Erneuerbare Energien - Alter Hut Mistebeet

chris58

keingärtnermeister
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Das Thema Erneuerbare Energien wurde schon sehr früh erkannt. Mit Pferdemist beheizte Mistebeete gab es wohl schon in der Antike, nur dass dort die Eindeckung mit Glas und Folien nicht bekannt war und deshalb diese Methode erst seit der Industriellen Herstellung von Glas ab dem 19.Jh. Verbreitung fand. Heute ist es schon vielerorts in Vergessenheit geraten, vor allem wegen der bequemen Anwendung von Gas, Öl oder Elektrizität und weil Pferdemist immer knapper wurde. Mit zunehmender Pferdehaltung für Sportzwecke ist letzterer wieder vielerorts verfügbar. Die Heizung eines Frühbeetes oder gar Gewächshauses bringt außerdem nicht unschätzbaren Vorteil einer guten CO² Versorgung der Pflanzen. Ich praktiziere das seit ca. 30 Jahren.

Hier mal ein paar Bilder vom Packen des Mistbeetes mit frischem Pferdemist. Auf 4,5 m² Frühbeetfläche werden bei ca. 50 cm starker Packung 2,25 m³ Pferdemist benötigt, in fest getretenem Zustand. Nach ca, 3.4 Tagen stellt sich eine Bodentemperatur von ca. 22-26 °C ein, die auch am Anfang gerne mal auf 40-60°C ansteigen kann, vor allem wenn der Mist zu Locker liegt. In der Regel hält die Wärme ca. 4-6 Wochen an, dann ist der Mist verbrannt. Bei Verwendung von Luftpolsterfolie als Frostschutz und auch sonst guter Isolierung der Außenwände verträgt so ein Frühbeet ca. minus 4-6 ° C unter Null.
 

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in erster Linie ziehe ich Tomaten- und Chilipflanzen. Nach den Eisheiligen werden dann Chilis ausgepflanzt und nutzen dann noch die Nährstoffe über die Saison aus.

Heute habe ich die Tomaten umgetopft, die bald ins Folienzelt kommen und der Rest wird an Freunde und Bekannte verschenkt.
 

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Das ist aber mehr als nur eine handvoll Pflanzen...sieht wirklich toll aus!

Aber mal was anderes...die Erde der Magdeburger Börde ist doch bekannt dafür, dass sie recht staubig und trocken ist, oder?
Von daher ist Deine Art der Düngung bzw. Beheizung recht praktisch bzgl. der regionalen Bedingungen, richtig?
 
*Hellfire* schrieb:
Aber mal was anderes...die Erde der Magdeburger Börde ist doch bekannt dafür, dass sie recht staubig und trocken ist, oder?
Von daher ist Deine Art der Düngung bzw. Beheizung recht praktisch bzgl. der regionalen Bedingungen, richtig?

mmmh, Du meintest sicherlich den Regenschatten des Harzes, der die Börde eher spärlich mit Niederschlägen versorgt. Das spielt doch im Garten keine Rolle.

Im Frühbeet befindet sich über dem Pferdemist, der als Nebenprodukt der Fermentation die Wärme liefert, lediglich eine 10 cm starke Deckschicht aus überwiegend handelsüblicher Blumenerde und ca. 20 v.H. lehmiger Gartenerde. Ich habe hier schweren Auelehm in der Elbniederung.

Eine Alternative ist elektrische Bodenheizung, die im Vorteil zum Pferdemist immer verfügbar ist und besser steuerbar. Dieses Jahr hatte ich Glück und ich habe relativ ausgeglichen 22°C in der Deckerde. Ich hatte schon Jahre, da ging das Anfangs bis auf >50°C und dann langsam fallend auf 25°C und dann war auch bald Schluss mit der Wärme. Gerade im vorigen Jahr fehlte die dann Anfang Mai als es scheußlich kalt war und die Chilis hatten kalte Füße bekommen.

Ich bin gespannt, wie lange es dieses Jahr anhält.
 
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