Hefe als Dünger

cliqz

Chiligrünschnabel
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Hallo!

Immer wieder liest man im Internet oder in Zeitschriften von Hefe als Dünger, hat von euch schon jemand Erfahrungen damit gemacht?
Im Internet streiten sich leider auch die Gemüter darüber, ich seh dass ähnlich skeptisch!

Danke :)
 
Ein Thema was ich neulich auch im Gespräch mit einem Bio Gärtner hatte.
Dieser nutzt immer viel Kompost Tee der Regelmäßig mit Hefe in Form von Bier geimpft wird.
Ist aber dann eher zur Anregung vom Bodenleben als klassisches Düngen.
Wollte mich da noch weiter einlesen freue mich aber jetzt drauf das hier vielleicht gemeinsam mit euch aufzuarbeiten :)
 
Falls hier jemand weitere Informationen beitragen kann, wäre ich auch sehr dankbar. Ich kippe nach jedem Bier-Sud etwa 2-3l konzentrierten, hochaktiven Hefeschlamm in den Ausguss, weil ich damit bisher nichts anfangen konnte.

Edith: Im Hobbybrauer Forum hat man zumindest schon mal versucht, die Hefereste nach einem Brautag zu trocknen. Nur, dass man sie dort wieder rehydrieren und damit aktivieren wollte. Das würde bei einer Düngung natürlich wegfallen.
Insgesamt scheint mir zumindest die Trocknung und Aufbewahrung der Hefe nur wenig Sinn zu machen. Aber vllt. kann man den Hefeschlamm nach der Gärung abkochen und in Gläsern portioniert zur Düngung bereit stellen.

Soll die Impfung vom Komposttee mit aktiven Hefezellen erfolgen, @Hombre, oder reichen abgestorbene Hefezellen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Animpfen einer Kultur geschieht normalerweise immer mit lebenden Mikroorganismmen, mit dem Ziel der Vermehrung.
Hast du einen Kompost? Bevor ich den Hefeschlamm entsorge, würde ich sie im Zweifel einfach mit kompostieren. Die Hefe enthält ja viele wertvolle Rohstoffe.
 
Hast du einen Kompost?
Im alten Garten zwei. Im Neuen bin ich am Planen.

Bevor ich den Hefeschlamm entsorge, würde ich sie im Zweifel einfach mit kompostieren. Die Hefe enthält ja viele wertvolle Rohstoffe.
Das stimmt prinzipiell erstmal. Den Treber entsorgen wir meist, wenn er nicht noch in einem Rezept mit gekocht wird, weil er sonst zuviele Säugetiere anlockt.
Der Hefeschlamm enthält meist um die 5% Alkohol. Könnte das ein Problem auf dem Kompost sein?
 
Also Alkohol kann auf jeden Fall Mirkroorganismen abtöten, daher ich würde den Schlamm mit Wasser stark verdünnen (auf <1% alc.) und dann erst auf den Kompost geben.
 
@ Moderatoren: Wenn es nicht erwünscht ist, alte Threads wieder zu beleben, bitte mitteilen – ich gehe davon aus, daß die Infos dauerhaft interessant sind.

Ich habe vor drei Jahren damit angefangen, Hefe als Volldünger zu benutzen – ohne Zucker, ein Würfel auf 10 Liter Gießwasser.
Die Wirkung ist solide, aber etwa nur 2/3 sofortiger Wachstumsschub verglichen mit dem von Urin-Wasser(1:10 – nicht an Chilli oder anderen Nahrungsmitteln getestet) oder Kompostwasser. - dafür aber etwas länger vorhaltend.

Die Vorteile:
1. Da hier lebende Mikroorganismen verdaut werden (weiß man seit einiger Zeit, daß Pflanzen dies können) statt freiem Stickstoff (den die Pflanzen nicht abweisen können !) ist eine Überdüngung unwahrscheinlich.
Deshalb machen das viele Bonsai-Gärtner ganz gerne.

2. Die Pflanze bekommt ihre Nahrung sozusagen „verpackt“, d. h. Scheinbar wenig wird ohne große Verluste verarbeitet – im Gegensatz zu Kompost zum Beispiel, wo der Löwenanteil des Stickstoffs als Lachgas in die Atmossphäre „verduftet“.

Meine Nachbarin hat das abgeguckt und düngt jetzt ihre Geranien damit – sie sagt es wirkt so gut wie ihr Supermarktvolldünger und ist sogar minimal billiger.
Ich Dünge damit Zimmerpflanzen, empfindliche Kübelpflanzen mit aber doch erhöhtem Stickstoffbedarf und hin und wieder auch die Beete.
Z. B. schnellwüchsige Kakteen, die durchaus viel Stickstoff benötigen, aber bei zuviel auf einmal an der Haut unschön aufplatzen.
In Töpfen waren die Erfahrungen ausnahmslos positiv, wobei ich im Laufe des Jahres allerdings meist auch etwas anderen Dünger mit einbrachte.
In den Beeten hatte ich hin und wieder den Eindruck, daß das dort komplexere Bodenleben etwas durcheinander gebracht wurde (vereinzelt Probleme mit Pflanzen), im großen und ganzen erfüllte es seine Funktion als Wachstumsdünger dort aber auch ganz gut.

Insgesamt ist da Anteilsmäßig durchaus ordentlich Stickstoff und Kalium drin:
Edit: Kalium jetzt doch nicht so viel, aber immerhin doch etwas um die etwa 30 % Stickstoff "rund" zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich für meinen Teil bevorzuge den Weg über den Komposter.

Wenn dann mal frische Hefe zu lange im Kühlschrank war + eigentlich in den Mülleimer müsste,
brössele ich diese einfach mit in den Komposter hinein.

Kompostbrühe im Gießwasser ist meine (Nach)Düngervariante.
 
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