Bienen auf dem Balkon neuer Trend

Fazer

Chili Farmer
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Scheint ein neuer Trend zu sein in Berlin.

Bienen

Einerseits find ich es gut, aber auf der anderen Seite hab ich auch etwas bedenken. mal sehen wohin der Weg führt :)
 
In unserem Bundesland wäre es gar nicht möglich da muss man 5 Meter Abstand halten zu öffentlichen Wegen und Nachbargrundstücken, ich weiss gar nicht wie man das auf einen Balkon realisieren kann?
 
Ich finde die Idee ganz gut.Mal schauen ob sich das so auch umsetzen läßt.
So ein Bienenvolk wäre für meine Chilipflanzen super für die Befruchtung.Ich traue es mir aber ehrlich gesagt nicht zu Sie artgerecht zuhalten.
 
Da hast du ja was entdeckt, Heiko.
Auf 'nem Balkon stell' ich mir das auch etwas problematisch vor... :w00t:

Imkerei ist eigendlich sehr interessant,
die ganze Milbenbehandlung schreckt mich da aber schon seit längerem vor ab. :(
 
capsicum perversum schrieb:
die ganze Milbenbehandlung schreckt mich da aber schon seit längerem vor ab. :(

Machst drei mal im Jahr und solltest bei der Drohenbrut schon aktiv werden, mehr ist das nicht. Kein Grund nicht zu starten :)
 
Die Idee ansich find ich gut, aber ein Mietshaus mit Balkon wo sich eventuell andere gestört füllen ist nicht so toll. Dann wäre es auch nicht verkehrt, wen man zumindest eine kleine Prüfung machen sollte um etwas Ahnung von der Materie zu haben sonst kauft jeder Bienen und viele Völker gehen aus Unwissenheit ein :undecided: ich denke wer wirklich Interesse daran hat, wird bereit sein einen 1 Tägigen kurs zu machen bei einem Imker, bei dem er im Notfall auch mal rat einholen kann. Einfach so kaufen und aufstellen ohne Ahnung da hab ich ein schlechtes Gefühl dabei.
 
Danke Kerstin. :)
Bei mir stehen einige Beuten in der Umgebung, an denen ich öfter mal vorbei komme.
Das sieht manchmal schon erschreckend aus, wie viele tote Tiere davor herum liegen.
Bei solchen Bildern verlässt einen ein wenig der Mut. :(
Oder ist das normal? :huh:

@Fazer
Da spricht du mir aus der Seele, Heiko.
Auf 'nem Balkon, als Mieter, wäre das für mich nicht denkbar.
Da hat man bestimmt sofort mit allen Nachbarn Stress.
So eine Anschaffung sollte gut durchdacht sein.
Die bringt ja aber ausser der Bienen auch noch ein paar andere Kosten mit sich.
Daher denke ich eigendlich nicht, dass sich jemand einfach so,
von heute auf morgen, ein Volk Bienen anschaffen würde.

Das man sich im Vorfeld ausreichend informiert und sich bei erfahrenen Imkern Informationen und Ratschläge einholt, setze ich aber auch vorraus.

Edit:
Bei mir muss man auch für einen Hund einen Sachkundenachweis ablegen
und man braucht eine Haftpflichtversicherung für das Tier. ;)
 
Guude, das Thema Bienen interessiert mich auch. da ich im Feld einen Obstgarten und Platz für ein Bienenvolk habe. Es gibt auch genug zu fressen:Meine Obstbäume, Wiesen mit Blumen und der Wald ist auch nicht. weit. Es gibt keinen Raps oder andere Monokulturen in der Nähe. Die nächsten Häuser stehen über 100 m weg. Aber in der Stadt stelle ich mir das schwierig vor.Bei uns in NRW gelten 3m Abstand. Das Ordnungsamt hilft da sicher mit Infos weiter. Die Imkerei ist ein neues Trendhobby. Die Bienenkiste hat viele Jugendliche zur Imkerei geführt. Unter traditionellen Imkern ist sie aber nicht unumstritten. Demnächst will ich mal zu unserem Imkerverein, um mir das ganze mal anzuschauen.
 
@ CP wenn es in eurer Region so viele tote Bienen gibt, und wie du schreibst öfters vorbei kommst, also nicht zu einer bestimmten Jahreszeit, liegt es meineserachtens eher an Umweltproblemen als an der Varroa. Normal ist das die Arbeiterbiene in den Sommermonaten bis zu 6 Wochen lebt, ein starkes Volk hat bis zu 60000 Arbeiterinnen, so kannst du dir selbst ausrechnen wieviele tote Bienen normal sind.

@ Pedro Die Bienenkiste ist viel älter als eine Bienenbeute und auch schwieriger zu handhaben. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das gerade diese bei Jugendlichen zum Trend geführt hat. Man muss auch bedenken das die Bienen da, wie im Wildbau die Honigwaben immer wieder neu bauen müssen. Bei der Honigernte werden die Honigwaben in der Bienenkiste rausgeschnitten und ausgepresst, der Wachs eingeschmolzen, sie ist hochinteressant anzusehen, aber leider in der Versorgung allein nicht zu bewältigen, da sie umgedreht und aufgestellt werden muss. Der Deckel mit einen Draht gleichmäßig von beiden Seiten durchtrennt werden muss, das kann einer allein nicht machen.
 
https://www.youtube.com/watch?v=i3a7B65b6w8&list=PLJcXulNv_GYjaa3ENgkdLd4gXebfEB8Gp

und das poste ich, als imker xD

achso p.s.: ich bin mit imker- und honigprüfung vom DIB tatsächlich ausgebildeter imker - allerdings kein tierwirt, die haben eine deutlich längere schulische ausbildung. wenn ihr noch fragen habt, fragt mich gerne - einiges kann ich sicher beantworten, ich habe mit meinem vater jungimker ausgebildet. ich hab die video-playlist nur gepostet, weil ich mich bei den videos kaputtgelacht habe und das mit euch teilen wollte ;)
 
Da kommen meinerseits bestimmt früher oder späater noch Fragen, danke!

Die Videos sind echt crazy. :lol:
 
Das ist ja großartig so einen Fachmann hier zu haben :thumbup:, da habe ich doch sofort eine Frage :).
Wenn sich in einer Bienenbeute der Bücherskorpion wieder angesiedelt hat ist es dann ratsam im Winter das Volk mit Oxalsäure zu behandeln?
 
da der sog. "bücherskorpion" einer der superwenigen natürlichen feinde der varroa-milbe zu sein scheint, ist bei einer besiedelung der beute die oxalbehandlung durchaus kritisch zu betrachten.

einerseits kann die oxalsäurebehandlung den pseudoskorpion schon schädigen!
andererseits ist bei einem übermäßigen varroa-befall eine behandlung im winter sehr wichtig!

die goldene mitte ist, wie immer, der richtige schritt. man muss den befall sehr genau beobachten ("varroa-windeln", optische begutachtung der bienen und des stocks).
bei einem geringen varroa-befall kann es, je nach bienenrasse, auch funktionieren, die kleinen einfach "unter sich" zu lassen, bedeutet, überhaupt keine behandlung durchzuführen - oder aber bei starkem befall trotzdem eine behandlung durchzuführen.

ein patentrezept gibt es imho leider nicht. bei meinen buckfast-bienen habe ich festgestellt, dass sich einige völker sehr gut halten und auch ohne behandlung schon seit 3 jahren überleben. carnica sollten dagegen grundsätzlich immer - zuerst vorsichtig - behandelt werden, sobald die ersten befallserscheinungen auftreten.

mit dem vorkommen des bücherskorpions bin ich noch nicht sehr vertraut, da er bei mir leider GAR NICHT vorkommt :( ich kenne hier lediglich einige meinungen, die von imkerkollegen geäußert wurden.

ein guter tipp ist immer, sich ganz genaue notizen für jedes einzelne volk (stockbuch führen) zu machen. wenn du die pseudoskorpione bei dir gesichtet hast, kann ich dir nur gratulieren :) die haben nämlich auch ihre ganz eigenen vorlieben - so super erforscht ist der zusammenhang der beiden, bzw. drei spezies leider noch nicht.
mit der gewöhnlichen varroabehandlung fährt man meistens ganz gut (ich meine damit eine durchschnittliche behandlung mit ameisensäure im sommer und oxalsäure im winter), immer ist das - wie gesagt - aber auch nicht nötig.

jeder bien ist eben ein eigenständiger organismus und reagiert unterschiedlich auf streß. außerdem sind die anwendungsmethoden sehr genau zu dokumentieren. trotz aller mühe kam es auch bei mir schon zu völkerverlusten :(
 
Danke für deine Ausführungen Gyric :) bei deiner Antwort ergibt sich doch gleich die nächste Frage und ich hoffe dich nun nicht zu sehr zu stressen :)
Kannst du mir die Unterschiede der beiden Bienenrassen, Buckfastbiene und Carnica schildern, denn es sind ja beides Zuchtbienen, wo liegen bei der Einen wie bei der Anderen die Vor- und Nachteile?
 
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