Erdreich: zu fest

  • Ersteller Ersteller Gast1535
  • Erstellt am Erstellt am
G

Gast1535

Gast
Hallo,

ich habe ein Problem: wenn ich meine Pflanzen anpflanze, ist die Erde noch locker und luftdurchlässig. Daher wachsen die Pflanzen nach der Keimung auch gut an. Aber nun, nach ungefähr eineinhalb Jahren, beobachte ich, wie das Pflanzenwachstum aller meiner Pflanzen stagniert. Ich habe festgestellt, daß das Erdreich total fest ist, fast wie Zement, so daß die Wurzeln kaum noch wachsen können (oder zumindest nicht leicht genug und schnell genug). Außerdem ist die Erde auch gar nicht mehr locker und luftdurchlässig.

Was kann man dagegen tun? U/mgraben geht nicht, weil die Pflanzen noch immer in der Erde sind und die Abstände auch nicht so groß sind. Andere Lösungen? Gibt es Bodenpflanzen, die das Erdreich mit starken Wurzeln auflockern können? Oder Tiere, die dies tun und die man ansiedeln kann?

Im Namen der Schote, ich wäre für Ideen und Erfahrungen dankbar!
 
hallo sven,
das gleiche hattest du bereits hier gefragt. warum gibts du denn nicht dort ein feedback zu den erhaltenen tipps? das wäre sicherlich hilfreicher, als im gartenforum nochmal das gleiche zu fragen.
 
Mach ne Wurmzucht und verteile ein paar Würmer im Garten. Angeblich soll auch Mulchen helfen die Bodenqualität zu steigern.
 
Ja, mulchen hilft!
Ich nehme dazu feinen Häcksel aus der Kompostanlage.
Preis und Qualität sind sehr viel besser, als das Zeug aus den Tüten.
Und sei nicht zu sparsam damit. Ein paar Zentimeter darf die Schicht schon haben.

Senf oder Lupinen anpflanzen soll auch helfen.
Senf pflügt man unter, Lupinen kann man stehen lassen.
 
Hmmm, viele gute Ratschläge.

Vasco: ja, Du hast Recht, ich hatte den anderen Thread total vergessen. So etwas passiert... :-)
Ich werde wohl mehr Chilies essen müssen, um mehr Vitamine zu erhalten...

Ich werde mal versuchen, Sägespäne unterzugraben, muß aber vorsicchtig sein, da ja schon Pflanzen in jenen Containern wachsen...

Kompost: habe einen Container, in welchem ich versuche, kompost selber herzustellen. Doch mir fehlen die Würmer und anderen Bakterien, und Starterkulturen kann man hier nirgends kaufen. Ist ein Pulver, habe ich gehört. Wenn jemand ein bischen von diesen Starterkulturen mir zusenden kann, würde ich mich sehr freuen, und auch gleich anbieten, im Gegenzug Samen zu senden (tropische Pflanzen oder Capsicum).
 
Sven, vielleicht setzt Du auch diese Tausch- bzw. Suchanfrage zu Deinem Marktplatzthema, damit sie auch gefunden wird. Bitte nicht in den allgemeinen Themen Suchanfragen starten. Danke ;)
 
SvenLittkowski schrieb:
Vasco: ja, Du hast Recht, ich hatte den anderen Thread total vergessen. So etwas passiert... :-)

so etwas passiert nur,
wenn der sachverhalt doch nicht so problematisch und dringend ist
oder
wenn man die erhaltenen lösungsvorschläge nicht einmal ausprobiert.

SvenLittkowski schrieb:
Doch mir fehlen die Würmer und anderen Bakterien, und Starterkulturen kann man hier nirgends kaufen. Ist ein Pulver, habe ich gehört. Wenn jemand ein bischen von diesen Starterkulturen mir zusenden kann, würde ich mich sehr freuen,

hast du dich schon einmal gefragt, warum man diese bakterien und würmer nicht bei dir kaufen kann?? das wird sicherlich seinen grund haben!!
 
Du brauchst nicht unbedingt gekaufte Starterkulturen um einen Kompost zu starten.
Probiers mit ein paar Schaufeln guter Erde oder frischem Kompost.
Vielleicht kann dir ein Nachbar oder Freund aus der Nähe was abgeben.

Bezugsquellen für Kompostwürmer etc. finden man übrigens leicht im Internet.
Einfach mal nach Wurmkiste oder verwandten Suchwörtern googeln.
 
SvenLittkowski schrieb:
Ich werde mal versuchen, Sägespäne unterzugraben, muß aber vorsicchtig sein, da ja schon Pflanzen in jenen Containern wachsen...

Sägespäne unter zu graben wäre falsch. Besorge Dir Kompost. Frage bei Deiner Abfallentsorgungsgesellschaft oder bei der Kommune. Hier gibt es den kostenlos und gegen Übernahme der Kosten auch bis ans Grundstück geliefert. Ich habe hier 2006 auf 200 m² ca. 9 m³ fertigen Kompost unter gegraben und habe jetzt beste Ergebnisse.

Im übrigen ist nicht jeder Boden, der mal bei Trockenheit fest und hart erscheint, für die Pflanzen ungeeignet. Ich habe hier Auetonboden, da geht bei Trockenheit gar nichts. Wenn ich Möhren ernten will, muss ich zwei Tage vorher wässern. Trotzdem gedeihen Chilies bestens. In der Natur wird auch nicht gegraben und die Pflanzen wachsen.
 
Also, wenn du da 18°00'33.64" N 76°46'50.73" W
wohnst, weiß ich natürlich nicht, ob es kommunale Kompostanlagen gibt.
Das ist sicherlich in jedem Land anders.

Trotzdem sollte das "impfen" mit Kompost aus Nachbars Garten (wenn du noch keinen eigenen hast) gut funktionieren.
Sonst kannst du es einfach mit Erde probieren. Zu kompostierende Abfälle auf den Erdboden legen. Ab und zu eine Schaufel Kompost oder Erde drauf. So entsteht nach und nach ein Komposthaufen.
Die Mikroorganismen sind in der Erde und vermehren sich bei guten Bedingungen.
Würmer wandern in der Regel von unten ein und freuen sich an dem leckeren Nahrungsangebot.
Grasschnitt sollte man unbedingt vorher anwelken lassen, sonst ist er zu nass und verklumpt. Dann fault er eher, als gut zu verrotten.
Gehölzschnitt sollte man ein bisschen zerkleinern.

Verwertet werden kann in der Regel alles, was in der Region wächst und unbehandelt ist.
Eierschalen kommen bei mir auch dazu (vorher zerkleinern).
Tee- und Kaffeereste verrotten wunderbar, können aber auch direkt ins Beet.

Eine Weile habe ich mit Rasenschnitt gemulcht. Wenn man ihn dünn ausbringt verschwindet er ziemlich schnell. Man sollte aber darauf achten, keine Samen mit zu verteilen. Das mein Rasen inzwischen eher eine Wiese ist und ich deshalb aus dem Jäten nicht mehr herauskäme nehme ich inzwischen Häcksel aus der Kompostanlage. Das sind keine Sägespäne, sondern gehäckselter Gehölzschnitt, der schon eine Weile vor sich hin rottet. Also eine Art grober, halb verrotteter Kompost aus Gehölzschnitt. Und ziemlich lebendig.

Ob sich frische Sägespäne eignen weiß ich nicht. Ich habe es noch nie probiert.
Welche Holzart ist es denn, wie gut verrottet sie und in welchem pH-Bereich bewegt sich das Ganze? Du brauchst etwas, das gut verrottet und nicht zu sauer ist.

Was hat es eigentlich mit den Containern auf sich, von denen hier die Rede ist?
 
Hi again,

vielen Dank an alle. Der Standort meiner Chili- (und Orchideen-) Farm ist auf der Dachterrasse meines Hauses. Und jenes ist im Geschäftsviertel Kingstons, also meilenweit weg von Gärten und tropischen Regenwald. Nachbarn mit Gärten gibt es hier nicht. Na ja, und die Würmer, die von unten einwandern, gibt es auf meiner Beton-Dachterrasse auch (noch) nicht. :D

Ich verwende für's Farming und für meine bescheidenen Kompostversuche dickwandige Plastikcontainer, welche die intensive tropische Sonne und die zwei starken Regenzeiten pro Jahr einigermaßen lange überstehen. So ein Container (die bekomme ich von den Restaurants umsonst) diente vor meiner Reinigung dem Speiseöl- und Chlorreinigertransport, und hat Seitenmaße von 1m x 0.5m x 0.5m´, also einen viertel Kubikmeter.

Da man hier in Kingston so furchtbar gut an gute Erde herankommt, habe ich mir bisher ausgeholfen, indem ich das Erdreich besorgt hatte, welches bei Straßenarbeiten zutage kam. Hatte die Bauarbeiter mit einigen Flaschen jamaikanischen Red Stripe Biers bestochen. Wer weiß, vieleicht hätte ich bessere Erde bekommen, hätte ich sie mit deutschem Schultheiss- oder Jever- oder Holsteiner- (etc., was auch immer es bei Euch da hinten in DE gibt) Bier bestochen...
Aber dies war die einzige Erde, die ich in großen Massen umsonst bekommen konnte.

Es gibt einige Meilen von mir entfernt zwei Garden Centers, die haben natürlich bessere Erde (Potting Soil, Topferde). Aber die kostet richtig Geld (da sie nur in relative kleinen Mengen (Säcken) verkauft wird, und da ich über 40 solcher Container besitze, würde dies ein nicht zu kleines Investment darstellen. Wieviel kostet bei Euch in DE so ein Sack Blumenerde (Topferde)? Hier kostet er 800 J$ (ca. 6,48 €), und beinhaltet 150,000 m3 Erdreich. Ich benötige also knapp zwei Säcke für jeweils einen Kasten. Insgesamt wären das also 80 Säcke, dies stellt eine Gesamtsumme von 518,40 € dar (1,000 DM)!

Wenn ich mit der gegenwärtigen Kompostierungsgeschwindikeit und -menge die für alle Container notwendige Erde erzeugen will, sollte ich dieses kühne Projekt im März 2193 abgeschlossen haben. :)

Ich will also meine Kompostcontainer ausbauen. Ich verwende bereits alle meine organischen, pflanzlichen Küchenabfälle, sowie das wenige, was bei den Pflanzen als Abfall anfällt. Aber mir fehlen hier tatsächlich Bakterien und Würmer. Dieses Wochenende fahre ich raus auf's Land (rural Jamaica), und versuche mal dort irgendwo gute Erde mit viiieeel Bakterien ausfindig zu machen ("Kompost impfen"). Nicht einfach, wenn man niemanden kennt. kann ja nicht einfach Grundstücke betreten. Na, mal sehen. Ist für mich immer 'ne schöne Sache, mal aus der Großstadt (Kingston hat über 200,000 Einwohner, ha ha ha) herauszukommen. Ich reise gerne.

So, dies zu meinen Containern, um das "Geheimnis" ein bischen zu lüften. Ich bin jetzt dazu übergegangen, bei einigen Containern die Erde mit Sägespänen sostark zu vermischen, daß die Erde endlich recht locker ist. Aber irgendwann werden auch die Sägespäne (sind grobe, 2 cm lange Stücken) zu Erde geworden sein. Vieleicht sollte ich Pearlite nehmen? Irgend etwas, was die Erde dauerhaft locker hält. Mal sehen, was mir da so einfällt. Hat da jemand eine Idee?

Ich würde gerne ein Foto hier hochladen, aber mein Kontingent an verfügbaren Platz für Fotos ist schon erreicht, und ich will sie nicht auf solche Fotoserver hochladen (Flick, etc.), die sich das Recht herausnehmen, meine Fotos an Werbefirmen zu verkaufen, zwecks möglicher kommerzieller Ausschlachtung des Inhaltes. Wenn jemand Geld macht mit meinen Fotos, dann sollte ich es sein, oder zumindest einen guten Anteil davon abbekommen. :)
 
Oh, so ähnlich habe ich es früher auch gemacht, als wir noch keinen Garten hatten.
Bei mir waren es allerdings Baukübel und gekaufte Erde.

Gute Erde ist hier auch ziemlich teuer.
Für einen 70 l Sack kannst du gerne mal 10 Euro bezahlen.
Es gibt sie auch billiger - manchmal 40 l für 1 Euro - aber die Qualität ist dann oft auch entsprechend.
Außerdem wird hier ziemlich viel Torf in Blumenerde verarbeitet und das finde ich ökologisch unsinnig.

Erde aus dem Straßenbau ist wahrscheinlich ziemlich tot. Stark verdichtet, von weiter unten ...
Die fruchtbare Schicht ist der Mutterboden. Bei mir sind das die oberen 40 cm, die Dicke ist aber unterschiedlich.
Darin gibt es auch ziemlich viel Bodenleben.

Wenn du nach kreativen Lösungen suchst:
Was passiert in Kingston mit der obersten Erdschicht (Mutterboden), wenn gebaut wird? Die wird doch wahrscheinlich auch weggeräumt, um ein Fundament zu legen, oder?
Vielleicht könntest du mal ein Bauunternehmen fragen, ob sie dir was verkaufen. Sollte billiger sein, als Erde in Säcken.
Und wie wird bei euch der Müll entsorgt? Alles zusammen, oder gibt es eine Trennung?
Wenn organischer Müll getrennt entsorgt wird, oder wenn Gartenbesitzer die Möglichkeit haben, ihren Grünschnitt irgendwohin zu bringen, dann gibt es auch irgendwo eine Kompostanlage. Die müssen das Ergebnis ihrer Arbeit irgendwie wieder loswerden, also verkaufen sie Kompost und Häcksel. Das gab es hier übrigens schon vor Jahrzehnten, also lange vor der Mülltrennung. Fragen lohnt sich.
Ich habe für den m3 feinen Häcksel vor vier Wochen 13 Euro bezahlt. Vielleicht ist es bei Euch ähnlich. Wenn du dort Kompost bekommst, kannst du ihn zum impfen benutzen.

Wenn du selbst kompostierst solltest du darauf achten, dass dein Kompost nicht zu heiß wird (also beschatten) und nicht austrocknet (aber auch nicht zu naß wird). Sonst funktioniert es nicht besonders gut.
 
Vielen Dank für die Antwort. Gute Hinweise drin.

Ja, mein Kompost steht im Schatten, nur benötigt er halt jene "Impfung".

Mülltrennung? Nicht hier in Jamaica. Nur in meiner Wohnung. :-)

Bauunternehmen: schon mal erfolglos getan, aber da die Idee gut ist, werde ich es wieder versuchen.
 
Zurück
Oben Unten