Gartenkalk bei Topfkultur dosieren?

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Gast2212

Gast
Leider enthält mein Gartenkalk keine genauen Dosierungsanweisungen. :huh:

Hab nun den Chinenses eine kleine Priese jeweils auf den Topf gegeben.

Hat jemand Erfahrungen bei der Dosierung?
 
Hallo,
das kommt auf die Erde an die Du hast. Ein Torf wird viel mehr Kalk brauchen um neutral zu werden als eine normale Gartenerde.
Es gibt aber im Handel PH tester, mit denen Du das Ergebnis überprüfen kannst.

Bei meinem Kalk steht für die Grundkalkung 10kg pro Kubikmeter Erde, also 10 gramm pro Liter.
Ich kalke meine Billig-Gartenerde ungefähr in diesem Verhältnis auf um sie einigermaßen brauchbar zu machen. Aber für Chilis verwende ich lieber eine gescheite neutrale vorgedüngte Erde.

Jens
 
Mir ging es in erster Linie darum, den Chinense etwas Kalzium zukommen zu lassen. Leider haben die im Obi alle Knochenmehlbestände zurückgerufen wegen BSE Verdacht. Daher musste ich auf Kalk als Kalziumlieferant ausweichen.

Die Chinenses sind diese Saison bei mir voll am rumzicken, trotz der guten und teuren Compo Universal Blumenerde...
 
Hmmm, ok. Bin da kein Experte was Kalziumdüngung angeht, obwohl ich mich schwer tue damit "voll rumzicken" auf ein Spurenelement zu schieben.
Als Aquarianer weiss ich das diese Frage auch immer wieder aufkommtn, und die Standardantwort ist immer - Im Leitungswasser ist genug Kalzium.

Meiner unbedeutenden Meinung nach sollte etwas Kalk oder Gips sicherlich eventuellen Kalziummangel ausgleichen. Ist wie gesagt ein Spurenelement.

Jens
 
Also ich habe einfach mal einen gehäuften TL Dolomit (Gründünger Dolomit und Mg) auf 10L aufgelöst.
Ist aber einfach nur so Bauchgefühl, ob es hilft, schadet oder egal ist kann ich nicht mal sagen.
Auf jeden fall macht das das Wasser schon sehr trübe. Alle paar Wochen gibt es dann mal etwas davon.
Getestet hatte ich das mal mit insgesamt 15g Dolomit in einem 13x13er Topf,
an einer Lemon Drop die gelbe Blätter bekam und sich danach wieder erholte, und auch eine Habanero Neon Yellow entwickelte sich nicht negativ.
Aber das ist alles andere als aussagekräftig, vor allem bei Langzeitanwendung.
Ich habe einfach nicht genug gleiche Sorten um da mal einen richtigen Vergleichstest zu machen.
Daher bin ich damit eher sparsam.
 
dot schrieb:
Ist wie gesagt ein Spurenelement.
Nein. Calcium gehört zu den Makronährstoffen. Zur Calciumversorgung mit handelsüblichen Düngern kann ich leider nichts sagen, da ich die Düngelösung für meine Chili selbst anrühre. Da weiter oben Leitungswasser angeführt wurde: In meiner Düngelösung ist soviel Calcium und Magnesium enthalten, wie es einem Leitungswasser mit 32 Grad deutscher Gesamthärte entspricht. Kaum ein Leitungswasser in Deutschland ist so hart (Würzburg als Beispiel), somit ist auch klar, daß Leitungswasser üblicherweise nicht ausreicht, voll fruchtende Chili mit Calcium zu versorgen.

Dolomit als Langzeitdünger dem Substrat unterzumischen, halte ich für eine gute Idee. Bei akutem Calciummangel (bereits aufgetretener Blütenendfäule) hilft jedoch nur ein Dünger mit sofort verfügbarem Calcium, z. B. Düngal oder Gabi Obstbaum-Calciumdünger.
 
degeneriert schrieb:
Die Chinenses sind diese Saison bei mir voll am rumzicken, trotz der guten und teuren Compo Universal Blumenerde...

Die Compo Blumenenerde ist vom PH-Wert gut eingestellt, mehr Calciumcarbonat würde diesen nur unnötig erhöhen.

Woher kommt nur das Gerücht, dass Chinensen zusätzliches Calcium brauchen? ;)
 
Chilipflanzen brauchen genau wie Tomaten und Paprika beim Fruchten viel Calcium. Gerücht ist das keines, kommerziell verwendete Düngelösungen tragen diesem Umstand Rechnung.
 
Ich kann bei Compo keinen Hinweis darauf finden, die Hakaphos-Sorten seien für Chili und Tomaten optimiert. Schlaue dich bitte einfach mal über die speziellen Anforderungen an Düngelösungen für Chili und Tomaten auf, z. B. hier, da oder dort.
 
Sternanis schrieb:
Ich kann bei Compo keinen Hinweis darauf finden, die Hakaphos-Sorten seien für Chili und Tomaten optimiert.

http://www.compo-expert.com/fileadmin/user_upload/compo_expert/de/dokumente/pdf/produkte_2011/Hakaphos_soft_Plus_14_6_24.pdf

Über Optimierung lässt sich streiten, will ich aber nicht. Ich komme gut damit klar.
 
Ja, Hakaphos ist nicht schlecht, aber eine alleinige Komplettlösung ist er wohl auch nicht.
Schwefel ist darin im Gegensatz zu Compos Tomaten Langzeitdünger, oder dem Basacote z.B. auch nicht enthalten.
In Anbaubetrieben wird Kalzium wohl oft über eine Blattdüngung zugeführt.
 
Chililover schrieb:
In Anbaubetrieben wird Kalzium wohl oft über eine Blattdüngung zugeführt.

Richtig, und gute Erden sind auch mit einer schönen Dosis Calcium vorgedüngt, wenn man Chili oder Tomaten in Hydrokultur anbaut, wird man mit Hakaphos keine optimalen Ergebnisse erzielen, es sei denn man hat wirklich hartes Wasser (siehe Antwort von Sternanis). Der Grund, warum kein Calcium drin ist: Würde als Phosphat ausfallen in konzentrierten Lösungen (oder bei längerer Lagerung schon im Düngesalz entstehen und erst gar nicht mehr in Lösung gehen) Deshalb kommen die Hydro-Volldünger als 2-Komponenten System.

Um auf die ursprüngliche Frage von degeneriert zurückzukommen: wie Du schon aus der ersten Antwort rauslesen konntest, hat Kalk neben der Eigenschaft Calcium zu liefern auch die, den pH Wert nach oben zu verschieben. In pH-neutralem Wasser ist Kalk fast unlöslich, erst durch ansäuern kriegt man ihn in Lösung.

Durch Zugabe von zu viel Kalk würdest Du Gefahr laufen Deine Erde zu alkalisch zu machen, was den Pflanzen gar nicht bekommt. Alle Torfbasierenden Erden werden durch Zugabe von Kalk auf optimalen pH gebracht, daher würde ich nicht mehr mit Kalk nachdüngen, sondern auf andere Calcium-Präparate zurückgreifen - optimal wäre Calciumnitrat (kriegt man als privater aber schwer), eine weitere Alternative wäre Calciumchlorid, gibt es als Fertiglösung für die Blattdüngung - die zwei von Sternanis genannten Produkte fallen in diese Kategorie.
 
Richtig, und gute Erden sind auch mit einer schönen Dosis Calcium vorgedüngt, wenn man Chili oder Tomaten in Hydrokultur anbaut, wird man mit Hakaphos keine optimalen Ergebnisse erzielen, es sei denn man hat wirklich hartes Wasser (siehe Antwort von Sternanis). Der Grund, warum kein Calcium drin ist: Würde als Phosphat ausfallen in konzentrierten Lösungen (oder bei längerer Lagerung schon im Düngesalz entstehen und erst gar nicht mehr in Lösung gehen) Deshalb kommen die Hydro-Volldünger als 2-Komponenten System.

Genau! Deshalb steht auch in dem Datenblatt, dass man das Nährsalz zusammen mit kalkhaltigen Düngemitteln lösen soll! Gibt halt Probleme! Heißt aber nicht, dass diese Kulturen kein Calcium benötigen! Was wir bei der ganzen Disussion nicht vergessen dürfen, dass wir hier in Erden arneiten und nicht z.B. in Steinwolle. Die Erde bringt schon mal Calcium aus der Vordüngung mit.

In pH-neutralem Wasser ist Kalk fast unlöslich, erst durch ansäuern kriegt man ihn in Lösung.

Was im Grunde aber unterschlägt, dass er dort in einer Säure-Base Reaktion abreagiert! :) Man hat keinen Kalk mehr vorliegen, sondern ein anderes Calciumsalz, was von der Säure abhängt. Wichtig ist aber noch mal zu beachten, dass wir überhaupt nicht danach streben eine pH Neutralität zu erreichen, bei den Erden! Diese sollten immer leicht sauer sein. Ich glaube ein Wert von 5 bis 6 geistert hier immer mal wieder rum! Hört sich auch nicht so verkehrt an, mehr so in der Mitte von dem Bereich klingt ganz gut! :)

Durch Zugabe von zu viel Kalk würdest Du Gefahr laufen Deine Erde zu alkalisch zu machen, was den Pflanzen gar nicht bekommt.

Das ist mit Kalk sehr schwer da zu wirklich hohen pH-Werten zu kommen! Gerade weil der sich so schwer löst ist das ein langsamer Prozess!

weitere Alternative wäre Calciumchlorid, gibt es als Fertiglösung für die Blattdüngung

Das würde ich dann aber nur bei akuten Mangel einsetzen. Ich weiß jetzt nicht wie chloridempfindlich die Chilis sind. Andere Nachtschattengewächse reagieren da schon empfindlich! Also lieber vorsichtig anwenden.

Also ich habe einfach mal einen gehäuften TL Dolomit (Gründünger Dolomit und Mg) auf 10L aufgelöst.
Ist aber einfach nur so Bauchgefühl, ob es hilft, schadet oder egal ist kann ich nicht mal sagen.
Auf jeden fall macht das das Wasser schon sehr trübe.

Wenn es trüb ist, ist es nicht gelöst! :) Würde mich bei Dolomit auch nicht wundern, denn dieses Mineral ist sehr schwer löslich! Das ist eher so ne Art Kalklangzeitdünger für das Freiland, weil er sich nur sehr langsam zersetzt. In der Topfkultur von Chilis wird sich das kaum lohnen. Da kann man lieber leicher lösliche Kalke verwenden.
 
Chili Chris schrieb:
Genau! Deshalb steht auch in dem Datenblatt, dass man das Nährsalz zusammen mit kalkhaltigen Düngemitteln lösen soll! Gibt halt Probleme!
Du meinst wohl, dass man das NICHT zusammen lösen soll. :)

Chili Chris schrieb:
Wenn es trüb ist, ist es nicht gelöst! :) Würde mich bei Dolomit auch nicht wundern, denn dieses Mineral ist sehr schwer löslich! Das ist eher so ne Art Kalklangzeitdünger für das Freiland, weil er sich nur sehr langsam zersetzt. In der Topfkultur von Chilis wird sich das kaum lohnen. Da kann man lieber leicher lösliche Kalke verwenden.

dolomit besteht aus calcium- und magnesium carbonat und puffert den ph wert ganz gut. da es nur säurelöslich bei ph 6,2 ist, meine frage... macht der überhaupt in meinen tomatentöpfen sinn oder habe ich den jetzt umsonst bestellt? in töpfen kann ja schnell mal was umschlagen, deswegen ist doch ein puffer keine schlechte idee.so spar ich mir diese blöden teuren ph tests und kann abends besser schlafen :P
kann das carbonat eine Ca grundversorgung einer topftomate alleine sicherstellen? oder brauche ich noch wasserlösliches CaO?
 
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