DerWobbler
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Basiswissen Licht
Ich will hier mal versuchen Grundbegriffe der Lichttechnik einfach zu erklären.
Lichtfarbe:
Die Lichtfarbe wird in (K)elvin angegeben. Je kleiner umso grösser der Rotanteil.
Hergeleitet ist die Lichtfarbe vom Glühen eines Wolframdrahtes bei einer bestimmten Temperatur (Kelvin). Je mehr Watt eine Glühlampe hat umso „Kälter“ wirkt das Licht. Da Wolfram einen Schmelzpunkt von knapp 3700K hat, sind alle weiteren Lichtfarben ein Konstrukt der Mathematik.
Die Lichtfarbe hat enormen Einfluss auf den menschlichen Organismus. So kommt uns Abends, wenn wir schlafen wollen, ein hoher Rotanteil zu Gute (Sonnenuntergang). Dadurch wird dem Körper signalisiert das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Auf der anderen Seite steigert ein hoher Blauanteil (blauer Himmel zur Mittagszeit) die Konzentration und hält wach.
Der Lichtfarben Schlüssel:
Grundlage ist das Tageslicht. Die erste Ziffer gibt den Farbwiedergabewert an, z.B. 830, wird erst verwendet seit Licht nicht mehr ausschlieslich mit Glühlampen erzeugt wird., diese haben immer einen sehr hohen (natürlichen) Farbwiedergabewert nahe 100. Wichtig wurde das bei der Einführung der Leuchtstoffröhre, aka Gasentladungslampen. In Druckereien z.B. ist ein hoher Farbwiedergabewert wichtig (90+), in einer Fabrikhalle weniger. Mittlerweile hat sich ein Standard bei 80 eingependelt. Völlig ausreichend für das normale Leben.
Die zweite und dritte Ziffer gibt die Farbtemperatur an. Umso grösser , umso höher der Blauanteil.
Für den Wohnraum empfinden die meisten Menschen 2700K – 3300K, als angenehm, wohnlich. Für die Arbeit empfehlen sich 4000K+. Umso kälter umso besser. Vermeiden sollte man grosse Differenzen zwischen den Lichtfarben. Wenn gleichzeitig eine 2700K Lampe und eine 5000k Lampe leuchten, ist das sehr unangenehm, denn die eine wirkt extrem gelb und die andere extrem blau.
Für den Chilianbau reichen Leuchtmittel mit einem Farbwiedergabewert von 80, welcher Standard ist. Der finanzielle Mehraufwand für 90+ wird keinen nutzen fürs Wachstum haben, denke ich. Inwieweit die Lichtfarbe Einfluss hat, weiss ich leider bei Chilis nicht. Im Cannabis Anbau gilt: hoher Blauanteil Wachstum, hoher Rotanteil Blüte. Da ich meine Chilis nach den Eisheiligen auf den Balkon stelle, beleuchte ich bis dahin mit 6000K.
Die Lichtmenge, Lumen:
Als Lumen wird die Lichtmenge benannt die ein Leuchtmittel, Leuchte emittiert. Um eine Bezugsgrösse für die Effizienz zu haben als Lumen pro Watt (Lm/W). Hier wird oft geschummelt, vor allem bei LED. Die meisten LED Leuchten sind eine Verschmelzung von Lampe (Leuchtmittel) und Leuchte. Eine Einheit. Oft wird nur der Lumenwert des LED Chips angegeben, das benötigte Vorschaltgerät und dessen Verlustleistung, zum bestromen des Chips wird oft unterschlagen. Beispiel: Der Chip hat eine Lichtleistung von 1000lm bei 10W = 100lm/W. Im System mit Vorschaltgerät, Verlustleistung 2W, entspricht einer gesamt Leistungsaufnahme von 12W beträgt die Effizienz nur noch 83,3lm/W.
Grundsätzlich wird aber von allen Herstellern bei diesen Angaben gemogelt, da die Lichtmenge immer unter optimalen Bedingungen gemessen werden. Grossen Einfluss hat z.B. bei Leuchtstoffröhren die Umgebungstemperatur.
Für uns Interessant ist der Vergleich LED und Leuchtstoffröhre (LSR). Ein direkter Vergleich ist hier kaum möglich. Die LED Leuchte ist ein komplettes System. Bei der LSR haben wir nur die Lampe. Wenn die jetzt mit z.B. 5000lm angegeben ist, bedeutet das das 5000lm emittiert werden. Jetzt setzten wir die LSR aber in eine dafür geeignete Leuchte ein. Meist sind dies billige Feuchtraumleuchten mit schlechtem Wirkungsgrad. Die LSR emittiert ihr Licht aber rundherum. Wir wollen es aber auf unseren Pflanzen. Dafür wird Reflektortechnik benötigt. Auch die klare Plexiglas Abdeckung schluckt Licht. Wenn unterm Strich noch 3000lm ankommen ist es viel.
Bei der LED muss nichts nach unten gelenkt werden. Die strahlt schon nach unten. Lediglich der Abstrahlwinkel muss angepasst werden. Der native Winkel beträgt knapp 180°. Die beliebten LED Baustrahler haben ca. 120°. Aber auch hier geht Licht verloren, was uns zum Nächsten Punkt bringt
Die Beleuchtungsstärke, Lux:
gibt an, wieviel Licht auf einer Fläche auftrifft. Die Menge nimmt im Quadrat zur Entfernung ab.
Beispiel: In 1m Entfernung zur Leuchte messe ich einen Wert von 9000lx. Messe ich jetzt in 2m Entfernung messe ich nur noch 3000lx. Die Lichtmenge die die Leuchte emittiert ist gleich geblieben, aber verteilt sich aufgrund des Abstrahlwinkels der Leuchte und der Entfernung auf eine grössere Fläche.
Für uns Interessant ist die Menge Licht die auf dem Blatt ankommt. Am Effizientestens ist es also die Entfernung zur Pflanze möglichst gering zu halten oder die Menge an Licht erhöhen.
LED:
Licht Emittierende Diode. Um für uns sichtbares, weisses Licht, zu erzeugen gibt es bei der LED zwei Möglichkeiten. Blau, Rot, Grün mischen, entweder 3 Chips oder 3 auf einem Chip. Standard ist aber eine blaue LED die mit einer dünnen Schicht Phosphor versehen wird. Je weniger Phosphor desto höher der blau Anteil. Das Licht wirkt kälter, aber die LED ist auch effizienter.
Die grossen Vorteile der LED sind:
gerichtetes Licht
aufgrund der kleinen Lichtquelle sehr effektiv zu bündeln
keine IR (wärme) Strahlung, kein ausbleichen
leicht zu steuern, dimmen
robust gegenüber Erschütterungen und an/aus Schaltzyklen
Lange Lebensdauer, bedeutet wenn die LED noch 70% der ursprünglichen Lichtleistung hat, wird vom Ende der Lebensdauer gesprochen
Beim Lm/W (Effizienz) Vergleich ist die LED gut dabei, aber nicht der Spitzenreiter.
Ich denke für uns Hobby Chilibauern ist es vor allem eine Preis und Glaubensfrage, welches Beleuchtungsystem wir verwenden. Ich habe mich dieses Jahr für LED entschieden. 50W Baustrahler für 26 €. kein grosses gebastel. Wenn die Pflanzen grösser sind, kann ich problemlos noch welche dazu hängen. Ich kann recht nah ran an die Pflanzen und hab somit wenig Lichtverlust.
Letztes Jahr hab ich die Pflanzen nur am Fenster in einer Box hochgezogen und hatte gute Erträge. Dieses Jahr unterstütze ich das mit LED Licht. Schau ma mal, dann seh ma scho.
Falls jemand mehr Hintergrundwissen haben möchte dem kann ich die Seite licht.de empfehlen. Da gibt es eine Reihe von Informationsheften „LichtWissen“ die kostenlos zum Download angeboten werden.
Ich hoffe konnte dazu beitragen ein paar begriffe aus der Lichttechnik verständlich und einfach erklären. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit!
Solong
DerWobbler
Ich will hier mal versuchen Grundbegriffe der Lichttechnik einfach zu erklären.
Lichtfarbe:
Die Lichtfarbe wird in (K)elvin angegeben. Je kleiner umso grösser der Rotanteil.
Hergeleitet ist die Lichtfarbe vom Glühen eines Wolframdrahtes bei einer bestimmten Temperatur (Kelvin). Je mehr Watt eine Glühlampe hat umso „Kälter“ wirkt das Licht. Da Wolfram einen Schmelzpunkt von knapp 3700K hat, sind alle weiteren Lichtfarben ein Konstrukt der Mathematik.
Die Lichtfarbe hat enormen Einfluss auf den menschlichen Organismus. So kommt uns Abends, wenn wir schlafen wollen, ein hoher Rotanteil zu Gute (Sonnenuntergang). Dadurch wird dem Körper signalisiert das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Auf der anderen Seite steigert ein hoher Blauanteil (blauer Himmel zur Mittagszeit) die Konzentration und hält wach.
Der Lichtfarben Schlüssel:
Grundlage ist das Tageslicht. Die erste Ziffer gibt den Farbwiedergabewert an, z.B. 830, wird erst verwendet seit Licht nicht mehr ausschlieslich mit Glühlampen erzeugt wird., diese haben immer einen sehr hohen (natürlichen) Farbwiedergabewert nahe 100. Wichtig wurde das bei der Einführung der Leuchtstoffröhre, aka Gasentladungslampen. In Druckereien z.B. ist ein hoher Farbwiedergabewert wichtig (90+), in einer Fabrikhalle weniger. Mittlerweile hat sich ein Standard bei 80 eingependelt. Völlig ausreichend für das normale Leben.
Die zweite und dritte Ziffer gibt die Farbtemperatur an. Umso grösser , umso höher der Blauanteil.
Für den Wohnraum empfinden die meisten Menschen 2700K – 3300K, als angenehm, wohnlich. Für die Arbeit empfehlen sich 4000K+. Umso kälter umso besser. Vermeiden sollte man grosse Differenzen zwischen den Lichtfarben. Wenn gleichzeitig eine 2700K Lampe und eine 5000k Lampe leuchten, ist das sehr unangenehm, denn die eine wirkt extrem gelb und die andere extrem blau.
Für den Chilianbau reichen Leuchtmittel mit einem Farbwiedergabewert von 80, welcher Standard ist. Der finanzielle Mehraufwand für 90+ wird keinen nutzen fürs Wachstum haben, denke ich. Inwieweit die Lichtfarbe Einfluss hat, weiss ich leider bei Chilis nicht. Im Cannabis Anbau gilt: hoher Blauanteil Wachstum, hoher Rotanteil Blüte. Da ich meine Chilis nach den Eisheiligen auf den Balkon stelle, beleuchte ich bis dahin mit 6000K.
Die Lichtmenge, Lumen:
Als Lumen wird die Lichtmenge benannt die ein Leuchtmittel, Leuchte emittiert. Um eine Bezugsgrösse für die Effizienz zu haben als Lumen pro Watt (Lm/W). Hier wird oft geschummelt, vor allem bei LED. Die meisten LED Leuchten sind eine Verschmelzung von Lampe (Leuchtmittel) und Leuchte. Eine Einheit. Oft wird nur der Lumenwert des LED Chips angegeben, das benötigte Vorschaltgerät und dessen Verlustleistung, zum bestromen des Chips wird oft unterschlagen. Beispiel: Der Chip hat eine Lichtleistung von 1000lm bei 10W = 100lm/W. Im System mit Vorschaltgerät, Verlustleistung 2W, entspricht einer gesamt Leistungsaufnahme von 12W beträgt die Effizienz nur noch 83,3lm/W.
Grundsätzlich wird aber von allen Herstellern bei diesen Angaben gemogelt, da die Lichtmenge immer unter optimalen Bedingungen gemessen werden. Grossen Einfluss hat z.B. bei Leuchtstoffröhren die Umgebungstemperatur.
Für uns Interessant ist der Vergleich LED und Leuchtstoffröhre (LSR). Ein direkter Vergleich ist hier kaum möglich. Die LED Leuchte ist ein komplettes System. Bei der LSR haben wir nur die Lampe. Wenn die jetzt mit z.B. 5000lm angegeben ist, bedeutet das das 5000lm emittiert werden. Jetzt setzten wir die LSR aber in eine dafür geeignete Leuchte ein. Meist sind dies billige Feuchtraumleuchten mit schlechtem Wirkungsgrad. Die LSR emittiert ihr Licht aber rundherum. Wir wollen es aber auf unseren Pflanzen. Dafür wird Reflektortechnik benötigt. Auch die klare Plexiglas Abdeckung schluckt Licht. Wenn unterm Strich noch 3000lm ankommen ist es viel.
Bei der LED muss nichts nach unten gelenkt werden. Die strahlt schon nach unten. Lediglich der Abstrahlwinkel muss angepasst werden. Der native Winkel beträgt knapp 180°. Die beliebten LED Baustrahler haben ca. 120°. Aber auch hier geht Licht verloren, was uns zum Nächsten Punkt bringt
Die Beleuchtungsstärke, Lux:
gibt an, wieviel Licht auf einer Fläche auftrifft. Die Menge nimmt im Quadrat zur Entfernung ab.
Beispiel: In 1m Entfernung zur Leuchte messe ich einen Wert von 9000lx. Messe ich jetzt in 2m Entfernung messe ich nur noch 3000lx. Die Lichtmenge die die Leuchte emittiert ist gleich geblieben, aber verteilt sich aufgrund des Abstrahlwinkels der Leuchte und der Entfernung auf eine grössere Fläche.
Für uns Interessant ist die Menge Licht die auf dem Blatt ankommt. Am Effizientestens ist es also die Entfernung zur Pflanze möglichst gering zu halten oder die Menge an Licht erhöhen.
LED:
Licht Emittierende Diode. Um für uns sichtbares, weisses Licht, zu erzeugen gibt es bei der LED zwei Möglichkeiten. Blau, Rot, Grün mischen, entweder 3 Chips oder 3 auf einem Chip. Standard ist aber eine blaue LED die mit einer dünnen Schicht Phosphor versehen wird. Je weniger Phosphor desto höher der blau Anteil. Das Licht wirkt kälter, aber die LED ist auch effizienter.
Die grossen Vorteile der LED sind:
gerichtetes Licht
aufgrund der kleinen Lichtquelle sehr effektiv zu bündeln
keine IR (wärme) Strahlung, kein ausbleichen
leicht zu steuern, dimmen
robust gegenüber Erschütterungen und an/aus Schaltzyklen
Lange Lebensdauer, bedeutet wenn die LED noch 70% der ursprünglichen Lichtleistung hat, wird vom Ende der Lebensdauer gesprochen
Beim Lm/W (Effizienz) Vergleich ist die LED gut dabei, aber nicht der Spitzenreiter.
Ich denke für uns Hobby Chilibauern ist es vor allem eine Preis und Glaubensfrage, welches Beleuchtungsystem wir verwenden. Ich habe mich dieses Jahr für LED entschieden. 50W Baustrahler für 26 €. kein grosses gebastel. Wenn die Pflanzen grösser sind, kann ich problemlos noch welche dazu hängen. Ich kann recht nah ran an die Pflanzen und hab somit wenig Lichtverlust.
Letztes Jahr hab ich die Pflanzen nur am Fenster in einer Box hochgezogen und hatte gute Erträge. Dieses Jahr unterstütze ich das mit LED Licht. Schau ma mal, dann seh ma scho.
Falls jemand mehr Hintergrundwissen haben möchte dem kann ich die Seite licht.de empfehlen. Da gibt es eine Reihe von Informationsheften „LichtWissen“ die kostenlos zum Download angeboten werden.
Ich hoffe konnte dazu beitragen ein paar begriffe aus der Lichttechnik verständlich und einfach erklären. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit!
Solong
DerWobbler