Welche Sorten sollte ich entspitzen?

ChiliSmini

Scharfesserin
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Hallo Chiliheads,
Gestern habe ich erfahren, dass ich die TML nach dem dritten Blattpaar entspitzen soll. Welche Sorten muss ich denn noch entspitzen?
LG Jasmin
 
"Pimenta de Neyde" fällt mir da spontan ein, die wächst sonst sehr extrem in die Höhe und wenig in die Breite.
 
Nachteile vom Entspitzen:
  • Es wirft die Pflanze in der Entwicklung zurück. Neue Spitzen müssen gebildet werden. Der abgeschnittene Teil der Pflanze muss wieder nachwachsen. Wenn, dann würde ich nur den obersten Zentimeter kappen.
  • Wenn die Pflanze buschiger wächst, dann beschatten mehr Blätter sich gegenseitig. Die Blätter im Schatten von anderen Blättern verbrauchen evtl. mehr Energie als sie produzieren können. Aus gutem Grund versucht die Pflanze durch Höhenwachstum das Beschatten der eigenen Blätter zu minimieren. Besonders wenn Du der Pflanze nicht so viel Sonne bieten kannst ist das nachteilig.

Vorteile vom Entspitzen:
  • Aus optischen Gründen mag ein dichter und breiter Wuchs gewünscht sein.
  • Weniger windanfällig durch geringere Höhe und kompakteres Wachstum.

Gerne wird argumentiert, dass durch das Kappen mehr Verzweigungen entstehen. Da Chilis an diesen Verzweigungen wachsen erhoffen sich einige durch die höhere Anzahl der Verzweigungen eine höhere Ernte. Daran glaube ich überhaupt nicht. Die Anzahl der Früchte hängt von der Pflanzengröße und der zur Verfügung stehenden Energie ab. Zusätzlich Verzweigungen kann die Pflanze leicht produzieren. In Deutschland haben wir eher ein Mangel an Energie = Licht und Wärme!

Wenn Du die Ernte optimieren möchtest, dann empfehle ich Dir die Pflanzen nicht zu kappen und dafür die Pflanzen gut anzubinden.
Wenn die leichte Abstriche bei der Ernte akzeptierst und aus optischen Gründen eine kompakte breitere Pflanze wünscht, dann kannst Du kappen.

Ich kappe eigentlich nie. Auf meinem kleinen Balkon ist mein Ziel möglichst schmale und lange Pflanzen zu ziehen. Für breite Pflanzen habe ich nicht den Platz. Dafür können die Pflanzen bei mir gerne nach oben wachsen.
 
Ich habe letztes Jahr auch nach dem 3. oder 4. Blattpaar einige Pflanzen getoppt. Allerdings konnte ich später keinen signifikanten Unterschied feststellen. Das hat sich alles mehr oder minder wieder verwachsen. Oder man muss diese Methode mehrfach anwenden? Ich lasse die Pflanzen dieses Jahr so wachsen wie sie möchten.
 
Müssen muss man garnichts :D das ist einfach Geschmackssache. Ist nur eine Frage was einem wichtig ist, aber keine wirkliche Notwendigkeit.

Wirklich schlank und hoch wachsende Sorten waren bei mir bisher Pimenta de Neyde, Fidalgo Roxa und die meisten Baccatum Sorten.
Allerdings wähle ich aus Platzgründen das aufbinden und nutze den Wuchs der Höhenstürmer gezielt aus. Abwechselnd eine hohe Pflanze und eine mit buschigem Wuchs gepflanzt und man hat den dreidimensionalen Raum gut ausgefüllt ;) Davon abgesehen hat so ein 'Chilibaum' schon was beeindruckendes.
Wenn man auf aufbinden keine Lust hat oder der Standort sehr windig ist, dann ist köpfen natürlich eine praktische Lösung die nicht schadet. Nur ertragsteigernd wirkt es denke ich nicht wirklich. Denn ob die Verzweigungen weiter unten oder oben entstehen macht letztendlich nicht wirklich was aus. Beim frühen entspitzen geht jedoch die wenigste Zeit verloren, da die Pflanze die Seitentriebe schnell bilden muss. Wenn die Hauptverzweitung erstmal da ist und dann viel zurück geschnitten wird geht doch etwas mehr Zeit verloren.
 
Ich setzt da eher bei Annuums oder baccatums auf einen gedrungneren wuchs, damit das Hauptastwerk schon mal kräftiger ist. Gekappt wird dann später nur wen sie an die GWH Decke kommen oder einfach zu hoch werden.
Durch gute Pflege und Düngung bildet die Pflanze von selber permanent neue Triebe.
 
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