Wie entnimmt man Tomatensamen richtig ?

Peppi17

Chilitarier
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Habe dieses Jahr einige überschüssige Tomaten Pflänzchen geschenkt bekommen unteranderem auch eine Sorte aus Spanien die genau Sorte ist nicht bekannt da das Original Saatgut noch aus den 60iger stammt und immer wieder angebaut wurde. Quasi seit dem jedes Jahr angebaut wurde und die Samen immer wieder entnommen wurden . Es ist eine sehr große Ochsenherz die nicht richtig rot wird bzw nur leicht rot mit Grün " getigert " . Es ist eine sehr späte Sorte, erste reife Früchte erst im September/ Oktober.

Da ich sie nächstes Jahr unbedingt wieder Anbauen möchte , möchte ich Samen auch wieder entnehmen aber wie wird das genau gemacht?
 
Also sofern du nur diese Sorte anbaust und auch sonst keine anderen Sorten beim Nachbarn stehen, kannst du davon ausgehen, dass die nicht verkreuzt sind. Also kannst du dir das "verhüten" sparen. Dann einfach Tomate aufschneiden, Samen entnehmen. Ich streife sie dann über ein Tuch Küchenrolle, damit der Glibber um die Samen auf dem Tuch bleibt und man den sauberen Samen hat. Diese trockne ich dann noch eine Weile auf einem kleinen Teller, offen an der Luft. Anschließend packe ich sie in ein Tütchen (Papier, Plastik) mit Namen und Jahr drauf und fertig. Dann kannst du die im kommenden Frühjahr wieder aussäen.
Ist meine Methode, da gibt es bestimmt noch viele andere.
 
Ich hatte mir gedacht den glibber in einem Teesieb ab zu waschen unter fliessendem Wasser oder gibt das anschließend Probleme beim trocknen. Beim nächsten Nachbarn stehen keine Tomaten und hier im Garten nur dir selbe Sorte
 
Kann auch funktionieren, hab ich noch nie probiert. Ob der Glibber abgeht, weiß ich nicht, ich finde den immer recht hartnäckig
 
Ich hatte mir gedacht den glibber in einem Teesieb ab zu waschen unter fliessendem Wasser

Mache ich auch, mit Hilfe von Silikon Pinsel.
Anschliesend rechts oben auf einem quer A4 Druckerpapier tropfnass abklopfen/ abstreifen.
Offen trocknen lassen. Die kleben dann. Dann falten und bis zum Herbst oder länger trocknen lassen.
In einem Couvert aufbewahren.
Ablösen mit einem flachen Messer.
 
Ich reibe und spüle die Tomatensamen auch in einem Kunststoffsieb ab. Darin lasse ich sie auch trocknen. Bei dieser Methode gibt es kein Verkleben.
 
Ok , danke . Das kleben macht bis zur keimung dann im Frühjahr nichts oder . Bzw schimmeln später in der Erde nicht und wärend der Lagerung
 
Es geht problemlos mit allen aufgeführten Methoden. Bei richtiger Trocknung tritt kein Schimmel auf.
Mit Resten von Kückenkrepp kann nach der Aussaat im Substrat zwar Schimmel auftreten, das ist jedoch nur selten der Fall und keineswegs kontraproduktiv für Pflanzen.
 
Ich spüle die Samen auch gründlich ab und lasse sie auf Küchenkrepp trocknen. Sorte und Jahr dazuschreiben nicht vergessen!

Eine Zeit lang habe ich es mal ganz "vorschriftsmäßig" gemacht und fermentiert, aber vom Keimverhalten und der Haltbarkeit konnte ich keine Unterschiede feststellen. Hinzu kommt, dass bei zu langem Fermentieren bzw. ungünstigen Bedingungen die Samen zu keimen anfangen können. Dann kannst Du alle wegschmeißen, oder musst als Alternative, wenn Du keine anderen Früchte mehr hast, gleich aussäen.

Genau aus diesem Grund habe ich mal in einem Jahr angefangen, an Weihnachten RAFs auszusäen. :rolleyes: Die Früchte gab es damals beim Edeka zu kaufen. Ich habe Samen entnommen und in einem Glas zum Fermentieren angesetzt. Normalerweise fermentiert man so 2 bis 3 Tage. Nach genau 12 Stunden (!) guckten die Keimspitzen, und zwar bei allen. Da half dann nur Augen zu und durch und die Saison anfangen. Ein schöner Zufall: Die letzten (nachgereiften) Früchte dieser Pflanzen haben wir genau am folgenden Weihnachten gegessen. So schließt sich dann der Kreis. :)

Ich verhüte meine Tomaten nicht und hatte bisher bei Tomaten aus eigenem Anbau noch nie eine Verkreuzung. Im letzten (Rekord-)Jahr hatte ich zwischen 150 bis 200 Pflanzen..., sonst um die 30 bis 40. Bei gekauften Früchten von alten Sorten (Wochenmarkt, Obsthof, Farmer's Market, Walmart, ingesamt auch so um die 50 Sorten) auch nur ein einziges Mal (Green Giant). Insofern empfinde ich das Risiko als überschaubar.
 
Ich mache das so:

Den weiche Inhalt der Tomate gebe ich ein ein Sieb. Das Sieb sollte möglichst weite Maschen haben, aber trotzdem deutlich kleiner als der Tomatensamen.
Mit meinem Finger drücke ich alle weichen Teile durch das Sieb. Dabei das Sieb unter laufendes Wasser halten. Dann reibe ich den Samen so lange an dem Sieb, bis sich der Glibber vom Samen löst.

Samen und Glibberreste, die nicht durchgedrückt wurden auf einen Teller geben und mit einem Zahnstocher auseinanderziehen, falls sie noch aneinander hängen.

Nach 1 bis 3 Stunden löse ich die Samen von dem Teller, bevor sie stark festkleben.
Glibberreste kleben fest am Teller und so lässt sich am nächsten Tag der glibberfreie Samen leicht vom Teller schieben.

Geht sehr schnell, auch bei größeren Mengen.
 
Ich gebe die Tomatensamen in ein Schälchen mit erwasxWasser und fermentiere sie.
Es dauert ein bis vier Tage. Wenn so ein fieser weißer Belag auf dem Ganzen ist, sind sie fertig. Gründlich abspülen (im Sieb), fertig. Samen zum Trocknen auf etwas geben, wovon sie sich leicht lösen lassen, z.B. Glas oder Backpapier.
Ja, es kann schief gehen. Mir sind dabei auch schon Samen gekeimt. Aber in der Regel klappt es gut.
 
Okay ich weiß wenn ich das jetzt so zugebe, sträuben sich bei den Experten in Samengewinnung die Haare - sorry- aber ich oute mich nun doch. :happy:

Ich mach das ohne größeren Aufwand, Tomate aufschneiden, die Kerne auf ein Küchenpapier streichen, dabei überschüssigen Glibber gut auf das Küchenpapier drücken, eventuell noch mit einem Küchentuch trocken tupfen, danach mit einen Messer oder ähnlichen die Kerne auf ein sauberes Papier legen, beschriften und trocknen.

Das kann man nebenbei beim genießen der Tomate machen. Wenn die Kerne getrocknet sind kommen sie im Normalfall in eine beschriftete Tüte. Habe es aber auch schon fertig gebracht Samen über Jahre auf Küchenpapier zu lagern und dann direkt vom Küchenpapier in die Erde.

Meine so gewonnen Samen sind viele Jahre haltbar und keimen ohne Probleme. Es werden große gesunde Pflanzen die gut Früchte tragen.
 
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