Chili auf feuchtem Küchenpapier vorziehen

halloween

Chiligrünschnabel
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Hallo,
ich bin schon länger eifriger Mitleser hier im Forum und baue auch schon einige Jahre an. Aber bisher war ich nicht registriert.

Hab bisher immer im kleinen Mini-Gewächshaus und mit Erde ausgesät. Nie auf Temperaturen usw geachtet, teilweise nur 15-20 Grad gehabt. Damit hatte ich immer gute Erfolge gehabt.

Nachdem in diesem Jahr aber von ca. 100 Samen nach 4 Wochen und bei optimalsten Bedingungen nur 7 Stück aufgegangen sind, hab ich vor ein paar Tagen nochmal auf Küchenpapier ausgesät. Heuer habe ich die Samen in Tee eingeweicht und die Temperatur immer zwischen 25 und 30 Grad gehalten.

Zuerst dachte ich, es wäre was mit den Samen, dass die vielleicht nicht mehr keimfähig wären. Aber dem war nicht so. Nach 2-3 Tagen auf dem Küchenpapier haben schon so um die 75% angefangen zu keimen.


Nun meine Frage:

Was mache ich jetzt? Wachsen lassen, bis sich die ersten richtigen Blätter zeigen und dann direkt vom Papier runter pikieren oder soll ich die sofort, also noch bevor die Samen richtig ausgekeimt sind schon in Erde versetzen? Dann wohl gleich in einzelne Töpfe, hab an Joghurtbecher mit Loch gedacht?
 
Wenn die Keimwurzel sichtbar ist ... vorsichtig einpflanzen.

Mache auch gerade bei meinen "Keimverweigerern" der ersten Aussaat den "Keimtest" und hab heute die ersten 2 Samen mit Keimwurzel beerdigt.

lg
Harry
 
Bei den ersten Keimern sind die Wurzeln schon so ca. 1-2 cm lang. Bei den späteren schaut sie grad ein paar mm aus dem Samenkorn raus. Also kann ich die alle schon einpflanzen.

Soll ich die lieber zuerst nochmal in kleine Plastik-Schnapsgläser bzw. in eine große flache Schale mit wenigen cm Erde auspflanzen oder lieber gleich in etwas größeres wie z.B. Joghurtbecher?
 
in was kleines :-)

Schnapsbecher sind optimal ... sie es einfach als Saatgut, dass jetzt mal offen keimt und sich dann eben durch Erde und Co. "kämpfen" muss.

Ich setzte meine in eine Multiplatte. Da hat eine "Zelle" auch ca. das Volumen von den 2cl Gläsern.

lg
Harry
 
Ich setze sie in die Erde, sobald die Wurzelspitze rausschaut.

1. besteht sonst die Gefahr, dass die Wurzeln in das Küchenkrepp einwachsen und beim entnehmen beschädigt werden (alternativ Küchenkrepp abschneiden und miteinpflanzen.

2. Hilft die Erde, die Samenhülle von den Keimblättern abzustreifen.
 
Ja am einfachsten ist einpflanzen, wenn die Wurzel gerade herausschlüpft - Dann steckt sie noch nicht im Krepp. Einfach 0.5-1cm tief rein in die Erde, Wurzel nach unten und leicht andrücken. Da dieser Samen ja schon gekeimt ist, kannst du ihn in jeden Topf reinsetzen, je nach Platz an der Sonne / Beleuchtung. Ich persönlich finde so 6er Plastikanzuchtboxen praktisch - Da können sie doch >1 Monat drinbleiben und die Grösse ist ideal für die Fensterbank und für Transport. Es heisst zwar, umtopfen fördert die Wurzelbildung, aber in den ebenfalls erhältlichen 12 Schalen stehen sie zu dicht und man muss doch relativ rasch umtopfen.
 
Hab auch nochmal nachgesät, auf Küchenpapier. Hatte bei meinen Samen vom letzten Jahr und bei
denen die ich bei Semilias bestellt hatte kein Glück. Keimrate nahe 0, trotz Sterilisierter Erde und großen Anteil Perligran im beheizten Minigewächshaus.
Zum Glück hab ich noch meine Super-Hybriden, die keimen in Rekordzeit von zwei Tagen und wachsen
so was von schnell. Bis jetzt sind eine Turunca spiral(7 Tage), eine Turk Cap(10 Tage) und 30 Hybriden(2 Tage) gekeimt und 8 haben es schon geschafft die Samenhülle abzustreifen.

Werd das mit dem vorziehen im Küchenpapier nächstes Jahr von Anfang an machen. Da sieht man wenigstens die gekeimten Samen. Bei Erdanzucht schaut man nach 2 Wochen in den Topf und findet überhaupt keinen Samen mehr.

Wenn die Wurzel schon etwas länger ist, kann man das Küchenpapier auch vorsichtig neben der Wurzel mit einer Pinzette einreisen, so bekommt man den Sämling auch heil ins Töpfchen. Geht bei feuchten Küchenpapier sehr gut.
 
oder statt Küchenpapier Klopapier nehmen. Nicht das Ökö papier aus alten Zeitungen sondern normales. Das ist wesentlich weicher und wenn man ein blatt Klopapier pro Schnapsglas verwendet geht das schnell und einfach. Ein paar mal falten, reinstopfen und befeuchten. Plastikfolie drüber und warten. anschließend kann man sich überlegen ob man einfach Erde draufschaufelt oder richtig umtopft.
 
Ich nimm immer Verbandswatte - Die besteht aus Reiner Baumwolle, kann also auch problemlos mit eingepflanzt werden, wenn man's mal übersieht.
 
Nach den Erfahrungen in diesem Jahr werde ich die Vorgehensweise mit dem Küchenpapier (oder Klopapier) nächstes Jahr bestimmt wieder beibehalten. Mit den ganz gleichen Samen hatte ich in Erde von ca. 100 Samen nach ca. 6 Wochen ungefähr 8 kleine Pflänzchen.

Auf Papier nach 2 Wochen ca. 80% Keimrate. Wohlgemerkt: Mit den selben Samen, die ich letztes Jahr von meinen Pflanzen aufgehoben habe.


Hab heute mal die ganzen gekeimten Samen in kleine Plastik-Schnapsbecher eingesetzt. Zuerst natürlich überall ein kleines Loch reingebohrt. Da ich natürlich viel zu wenig Becher hatte, hab ich teilweise 2-3 Samen je Becher genommen. Dann muß ich halt in 2-3 Wochen schon wieder umtopfen. Aber mal schauen, ob auch alle Keimlinge anwachsen.

Sollte man die kleinen Pflänzchen dann zu gegebener Zeit nochmal in z.B. Joghurtbecher zwischendurch umpflanzen oder dann gleich in größere Töpfe und dann von denen aus direkt ins Freie?
 
Habe diese Woche das erste mal die keimmethode probiert. Aber nicht auf Küchenpapier , sondern (was jede Frau haben sollte ;) ) Wattepads . Gut nass gemacht , Samen drauf und sofort in einen Plastikbeutel.
Nach 4 tagen keimten schon die ersten 3 und heute setzte ich die ganzen 5 in Anzuchtserde.

Toll , besser als vorher lange einweichen :)
 
halloween schrieb:
Sollte man die kleinen Pflänzchen dann zu gegebener Zeit nochmal in z.B. Joghurtbecher zwischendurch umpflanzen oder dann gleich in größere Töpfe und dann von denen aus direkt ins Freie?

Ich glaube das nimmt sich nicht viel. Ich bevorzuge die Lösung die Planzen zunächst in eine zwischengröße zu topfen. Die hat zwei Gründe.
-Der wichtigste: Platz!!!! viele Pflanzen, kleine fensterbretter. Dann doch lieber erst mal kleinere Töpfe.
- in kleinen Töpfen hast du einen kompackten wurzelballen. Ich finde es angenehmer die Pflanze so an einem Stück heraus zu nehmen, ansatt realtiv wenig Wurzeln und viel Erde um zu packen.
 
sehr interessanter thread!
diese methode klingt ja sehr vielversprechend.
werde es nächste saison auch so machen. mein plan:
samen einweichen --> auf wattepads auskeimen --> 4cl plastikbecher mit anzuchtsubstrat / quelltöpfe --> 0,2l automatenbecher mit anzuchtsubstrat-gemüseerde-sand-gemisch (4:5:1) --> auspflanzen in endtopf mit gemüseerde-kompost-gemisch (2:1)
 
Achtung mit Watte - die kleinen Wurzelspitzen hängen sich da böse ein. Küchenrolle / Klopapier möglichst senkrecht gestellt und die Wurzel ist auch, wenn man mal einen Tag nicht nachschaut, immer noch im Freien.
 
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