Haben alle Rocoto-Sorten diesen nicht-Paprika-artigen Beigeschmack?

Chili_Toni

Jalapenogenießer
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Ich habe letztes Jahr zwei Rocoto-Sorten angebaut. - Eine mit gelben kleineren ovalen Beeren und eine mit roten größeren runden Beeren. Jedoch hatten beide Sorten einen eigenartigen Eigengeschmack, der mich an irgendein Gemüse erinnert, jedoch nicht an Chilies. Das hat mir nicht so gut gefallen. Ist das charakteristisch bei allen c.pubescens?
 
Ich kenn' nur eine rote Sorte (unbekannter Herkunft), die ich lange angebaut habe. Die schmeckt eigentlich fast klassisch saftig nach Paprika.

Allerdings hatte ich auch schon 2 gelbe Sorten Rocoto de Seda und Rocoto Oculto.
Die haben für meinen Geschmack tatsächlich einen gemüsigen, leicht sellerieartigen Geschmack. Allerdings find' ich den jetzt nicht schlimm. :thumbsup:
Die erste Frucht der Oculto hatte zudem eine ziemlich starke "Umami"-Note, alle Anderen aber nicht mehr. Vielleicht war an dem Tag auch einfach meine Zunge kaputt. ;)

Leider ist von den Drei Sorten nur die de Seda letztes Jahr gut gegangen, die anderen Beiden wollten irgendwie nicht. Dachte zuerst, die beiden hätten Schädlinge, aber i.d.Z. vermute ich eher, dass ihnen der Sommer zu heftig war. Die de Seda hat auch halbwegs schattig unter'm Baum gestanden.
 
Ich kann nur pauschal antworten, da ich keine näheren Details kenne:
Rocotos können, wie alle Paprikagewächse, geschmacklich sehr unterschiedlich ausfallen. Es spielt nicht nur die Sorte eine Rolle, sondern auch die Anbaubedingungen.
Temperatur, Licht, Wasser und auch Boden / Nährstoffzufuhr können einen Einfluss auf den Geschmack haben.

Wenn man jetzt wissen möchte, was, wie und wo, muss man sehr ins Detail gehen und vor allem sehr viel ausprobieren.
Die Sorten sind natürlich immer mitverantwortlich für den Geschmack, aber wenn für eine tolle Sorte die Anbaubedingungen nicht recht stimmen, kann sie geschmacklich unter Umständen trotzdem nicht überzeugen. Und natürlich gibt es auch Sorten, die einem individuell einfach nicht schmecken.

Da hilft einfach nur viel Erfahrung.
In Sachen Geschmack kann ich sehr empfehlen, sich einfach zu Chili-Treffen anzumelden, die Ernte mitzubringen und dort mit anderen Chilifreunden die Sorten einfach mal zu verkosten. So stellt man einiges über seinen eigenen Geschmack fest und lernt auch kennen, was Andere am Geschmack schätzen oder eben nicht mögen.

Die Erntetreffen ab Juli/August bis in den Spätherbst hinein sind da natürlich vorrangig zu empfehlen ;)
 
Ich habe letztes Jahr zwei Rocoto-Sorten angebaut. - Eine mit gelben kleineren ovalen Beeren und eine mit roten größeren runden Beeren. Jedoch hatten beide Sorten einen eigenartigen Eigengeschmack, der mich an irgendein Gemüse erinnert, jedoch nicht an Chilies. Das hat mir nicht so gut gefallen. Ist das charakteristisch bei allen c.pubescens?
Nachdem ich > 15 Sorten angebaut habe muss ich deine Frage wohl mit "ja" beantworten - aber evtl. liegt es ja an meinen Geschmacksnerven. :sorry:
Meine Frau meint immer Rocotos haben einen Rettich/Radieschen Geschmack.
Von meiner Seite... ich mag Rettich und Radischen. :D
 
Das hätte ich vielleicht noch klarstellen können: Pubescens/Rocotos schmecken anders, als Annuums, Baccatums schmecken auch wieder anders und Chinensen haben auch ein eigenes Aroma. Das nicht jedem jede Art gefällt, das kann man auf jeden Fall feststellen.
Dem Einen schmecken Baccatums nicht, dem Anderen dafür keine Chinensen, usw.

Daher übrigens meine Signatur, ich hab noch keine Chili gefunden, die mir gar nicht schmeckt, denn es kommt dann auch auf die Zubereitung an.
Trotzdem kann man nicht alle über einen Kamm scheren :) Gebt den Chilis eine Chance! :woot:

P.S.: Stimmt so aber auch nicht ganz, ich habe bisher noch keine Big Black Mama (C. chinense) probiert, die mir gut geschmeckt hätte. Weder pur, noch als Sauce, noch als Zutat. Die bildet für mich so eine Art Schlusslicht, aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel *hihi*. Aber sie ist auch sehr sehr scharf, insofern ist das immer so eine Sache.
Vom Ding her mag ich Chinensen aber sehr gerne ^^
 
@Gyric
Ich hatte jeweils 3 Pflanzen an unterschiedlichen Standorten stehen -daher tippe ich auf die Sorten als Ursache.
Und hast schon recht, die Chiliarten unterscheiden sich nunmal.
Ich hatte nur gehofft, dass es ein Zufall war und es vielleicht noch Sorten gibt, denen ich eine Chance geben könnte. Z.B. der RBB, die ich gerne noch probieren würde.
Vielleicht wird es aber echt mal Zeit an einem Treffen teilzunehmen, um mich mal etwas zu "bilden". :)

@Hangu
Also ich mag ja auch gerne mal ein kräftiges Häppchen Rettich oder Radiesschen mit Salz, aber die haben auch einen deutlich niedrigeren Schärfegrad.
..Also ohne Schärfe könnte ich mir die Rocotos schon wesentlich besser vorstellen.
Und gut, dass du die geschmackliche Besonderheit einräumst. Das hilft mir weiter. :thumbsup:

Danke für eure Meinungen, und auch, wenn ich mich jetzt schon wieder auf den Radiesschengeschmack einstelle, werde ich dieses Jahr der Vollständigkeit halber die RBB ziehen. Habe so ein Gefühl, dass man die mal im Garten gahabt haben muss.

LG
 
Geschmackssache ist nun mal Geschmackssache. Mehr als die grundlegenden Infos sind da erstmal schwer zu definieren. Wenn man Chilis verarbeitet, können sich auch nochmal ganz andere Nuancen offenbaren, usw.
Man kann auch berücksichtigen, dass sowohl milde Chilis aller Art weltweit Verwendung finden, als auch mittel- und superscharfe Früchte. :D

Vielleicht wird es aber echt mal Zeit an einem Treffen teilzunehmen, um mich mal etwas zu "bilden".

Ich kann es Dir nur empfehlen! Traditionell finden in Deutschland im Frühjahr und im Herbst Treffen statt, Einige auch im Sommer. Im Frühjahr tauscht man gerne Jungpflanzen, im Sommer wird oft gegrillt und im Herbst ist solch ein Treffen häufig das "Erntedank" der Chilifreunde :)

Alle Treffen sind immer sehr regional als auch saisonal geprägt.
In unserem Bereich https://chiliforum.hot-pain.de/forums/forums-treffen.67/ sind die foreninternen Treffen verlinkt und jeder ist dazu eingeladen, Eines abzuhalten.
Im Bereich hier https://chiliforum.hot-pain.de/forums/events-treffen-termine.38/ geht es eher um öffentliche Termine, die nicht minder spannend sind.
 
Wenn man Chilis verarbeitet, können sich auch nochmal ganz andere Nuancen offenbaren, usw.

Also ich benutzte die Rocoten am liebsten zum Kochen. Haben im Kroatienurlaub immer unser Miracoli damit aufgepeppt. Zum Trocknen sind sie ja vermutlich wegen dem hohen Wasseranteil eher schlecht geeignet? Das habe ich daher auch nicht ausprobiert.

In unserem Bereich https://chiliforum.hot-pain.de/forums/forums-treffen.67/ sind die foreninternen Treffen verlinkt und jeder ist dazu eingeladen, Eines abzuhalten.
Danke, ich behalte den Bereich auf jeden Fall mal im Blick. Bin schon gespannt, ob dieses Jahr hier in BW ein Treffen zustande kommt.
 
Also ich benutzte die Rocoten am liebsten zum Kochen. Haben im Kroatienurlaub immer unser Miracoli damit aufgepeppt. Zum Trocknen sind sie ja vermutlich wegen dem hohen Wasseranteil eher schlecht geeignet? Das habe ich daher auch nicht ausprobiert.

Trocknen von halbierten Rocotos klappt gut in 'nem warmen Raum. Im Dörrautomat soweiso. Haben hier auch ein gelbes Rocoto-Pulver aus der "de Seda" gemacht, das ist nicht verkehrt. Aber ich würde halbieren und einfrieren empfehlen. Rocotos lassen sich auch super in kleine Stückchen schneiden und süß-sauer einlegen. GIbt 'ne tolle stückige Sauce.
 
Trocknen von halbierten Rocotos klappt gut
Na wenn das so ist, kommen meine RBB dieses Jahr in die Dörte :)

Rocotos lassen sich auch super in kleine Stückchen schneiden und süß-sauer einlegen. GIbt 'ne tolle stückige Sauce.
Soßen sind nicht so mein Ding.. habe einmal eine gemacht, und wie es so ist braucht man sie nicht täglich, und dann ist sie verschimmelt bevor man 2 mal davon gegessen hat. Das war zu ärgerlich wegen dem großen Aufwand.
 
dann ist sie verschimmelt bevor man 2 mal davon gegessen hat
Du hast vermutlich keinen oder zu wenig Essig in die Sauce.
Gibt einige gute und haltbare Rezepte.
Ich hab schon mehrmals eine Variation diese Rezeptes gekocht, bisher hat alles gut gehalten.
Hab sogar noch eine Offene Flasche vom Herbst 2018 (Ende 2019 geöffnet), die ist immernoch gut.
Wichtig ist das zum konservieren genug Säure und/oder Zucker da ist, je nachdem was mach kocht.
 
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