Grüezi mitanand!
Nun inspizieren wir einige der Chilis mal etwas genauer. So unfassbar gut, wie die Chili-Saison 2022 für mich einmal begonnen hat, so krass wurde nun der Absturz, seit die Pflanzen draußen den unbändigen Elementen der Natur ausgesetzt sind! Als da wären, Wind, Sturm, Sonne, Hagel, Vögel... noch was? Geregnet hat es kaum! Ein einziges Mal hat´s für etwa zehn Minuten ein Hagelschäuerchen mit feinkörnigem Hagel gegeben, der aber doch ein paar hässliche Löcher in einigen Chilipflanzen fabrizierte.
Ich denke, ich sollte im nächsten Jahr nicht aus den 11er-Töpfen direkt in die großen Endtöpfe pflanzen. Ich muss doch über eine Zwischengröße gehen - 18 cm, wie ich denke. Die Feuchtigkeit hält sich zunächst doch sehr lange in den großen Kübeln.
Pimenta da Neyde I und
Dulce Luna I musste ich das erste Mal nach drei bis vier Wochen nach dem Verpflanzen erneut gießen. Frühestens sechs Wochen nach dem Verpflanzen in die Endgefäße habe ich das erste Mal wieder mit Flüssigdünger gedüngt. Vielleicht immer noch zu früh, weil vermutlich das Nährstoffreservoir des Substrates noch längst nicht aufgebraucht war. Dass die Pflanzen ZU WENIG Dünger hatten, schließe ich nahezu aus!
Dulce Luna I im 25 Liter-Kübel. Ich weiß nicht, ob es für eine
Baccatum oder speziell für diese
Baccatum NORMAL ist, dass sie dermaßen hellgrüne Blätter hat. Aber die Blattfarbe war von Anfang an bereits auffallend heller als bei den anderen (nicht dunkellaubigen) Sorten. Derzeit werden alle größeren Blätter GELB! Das ist garantiert nicht normal und vermutlich hätte ich noch nicht mit
Hakaphos soft Plus düngen sollen. Allerdings zeigten die Triebspitzen bereits vor der Gabe von Hakaphos soft Plus 2 ‰ (2 Gramm Düngesalz auf einen Liter Wasser) Wirsingwuchs. Die Triebspitzen habe ich gekappt, da ich für etwas buschigeres Wachstum sorgen wollte. Sehr wenige Blüten traten bisher an der
Dulce Luna I in Erscheinung. EINE Beere hat sich aber schon mal formiert!
[Offtopic: Oh, es kommt ein Gewitterchen von Süden aufgezogen!
Hoffentlich KEIN HAGEL!
]
Ich bin gerade mal nicht allzu optimistisch, was
Dulce Luna anbetrifft! Ja, also ich müsste ein Messgerät für die Elektrokonduktivität haben, gelle? *stöhn!* Habe für so ein Spielzeug eigentlich gar kein Geld übrig. Übrigens bin ich dieses Jahr im Prinzip genau so vorgegangen wie im letzten! Nur, dass ich letztes Jahr keine selbst gezüchteten Chilis sondern vorgezogene aus der Gärtnerei hatte! Erste Düngegabe sechs Wochen nach dem Einpflanzen! Letztes Jahr hatte ich noch torfhaltige Tomatenerde. Dieses Jahr ist es torffreie.
Die Diskussion darüber, ob die torffreie Tomatenerde evtl. aufgrund eines höheren Kompostgehaltes mehr Nährstoffe enthält oder sich die Nährstoffe viel schneller im Substrat lösen, habe ich schon aufmerksam mitverfolgt.
Auch die kleinere
Dulce Luna II wartet mit EINER Beere auf! Tja, ich dachte, ich sollte jetzt schon eine einen Meter hohe
Dulce Luna haben. Und wegen der Größe dachte ich außerdem, dass ich nur eine davon auf meinem Balkon halten kann. Wenn die größere
Dulce Luna eingehen sollte, wäre diese Pflanze hier meine letzte Hoffnung. Ich hab se am Wochenende in ihren Endtopf gepflanzt, der deutlich kleiner ist als bei der
DL I.
Links:
Dulce Luna I mit erschreckenden Vorzeichen! Rechts
DL II im neuen Topf. Ja, auch bei der werden einige Blätter gelb. Nun, vielleicht können mir die Experten eine etwas genauere Analyse geben, was hier los ist und wohin das voraussichtlich führen wird.
Allzu viel neues Substrat ist bei der
DL II nicht dazu gekommen. Ich denke, so in vier Wochen mal wieder mit dem Düngen anfangen?
Pimenta da Neyde I macht die gleichen Sperenzchen wie
Dulce Luna I. Ja, die unteren Blätter sehen furchtbar aus! Bisher sind alle Blüten abgefallen! Ich weiß nicht, wie lange
PdN braucht, um von einer bestäubten Blüte zur reifen Frucht zu kommen. Aber vor Oktober dürfte ich wohl keine reifen Beeren haben!
Nun, der Neuaustrieb, der sich jetzt bei dem aktuell warmen Wetter ordentlich ins Zeug legt, lässt etwas Hoffnung aufkeimen!
Die neuen Spitzen sehen ja zumindest mal so aus, wie eine
Pimenta da Neyde aussehen sollte!
Tolle Farbe!
Pimenta da Neyde II - die wächst in einem kleineren Kübel. Da gehen 15 Liter rein, wenn ich mich nicht täuschliche! Die hat bis zuletzt ihre Blüten auch alle abgeworfen!
PdN II - neue Triebspitzen
PdN II - eine Blüte mit (zu) vielen Petalen...
[Offtopic 2: Am Himmel bietet sich eine beeindruckende Light-Show!
]
PdN-Blüten gibt es auch in scharf!
PdN II in diesem Fall!
[Offtopic 3: Ich mag ja Gewitter! So lange kein Blitz bei mir einschlägt!
]
Trifetti/Variegata II - meine schönste der drei
Trifettis!
Diese dreifarbigen Blätter mit den verschiedensten Grüntönen sind echt der Hammer!
Die Beeren sind meist echt mini! Seltsam, dass sich die winzigen Beerchen schon umfärben!
In der Länge kommen die Beeren auf kaum mehr als 1,5 cm. Aber was soll´s: Diese Sorte ist ja
nicht zum Naschen - dafür gibt es ja schließlich NASCHZIPFEL!
-, sondern zum
Oa'gugge un Staune!
Rechts ist die schönste und mit 2 cm Länge die längste Beere.
Ein letztes Schmankerl!
Das Frühjahr ist bei uns im Norden (Umgebung von Bremen) nicht besonders warm gewesen. Es ist überwiegend wechselhaft wolkig mit ein paar sonnigen Tagen bei Temperaturen von 17 bis 22°C am Tag und Werten von 8 bis 13°C in der Nacht gewesen. Dabei hat es extrem wenig Regentage bzw. überhaupt Niederschlag gegeben. Aber das ist ja wurscht, da ich ja die Pflanzen künstlich bewässere!
Seit es nun ein paar Tage hintereinander sommerlich warm mit tagsüber 22 bis 29°C und nachts bei meist 16 - 20°C (Tiefstwerte von 11 bis 13°C) gewesen ist, zeichnet sich bei allen Chilis ein neuer Wachstumsschub ab. Draußen performen einzig die
Trifetti und die
Bird´s Eye Baby sehr gut! Weitere Pflanzenshootings folgen - dann auch mit
Bird´s Eye Baby.
Bei
CGN 21500 ist mir aufgefallen, dass die zeitig im Frühjahr gebildeten Beeren einfach nicht mehr weiter gewachsen sind, sich nun aber bei 1 cm Durchmesser orange umfärben! Nachfolgende Blüten sind alle abgefallen!
An den Konditionen stimmt etwas nicht, das ist wohl unbestreitbar! Ich bin beim Gießen zurückhaltend. Vielleicht zu zurückhaltend? Ich teste den Feuchtigkeitsgehalt im Substrat durch Anheben (Gewicht) und durch Holzstäbe, die ich ganz tief in die Erde stecke. Die Container sind 20 - 30 cm hoch. Die unteren 5 cm sind eine Drainageschicht aus Blähtonkugeln. Die untere Substrathälfte weist bei fast allen Messungen noch ausreichend Feuchtigkeit auf. Ich warte mit dem Nachgießen nicht, bis das Substrat fast völlig ausgetrocknet ist. Ich gieße, sobald die obere Hälfte des Substrates trocken ist.
Na ja, was jammere ich! Ich muss halt noch viel ERFAHRUNG sammeln! So ist es doch immer! Es fällt kein Meister vom Himmel!
Apropos Jammern!
Jetzt weiß ich, was ich die ganze Zeit falsch gemacht habe: Ich habe
zu wenig gejammert, zu wenig gewehklagt,
zu wenig gemeckert und gezetert!
Denn wir wissen doch aus reichhaltiger Erfahrung:
Viel Jammern und Klagen hilft zum Erfolg!
Guten Morgen!
Ciao, voi bellezze