Froster


Vor- und Nachteile von "NoFrost" interessieren mich auch (muss mich aber gleich erstmal schlau machen, was das ist).
Schnell-Froster-Schalter kannte ich bisher auch nicht ...

Ansonsten: Sorry @all, wenn etwas hier im Beitrag "unpersönlich" rüberkam... hatte gestern offensichtlich nicht meinen allerhöflichsten Abend...:oops:

P.
 
Ich erstellen im Laufe des Tages mal die Vor und Nachteile der drei Varianten die bei Gefrierschränken vorkommen.

Mit Schnellfroster Schalter meinte ich die Taste, die Superfrost genannt wird. Ich hatte nur den Begriff Schnellfrost verwendet, da er vorher genannt wurde.
Die Taste aktiviert man normalerweise einen Tag zuvor, wenn man weiß das man eine größere Menge einzufrieren hat. Das Gerät geht dann für eine Gewisse Zeit (meist 36-48Std.) auf eine Temperatur von -32°C. Dies soll die Kerntemperatur des bereits gelagerten Gutes weiter herabsenken, damit wenn warmes Gefriergut hinein kommt, das alte nicht antaut. Setzt im Grunde die Regelung des Gerätes ausser Kraft und arbeitet auf maximaler Leistung durch.
 
Gut zu wissen, dass die Taste "Superfrost" heißt. Man lernt nie aus. Ich kannte sie bisher nur unter "Schnellfrost".

der Liebherr-Seite schrieb:
Die SuperFrost-Automatik macht das Einfrieren zum einfachen und energiesparenden Vergnügen. Sie übernimmt das schnelle Absenken der Temperatur auf -32 °C und schafft so die Kältereserve für vitaminschonendes Einfrieren. Sobald der Einfriervorgang abgeschlossen ist, schaltet die SuperFrost-Automatik nach maximal 65 Stunden auf Normalbetrieb zurück und trägt damit zur Stromersparnis bei.
 
Das ist ja mal interessant. Inwiefern wirkt sich das aus? Wir haben seid ca. 7 Jahren eine Privileg Gefrierschrank mit No Frost und sind sehr zufrieden damit!?
Auch meinen Chilis scheinen bisher nichts negatives erfahren zu haben.

Muss sich auch nicht zwingend negativ auswirken, ich habe aber schon bei einigen Kunden Probleme feststellen können.

Für alle, die nicht wissen, was ein NoFrost Gefrierschrank ist:

Bei einem NoFrost Geräten sitzt der Kälteerzeuger oben, getrennt vom Kühlraum (Zollstock wegdenken, und in Gerade vorstellen ;)):


In ihm wird die Kälte erzeugt und wenn genug Kälte in ihm erzeugt ist und der eigendliche Gefrierraum Kälte benötigt, wird ein Lüfter eingeschaltet und saugt die Gefrierraum-Luft durch kalte Lamellen und wieder in den Gefrierraum (dadurch wird Wärme aufgenommen und der Raum Kühler.

Hier erkennt man den Lüfter:


Grundsätzlich nichts schlimmes, die Luft ist immer schön kühl.
Aber Raumluft hat immer ein Problem mit Luftfeuchtigkeit und Luftfeuchtigkeit bildet Eis an der kältesten Stelle.
Die kälteste ist in diesem Fall der kleine Blechkasten auf dem Foto. Dieser ist nicht groß und je nachdem wie oft man die Tür öffnet oder wärmere Lebensmittel in den Schrank tut, schnell vereist. Dadurch gelangt dort keine Luft mehr zum Kühlen des Innenraums hindurch.
Daher muss er selbst abtauen. Bei einem herkömmlichen Gerät macht dies der Mensch, so 1-2x im Jahr. Hier muss dies die Elektronik durch eine elektrische Heizung ein bis mehrmals am Tag machen.
Dadurch gibt es immer leichte Schwankungen, die dünnes und schlecht verpacktes Gefriergut manchmal ganz minimal antauen lassen kann.

Ein großer Nachteil bei den NoFrost Geräten:
Ist einmal die Tür zu lange offen, kombiniert mit hoher Luftfeuchtigkeit, so kann der Blechkasten (Verdampfer) komplett einfrieren und die Abtauheizung schafft es nicht mehr diesen vom Eis zu befreien. Das geht dann über Wochen und irgendwann ist auch der Lüfter blockiert von Eis.
Die Temperatur steigt Richtung dem Nullpunkt und das Gerät arbeitet mehr (Verschleiß).
Dann ist der Supergau: Man muss ihn von Hand abtauen! Dies muss komplett geschehen und daher muss das Gerät möglichst 2 komplette Tage abgeschaltet werden.
Wohin dann mit der Ware? Das sollte man im Hinterkopf haben.
Habe immer viel Spaß mit den Kunden wenn der ganze Schrank gerade voll mit hochwertigem Fleisch ist.


Alternativ werden heute viele sogenannte Smart-Frost Geräte (Bezeichnung je Hersteller abweichend) angeboten:

Hier sind die Kälterschlangen/Verdampfer (Aluminiumrohre wo das Kältemittel durch geht) um den Innenraum gewickelt und so wird Kälte um das Gerät erzeugt.
Hier hat man keinen sichtbaren Verdampfer, nur Plastik und Glasböden für die Schubladen:


Hier muss man selbst abtauen, was aber dank der Glasböden sehr schnell geht. Im Gegensatz zu Geräten, mit Lamellenverdampfer, welche ich weiter unten anspreche.
Das abtauen geht zwar schnell, aber dadurch das die Kälte um das Gehäuse erzeugt wird, bildet sich gerade über der obersten Schublade sehr schnell Eis, so das man die Schublade nicht mehr bewegen kann.
Abtauen muss man solche Geräte meist so 3-4x im Jahr. Sobald sich viel Eis gebildet hat, arbeitet das Gerät nicht mehr so effizient und läuft mehr (mehr Strom/Verschleiß).

Für das Einfrieren von Früchten würde ich am besten nach einem "alten" herkömmlichen System Ausschau halten:
So wie man es früher hatte, auf jeder Ebene eine Kälteschlange:
Beispielbild (hatte kein Gerät in der Werkstatt)

Leider gibt es diese Geräte immer weniger. Gibt aber immer noch ein paar auf dem Markt. Gerade im Gewerbebereich fast ausschließlich:
Beispiel

Warum gibt es diese herkömmlichen, und über Jahre verwendeten Geräte nicht mehr so häufig?
- sie sind lauter durch die Drahtroste und höhere Kältemittelmenge
- etwas mehr Energiekosten durch größere Kompressoren, da mehr Rohrweg für das Kältemittel
- Kunden wollen nicht mehr abtauen, daher NoFrost.

Dafür spricht:
- Gleichmäßige Kälteabgabe über und unter jeder Schublade
- gleichmäßigeres Vereisen, da es sich auf die einzelnen Ebenen verteilt und nur zwischen den Rohren Eis bildet
- weniger oft abtauen wie SmartFrost
- Störungsunempfindlicher wie NoFrost Geräte.


Ich hoffe der kurze Exkurs war halbwegs verständlich. Ich habe versucht Begriffe zu vereinfachen.
Grundsätzlich auch wenn ich Kälteerzeuger oder Kälteschlange (heißt eigentlich Verdampfer) schrieb:
Ein Kühlgerät wird nicht kühl weil Kälte erzeugt wird, sondern weil Wärme entzogen wird.

Je mehr Verdampferfläche vorhanden ist, desto schneller kann Wärme entzogen werden, umso besser und schonender ist es für das Gefriergut.
Das herkömmliche Gerät mit dem Lamellenverdampfer hat dadurch die größte Fläche und kann so am schnellsten die Wärme enziehen. Daher auch bei größeren Gewerbe-Geräten verwendet.

Direkte Geräte Modell/Marke möchte ich nicht empfehlen (sorry).
Nur so viel: Wenn man ein Gerät mit wenig Elektronik/Comfort sucht, so sollte es jede Marke gut tun:
Alle Haushaltsgeräte haben das gleiche Kältemittel (R600a = Isobutan = Feuerzeuggas). Kompressoren werden von den Herstellern nicht selbst gebaut und Thermostate auch nicht.
Nur bei Elektroniken bzw. Geräten mit elektronischer Regelung gibt es zwischen den Herstellern schon größere Abweichungen was Qualität angeht.

Gruß Christian
 
Super erklärt Christian @Habbi Metal :thumbsup: DANKE. :woot:
Daher war die Anweisung seinen No Frost Gefrierschrank an die möglichst kühlste Stelle im Haus zu stellen. Bisher hatten wir mit dem vereisen auch kein Problem.
Bei ca. 1 Minute offener Tür geht auch gleich der Alarm los. Er springt an und kühlt dann noch für 30min mal um 2-3°C runter (sieht man am Display). Danach ist er dann wieder stabil bei -18°C.
 
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