gelbe Blätter, teils weißer Belag - Was tun?

Épistoteles

Chiligrünschnabel
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Hallo zusammen,

ich habe die letzten Seiten dieses Forums durchgeguckt, aber keinen Thread mit genau diesem Problem gefunden. Meine Pflanzen sind seit rund zwei Wochen von folgendem Problem betroffen. Viele - vor allem der unteren Blätter - sehen bei mir so aus:


Vorderseite / Rückseite

Normalerweise sind ja gelbe Blätter ein Indiz für Nährstoffmangel. Ich dünge meine Pflanzen jedoch regelmäßig mit Tomatendünger.
Teils findet sich auf den Blättern ein heller Belag - nicht aber auf allen (bei 50% der Pflanzen der Fall). Das sieht mir aber nicht nach Schädlingen aus. Hier kann man das ganz gut erknennen:


Vorderseite / Rückseite

Diese Bilder zeigen den "Krankheitsverlauf" - dieses Blatt fällt bald ab:



Danach sieht es dann so aus:



Noch kurz zu den Umständen: Die Pflanzen stehen nebeneinander in meiner Wohnung an einem breiten, bis zum Boden gehenden Fenster (leider habe ich weder Balkon noch Garten). Könnt ihr mir bei meinem Problem weiterhelfen? Vielen Dank!
 
Die hellen silbrig schimmernden Stellen sind Saug-/Fraßschäden von Thripsen (Fransenflügler). Sie stechen die Blätter an und saugen den Saft aus den darunter liegenden Zellen. Dadurch entstehen diese hellen silbrig schimmernden Stellen.

Auf Bild 3 und auf dem letzten Bild kann man auch gut winzige schwarze Pünktchen auf den silbrigen Stellen erkennen. Das sind die typischen Kotspuren der Thripse.

Such mal an den Blattunterseiten nach sehr kleinen leicht orange gefärbten "Würmchen" (sie haben Beinchen aber so 'ne wurmähnliche Form). Sie können auch heller, durchsichtig, weißlich sein. Das sind die Thripslarven. Müssen nicht viele sein, daher genau nachschauen. Außerdem siehst Du vielleicht die geflügelten Tiere fliegen, die oft braun-weiß gestreift/gefleckt sind. Schau Dir im Web mal ein paar Bilder an, damit Du weißt wonach Du suchst.

Abhilfe:
a) Abwaschen mit Schmierseifenlösung (Kaliseife), hinterher Pflanze mit klarem Wasser wieder nachspülen (hilft nur gegen die Larven, nicht gegen die erwachsenen geflügelten Thripse).
b) Blautafeln (keine Gelbtafeln) gegen die erwachsenen Tiere
oder c) Nützlinge (Raubmilben und Florfliegenlarven) gegen die Larven
oder d) Chemokeule (da kenn ich mich nicht aus ... es gibt aber viele Thripse-Threads hier ;) )

Vorbeugung:
Thripse mögen trockene warme Luft. Wenn Du deine Pflanzen regelmäßig mit Wasser einnebelst (natürlich nicht gerade wenn die Sonne drauf scheint, sondern eben früh morgens oder abends) schaffst Du ein Mikroklima, dass sie nicht mögen und verhinderst so den Befall. Typischerweise hat man Thripsprobleme im Winter bei Heizungsluft oder in der warmen Jahreszeit.
 
Mayachili hat alles gesagt, Thripse ;) hab ich an meinem Pfeffer auch gerade, Spruzid von Neudorff soll dagegen helfen, ist auch für Gemüse mit Wartezeit zugelassen, wenns denn "Chemie" sein soll...
 
Alles klar, danke. Ich werde dann mal morgen zum Gartencenter meines Vertrauens fahren und gucken, was die dort an Mitteln haben. Hoffentlich ist die Behandlung erfolgreich; ich halte euch auf dem Laufenden.
 
Alles klar, danke. Ich werde dann mal morgen zum Gartencenter meines Vertrauens fahren und gucken, was die dort an Mitteln haben. Hoffentlich ist die Behandlung erfolgreich; ich halte euch auf dem Laufenden.

Lass dir aber nicht irgend ein Zeugs andrehen. Es soll ja für Gemüsepaprika zugelassen sein! Das erwähnte Spruzit von Neudorff ist da ein Kandidat. Wenn du mal die letzten Threads mit Tripsbefall dir so anschaust, haben da viele große Erfolge mit dem Calypso Perfekt AF von Bayer gemacht. Da ist dein "Krisengebiet" dann richtig befriedet! :devilish: Der Vorteil gegenüber dem Spruzit ist die systemische Wirkung, so dass auch versteckt sitzende Tiere erfasst werden und auch die älteren geflügelten Tiere, falls die wieder auf die Idee kommen an den Pflanzen zu naschen! :w00t: Die Wartezeit beträgt auch nur 3 Tage.
 
So. Habe Freitagabend die Chilis mit Calypso Schädlingsfrei AF eingesprüht (was übrigens eines von zwei Mitteln war, die mir auch die Frau im Gartencenter empfohlen hat; das andere war von Neudorff, aber nicht Spruzit).

Insgesamt machen die Pflanzen einen - im Vergleich zu Freitag - vitaleren Eindruck. Nun sehen die Blätter aber immer noch so aus:


Oder, schlimmer:


Sind das nun unbeachtliche Rückstände des (hoffentlich ehemaligen) Schädlingsbefalls oder muss ich da nochmal ran? Und wenn ja: Wann?
 
Fraßschäden sind Fraßschäden. Die macht auch der Einsatz der Chemokeule nicht rückgängig. (Zaubern kann die Pflanze nicht! :p )

Nur wenn es nach der Behandlung immer noch mehr Schäden werden musst Du Dir Sorgen machen. :whistling: Ein gelegentlicher Blick unter die Blätter, ob da was krabbelt schadet auch nicht. ;)
 
So sieht das aus, die Fraßschäden kann das Calypso auch nicht wieder herstellen! :( Dennoch wird es dafür sorgen, dass es keine weiteren mehr geben wird! :devilish:

Dann wird dir die Frau im gartencenter sicher das Neudosan Neu empfohlen haben? Das ist halt ein ganz mildes Mittel auf Basis von Kaliseife.

Das zweite Bild sieht aber irgendwie "bedenklicher" aus. Sind das noch die Rückstände von den Thripsen, oder versucht sich da noch irgend was anderes auszubreiten? :blink:
 
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