Gießtechnik im Freiland (Beet)?

markox

Chilitarier
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Hallo,

ich frage mich gerade, wie ich am besten im Freiland gießen sollte. Beim einpflanzen hatte ich die Erde versucht möglichst gerade zu harken. Dann habe ich mit einer 2L Kanne einen Durchmesser von ca. 20cm um den Stamm begossen. Das Resultat ist, dass die Erdoberfläche wenn sie danach ausgetrocknet ist immer steinhart wird.

Nun habe ich mit einer Pflanze angefangen und einen Gießgraben um sie gezogen. Nur sind mir jetzt Zweifel gekommen, ob das nicht bei Regen kontraproduktiv wäre. Ich befürchte, dass das Regenwasser über die Erdoberfläche fließen wird und sich dann iin den Gräben konzentriert.

Die dritte Möglichkeit die ich sehe, wäre mit einem Brausekopf großflächiger und sanfter zu wässern. Nachteil wäre, dass ich so viel schlechter dosieren kann. Außerdem könnte ich so wohl nur gießen, wenn die Sonne weg geht, weil die Pflanzen dabei ordentlich Wasser auf den Kopf kriegen würde.

Und die letzte Möglichkeit die ich sehe habe ich mir bei den Tomaten einer Nachbarin abgekuckt. Neben jede Pflanze einen kleinen Blumentopf eingraben und in diesen gießen. Damit hätte ich wohl den Nachteil der klatschiegen Erde ausgeschlossen. Allerdings bringt das andere Nachteile mit sich: Es sieht nicht schön aus, bei hohen Wasserbedarf könnte es recht lange dauern, weil man den Topf bestimmt mehr Mals füllen müsste (zumindest wenn die Pflanzen größer werden), dann bin ich mir nicht sicher, ob sich das Wasser in der Erde ausreichend verteilen wird und ich könnte mir vorstellen, dass die Pflanzen ihre Wurzeln dabei zum Wasser-Hotspot ziehen werden und die Töpfe umwurzeln könnten (wäre das schlimm?).

Joa, dass wären so meine Gedanken zu dem Thema und die Möglichkeiten die ich sehen würde.

Was meint ihr dazu? Was sind eure Erfahrungen?
 
Wenn du ordentlich mulchst, wird die Erdoberfläche nicht so schnell trocken und hart.
Und wenn der Boden nicht so schnell austrocknet brauchst du auch nicht so viel zu gießen.

Das mit dem Blumentopf funktioniert auch ganz gut. Das Wasser bleibt da, wo es hin soll und läuft nicht unkontrolliert weg.
 
Xiocolata schrieb:
Wenn du ordentlich mulchst, wird die Erdoberfläche nicht so schnell trocken und hart.
Am Boden werde ich nichts mehr ändern. Und wenn ich die Erdoberfläche nicht mehr sehen kann, ist das auch nicht gut, dann kann ich die Feuchtigkeit nicht mehr richtig einschätzen.
Xiocolata schrieb:
Das mit dem Blumentopf funktioniert auch ganz gut. Das Wasser bleibt da, wo es hin soll und läuft nicht unkontrolliert weg.
Ok, danke, dann werde ich das wohl mal aus probieren. Wird nur ne ganz schöne Arbeit so viele Töpfchen ein zu buddeln :whistling:
 
Hallo, also das mit den Töpfen bei Tomaten ist zwar richtig, hat aber einen anderen Grund. Für Chilis halte ich es aber für etwas übertrieben. Warum möchtest Du denn beim wässern im Beet richtig dosieren? Ist doch kein Blumentopf. Wenn die Erde richtig trocken ist, wird gewässert und zwar richtig. Ferdisch…Es wird auch keine Konzentration von Regenwasser in deinem Bewässerungssystem geben, dazu müsste es schon schütten was vom Himmel kommt. Na ja, ab und zu mal mit der Harke die Erde oberflächlich auflockern und das war es eigentlich schon.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Gießwall, je nachdem wie fest die Erde generell ist, ziemlich kontraproduktiv wirkt. Ich hab das an verschiedenen Pflanzen ausprobiert und festgestellt, dass sich das Wasser in den Wällen staut und nur sehr langsam abläuft. Fürs normale ist das super, da nichts unkontrolliert wegläuft, aber wenn du wie zuletzt Tage hast, wo es nur schüttet, merkt man das enorm. Die Pflanzen die einen Gießwall haben, stehen nicht mehr so schön da, bzw lassen die Ohren hängen. Ich hab dort auch mal angegraben, dabei bin ich auf extrem nasses Erdreich gestoßen, was die Symptome verursachen könnte. Bei den Pflanzen ohne Wall läufts vernünftig ab. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich mit Perlite durchsetzte Ackererde habe, die länger nicht bewirtschaftet wurde und daher recht schnell verdichtet.
Für mich find ich die Brausentechnik absolut top, man muss zwar in den Früh und Abendstunden gießen wegen der Sonne aber da du einfach drüberkippen kannst, isses bei meinen 50 Pflanzen auch angenehm, nicht einzeln gießen zu müssen :-) Kann ich dir da nur empfehlen.

Gruß
Christoph
 
Na, dann scheint es DIE perfekte Methode wie so oft mal wieder nicht zu geben. Morgen soll es ein leichtes Gewitter geben, ich lass mal den Graben den ich um die eine Pflanze gezogen habe stehen und beobachte das.
Bei mir sinds ca. 100 Chilis im Garten, momentan gehts noch mit dem einzeln gießen, weil es eh ständig feucht zwischen den Regentagen ist.
 
Hast du schon mal an einen vergrabenen Perlschlauch gedacht ? ...
nutze das halb eingegraben für Bohnen und sowas (im Freiland)

solange du keinen Wassercomputer hast müsstest du halt den Zulaufschlauch jedes mal aufdrehen wenn du gießen willst. (Gute Läden verkaufen den auch meterweise)
 
Du musst halt die für deinen Boden und für dich passende Methode finden.

Ich habe einen sehr schweren Boden hier. Und wohne außerdem im Feuchtgebiet.
Gießen muss man hier nur, wenn es lange nicht geregnet hat.
Deshalb mulche ich (damit der Boden lockerer bleibt und bei Trockenheit nicht so staubt) und benutze vergrabene Blumentöpfe, damit das Wasser bei Trockenheit da bleibt, wo ich es haben will.
Bei Starkregen, wie in den letzten Tagen staut es sich dann aber grade nicht so stark, wie es bei einem Gießrand der Fall sein kann.
Und ja, ich weiß, dass die Töpfe bei Tomaten einen anderen Grund haben.
Aber es funktioniert bei diesem Boden auch so ziemlich gut.

Aus deinen Schilderungen habe ich geschlossen, dass du auch einen schweren Boden hast (allerdings ohne mein hilfreiches Feuchtgebiet) und das Wasser gezielt zu den Pflanzen hinlenken möchtest.

Ein perforierter Schlauch ist auch eine gute Idee.
Du must halt einmal investieren und dir die Mühe machen, ihn zu verlegen.
Und dann wäre auch ein Wassercomputer hilfreich. Der gießt deine Pflanzen auch, wenn du im Urlaub bist.
Oder, je nachdem, wie deine Pflanzen angeordnet sind, kannst du vielleicht auch einen Rasensprenger nehmen. ;)

Du hast natürlich recht, die perfekte Methode gibt es nicht.
Höchstens eine Methode, die zu einer bestimmten Person und ihrem Garten zum aktuellen Zeitpunkt passt.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deinen Chilis! :)
 
Danke noch mal für die Antworten. Ich habe erstmal das schlechte Wetter abgewartet und etwas rum überlegt. So komplizierte Sachen mit Schläuchen und Co. kommen auf jeden Fall nicht in Frage.

Vorhin bin ich mal raus gegangen und hab weitergemacht Gräben zu ziehen. Das wird wohl auch langsam auch Zeit, wenn ich das bei allen machen will, denn die Wurzeln fangen an beim Graben im Weg zu sein. Und ich hatte schon etwas Basilikum zwischen die Chilis am Rand gesät um den es auch etwas schade ist.

Ich hab das Ganze mal fotografiert:

Diesen Graben hatte ich schon vor zwei-drei Wochen gezogen, der sieht jetzt so aus:
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Und hier die vier Gräben die ich heute ausgehoben habe. Anschließend die Insel in der Mitte vorsichtig mit ner dreizack-Hand Hacke auf gelockert:
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Und so sieht es ohne Graben aus:
640889-PIC.jpg


Ob das wohl so geht, oder habe ich was fasch gemacht?
 
Steht das Hölzchen da als moralische Unterstützung? :D
Zum Stützen ist es wohl etwas weit weg von der Pflanze. ;)

Die Gräben finde ich sehen gut aus. Das ist aber wohl sowieso ein Thema des eigenen Geschmacks,
denke nicht dass es da DAS Patentrezept gibt. Jeder hat da so seine Techniken.
Ich habe meine Pflanzen auch in einen kleinen Erdwall oder Erdhügel gepflanzt,
weil ich mir dachte dann scheint die Sonne da besser drauf und erwärmt die Erde vielleicht besser,
außerdem müssen die Wurzeln sich das Wasser dann eher im Umkreis suchen, weil es da ja eher abfließt
und dass dann eventuell dem Wachstum entgegenkommt.
Ob das nun wirklich so funktioniert wie ich mir das denke kann ich allerdings wohl auch nie sagen. ;)
 
Die Stöcke habe ich bei der ersten Reihe gesteckt um fest zu stellen wie lange es dauert bis sie anfangen in die Höhe zu wachsen ;), das waren jetzt mindestens 3 Wochen Stillstand, bevor die ersten anfangen :huh1:.

Das mit der wärmeren Erde um die Wurzeln ist natürlich noch so ein Zusätzlicher Vorteil bei dieser Technik. Das hatte ich mir auch schon so gedacht nach dem ich gestern gebuddelt hatte.
Dann werde ich mir die Tage wohl mal eine Pflanze nach der anderen vornehmen, das wird noch ne menge Arbeit :P
 
So, die Gräben hatten sich anfangs bewährt. Aber nach Wochen langem Regen, Starkregen und Gewitterschauern ist da nicht mehr viel von über geblieben. Ich hab jetzt nur bei ein paar Pflanzen den Graben wiederhergestellt und lockere den Rest nach und nach einfach nur auf. Meine Befürchtung mit dem Volllaufen der Gräben ist war auch eingetreten, in einigen stand noch bis zu einer halben Stunde nach den Schauern das Wasser. Ich hatte dann mit nem Stock Ablauflöcher gebohrt.
Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte :), würde ich vor jeder Reihe eine lange durchgehende Giß-Furche ziehen.

Aber das nur als kleines Fazit.

Mein aktuelles Problem ist, dass ich immer noch nicht sicher bin WANN ich gießen muss. Sollte ich am Abend eines heißen Tages wie heute grundsätzlich gießen, oder die Erde erstmal gut durchtrocknen lassen?
Momentan siehts so aus, dass die Erde oben maximal 1cm total ausgetrocknet ist, von der Sonneneinstrahlung, und darunter befindet sich eine leicht feuchte, lehmige Masse. Die Pflanzen sehen noch nicht schlapp aus.
 
Nein, ich denke Du musst, nur weil mal n heißer Tag war, nicht jeden Tag grundsätzlich gießen. Ich habe meine Beetpflanze seit es trocken ist, nur einmal gegossen. Der Grund war aber genau genommen, ich habe sie gedüngt.
 
Hi,
habe auch einige Chilis im Beet draussen, und bis aufs angiessen bei der Pflanzung noch nie gegossen. Habe das Beet im Permakulturkonzept angelegt und verwöhne die Pflanzen kaum (nur beim Kahlfraß der Schnecken hab ich eingegriffen). Weniger wässern zwingt die Pflanzen mehr Wurzeln zu machen und das Wasser von unten zu holen, dann lassen sie auch nicht gleich die Blätter hängen wenns wirklich mal ein paar Tage richtig runter brennt.

Hab zwischen die Chilis noch niedrige Gemüse und Kräuter gepflanzt damit die Zwischenräume nicht brach liegen und beschattet sind, weiters mulche ich regelmässig mit einer dünnen Schicht Rasenschnitt damit die Erde nicht zu schnell austrocknet und feucht bleibt. Hat alles noch weitere Vorteile, verschiedene Pflanzen im Beet machens den Schädlingen schwerer sich auszubreiten, zwischendurch gibts Salate, Kohlrabi etc zu ernten. Das Mulchen unterstützt das Bodenleben und macht die Erde krümelig, gleichzeitig fügt es wieder Nährstoffe zu, Unkräuter habens schwerer.

Ist ziemlich easy diese Methode, kanns also nur empfehlen.

lg
BG
 
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