Firecooks Kapillarbewässerung - Masterplan / Version 2.0

Verstehe ich noch nicht.
Was verbindet, dass das Wasser rausläuft bis die Flasche leer ist?

Der Unterdruck in der Flasche. Stelle dir vor du stellst die befüllte Flasche kopfüber in ein leeres Gefäß. Das Wasser fängt natürlich an hinauszulaufen. Da das Wasser aus der Flasche läuft, muss Luft zum Druckausgleich in die Flasche strömen. Die Luft kann aber nur solange in die Flasche strömen, wie die oberen beiden Löcher noch über der Wasseroberfläche sind. Ist der Wasserstand hoch genug, wird die Luft am einströmen behindert. Der Druck in der Flasche sinkt und es strömt kein Wasser mehr hinaus. Im Gleichgewichtszustand entspricht der Druck auf Höhe der Löcher in der Flasche dem Umgebungsdruck.
 
Entweder ich hab das System noch nicht ganz verstanden, aber ich sehe da eigentlich nur Nachteile.

2 wichtige Dinge
1.) Beim Highspeedgrowing kannst du deine Pflanzen nicht überwässern wenn du sie von unten versorgen würdest.
2.) Gerade beim Highspeedgrowing entsteht ein rasantes Wurzelwachstum. Das Volumen der Wurzeln und deren Wachstum steht immer im direkten Zusammenhang zum Teil der Pflanze ober der Erde.
 
Die große Gefahr beim High Speed Growing ist, das man am Anfang die kleinen Pflanzen in ihren sehr großen Töpfen übergießt.
Ist erst einmal die Erde zu nass, dann bekommt man die Feuchtigkeit nicht mehr heraus und die Pflanzen erleiden einen Wasserschaden.

Auch mit dem Kapilarsystem kann man die Pflanzen anscheinend überwässern. Obwohl ich den Docht von oben einführe und der gesamte Topf über dem Wasserspiegel liegt ist die Erde recht feucht. Ich bin aber noch am experimentieren.

Das System mit der Wasserflasche funktioniert natürlich nur bei wenigen Pflanzen. Ich habe es gewählt weil es sehr genau einen konstanten Wasserspiegel erzeugt.


Wachen bei Deinen Pflanzen die Wurzeln nicht entlang dem Doch in das Wasser?
 
Die große Gefahr beim High Speed Growing ist, das man am Anfang die kleinen Pflanzen in ihren sehr großen Töpfen übergießt.
Ist erst einmal die Erde zu nass, dann bekommt man die Feuchtigkeit nicht mehr heraus und die Pflanzen erleiden einen Wasserschaden.

Auch mit dem Kapilarsystem kann man die Pflanzen anscheinend überwässern. Obwohl ich den Docht von oben einführe und der gesamte Topf über dem Wasserspiegel liegt ist die Erde recht feucht. Ich bin aber noch am experimentieren.

Der Unterschied zwischen dem Docht von oben und dem Docht von unten (in eine untere Erdschicht) ist meiner Meinung nach folgender:
Beim Docht von oben, ist die Menge des transportierten Wassers mehr von der Kapillarwirkung des Dochtes abhängig und weniger von der Kapillarwirkung der Erde. Der Grund dafür ist dass am Ende des Dochtes der Abtransport des Wasser aus dem Docht selbst von der Schwerkraft verstärkt wird. Dadurch kommt es meiner Meinung nach auch schnell zur Überwässerung
Beim Docht von unten (in eine untere Erdschicht), wirkt die Schwerkraft gegen die Kapillarkräfte und die Kapillarwirkung der Erde selbst ist maßgeblich für die Menge des transportierten Wassers. In diesem Fall ist am Ende des Dochtes für den Abtransport des Wasser vom Docht ebenfalls der Feuchtigkeitsgrad der Erde entscheidend, aber dieser sinkt eben nicht so schnell weil die Schwerkraft die Weiterleitung in die oberen Erdschichten nicht unterstützt sondern eher bremst.
Fazit -> Überwässerung an den Wurzeln (vor allem oben, bei kleinen empfindlichen Pflanzen) unmöglich.

Wachen bei Deinen Pflanzen die Wurzeln nicht entlang dem Doch in das Wasser?

Klar, weil das der einfachste und feuchteste Weg ist, aber die Wurzeln würden auch ohne Doch ins Wasser wachsen (siehe Hydrosysteme).
 
Zuletzt bearbeitet:
"Der Unterschied zwischen den Docht von oben und dem Docht von unten" war wirklich erleuchtend!!

Wird sofort ausprobiert!

Ich werde zusätzlich ein Dochtröhrchen verwenden, damit nicht nur die unterste Erdschicht feucht wird. Damit kann ich evtl. auch verhindern das die Wurzeln unten zu stark herauswachsen und sich ein gleichmäßiges Wurzelsystem entwickelt.
http://kapillar-ortmann.de/?Anwendungsmoeglichkeiten



Fertig! Topf steht 3 cm über dem Wasser.
20160616_190444-klein.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
@Anfänger2013 & @Kastanie
Da geb ich Kastanie recht :)

Du musst du aber wenig Sorgen machen. Vor allem wenn du mulchst ist die Feuchtigkeit im Topf super verteilt ABER was wirklich einen Unterschied macht ist folgender:

@"Alle interessierten und inspirierten":

Der Abstand außerhalb des Topfes, zwischen Topf und Wasserbehälter ist entscheidend. Also welchen Weg das Wasser im Docht zurücklegen muss, bevor es von einem anderem Medium (Erde) umschlossen wird.
Ich hab nun einige Tage getestet und bin zu folgender wichtigen Erkenntnis gekommen:
Der 3mm Docht fördert bei zu kurzen Abstand zum Wasserspiegel in der Rinne so schnell Wasser, dass es bei den anderen Löchern wieder rausläuft. Das ist echt erstaunlich. Ich hab pro Topf eigentlich 2 Stück 3mm Schlaufen, also insgesamt einen Querschnitt von 12mm. Nun habe ich bei einem 12er Topf auf eine Schlaufe reduziert und da ist das Holz unter dem Topf (bei den freien Löcher) schon viel weniger feucht. Das stört einen wenn man genug Regenwasser hat vielleicht weniger was den Wasserverbrauch betrifft, aber dafür umsomehr was die Nährstoffausspülung in der untersten Erdschicht betrifft.
Erkenntnis:
- Bei meinem Dochtsystem wird daher die Rinne nur mehr viel weniger, dafür aber öfters befüllt (passiert automatischt) ... Überlauf wird gekürzt und Schwimmschalter umjustiert
- Mit Flüssigdünger wird nur mehr von oben gegossen, da die Nährstoffverteilung damit eine besser ist. Eine Düngung von unten macht nur Sinn, wenn jede Zugabe von Wasser Nährstoffe enthält (natürlich niedriger dosiert), weil sonst immer ein Teil der Nährstoffe wieder ausgespült wird.

Achja und was eigentlich nichts mit dieser Thematik zu tun hat, aber der letzte Punkt nahelegt: Dieses System kann auch als Hydroversorgungssystem genutzt werden :D
 
Der 3mm Docht fördert bei zu kurzen Abstand zum Wasserspiegel in der Rinne so schnell Wasser, dass es bei den anderen Löchern wieder rausläuft.

Bist du dir ganz sicher, dass es sich nicht um Kondenswasser zwischen Topf und dem Holz handelt? Ich gehe stark davon aus, denn eine kapillare Förderung von Wasser mit Überlauf ist m.M.n. physiklisch unmöglich. Siehe meine vorigen Beiträge (Seite 4).
 
Ja ich bin mir sicher :) Ist deutlich zu erkennen. Konnte mir vorher auch nicht erklären wo das viele Wasser herkommt ;)

Ist ganz einfach zu verstehen. Wenn die kapillare Wirkung des Dochtes stärker ist, als kapillare Kraft der unteren Erdschicht (wenn sie schon gesättigt ist), dann rinnt das Wasser über den Kunstoffboden des Topfes langsam zu den anderen Löchern. Dieses Extrem wird aber erst erreicht wenn das Wasser im Doch nur mehr maximal einen cm zurücklegen muss.
 
Ich weiß nicht woran es liegt, aber jetzt rinnt nichts mehr. Vielleicht am Wurzelwerk, dass die Dichte des Substrates beeinflusst :confused:

Jedenfalls muss ich bei den Gurken aus den Rinnen regelmäßig Wurzeln schneiden. Der letzte Schnitt von 3 Pflanzen:
 
Hi @Firecook!

Lange nichts mehr gehört von Deinen Erfahrungen.

Bei mir war es so:
Am Anfang war die Erde eher etwas zu feucht. Sobald die Pflanze größer wurde passte die Wasserversorgung. Jetzt wo die Pflanzen groß sind wird es an warmen Tagen knapp mit der Wasserversorgung und die gieße manchmal von oben zusätzlich.


Dein System ist aber viel professioneller. Wie lauft es jetzt mit den großen Pflanzen an warmen Tagen?
Immer noch so zufrieden?
 
Hi!

Als die Pflanzen kleiner waren habe ich noch mit Baumwoll-"Fetzen" versorgt, dann bin ich auf Galsfaserdochte umgestiegen. Ich kann also leider nicht sagen wie es mit den Dochten bei kleineren Pflanzen ist. Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen ... bei großen Pflanzen funktioniert das System perfect. Ich werde nächstes Jahr trotzdem einiges verbesser, aber das hat mehr mit der möglichen Pflanzenhöhe zu tun und mit einer verbesserten Umwälzung des Wassers.

Sowohl die Pflanzenhöhe, als auch der Ertrag ist spitze. Es gibt noch keine Pflanze, die nicht an der Decke angelangt ist. Ich Ernte momentan soviel, dass ich mit der Verarbeitung stark zurückhänge :) ... Das Immunsystem der Pflanzen scheint bei den Chilis im Idealzustand zu sein. Während ich die Gurken wegen Milben und Blattläusen schon veranschieden musste, sind auf den Chilis keine Schädlinge ... ich kann das nur auf die idealen Zellwände zurückführen. Und sie hören quasi nicht mehr zu wachsen auf. nächstes Jahr werden es weniger Pflanzen, weil sie eindeutig zu dicht wachsen.
 
Bin euch ja jetzt auch am folgen, frage mich aber ab wie das mit der Elektrik ist und was für eine pumpe empfehlenswert ist.
 
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