Orangenroastbeef
Auf der Suche nach unserem traditionellen Weihnachtsessen gab es dieses Jahr ein Orangenroastbeef mit gefüllten Knödeln und Speckbohnen.
Als erstes durfte das 3,8kg schwere Roastbeef ein paar Stündchen auf einem Rost Raumtemperatur annehmen.
Parallel habe ich in einer Pfanne je gut 1 1/2 EL Senf- und gemischte Pfefferkörner und etwas Piment angeröstet.
Die wurden im Mörser dann zusammen mit 1 1/2 EL Meersalz zerstoßen und dann kam noch ne Hand frische Rosmarinnadeln und die Schale von 2 Orangen dazu.
Der Fettdeckel vom Roastbeef wir rautenförmig eingeschnitten, dann wird es rundherum mit der Würzmischung eingerieben. Die Orangen, von den die Schale abgerieben wurde, werden in knapp 1cm dicke Scheiben geschnitten und mit Zahnstochern auf dem Roastbeef fixiert.
Beim einreiben stellt man unter das Roastbeef eine Auffangschale. Zu der Würzmischung, die runterfällt gibt man ca. 1,5 Liter Flüssigkeit. Rinderfond/-brühe und/oder Bier/Rotwein.. Was man möchte. Außerdem werden noch 3 Knoblauchzehen zugegeben, 3 mittlere Zwiebeln rein geschnibbelt und ein Sternanis kommt auch mit dazu.
Die ganze Geschichte kommt jetzt für ca. 2,5 Stunden bei ~140°C auf den Grill bei indirekter Hitze. Ziel sind 55°C Kerntemperatur.
...and in the mirracle of time...
Jetzt wird der Braten von den Orangen befreit, in Alufolie gepackt und dann darf es bei 50°C um Ofen nochmal ca. 30 min entspannen. Hier der Anschnitt:
Die Sauce aus der Auffangschale wird durch ein Sieb in einen Topf geschüttet und einreduziert und abgeschmeckt. Mir fehlte noch etwas Süße, also habe ich noch Preiselbeeren und Rocotorelish eingerührt und am Ende mit Speisestärkenwasser abgebunden.
Dazu gab's wie gesagt gefüllte Knödel. Gefüllt wird mit krossen Toastbrotwürfeln. Dazu habe ich 8 Scheiben (5 oder 6 hätten gereicht) Toastbrotscheiben mit ca. 80g Butter in einer Pfanne angeröstet bis sie goldbraun waren.
Beim Teig war ich faul
Da habe ich einfach 2 Beutel frischen Knödelteig aus dem Kühlregal genommen und ihn mit etwas Pfanni gestreckt. Eigentlich wollte ich das Knödelteigpulver nehmen, hab mich aber vergriffen und hatte die vorgefertigten "Kochbeutel"-Knödel. Habe 3 davon aufgeschnitten, das Granulat noch etwas feiner gewalzt und dann untergemischt.
Dann nimmt man ne kleine Portion, 5 Toastwürfel in die Mitte und formt die Knödel draus. Dabei schön fest zusammendrücken und drauf achten, dass das Toastbrot nirgendwo durchstößt.
Die Knödel kommen dann in kochendes Salzwasser und ziehen dort ohne kochen für 25 min.
Von den Speckbohnen habe ich leider keine Bilder. Aber dafür holt man einfach TK-Prinzessbohnen. Die werden kurz blanchiert und dann als kleine Päckchen mit jeweils einer Scheibe Speck oder rohem Schinken umwickelt und in einer Pfanne goldbraun gebraten.
Fazit: Wir suchen weiter nach unserem traditionellen Weihnachtsessen suchen
Das Roastbeef an sich war super! Megasaftig, zart, toller Geschmack. Diese Orangenwürze war aber gar nicht meins. Ich bin (mal wieder) zu der Erkenntnis gekommen, dass gutes Fleisch nichts anderes als Salz und Pfeffer braucht. Die Sauce war in Ordnung, aber auch nicht berauschend. Den Sternanis brauche ich persönlich auch nicht. Dann lieber Pfifferlinge oder andere Pilze.
Knödel und Speckbohnen waren super wie immer. Aber grad die Knödel leben halt auch von einer guten Sauce.
An sich ist das Rezept super. Es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen.