Blattpilze: Hausmittel bekannt?

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Gast1535

Gast
Hi,

ich sehe mit Schrecken, daß sich ein Blattpilz auf allen meine Pflanzen ausbreitet, nicht nur bei den Chili-Sorten.

Gibt es da bewährte Hausmittel, die Ihr erprobt habt? Jens hier aus unserem Forum hat mir vom Fungisan geschrieben, aber das ist eine chemische Keule. Würde notfalls auch darauf (dessen Equivalent hier in Jamaica) zurückgreifen, wenn niemand Hausmittel gegen Blattpilze kennt.

Der Pilz verursacht gelbliche Flecken auf den Blättern, in dessen Innerem das Blatt irgendwie ausgetrocknet (tot) aussieht.

Oder sind dies eher Brandflecken? Denn hier regnet es manchmal, und kurz darauf brennt die tropische Sonne wieder auf die Pflanzen hernieder. Wassertropfen könnten wie eine Lupe wirken und das Sonnenlicht verstärken. Pilz oder Branntfleck?
 

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Wassertropfen könnten wie eine Lupe wirken und das Sonnenlicht verstärken. Pilz oder Branntfleck?

Mit letzter Gewissheit würde ich das nicht sagen wollen! Dafür bräuchte man mal eine Nahaufnahme von der Schadestelle! Die da am Blattrand könnte aussagekräftig sein.

aus unserem Forum hat mir vom Fungisan geschrieben

Fungisan Rosen- und Gemüsepilzfrei ist das gleiche wie Ortiva Pilzfrei und Gemüse-Pilzfrei Saprol. Alle enthalten 250 g/l Azoxystrobin. Allesamt sind auch hier für Gemüsepaprika zugelassen und es ist auch ein feines Mittel gegen pilzliche Erkrankungen an den Pflanzen. Vielleicht gibt es ja auch ein Mittel mit dem gleichen Wirkstoff auf Jamaica. Der Wirkstoff wird von Syngenta produziert.
 
Vielen Dank für diese guten, weiteren Informationen. Gleich morgen (ist schon dunkel hier) werde ich ein paar Makro-Fotos machen, die sind dann sehr genau.

Gibt es Hausmittel gegen Pilze, wie zum Beispiel Spülmittel + Alkohol gegen Blattläuse?
 
Wat, das ist auch schon bei dir dunkel? :w00t: Die Tropen sind auch nicht mehr das was sie mal waren! ;) :D

Gibt es Hausmittel gegen Pilze, wie zum Beispiel Spülmittel + Alkohol gegen Blattläuse?

Also den Alkohol würde ich aus der Mische sogar rauslassen und nicht jedes x beliebige Spülmittel verwenden. Aber das ist wieder eine andere Geschichte!

Also mir wäre da mommentan kein so simples Hausmittel bekannt, vor allem eines was die Pflanze auch noch überlebt! ;) Pilze die sich in der Pflanze einnisten sind halt eben doch schon nochmal was anderes als irgendwelche Läuse die auf den Pflanzen herumsteigen. Das beste wäre wirklich mal, das du schaust, was du da so besorgen kannst an Mitteln bzw. Wirkstoffen und wir schauen mal, was man davon für die Chilis verwenden kann.
Aber erstmal wollen wir schauen, was die Chilis nun haben.
 
ein altbewährtes hausmittel wäre schachtelhalm. kA ob es das bei dir gibt. zubereitung wäre schachtelhalm sammeln und nen topf halb voll machen. wasser aufgiessen bis zum rand und 24h ziehen lassen. danach aufkochen (die reihenfolge, nicht andersrum). dann kann damit gesprüht werden.
 
Schachtelhalme..? Hmm, mal recherchieren. Nicht, daß ich erst hier im Forum Samen von diesem Halm ertauschen muß, ha ha ha!
 
ein altbewährtes hausmittel wäre schachtelhalm

Schachtelhalm ist aber eher ein Mittel zur Pilzvorbeuge! Wegen der veilen enthaltenen Kieselsäure soll das Pflanzengewebe fester werden und so das Eindringen von Pilzen erschweren. Aber hier ist das Kind ja quasi schon in den Brunnen gefallen! Nächstes Problem ist halt, ob es wirklich auf Jamaica Schachtelhalm gibt! ;)
 
Hat denn jemand von Euch Zugang zu Schachtelhalm-Samen? Würde tauschen.

Kieselsäure, hmmm... Könnte versuchen, Kieselsäure als Düngerzugabe zu verwenden, in wohl sehr geringer Menge. Hauptsache, meine Chilies gleichen danach keinen Kristallen oder Diamanten vom Härtegrad her, ha ha ha!
 
Hat denn jemand von Euch Zugang zu Schachtelhalm-Samen? Würde tauschen.

Könnte schwer werden, die haben nämlich nur Sporen! ;) Der Schachtelhalm brauch es auch ziemlich feucht, der ist auch ne Zeigerpflanze für Staunässe! :w00t:

Genau, du kannst dir sicher auch irgendwo Kieselsäure besorgen und die als Dünger dazu geben. Allerdings sind das ja nur Hilfsmittel die dir wohl eher weniger bei deinem aktuellen Problem helfen werden! Hast du denn schon mal eine Nahaufnahme von dem Blatt gemacht?
 
Gerade eben, aber ich muß dringend etwas besorgen. In ein paar Stunden lade ich die Bilder des Blattpilzes hoch!
 
Hier sind sie nun, die Makro-Fotos des Blattpilzes!

Die ersten sieben Aufnahmen geben die Pilzbefall wieder. Die letzte Aufnahme zeigt eine dunkle Blattverfärbung bei einer meiner dekorativen Chilies, kann sein, daß dies normal ist, oder daß dies auf ein weiteres Problem hindeutet.

Pilzbefall: habe mir ein Pulverchen gekauft, welches Kupferhydroxid (Copper Hydroxide) beinhaltet (77%). Helfen Euch die Fotos weiter, mir zu helfen, meinen Pflanzen Hilfe zu leisten?

Wie oft, und in welchen Abständen, sollten diese Anwendungen gegen den Pilz wiederholt werden? Nur sprühen? Nur gießen? Beides? Ich sprühe die Blätter ein, aber ich gieße die Pflanzen auch damit. Ernten kann ich deshalb in den nächsten sieben Tagen nicht...
 

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Also auf den Fotos kann man nun "schön" sehen, dass es sich um eine pilzliche Erkrankung handelt. Das Kupferspritzmittel kannst du gegen Pilze nehmen. Das beste ist, wenn man es präventiv anwendet. Die Kuperionen wirken u.a. pilzhemmend. Allerdings ist es bei uns nicht für den Zweck zugelassen, also kann ich dir auch keine Wartezeit sagen! :(

Das Mittel muss auf die Blätter gespritz werden, gießen bringt eher nichts. Es wäre gut, wenn es ein paar Tage auf den Blättern "einwirken" könnte. Abstand wäre so ca. 7- 10 Tage nicht verkehrt. Was sagt denn die Anleitung?
 
Keine Information zur Anwendung, nur was zu vermeiden ist, und Schutz- und Rettungsmaßnahmen, und Dauer bis zum Wiederbetreten der Fläche und zum Ernten. Werde mal im Internet recherchieren müssen. hatte bisher gegossen und gesprüht.
 
Also es wird nur was bringen wenn du es spritzt! Hier mal noch ein paar Infos zu einem anderen Kupferpräperat, was du auch prinzipiell auf deines anwenden kannst:

http://www.bio-gaertner.de/Articles/II.Pflanzen-allgemeineHinweise/Handelsprodukte/KupferkalkAtempo.html

Scheint den Regenwürmern wohl nicht so gut zu bekommen, wenn man die damit noch ectra begießt! :w00t: Naja, Kupfer ist halt nen Schwermetall, da kommt es auf Dauer halt nicht so gut wenn man damit den Boden belastet! Aber du siehst auch, was die Wartezeit für eine lange Bandbreite hat. Geht bis zu 35 Tage. Auch wird da nur der Zeugs als vor allem präventive Maßnahme angesprochen. Bekommst du denn nichts anderes? Wäre ja mal interessant zu wissen, was du da noch bekommen könntest. Vielleicht wäre das eher was.
 
So, ich habe dem Pilz den Kampf angesagt. Mit den bisherigen kupferbasiertem "Champ 50 WG" und "Mancozeb 80 WG" konnte ich schon mal den Blattpilz am weiteren, schnellen Ausbreiten hindern, ihn aber noch nicht vernichten. Ich habe in der Folgezeit bei sämtlichen meinen Pflanzen einen Neuwuchs von Blättern beobachtet, mit dem die Pflanzen versuchen, die wegen dem Pilz verlorenen Blätter zu ersetzen. Alle neuen Blätter schienen gesund zu sein. Jedoch sehe ich nach wie vor auch befallene Blätter, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Doch anhand der abgeworfenen Blättermenge bemerke ich, daß der Befall langsamer geworden ist.

Der Blattpilz wurde inzwischen von Mister Tom Kroll (Ph.D.) von der US-Firma NuFarm Americas Inc. als "Colletotrichum" identifiziert, der bei den Pflanzen die Anthracnose-Krankheit hervorruft. Ich habe mal meine Beziehungen mal spielen lassen, um deren Wissenschaftler mir mal eine Analyse geben zu lassen, nur das Versenden hat halt etwas gedauert.

Mir wurde empfohlen, beide herkömmlichen Mittel "Champ 50 WG" und "Mancozeb 80 WG" auch weiterhin, jedoch abwechselnd, einzusetzen. Jedoch wurde von Mr. Tom Kroll auch die Verwendung der sehr aktiven chemischen Strobingruppe (Azoxystrobin or Trifloxystrobin) dringend empfohlen. Ich habe daher das Fungizid "Amistar 50 WG" bekommen.

Strobine wirken nicht nur an der Blattoberfläche, wo sie die Pilzsporen bei Kontakt abtöten, sondern vermögen auch in das Blatt einzudringen, und vernichten dort den bereits niedergelassenen Pilz. Jedoch dürfen pro Saison (Jahr) nur maximal drei Anwendungen mit Strobinen durchgeführt werden, um zu verhindern, daß die Pilze an Resistenz gewinnen. Hat ein Schädlicng weltweit zu stark an Resitenz gegen ein Pflanzenschutzmittel erlangt, wird aus Gründen der gesunkenen Wirtschaftlichkeit (gesunkene Wirkung) das Mittel vom Markt genommen, und neue Mittel müssen erforscht werden, ein Prozess, der wegen insgesamt gestiegener Resistenzen in den letzten Jahrzehnten teurer und teurer geworden ist, ein Grund, warum die Markteinführung neuer Mitteln abnimmt. Zwischen den einzelnen bis zu drei Anwendungen mit "Amistar 50 WG" sollten mindestens 10 oder 14 Tage liegen.

Ich bin dabei, online über alle Wirkungen und Nebenwirkungen des (übrigens nicht preiswerten) Fungizids Amistar zu recherchieren, vor allem auf Inhaltsstoffe der abgelagerten Restmengen und deren Verdaulichkeit oder Gefährlichkeit für den menschlichen Körper.

Heute habe ich nun das erste Mal mein neues Wundermittel "Amistar 50 WG" eingesetzt. Dazu habe ich einen Esslöffel dieses Mittels auf einen Liter Wasser gegeben, und die Pflanzen von allen Seiten eingesprüht. Good-bye beloved harvest. Ich werde nun abwarten und Euch auf dem Laufenden halten, damit Ihr ähnliche Probleme sehr viel schneller angehen könnt.
 
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