Also die meisten Nebenkosten hast Du in einer gemieteten Wohnung auch. Sieh doch mal in Deiner Nebenkostenabrechnung nach.
Strom, Heizung und Wasser zahlt man entweder direkt an den Versorger oder als Abschlag an den Vermieter und das wird dann einmal im Jahr abgerechnet.
Steuer, Abwasser, Schornsteinfeger, Versicherungen usw. darf er auch an die Mieter weiterreichen.
Das ein oder andere wird vielleicht ein bisschen teurer, weil man es alleine zahlt und nicht durch mehrere Parteien teilt.
Nicht umsonst nennt man die Nebenkosten auch zweite Miete.
Ob sich ein Haus lohnt hängt von Deiner persönlichen Situation ab.
Wenn Du beruflich viel umziehen musst, dann lass es bleiben. Es lohnt sich nur, wenn man länger an einem Ort bleiben möchte.
Für den Kaufpreis bekommst Du einen Gegenwert, nämlich das Haus. Wenn man es gut pflegt kann man den Wert weitgehend erhalten. Hier musst Du also den Erhaltungsaufwand einplanen. D.h. bspw. Rücklagen für Reparaturen, eine Solaranlage, oder was sonst Du gerne ändern möchtest. Manches kann durchaus wertsteigernd sein.
Die Zinsen sind die eigentliche Miete. Wenn man nicht nur Zinsen zahlt, sondern nach und nach die Schulden abträgt, werden sie immer weniger. Irgendwann sind sie ganz erledigt (nämlich wenn das Haus bezahlt ist).
Nebenkosten hast Du immer, egal ob Du im eigenen Haus oder zu Miete wohnst.
Schönheitsreparaturen, also Tapezieren, Anstreichen, neuer Teppich o.ä. hast Du auch in beiden Fällen. Wird also nur dann teurer, wenn Du mehr Fläche/Räume hast.
Du musst einfach nur Zinsen, Abzahlung und Nebenkosten (und evtl eine Rücklage) addieren und mit Deiner Warmmiete vergleichen. Wenn es nicht dramatisch höher und für Euch finanzierbar ist lohnt sich das Haus in jedem Fall.
Langfristig gesehen ist ein Haus zumindest nicht teurer und Du hast Dir einen Wert geschaffen, der bleibt.
Es ist übrigens normal, ein bisschen eingeschüchtert zu sein. Die Summen kommen einem gewaltig vor.
Aber wenn man die Miete für 15-20 Jahre zusammenrechnet kommt man auf ähnliche Beträge.
Die Frage Neubau oder Altbau ist schwierig und hängt von vielen Faktoren ab.
Seid Ihr handwerklich geschickt und in der Lage einiges selbst zu machen? Dann wird es finanziell einfacher. (Früher nannte man das Muskelhypothek.)
Wenn Ihr zwei linke Hände habt, nehmt keinen Altbau. Wer für jede Kleinigkeit einen Handwerker (finden und) bezahlen muss, braucht finanziell einen größeren Spielraum.
Rechnet unbedingt alle Kosten zusammen, wenn Ihr vergleichen wollt. Also nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die notwendigen Reparaturen und Änderungen.