Erfahrung mit Torftöpfen?

Deichhippie

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Moin moin,

ich habe ja ohne großes Vorwissen einfach viele tolle Chilisorten ausgesät:D und dementsprechend geht meine Erfahrung noch gegen Null, mit Tendenz zu -1. Aber vielleicht hat ja einer von Euch Ahnung und kann mir helfen.

Ich habe diverse Sorten in Torftöpfe gesät, die ich mit Anzuchterde (Composana) gefüllt habe. Die Torftöpfe sind nicht diese Jiffy-Dinger, sondern halt so kleine topfförmige Dinger, die sich angeblich selbst zersetzen sollen. da ich irgendwann keine Torftöpfchen mehr hatte, habe ich für zwei Sorten (Little Elf, Black Burma) ganz normale Kunststofftöpfchen mit 6cm Durchmesser genommen, auch Anzuchterde rein, fertig.

Nun mußte ich mit der Zeit feststellen, daß die Pflanzen in den Torftöpen teilweise nach den Keimblättern aufgegeben haben, bzw. die überlebenden Pflanzen sind mickerig, haben ein winziges 1. Blattpaar und mögen nicht mehr wachsen. (Habe sie jetzt alle in normale gedüngte Blumenerde umgepflanzt, mal schauen, ob sie sich erholen.) Die Pflanzen aus den Plastiktöpfen hingegen wachsen wie verrückt, haben schon reichlich Blattpaare gebildet und sind zwischen 10 und 15 cm hoch.

Hat jemand von Euch dieselben Beobachtungen gemacht oder kann das irgendwie erklären?
Ich habe auch schon andere Pflanzen (Tomaten, Bohnen, Kürbis) in Torftöpfen angezogen und dort habe ich diese Beobachtungen nicht gemacht!

LG vom Deich:)
 
Dass die Torftöpfchen, sagen wir mal schwierig sind, haben schon einige berichtet.

Ein Problem ist, dass sie wasserdurchlässig sind. Daher geht einige Feuchtigkeit verloren. Gießt man nun mehr, schimmeln sie gerne.
 
Moin Hippie,

ich gehe mal davon aus, dass die Pflanzen in den Torftöppen das gleiche Substrat (Anzuchterde) und die gleichen Wasser- und Lichtverhältnisse bekommen haben, wie die Pflanzen in den Plastiktöpfen.

Hast Du mal eine der unterentwickelten Jungpflanze aus einem Torftopf ausgebuddelt und Dir die Wurzelbildung angesehen? Da muss es schon eklatante Unterschiede geben. Jungpflanzen bilden ja erstmal ein paar Wurzeln, bevor sie mit der großartigen Blattentwicklung starten.

Wie groß ist der Größenunterschied zw. den Torftöpfen und den Plastiktöpfen?

Wenn man z. B. einen Samen in einen 20l Kübel aussäät, dann wächst die Pflanze auch, aber sehr viel langsamer als in einer Multitopfplatte mit kleinen Töpfchen (2cm Durchmesser).

Am Nährstoffgehalt des Anzuchtsubstrats wird es nicht liegen. Ich habe auch schon in völlig nährstofflosen Perlite ausgesäät und selbst da sind die Keimlinge gewachsen, nur mit Licht und Liebe.

Bis denne

Frank
 
Bäh, so übel verschimmelt war bei mir zum Glück nichts! Allerdings habe ich einen Topf mal rausgeworfen, nachdem ich dort leichte weiße Spuren gesehen hatte. Mit Staunässe und Schimmelbildung hab ich aber immer gut aufgepasst.

@Frank: Die Plastiktöpfe sind rund mit 6 cm Durchmesser (habe sie vom Silvester-Glücksklee aufgehoben). Die Torftöpfe sind quadratisch mit 6-7 cm Kantenlänge. Also kein Riesenunterschied. Und ja, die Verhältnisse waren absolut gleich, gleiche Anzuchterde, die verschiedenen Pötte standen nebeneinander im selben Gewächskistchen. War eben nur eine andere "Verpackung".

Die unterentwickelten Pflänzchen habe ich alle ausgebuddelt zwecks Umtopen in was Anständiges. Bei den Plastikpott-Pflanzen waren die Wurzeln lang und fein mit vielen kleinen Haaren dran. Die Torfkopp-Pflanzen hatten mehr so kleine Knubbelwurzeln am Stiel, die so aussahen, als ob sie gerne wollen, aber nicht so richtig können. ;) Und unter war dann eine lange dünne Wurzel, aber ohne die Haarbildungen.

Ich habe übrigens gestern einen großen Kübel für meine Bohnen vorbereitet, dort waren letzes Jahr auch Bohnen drinnen, die ich in Torftöpfen direkt eingepflanzt habe. Die Töpfe hab ich wieder ausgegraben, sie waren kein Stück zersetzt und total verschimmelt. Never ever, so sehe ich das auch!!
 
hatte ich doch gesagt ^^
da kann man besser alte joghurtbecher nehmen (unten die 4 ecken abschneiden damit es keine staunässe gibt)

gute erfahrung fürs anfangsstadium hab ich mit jiffies gemacht (floraself)

das einige pflanzen schlecht wachsen kann auch einfach am sämling liegen
 
Ich hatte mal vor Jahren das Problem das ich einen Teil der Tomaten in solchen Torftöpfen gezogen hatte. Der andere Teil stand bei sonst gleichen Bedingungen in Plastiktöpfchen und wuchs um einiges besser. Nach etwa 8 Wochen waren die Torftopfbewohner um ungefähr 2 Wochen hinterher im Wachstum.
Warum genau das so war kann ich natürlich auch nicht sagen, aber meine Theorie geht in die Richtung das die Feuchtigkeit der Erde so schwer zu regulieren ist. Die Erde darin war ständig entweder zu trocken oder zu nass. Hohe Verdunstung erzeugt auch Verdunstungskälte, also war die Erde da drin etwas kälter als die in den Plastiktöpfen. Und dann gibt es wohl auch Schimmelarten die Substanzen ausschütten die anderen Pflanzen schaden. Ganz abgesehen davon das sie für den Menschen und die Raumluft daheim auch nicht gerade gut sind. Bäh! Mir kommen die Teile auch nicht mehr ins Haus.
 
Deichhippie schrieb:
Die Torfkopp-Pflanzen hatten mehr so kleine Knubbelwurzeln am Stiel, die so aussahen, als ob sie gerne wollen, aber nicht so richtig können. ;) Und unter war dann eine lange dünne Wurzel, aber ohne die Haarbildungen.
Hallo Hippie,

jetzt mußt Du nur noch einen Biologen finden, der einen Zusammenhang zw. den Torftöppen und der unterentwickelten Wurzelbildung herstellen kann.
Wenn nur wenige und dann ggf. auch noch mißgebildete Wurzeln vorhanden sind, können die Keimlinge nicht genau so gut wachsen wie die mit den korrekten Wurzeln. Es ist zwar das erste Mal, dass ich von solchen Wurzelbildungen höre, aber man kann nicht ausschließen, dass es da einen Zusammenhang mit den Torftöppen gibt.

Meine Keimlinge in Perlite hatten völlig gesunde Wurzeln, die auch solche feinen Härchen gebildet und sich an den Perlite-Kügelchen festgekrallt hatten. Das war wohl wg. der besseren Wasseraufnahme passiert, denn Nährstoffe gab es nicht in den Perlite - höchstens ein wenig im Wasser.

Bis dann

Frank
 
Also ich habe auch mal mit den Torftöpfen experimentiert und völlig unterschätzt, dass sie stark wasserdurchlässig sind, also den Wurzelballen regelrecht austrocknen. Und wenn man das mit Gießen wettmachen will, sieht es aus wie auf den Bildern ein paar Posts vorher.

Fazit: Die sind nicht geeignet.
 
Was die Wurzelbildung angeht - Torf ist ja bekanntlich ein Naturprodukt. Ich habe schon oft gelesen, dass der pH-Wert von Torf wohl ziemlich im Keller ist. Ich könnte mir also vorstellen, dass das so auf die Erde überschlägt, dass die Pflanzen aus der viel zu sauren Erde Nährstoffe gar nicht vernünftig aufnehmen können. Oder aber es könnte sein, dass da einfach Stoffe austreten, die für Pflanzen nicht gut sind.
Gekauft werden diese Töpfe ja auch einfach nur weil sie spottbillig sind und weil die Idee, dass die von selbst verrotten, gut klingt... Tun sie nur halt nicht :D
Ich hab meine Chilis alle in Kokos-Tabletten eingepflanzt, das hat sehr gut funktioniert. Man muss sie nur täglich feucht halten, sonst wirds staubig ;) Ansonsten kann ich auch Steinwolle durchaus empfehlen.
 
Damit diese Dinger nicht gammeln musst du statt gießen-sprühen. Aber da kannst du am Tag 50 mal die Sprühflasche in die Hand nehmen. Fazit: Wie schon gesagt von den Vorrednern -> Finger weg!!! Nehm Joghurtbecher :)
 
mph schrieb:
Dass die Torftöpfchen, sagen wir mal schwierig sind, haben schon einige berichtet.

Ein Problem ist, dass sie wasserdurchlässig sind. Daher geht einige Feuchtigkeit verloren. Gießt man nun mehr, schimmeln sie gerne.

kann ich auch bestätigen, gott sei dank waren keine chilis drin, also halb so wild :)

(ps. schimmel auch ohne mini gwh deckel)
 
Hi,
also ich hatte auch nur Probleme mit den Dingern.
Entweder sind sie verschimmelt oder sie waren immer zu trocken.

Ich nehm sie auch nicht mehr.

MFG
 
Ich kann mich da nur anschließen, hatte Schimmel ohne Ende und das Wachstum war auch ziemlich gehemmt. Wie schaut es eigentlich mit diesen Quelltabletten aus, gibts da ähnliche Probleme bez. Schimmel?
 
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