Blätter vergammeln

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Chiligrünschnabel
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Hallo!

Kann jemand diese Krankheit identifizieren?

Die Blätter sind regelrecht verfault. Erst wurden von der Basis her die Blattadern feucht-braun, dann ist alles abgestorben, und nach wenigen Tagen war die Pflanze bis auf einen letzten Ast tot ... Das war eine Annuum. Ein paar andere Annuums hat es etwas weniger fatal erwischt, die Chinensen waren anscheinend weitgehend resistent. Alle Pflanzen stehen in 10-l-Kübeln auf dem Balkon.

Hat jemand eine Idee? Danke!
 
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Hi und Willkommen im Forum :)
Mir ist das Schadbild nicht bekannt aber was anderen Mitgliedern warscheinlich helfen würde sind Folgende Angaben:
-Wie oft gießt du? Gerade bei einer zu gut gemeinten Wasserversorgung kommt es schnell zu Fäulnissen im Wurzel und Blattbereich.
-Wie oft und mit was düngst du? Auf dem Bild sehen die Blätter sehr gelblich aus, was oft auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen ist.
-Hast du Schädlinge schon gesucht? Ich halte die Option zwar für unwarscheinlich aber ausschließen will ich sie nicht ;)
 
Hallo und vielen Dank für die Antwort.

• "Wie oft und mit was düngst du?" -- Um ehrlich zu sein: Bis zu dem Tag gar nicht. Ich bin Anfänger und dachte, die vorgedüngte Baumarkterde reicht für den Sommer ... Naja, inzwischen weiß ich es besser. Aber dieser Pflanze hilft das leider nicht mehr.

• "Hast du Schädlinge schon gesucht?" -- Ja, und keine gefunden. Kann ich praktisch ausschließen.

• "Wie oft gießt du?" -- Wie alle Anfänger tendenziell eher zu oft als zu selten. Ich versuche mich zu beherrschen.

Aber in diese letztere Richtung gehen auch meine Überlegungen: Wetter. Ich bin in Baden-Württemberg, und es hat hier Ende Juli und Anfang August sehr viel geregnet. Nass und kalt mögen Chilis ja bekanntlich nicht so gern. Anzeichen von Wurzelfäule finde ich allerdings nicht. Und dass es Kälteschäden sind, fällt mir im August doch schwer zu glauben.

Noch als Hintergrundinfo: Ich habe 20 Pflanzen, gesät Mitte März, auf dem Balkon seit Mitte Mai. Inzwischen sind sie in 10-l-Eimern mit guter Drainage (Löcher) und entwickeln sich - abgesehen von der inzwischen erkannten Gelbfärbung - ganz gut.

Nun kam urplötzlich nach der Schlechtwetterphase (eine Woche kalt und regnerisch) diese Pest über meine Pflanzen. Sie sind unterschiedlich stark betroffen. Meine Beobachtung: Annuum trifft es härter als Chinense, exponierte härter als leicht wettergeschützte.

Aber Schäden durch Regen und Kälte Anfang August ... ?

Die Formulierung, dass die Blätter "vergammeln", trifft es übrigens ganz gut. Das hat etwas sehr Feuchtes. Die Blätter wellen sich, die Blattadern werden braun und faulig, und danach vertrocknet alles.
 
Längs eingerollte Blätter zeigen meist zu nasse Wurzeln-> Wurzelschaden.
Raus aus der Erde, in trockenere. Mach bitte ein Foto von den Wurzeln und zeig uns die.
 
Die Wurzeln sind unauffällig, aber das ist jetzt auch nicht mehr aussagekräftig, weil der Schaden mit Stand vom obigen Foto schon vor einer Woche war. Inzwischen ist die Pflanze leider verstorben ...

Ich habe aber seither alle Pflanzen erst mal unterm Dach, damit sie gut durchtrocknen, und gieße sie kontrolliert.

PS: Alle der ca. 10 geschädigten Pflanzen sind gleichzeitig getroffen worden, quasi am selben Tag. Ungeziefer oder Ähnliches würde ja wohl kaum so eine konzertierte Aktion hinbekommen, sondern das spricht eher für Umwelteinflüsse wie Wetter oder meinetwegen auch Gießverhalten.
 
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Blätter faulen nicht, wenn man zu viel gießt. Das schwächt aber evtl. die Pflanzen.
Ich halte eine Krankheit, ein Pilz oder Ähnliches für wahrscheinlich.

Entferne laufend konsequent alle Blätter, die auch nur minimal diese Symptome zeigen.
Vorsicht Ansteckungsgefahr! Deine Hände können leicht die Pilze, Erreger oder was auch immer von Blatt zu Blatt übertragen.
Daher Blätter einzeln in eine Schüssel legen und nicht in der Hand sammeln.
Zwischendurch häufig die Hände gründlich mit Seife waschen.

Wichtig ist wirklich alle befallenen Blätter zu entfernen, auch wenn dann fast keine Blätter übrig bleiben.
Blätter werden schnell ersetzt! Wichtig ist die Krankheit zu entfernen, bevor sie auf den Stamm übergreift.
 
Danke auch Dir herzlich für Deine Gedanken.

Den Rat zu befolgen und auf Hygiene zwischen den Pflanzen(teilen) zu achten, kann sicher nicht schaden. Allerdings spricht diese Gleichzeitigkeit des Ausbruchs bei verschiedenen Pflanzen doch eher gegen eine Pilzerkrankung oder dergleichen. Auch der augenscheinliche Eindruck lässt mich daran zweifeln. Man hatte den Eindruck, dass sich die Blätter irgendwie mit zu viel Flüssigkeit vollsaugen, dadurch braune Blattadern bekommen und "vermatschen". Inzwischen sind die betroffenen Blätter und teilweise Äste irreparabel verwelkt.

Was haltet ihr von meiner These, dass hier das nasskalte Wetter auf dem windigen Balkon zugeschlagen hat? Ok, im August rechnet man nicht unbedingt mit Kälteschäden. Aber man sagt ja, dass Temperaturen unter 10 °C problematisch für Paprika sind - und die wurden hier während der ekligen Schlechtwetterphase nachts durchaus unterschritten, wahrscheinlich auch über mehrere Stunden. Das könnte in Kombination mit Nässe und Wind schon seinen Tribut fordern. Oder?
 
Blätter irgendwie mit zu viel Flüssigkeit vollsaugen, dadurch braune Blattadern bekommen und "vermatschen".
Blätter sind wasserfest. Die lösen sich auch bei starkem Regen nicht auf!
Irgendwas muss die Blattstruktur zerstören!
Ob Pilze, Bakterien oder Viren die Blätter zerstören kann ich nicht sagen.
Nässe und Kälte schwächen nur die Pflanzen.
An den Symptomen siehst du, dass das Problem von den Blättern über die Leiterbahnen die Äste erreicht und letztendlich die Pflanze tötet. Wenn man die Blätter rechtzeitig entfernt kann man häufig die Pflanze retten.
Zur Not kann man auch kranke Äste abschneiden, dann aber mit mindestens 20 cm völlig gesundem Astanteil. Die Chancen sind dann aber bereits sehr schlecht.

Pilze können sich bei dem Wetter rasend schnell ausbreiten!
 
Hm ... Die Pilztheorie überzeugt mich nicht so recht. Der Gesamteindruck spricht dagegen. Da ist nichts scheckig oder fleckig, kein verwelkter Blattrand - sondern die Blätter krümmen sich, verfaulen von der Basis her und sterben ab. Auch dass das alles so gleichzeitig über Nacht losgegangen ist bei verschiedenen Pflanzen, ist doch ungewöhnlich.

So oder so - kranke Pflanzenteile zu entfernen und auf Hygiene zu achten, ist in jedem Fall immer sinnvoll. Eine Jalapeño habe ich definitiv verloren, die anderen Annuums haben viele Blätter gelassen und kämpfen noch, die Chinensen stecken es gut weg. Ich überlege noch, ob es vielleicht etwas damit zu tun hat, dass die Chinensen mit ihren großen Blättern ihren eigenen Wurzelballen vor zu viel Regen schützen und daher nicht so schnell überwässern.
 
Höchstwahrscheinlich die Auflösung: zu feuchter Boden.

Ich habe mal den Ballen der abgestorbenen Jalapeño auseinandergenommen. Die stand in einem 10-l-Eimer, und der Ballen war auch noch Tage nach dem letzten Regen komplett feucht. Es war keine Staunässe, also das Wasser stand nicht im Eimer. Aber es war offensichtlich alles viel zu feucht. Wahrscheinlich hat das die Pflanzen beschädigt bzw. getötet.

Mich wundert das. Die 10-l-Plastikeimer haben unten jeweils 4 fingerdicke Löcher drin, durch die bei Regen oder nach dem Gießen auch ordentlich überschüssiges Wasser raustropft. Trotzdem hält das die Erde nicht davon ab, stark feucht zu bleiben und nicht zu trocknen. Kennen noch andere das Problem? Was kann man tun, außer die Pflanze vor längerem nasskalten Wetter zu schützen?
 
Genau, vor längerem nasskalten Wasser schützen.
Nutzt Du durchlässigere Erde, hält sie bei längeren höheren Themperatur nicht genug Wasser und Deine Pflanze verdurstet.
 
20 große Plastikeimer kann man ja zur Not noch irgendwie ins Haus holen oder wenigstens unters Dach stellen. Aber wie sieht das im Freiland aus? In freier Natur müssen die Pflanzen ja auch damit klarkommen, dass es mal 2 Wochen lang kalt und regnerisch ist und der Boden nicht richtig trocknet.

Durchlässigere Erde, heißt das mehr Sand und Kies? Ich nutze die Billigerde vom Hornbach, vermischt mit einem kleinen Teil (5%?) Sand. Es gibt bessere, aber bei 20 mal 10 Liter wird das zum Kostenfaktor.
 
Ausgepflanzte haben viel mehr Wasseraustausch, Kapilarkräfte, Ablaufmöglichkeiten als ein paar Löcher in einem Plastiktopf.

Sand, Kies, Perlite, Kokosfaser. Da gibt es viele Mischungen.
Ich nutze immer Bauhauserde oder TKS2 ohne Gedöns.
Ich habe so 120-160 Pflanzen pro Saison.
 
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