verkehr zu scheren. Farben überall, indische Frauen tragen meist Saris, die sehr farbenfroh sind. Ganze Schulklassen rennen zum nächsten Bus, mit Schuluniform, aus allen Ecken kommen Menschen geströmt, und das fast zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Verkehr: Das ist der absolute Irrsinn. Stellt euch eine normale Strasse in Deutschland mit 2 Spuren (2 Richtungen) vor. Da stehen maximal am Rand noch parkende Autos und je Spur fährt EIN Auto oder Moped oder Fahrrad oder Bus oder...
In Indien fahren auf einer normalen Strasse mindestens 4 Fahrzeuge in EINE Richtung nebeneinander her. Fahren ist gut gesagt; in Mumbai sind alle Strassen so verstopft, dass man für 5 km Strecke durchaus 1,5 Stunden brauchen kann. (Ja, wäre zu Fuss schneller, stimmt - aber da es erstens immer um die 35 Grad heiss ist und zweitens es schier unmöglich ist, sich auf den Strassen zu bewegen, rate ich Western davon ab...) Rikschen, Busse, Autos, Fahrräder, Hunderte von Motorrädern und Rollern, Stossstange an Stossstange und zwischen den Fahrzeugen maximal 3 cm Platz. Das ist kaum vorstellbar und ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie das alles überhaupt geht und dass ich noch nicht in einen Unfall verwickelt war in meinen 7 oder 8 Malen, die ich in Mumbai war, grenzt eigentlich an ein Wunder. Ist aber anscheinend normal (mein Kollege, der jetzt seit 5 Jahren fast permanent in Mumbai lebt, hat zwar schon viele Unfälle gesehen, war aber selber auch nur in einen kleinen Auffahrunfall verwickelt - er fährt übrigens nie selber, das geht gar nicht!).
Lärm / Dreck / Geruch: das passt alles zusammen. Es ist 24/7 laut, überall liegt Müll rum und es stinkt, dass es einem graust.
Und trotz dieser ganzen Hindernisse - Mumbai ist eine super aufregende Stadt und durchaus eine Reise wert! Man muss nur seinen westlichen Anspruch und seinen westlichen Kopf daheim lassen. Nichts, aber auch gar nichts funktioniert so, wie wir uns das vorstellen. Man kann nicht einfach ein Taxi rufen und von A nach B fahren, denn es gibt wenige Strassennamen, ergo kann der Taxifahrer die Adresse nicht kennen. Es gibt so genannte Landmarks, das kann eine Schule, ein Tempel oder auch ein Feuerwehrhaus sein. Dann sieht eine Adresse so aus: 303, Commerce Center, Near China 1 Hotel, Off Andheri Link Road (hier war übrigens ein Termin bei einer Firma mit über 1000 Angestellten in dem Gebäude; aber es gibt keine andere Möglichkeit, Adressen genau zu bezeichnen!).
Da auch nur sehr wenige Taxi- und Rikschafahrer Englisch sprechen, wird so eine Fahrt sehr schnell zum Abenteuer. Ich hatte das Glück, dass mein Kollege mir "seinen" Fahrer, der Englisch versteht und auch leidlich spricht, vermittelt hat. Wenn er nicht konnte, hat er mir einen anderen geschickt. Bei allen war die Adresssuche immer schwierig. Hilft ungemein, wenn man online in eine Karte reinschauen kann...
Die Tage waren voll mit Meetings und Besprechungen. Den Teil lasse ich einfach weg, der ist uninteressant. Schaut euch die Fotos an, das gibt einen kleinen Einblick in die vielen Facetten von Mumbai.
Thema Essen: ich kenne viele, die das indische Essen nicht vertragen und sich alles Mögliche in Indien eingefangen haben. Die hygienischen Bedingungen sind auch wirklich gewöhnungsbedürftig...
Ich hatte diesmal keine Probleme. War halt vorsichtig nach dem Motto: alles, was man schälen kann, kann man problemlos essen. Vermeide Eis, Gläser und nicht verschlossene Flaschen. Und Salat.
Tandoori Chicken an der Strasse habe ich mir einmal gönnen müssen. Soooo lecker... Wir waren jeden Tag 2-3 Mal essen, und es war jedes Mal einfach toll. Egal, ob Curries, Byranis, Büffet oder Fisch, Prawns, Naan etc. - super scharf gegessen, wunderbare Thai-Gerichte genauso bekommen wie Kebabs und selbst die Burger waren phantastisch. Dazu noch in ein paar Bars gewesen, die ich so in Deutschland auch noch nicht gesehen und gefunden habe. Alles in allem ist Mumbai eine kulinarische Sensation. Fotos davon habe ich übrigens extra nicht gemacht... das bringt erstens nix, da wir ja nicht (nur) mit den Augen essen und man es einfach dort erlebt haben muss, wie das schmeckt, und zweitens kam ich gar nicht dazu.
Was ich allerdings gemacht habe: ungefähr 5 kg Gewürze gekauft. Alles Mögliche, fertige Pasten und Pulver, Pfeffer, Cummin, getrocknete Chilis etc. etc. etc. Davon werde ich in den nächsten Wochen und Monaten sicher nochmals berichten...
Am Dienstag um 14:35 Uhr gings pünktlich los. MUC - IST mit einem Airbus A319 (voll bis auf den letzten Platz). Dort angekommen, hatte ich noch eine knappe Stunde Zeit, um den Flieger nach BOM zu bekommen. Reicht bei diesem Flughafen aus, da keine Passkontrolle mehr erfolgt (und auch kein Sicherheitscheck).
Weiterflug TK720 nach BOM war - leer. Eigentlich hatte fast jeder eine 9er Sitzreihe für sich. Ich habe mir einen Notausgangsplatz gesichert gehabt, so dass ich mich bequem ausstrecken und gut schlafen konnte. Grosses Lob an Turkish Airlines; der Service ist hervorragend und das Essen war tatsächlich geniessbar.
Morgens um 4:50 Indien-Zeit 20 Minuten früher angekommen als geplant. In Mumbai gibt es einen neuen Flughafen-Terminal, der bedeutend angenehmer ist als der alte. Gross, weiträumig, modern - also eine grosse Verbesserung zu früher.
Ich behaupte, dass ich schon 10 Minuten vor der Landung den Geruch Mumbais in der Nase hatte. Habe ich sonst noch nie erlebt, immer nur bei Flügen nach Mumbai...
Wie es riecht? Schwer zu beschreiben. Es stinkt.
Angekommen, durch Immigration und Zoll durchgegangen, kam ich raus und wartete auf meinen Kollegen, der mich gegen 6 Uhr abholen wollte. Hab mich also draussen auf eine Bank gesetzt (auch neu dort, dass es überhaupt Sitzmöglichkeiten gibt!) und gewartet.
Und plötzlich sah ich eine weisse wabernde Wand, die einen entsetzlichen Lärm machte, auf mich zukommen. Da bin ich schnell aufgesprungen und geflüchtet (übrigens als einziger der Wartenden), denn das war eine Wolke Gift gegen Moskitos, die im Grün der Anlagen am Flughafen sicher gut gedeihen... Wahnsinn, alle haben sich damit einsprühen lassen, das war sicher irgendwas, was im Westen schon lange verboten ist...
Irgendwann kam dann mein Kollege und hat mich abgeholt. Dann ging es im Taxi durch diese MegaCity. Die einfach unbeschreiblich ist. Ich habe versucht, die nächsten 3 Tage Fotos zu machen, hatte aber nur mein iphone dabei, da sind die Fotos nicht so geworden, wie ich es mit meiner Nikon hätte machen können. Aber ein paar Schnappschüsse gibt es hier zu sehen.
Mumbai ist mit geschätzten 18 Mio Einwohnern auf doch ziemlich kleiner Fläche vor allem überfüllt. Egal, wo man hinkommt: überall sind viele Menschen, jede Strasse ist verstopft, es ist laut und stickig und dreckig. Der Reihe nach:
Viele Menschen, die Weisse anstarren, aber das sehr freundlich. Die Mitten auf der Strasse gehen, ohne sich wirklich um den Verkehr zu scheren. Farben überall, indische Frauen tragen meist Saris, die sehr farbenfroh sind. Ganze Schulklassen rennen zum nächsten Bus, mit Schuluniform, aus allen Ecken kommen Menschen geströmt, und das fast zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Verkehr: Das ist der absolute Irrsinn. Stellt euch eine normale Strasse in Deutschland mit 2 Spuren (2 Richtungen) vor. Da stehen maximal am Rand noch parkende Autos und je Spur fährt EIN Auto oder Moped oder Fahrrad oder Bus oder...
In Indien fahren auf einer normalen Strasse mindestens 4 Fahrzeuge in EINE Richtung nebeneinander her. Fahren ist gut gesagt; in Mumbai sind alle Strassen so verstopft, dass man für 5 km Strecke durchaus 1,5 Stunden brauchen kann. (Ja, wäre zu Fuss schneller, stimmt - aber da es erstens immer um die 35 Grad heiss ist und zweitens es schier unmöglich ist, sich auf den Strassen zu bewegen, rate ich Western davon ab...) Rikschen, Busse, Autos, Fahrräder, Hunderte von Motorrädern und Rollern, Stossstange an Stossstange und zwischen den Fahrzeugen maximal 3 cm Platz. Das ist kaum vorstellbar und ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie das alles überhaupt geht und dass ich noch nicht in einen Unfall verwickelt war in meinen 7 oder 8 Malen, die ich in Mumbai war, grenzt eigentlich an ein Wunder. Ist aber anscheinend normal (mein Kollege, der jetzt seit 5 Jahren fast permanent in Mumbai lebt, hat zwar schon viele Unfälle gesehen, war aber selber auch nur in einen kleinen Auffahrunfall verwickelt - er fährt übrigens nie selber, das geht gar nicht!).
Lärm / Dreck / Geruch: das passt alles zusammen. Es ist 24/7 laut, überall liegt Müll rum und es stinkt, dass es einem graust.
Und trotz dieser ganzen Hindernisse - Mumbai ist eine super aufregende Stadt und durchaus eine Reise wert! Man muss nur seinen westlichen Anspruch und seinen westlichen Kopf daheim lassen. Nichts, aber auch gar nichts funktioniert so, wie wir uns das vorstellen. Man kann nicht einfach ein Taxi rufen und von A nach B fahren, denn es gibt wenige Strassennamen, ergo kann der Taxifahrer die Adresse nicht kennen. Es gibt so genannte Landmarks, das kann eine Schule, ein Tempel oder auch ein Feuerwehrhaus sein. Dann sieht eine Adresse so aus: 303, Commerce Center, Near China 1 Hotel, Off Andheri Link Road (hier war übrigens ein Termin bei einer Firma mit über 1000 Angestellten in dem Gebäude; aber es gibt keine andere Möglichkeit, Adressen genau zu bezeichnen!).
Da auch nur sehr wenige Taxi- und Rikschafahrer Englisch sprechen, wird so eine Fahrt sehr schnell zum Abenteuer. Ich hatte das Glück, dass mein Kollege mir "seinen" Fahrer, der Englisch versteht und auch leidlich spricht, vermittelt hat. Wenn er nicht konnte, hat er mir einen anderen geschickt. Bei allen war die Adresssuche immer schwierig. Hilft ungemein, wenn man online in eine Karte reinschauen kann...
Die Tage waren voll mit Meetings und Besprechungen. Den Teil lasse ich einfach weg, der ist uninteressant. Schaut euch die Fotos an, das gibt einen kleinen Einblick in die vielen Facetten von Mumbai.
Thema Essen: ich kenne viele, die das indische Essen nicht vertragen und sich alles Mögliche in Indien eingefangen haben. Die hygienischen Bedingungen sind auch wirklich gewöhnungsbedürftig...
Ich hatte diesmal keine Probleme. War halt vorsichtig nach dem Motto: alles, was man schälen kann, kann man problemlos essen. Vermeide Eis, Gläser und nicht verschlossene Flaschen. Und Salat.
Tandoori Chicken an der Strasse habe ich mir einmal gönnen müssen. Soooo lecker... Wir waren jeden Tag 2-3 Mal essen, und es war jedes Mal einfach toll. Egal, ob Curries, Byranis, Büffet oder Fisch, Prawns, Naan etc. - super scharf gegessen, wunderbare Thai-Gerichte genauso bekommen wie Kebabs und selbst die Burger waren phantastisch. Dazu noch in ein paar Bars gewesen, die ich so in Deutschland auch noch nicht gesehen und gefunden habe. Alles in allem ist Mumbai eine kulinarische Sensation. Fotos davon habe ich übrigens extra nicht gemacht... das bringt erstens nix, da wir ja nicht (nur) mit den Augen essen und man es einfach dort erlebt haben muss, wie das schmeckt, und zweitens kam ich gar nicht dazu.
Was ich allerdings gemacht habe: ungefähr 5 kg Gewürze gekauft. Alles Mögliche, fertige Pasten und Pulver, Pfeffer, Cummin, getrocknete Chilis etc. etc. etc. Davon werde ich in den nächsten Wochen und Monaten sicher nochmals berichten...