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Das ist vielleicht eine etwas veraltete, aber immer noch praktizierende Methode, sein Saatgut in den Boden zu bringen.
Da mich in der Zeit der Aussaat manchmal fast täglich Mails mit Fragen dazu erreichen, dachte ich, dass ich hier und auf meiner Website eine bebilderte Anleitung dazu mache.
Vielleicht erreiche ich hier den ein oder anderen, der diese Methode immer noch praktiziert
Quelltabs sind, wie der Name schon sagt, Tabs die mit Berührung von Wasser schön aufquellen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt beuge ich einen eventuellen Befall von Trauermücken vor, indem ich dem Wasser Solbac beimische. Dieses biologische Präparat auf Basis von Bacillus thuringiensis (var. israelensis) ist nützlingsschonend und unbedenklich für Fische, Haustiere und Pflanzen. Es ist in flüssiger Form oder als Tablette erhältlich.
Ich bevorzuge die flüssige Form, die im Kühlschrank gelagert werden sollte.
Zum Dosieren eigenen sich die Pipetten am besten.
Vorzugsweise sollte man, falls vorhanden, Regenwasser nehmen. Auch zur weiteren Bewässerung.
Die kleinen Gewächshäuser sind ideal für die Tabs, da sie Einbuchtungen haben, die nicht nur die Tabs an Ort und Stelle halten, sondern auch dazu da sind, um Wasser aufzufangen.
Wenn die Tabs drinnen sind, giesst man das Wasser über die Tabs bis sie damit komplett sind. Die Tabs quellen recht schnell
Die ideale Feuchtigkeit erreichen sie, wenn sie schön dunkelbraun sind und alles Wasser aufgesogen haben. Steht noch etwas Wasser drinnen ist das nicht so schlimm. Man giessen es dann einfach ab
In diesem Beispiel bringe ich 2 verschiedene Rocotosorten in die Tabs. Das heisst: Um sie später identifizieren zu können, werden beschriftete Kleber bei der Reihe angebracht, wo die jeweilige Sorte drinnen steckt (wie man so schön an den Kleberresten sieht ).
Auf einem späteren Bild sieht man dann die Beschriftung
Falls die Tabs zu nass sein sollten oder man unsicher ist, ob sie zu nass sind, drückt man einfach mit Gefühl mit dem Finger drauf. Das Küchenpapier saugt dann die überschüssige Flüssigkeit auf und man hat die ideale Feuchtigkeit der Tabs für das Saatgut
Ich arbeite seit je her mit einer Pinzette. Selbstverständlich kann man dazu auch einen Pikierstab nehmen.
Mit der geschlossenen Pinzette geh ich ca. 0,5-1cm in das vorbereitete Loch der Tabs und lass sie aufgehen. So habe ich eine gute Lochgrösse um den Samen darin zu versenken
Das Loch ist nun vorbereitet für den Samen
Den Samen nehm ich ebenfalls mit der Pinzette auf und leg ihn in das Loch.
Anschliessend verschliesse ich das Loch, indem ich mit der Pinzette rundherum das Substrat drüber schiebe. Jetzt drücke ich wieder mit der Pinzette alles leicht an.
Um Helmträger vorzubeugen, drücke ich nochmals mit dem Finger leicht drauf. So hat der Keimling mehr Widerstand und streift die Samenhülle besser ab
Wenn alle versenkt sind, gibt es mit der Pipette nochmals einen Schuss Wasser.
Die 3ml Pipette eignet sich für das wirklich hervorragend, da man mit ihr den Samen kaum ersäufen kann
So sollten die Tabs aussehen, wenn sie die richtige Feuchtigkeit haben
Danach Deckel drauf uns ab ins Warme.
Wärme kann man entweder mit einer Heizmatte erzeugen, oder wie ich, an die Heizung stellen. Dazu habe ich ein Hängeregal bei 3 Heizungen im Haus gebaut, wo ich die Gewächshäuser dann drauf stelle.
Die ideale Keimtemperatur liegt bei 28-30°. Bei dieser Temperatur habe ich die besten Keimquoten.
Die nächtliche Absenkung der Temperatur, da die Heizung nicht läuft, sehe ich nicht als Nachteil.
Chilis sind Dunkelkeimer, sodass man zu diesem Zeitpunkt noch kein zusätzliches Licht braucht.
Durch die Wärme bildet sich Kondenswasser an den Scheiben, was heisst, dass ein feuchtwarmes Klima im Inneren herrscht. Dies ist optimal für das Saatgut. Allerdings sollte man mind. 1-2x am Tag den Deckel runter machen um eine bessere Durchlüftung zu gewährleisten und so eventuellem Schimmel keinen Nährboden gibt.
1x am Tag sollte man nun den Tab befeuchten, was ich auch wieder mit der Pipette mache, um so, wie oben beschrieben, ein Ersäufen zu vermeiden
Danach heisst es Abwarten und Tee trinken.
Dauert die Keimung länger als 2 Wochen, sollte man zur Vorbeugung immer mal wieder mit Solbac angereichertes Wasser verwenden.
Sobald sich was regt und die ersten Babys geschlüpft sind, sollte man den Deckel wegnehmen und die Kleinen unters Licht stellen.
Da nie alle gleichzeitig das Licht der Welt erblicken, nehme ich immer den unteren Teil eines weiteren Gewächshauses, oder eine grosse Schale, wo dann die Neuankömmlinge reingestellt werden.
WICHTIG!
Hat man mehrere Sorten, sollte man die immer beschriften! Ich mach das mittels Zahnstocher, beschrifte einen Kleber und schon hab ich ein Fähnchen.
Da die Keimlinge nun mehr Wasser benötigen, nehme ich eine 33cl Colaflasche und mach in den Deckel ein kleines Loch. So kann ich ganz gezielt und dosiert jeden einzelnen Tab giessen.
Ich benetze nicht nur von oben, sondern auch das Vliess. So bilden sich oft viel mehr Wurzeln, die dann bereits das Vliess durchdrücken. Geschieht das, sollte man drauf achten, dass diese Wurzeln immer schön feucht sind.
Auch in dieser Phase verwende ich immer wieder das Solbac erneut.
Haben sich die Pflänzchen etwas etabliert, fange ich bereits mit dem düngen an
Sind die Pflänzchen soweit um in einen grösseren Topf zu kommen, schneide ich das Vliess weg. Wenn da ein paar Wurzeln abgerissen werden, ist das halb so wild. Man sollte das Vliess aber dennoch vorsichtig entfernen!
Entgegen vieler Meinungen, KÖNNEN die Wurzeln durch das Vliess brechen!
Ich sehe in den Tabs ganz klare Vorteile!
Für Grobmotoriker wie mich ideal, da ich die Pflänzchen mitsamt dem Tab in den grösseren Topf bringen kann und so vermeide, dass ich zu viele Wurzeln beschädige beim pikieren
Ich hoffe, dass ich mit dieser Anleitung dem ein oder anderen damit helfen konnte
Da mich in der Zeit der Aussaat manchmal fast täglich Mails mit Fragen dazu erreichen, dachte ich, dass ich hier und auf meiner Website eine bebilderte Anleitung dazu mache.
Vielleicht erreiche ich hier den ein oder anderen, der diese Methode immer noch praktiziert
Quelltabs sind, wie der Name schon sagt, Tabs die mit Berührung von Wasser schön aufquellen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt beuge ich einen eventuellen Befall von Trauermücken vor, indem ich dem Wasser Solbac beimische. Dieses biologische Präparat auf Basis von Bacillus thuringiensis (var. israelensis) ist nützlingsschonend und unbedenklich für Fische, Haustiere und Pflanzen. Es ist in flüssiger Form oder als Tablette erhältlich.
Ich bevorzuge die flüssige Form, die im Kühlschrank gelagert werden sollte.
Zum Dosieren eigenen sich die Pipetten am besten.
Vorzugsweise sollte man, falls vorhanden, Regenwasser nehmen. Auch zur weiteren Bewässerung.
Die kleinen Gewächshäuser sind ideal für die Tabs, da sie Einbuchtungen haben, die nicht nur die Tabs an Ort und Stelle halten, sondern auch dazu da sind, um Wasser aufzufangen.
Wenn die Tabs drinnen sind, giesst man das Wasser über die Tabs bis sie damit komplett sind. Die Tabs quellen recht schnell
Die ideale Feuchtigkeit erreichen sie, wenn sie schön dunkelbraun sind und alles Wasser aufgesogen haben. Steht noch etwas Wasser drinnen ist das nicht so schlimm. Man giessen es dann einfach ab
In diesem Beispiel bringe ich 2 verschiedene Rocotosorten in die Tabs. Das heisst: Um sie später identifizieren zu können, werden beschriftete Kleber bei der Reihe angebracht, wo die jeweilige Sorte drinnen steckt (wie man so schön an den Kleberresten sieht ).
Auf einem späteren Bild sieht man dann die Beschriftung
Falls die Tabs zu nass sein sollten oder man unsicher ist, ob sie zu nass sind, drückt man einfach mit Gefühl mit dem Finger drauf. Das Küchenpapier saugt dann die überschüssige Flüssigkeit auf und man hat die ideale Feuchtigkeit der Tabs für das Saatgut
Ich arbeite seit je her mit einer Pinzette. Selbstverständlich kann man dazu auch einen Pikierstab nehmen.
Mit der geschlossenen Pinzette geh ich ca. 0,5-1cm in das vorbereitete Loch der Tabs und lass sie aufgehen. So habe ich eine gute Lochgrösse um den Samen darin zu versenken
Das Loch ist nun vorbereitet für den Samen
Den Samen nehm ich ebenfalls mit der Pinzette auf und leg ihn in das Loch.
Anschliessend verschliesse ich das Loch, indem ich mit der Pinzette rundherum das Substrat drüber schiebe. Jetzt drücke ich wieder mit der Pinzette alles leicht an.
Um Helmträger vorzubeugen, drücke ich nochmals mit dem Finger leicht drauf. So hat der Keimling mehr Widerstand und streift die Samenhülle besser ab
Wenn alle versenkt sind, gibt es mit der Pipette nochmals einen Schuss Wasser.
Die 3ml Pipette eignet sich für das wirklich hervorragend, da man mit ihr den Samen kaum ersäufen kann
So sollten die Tabs aussehen, wenn sie die richtige Feuchtigkeit haben
Danach Deckel drauf uns ab ins Warme.
Wärme kann man entweder mit einer Heizmatte erzeugen, oder wie ich, an die Heizung stellen. Dazu habe ich ein Hängeregal bei 3 Heizungen im Haus gebaut, wo ich die Gewächshäuser dann drauf stelle.
Die ideale Keimtemperatur liegt bei 28-30°. Bei dieser Temperatur habe ich die besten Keimquoten.
Die nächtliche Absenkung der Temperatur, da die Heizung nicht läuft, sehe ich nicht als Nachteil.
Chilis sind Dunkelkeimer, sodass man zu diesem Zeitpunkt noch kein zusätzliches Licht braucht.
Durch die Wärme bildet sich Kondenswasser an den Scheiben, was heisst, dass ein feuchtwarmes Klima im Inneren herrscht. Dies ist optimal für das Saatgut. Allerdings sollte man mind. 1-2x am Tag den Deckel runter machen um eine bessere Durchlüftung zu gewährleisten und so eventuellem Schimmel keinen Nährboden gibt.
1x am Tag sollte man nun den Tab befeuchten, was ich auch wieder mit der Pipette mache, um so, wie oben beschrieben, ein Ersäufen zu vermeiden
Danach heisst es Abwarten und Tee trinken.
Dauert die Keimung länger als 2 Wochen, sollte man zur Vorbeugung immer mal wieder mit Solbac angereichertes Wasser verwenden.
Sobald sich was regt und die ersten Babys geschlüpft sind, sollte man den Deckel wegnehmen und die Kleinen unters Licht stellen.
Da nie alle gleichzeitig das Licht der Welt erblicken, nehme ich immer den unteren Teil eines weiteren Gewächshauses, oder eine grosse Schale, wo dann die Neuankömmlinge reingestellt werden.
WICHTIG!
Hat man mehrere Sorten, sollte man die immer beschriften! Ich mach das mittels Zahnstocher, beschrifte einen Kleber und schon hab ich ein Fähnchen.
Da die Keimlinge nun mehr Wasser benötigen, nehme ich eine 33cl Colaflasche und mach in den Deckel ein kleines Loch. So kann ich ganz gezielt und dosiert jeden einzelnen Tab giessen.
Ich benetze nicht nur von oben, sondern auch das Vliess. So bilden sich oft viel mehr Wurzeln, die dann bereits das Vliess durchdrücken. Geschieht das, sollte man drauf achten, dass diese Wurzeln immer schön feucht sind.
Auch in dieser Phase verwende ich immer wieder das Solbac erneut.
Haben sich die Pflänzchen etwas etabliert, fange ich bereits mit dem düngen an
Sind die Pflänzchen soweit um in einen grösseren Topf zu kommen, schneide ich das Vliess weg. Wenn da ein paar Wurzeln abgerissen werden, ist das halb so wild. Man sollte das Vliess aber dennoch vorsichtig entfernen!
Entgegen vieler Meinungen, KÖNNEN die Wurzeln durch das Vliess brechen!
Ich sehe in den Tabs ganz klare Vorteile!
Für Grobmotoriker wie mich ideal, da ich die Pflänzchen mitsamt dem Tab in den grösseren Topf bringen kann und so vermeide, dass ich zu viele Wurzeln beschädige beim pikieren
Ich hoffe, dass ich mit dieser Anleitung dem ein oder anderen damit helfen konnte