Wie kann ich meine Chilis noch retten?

Pusteblumee

Chiligrünschnabel
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Guten Morgen,

ich bin noch Neuling im Chilianbau. Vor 8 Wochen habe ich 12 verschiedene Sorten einer Mischung aus Ebay in Kamillentee eingelegt und am Tag darauf in Anzuchterde gepflanzt. In jedes Torftöpfchen kam ein Samenkorn. Nach wenigen Tagen keimten fast alle Chilis und wuchsen seitdem meiner Meinung nach recht gut...habe aber auch keinen Vergleich.

Leider stagnierte das Wachstum nach ca. 4 Wochen. Seitdem haben sich meine Pflanzen kaum verändert. Daher habe ich sie an den warmen Tagen für ein paar Stunden in die pralle Sonne auf unserem Balkon gestellt. Das war wohl rückblickend ein Fehler. Seitdem sind die Pflänzchen gelber geworden und immer mehr Blätter fallen ab.
Meint ihr die sind noch zu retten? Habe mich schon so auf die vielen Sorten gefreut! Aktuell stehen sie vor unserer Balkontür. Dort würde ich sie auch weiterhin stehen lassen. In unserem Wohnzimmer hat es nie unter 18°, tagsüber meist 22, bei Sonnenschein auch mal wärmer.
Was meint ihr, soll ich schon mit dem Umpflanzen in größere Töpfchen und normale Erde (welche?) beginnen? Etwas düngen (womit?) oder ist es dafür noch zu früh?

Zwischendrin sind übrigens noch ein paar Tomaten. Was soll ich mit denen machen? Oder meint ihr die sollte ich einfach vergessen und nachsäen? Dafür wäre ja vermutlich noch Zeit.

Ich freue mich auf eure Antworten!
 

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Chancen bestehen.
Welche Erde hast Du da?
Stehen die immer so nass, wird wohl das Hauptproblem sein.
Nicht in die Sonne stellen, das gibt Sonnenbrand der die Blätter zerstört wenn sie nicht daran gewöhnt sind.
Du solltest alle umtopfen, jede Pflanze in einen eigenen Topf mit vernünftiger Erde und die alte Erde nicht mitnehmen also vom Keimling abmachen ohne die Wurzeln stark zu beschädigen. Ein bisschen Wurzelschwund hat noch meinem Keimling geschadet. :cool:
Tomaten würde ich neu aussähen.
 
Sind aktuell noch in der Anzuchterde (Bio Anzucht- und Kräutererde vom Obi). Sind nicht immer so nass, habe gestern ordentlich gegossen da sie sehr trocken waren.
Hinter der Balkontür in der Sonne ist aber in Ordnung? Wieso soll die Erde die dran ist nicht drin bleiben?
Kannst du mir eine Erde empfehlen? Dann gehe ich später gleich einkaufen :D
 
Floragard Tomatenerde, TKS2 auch von Floragard oder ähnliches. Mal auf den NPK Gehalt schauen ein Verhältniss 2-1-3 ist günstig. Einfach mal fragen bei einem Berater.
Wenn die jetzige Erde nicht gut für die Chilis ist deswegen abbröseln so gut es geht.
Sonne ist ok aber ist auch eine Belastung wenn die Wurzeln nicht ok sind oder die Erde zu verdichtet usw.
Ich würde sie umtopfen alle. Bis unter die Blätter einpflanzen. Jedes in einen eigenen Topf 10x10. Mäßig angiessen und erstmal nicht in die pralle Sonne.
 
Die Erde ist viel zu feucht. Ich tippe auf Wurzelfäule. Zudem spargeln die Pflanzen enorm. Vermutlich bekommen sie zusätzlich zu wenig Licht ab. Ich würde sie bis zum ersten Blattpaar in neue Erde pflanzen (normale Blumenerde) und deutlich spärlicher gießen. Keimlinge benötigen keine 15 Milliliter am Tag.
 
In den kleinen Töpfen ist es schwierig, sie nicht zu nass und nicht zu trocken zu halten. Wobei erfahrungsgemäß mehr Pflanzen übergossen werden als vertrocknen. In größeren Töpfen hast du das besser unter Kontrolle. Die Erde darf oben ruhig trocken sein, solange du mit etwas Bohren auf Feuchtigkeit triffst.

An die Sonne am besten langsam gewöhnen. Jeden Tag etwas länger raus, dann geht das ganz gut. Meine stehen i.d.Z. den ganzen Tag draussen (sobald die Temparaturen >5 Grad sind und die Sonne draufscheint) und verkraften das problemlos. Hat aber 'ne gute Woche gedauert, sie daran zu gewöhnen.
 
Meine stehen i.d.Z. den ganzen Tag draussen (sobald die Temparaturen >5 Grad sind und die Sonne draufscheint) und verkraften das problemlos.
Sortenabhängig. Würde meine Pflanzen nie unter 10°C belassen. Etwas Schwankungen im Wetterbericht kann es immer geben.


Ich freue mich auf eure Antworten!
@Taunuswaldfee hat es eigentlich schon auf den Punkt getroffen. Sieht stark nach Sonnenbrand aus. Bis auf drei Exemplare auf dem ersten Blick sollten sich alle noch einmal aufraffen können.

Kannst du mir eine Erde empfehlen? Dann gehe ich später gleich einkaufen :D
Kannst im Grunde alles mögliche nehmen.
Mit Tomaten- und Gemüseerden fährst Du immer ganz gut. Einige schwören auf tks2, andere auf die Blumenerde vom Bauhaus, da diese dem tks2 sehr ähnlich sein soll, ich liebe die Gemüseerde von Gardol, weil die kleinen einfach super schnell anwachsen. Rewe hat manchmal Gemüseerde, die auch gut sein soll...

Halte sie nicht ganz so nass und etwas kühler, damit sie mit dem spageln aufhören.

Ergänzung:
Warum bis unter die Keimblätter? Weil sie darunter noch Wurzeln austreiben können. Wenn dies geschieht, siehst du das am raschen Wachstum.
 
@Freelancer

Ich habe mich schon immer gefragt, wie lange Tomatenpflanzen und Chilis die Fähigkeit besitzen, Wurzeln am Stamm auszubilden. Meine Pflanzen spargeln nicht und wachsen stabil, doch besteht zwischen den Keimblättern und dem Erdboden mittlerweile ein Abstand von gut 6-7 Zentimetern. Sollte ich die Pflanzen beim nächsten Umtopfen bis zu den Keimblättern umsetzen oder wurzelt der Stamm nur, solange er grün und biegbar ist?
 
OK, machen wir das Mal ganz anschaulich:

Ich habe mich schon immer gefragt, wie lange Tomatenpflanzen und Chilis die Fähigkeit besitzen, Wurzeln am Stamm auszubilden
Sie verlernen es nicht. Wenn sie größer sind, dauert es einfach nur länger. Um Wurzeln austreiben zu lassen, muss die Pflanze sich öffnen. Sozusagen muss sie eine Tür für die Wurzel öffnen. Wird sie größer und dicker, wird diese Tür massiver und schwerer einzubauen.
Meine Pflanzen spargeln nicht und wachsen stabil, doch besteht zwischen den Keimblättern und dem Erdboden mittlerweile ein Abstand von gut 6-7 Zentimetern.
Genau das bezeichnen wir als SPAGELN!
Um es einfach anschaulich zu behalten, betrachten wir drei Bausteine, die das Pflanzenwachstum beeinflussen:
- Licht
- Temparatur
- Wasser/Nährstoffe

Der Antreiber ist die Temparatur. Je wärmer es ist, desto wohler fühlen sich Pflanzen i.d.R.. Es treibt die Pflanze zum Wachstum an. Die Wurzeln nehmen mehr Flüssigkeit und damit auch Nährstoffe auf. Um diese zu verarbeiten braucht sie nicht nur Energie, die sie aus dem Licht bekommt, sie FORDERT sie. D.h. je wärmer es ist, desto heller sollte es sein. Anderfalls versucht sie mit dem SPAGELN näher an das Licht zu kommen.

Ich möchte hier nun nicht auf Dünger, Spurenelemente oder einer Lichtfarbenskala eingehen. Das sprengt den Rahmen explosionsartig.


Sollte ich die Pflanzen beim nächsten Umtopfen bis zu den Keimblättern umsetzen oder wurzelt der Stamm nur, solange er grün und biegbar ist?
Selbstverständlich beim nächsten Umtopfen! Je eher sie tiefer gesetzt wird, desto eher beginnt das Wurzelwachstum. Je eher zusätzlich neue Wurzeln kommen, desto leistungsfähiger wird die Pflanze selbst. Etwas aufzuholen haben sie immerhin noch bevor es komplett nach draußen geht. Aber Vorsicht. Die Knotenpunkte der Keimblätter oder Blattansätze im Allgemeinen bezeichnen wir jeweils als schlafendes Auge. Dort können Neuaustriebe entstehen und sollten NICHT mit Erde überdeckt werden! Dort können Viren, Pilze, etc. eindringen, sich ausbreiten und die Pflanze dahinraffen. Weiteres dazu findest Du in Unterforen wie Schädlings- und Krankheitsbekämpfung.


Viel Erfolg!
 
An die Sonne am besten langsam gewöhnen. Jeden Tag etwas länger raus, dann geht das ganz gut. Meine stehen i.d.Z. den ganzen Tag draussen (sobald die Temparaturen >5 Grad sind und die Sonne draufscheint) und verkraften das problemlos. Hat aber 'ne gute Woche gedauert, sie daran zu gewöhnen.
Sortenabhängig. Würde meine Pflanzen nie unter 10°C belassen. Etwas Schwankungen im Wetterbericht kann es immer geben.

Ok, ich wollte das nochmal präzisieren, bevor jemand seine Chilis killt. Die stehen bei mir halbwegs windgeschützt auf dem Balkon an der Hauswand und kommen nur raus, wenn die Sonne scheint - wodurch die Temperaturen ziemlich schnell weiter steigt. Bei eher kühl und bewölkt, wie es Anfang letzter Woche teilweise war, kamen bei 5+ Grad nur die Rocos raus, der Rest musste drinne bleiben.
 
Ok, ich wollte das nochmal präzisieren, bevor jemand seine Chilis killt. Die stehen bei mir halbwegs windgeschützt auf dem Balkon an der Hauswand und kommen nur raus, wenn die Sonne scheint - wodurch die Temperaturen ziemlich schnell weiter steigt. Bei eher kühl und bewölkt, wie es Anfang letzter Woche teilweise war, kamen bei 5+ Grad nur die Rocos raus, der Rest musste drinne bleiben.
Chilis überleben auch recht niedrige Temperaturen.

Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen überleben und zügig wachsen.
Bei niedrigen Temperaturen. Das ist mit Sicherheit alles unter 12 °C, kann es leicht dazu kommen, dass sie einen Kälteschock bekommen. Der führt dazu, dass sie in den nächsten Wochen, auch bei hohen Temperaturen, deutlich langsamer wachsen.
 
:banghead:
Den Beitrag hätte ich letzte Woche gebraucht.
Habe die ganze Truppe bei den ersten Sonnenstrahlen und ca. 10 Grad rausgestellt.

Überlebt haben sie es wohl aber spätestens kalte Wind gestern wird ihnen nicht bekommen haben.

Gibt es etwas was man gegen (oder eher für) geschockte Planzen machen kann?
 
Naja er/sie könnte den Pflanzen noch gut zusprechen. Viele Pflanzen reagieren tatsächlich auf (liebevolle) akustische Stimuli. Wer weiß...
 
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