How to - Mini-AZK

XX-Wolff

Dauerscharfesser
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Hi, ich gebe zu, die Idee ist geklaut, aber die Ausführung ist auf meinem Mist gewachsen...;)

Wer kennt das nicht:

Man hat gerade Lust auf einen schnellen Burger oder ein Steak, möchte aber nicht auf das Grillaroma verzichten und das Teil einfach in die Pfanne werfen.

Den Grill komplett anzuheizen würde zu lange dauern und wäre reine Kohleverschwendung:angry:

Da kommt man schnell auf die Idee, den Anzündkamin anzufeuern und darauf zu grillen.

Doch halt, in so´n Ding paßt ja nun auch ein ganzer Sack Briketts rein und wenn man ihn nur Teil füllt, zieht er nicht richtig und das Grillgut liegt zu weit vom Feuer weg.

Also müßte etwas Kleineres her...:confused::huh:

Da kommt plötzlich die Erleuchtung:

"Wennet sowatt nich gibt - selberbauen":thumbup:

Aber wie und womit???:noidea:

Da gab es doch beim Schweden...:confused::confused::confused:...

DAS DA!!!

Küchenutensilienhalter Ordning

Das gibt´s auch noch in kleiner, ich habe mich für den größeren entschieden.

Mal sehen, was brauchen wir noch:huh:

Füße muß datt Ding haben und ´nen Griff!

Also schnell mal eine kleine Einkaufsliste für den Baumarkt des Vertrauens zusammengestellt:

- 1 Gewindestange 8mm
- 1 Hammerstiel
- 4 Schrauben 8x50mm
- 11 passende Muttern

So, Material ist da und hat knapp 6 Euro gekostet (ich habe den Ordning für 3,99 € bekommen), jetzt muß das Ding noch zusammengetüdelt werden.

Am besten wäre natürlich schweißen, aber nicht jeder hat ein Schweißgerät und der Ordning ist doch aus recht dünnem Material, also wird geschraubt!!!

Als erstes werden die Füße vorbereitet, dazu wird je eine Mutter ca. 5mm auf die Schrauben geschraubt.
Die Schrauben steckt man dann in die vorhandenen Löcher im Boden und dreht von innen eine weitere Mutter drauf, bis das bündig abschliesst.

AZK1a.jpg


Wenn man alle vier "Füße" verbaut hat, stehen diese aufgrund des gewölbten Bodens des Ordning etwas schräg, aber stabil.

AZK2a.jpg


Nun kommt der wohl schwierigste Teil des Unterfangens, Teil 1 ist noch recht simpel:

Den Hammerstiel auf die persönlichen Bedürfnisse ablängen (man sollte den späteren Griff nur mit Handschuhen anfassen, denn er könnte "leicht" warm werden :whistling:, also flugs so´n Ding übergestülpt und gemessen).

Übrigens schadet hier gerades Absägen nicht bei den späteren Arbeitsschritten...:whistling::whistling::whistling:

AZK3a.jpg


Teil 2 wird schon etwas komplizierter:

Man körne das abgeschnittene Ende des Stiels möglichst mittig an und bohre dann ein Loch durch den "Kern" des Stiels, um später die Gewindestange einführen zu können.
Hilfreich ist hier eine Standbohrmaschine und man sollte erstmal mit ca. 4mm Bohrerdurchmesser vorbohren.
Danach bohrt man auf 8mm auf, wobei man die letzten 1,5 bis 2cm bei 7 bis 7,5mm belassen sollte. Das hat den Vorteil, daß man später das letzte Stück auf die Gewindestange aufgrehen kann und die sich dann ein eigenes Gewinde in´s Holz schneidet, was der Stabilität durchaus dienlich ist.

Loch fertig:

AZK4a.jpg


Jetzt kann man am Schleifstein oder mit Schmirgelpapier den Sägerand noch etwas entgraten bzw. etwas rundschleifen. Muß man nicht, sieht aber besser aus...:whistling:

Jetzt wird sicherheitshalber etwas Holzkleber in das Loch gegeben und der Griff auf die Gewindestange gesteckt und geschraubt.
Da diese abgesägt werden muß, kann dabei das Gewinde mit etwas Pech so vergurkt werden, daß man keine Mutter mehr draufbekommt, also besser mindestens eine davon vorher aufdrehen, um das Gewinde ggfs. etwas "nachschneiden" zu können(ich habe hier zwei Muttern genommen).

Wenn der Hammerstiel fest ist, die Gewindestange ca. 2cm länger absägen. Sieht dann so aus:

AZK5a.jpg


Jetzt wird unser Griff durch eines der Löcher des Mini-AZK gesteckt (ja, jetzt ist es schon einer:P:P:P) und mit zwei Muttern von innen verschraubt.
Durch die auf "Griffseite" liegende Mutter erfolgt dann die Feinjustierung.
Die innenliegenden Muttern werden gegeneinander gekontert und durch die äußere Mutter gibt´s die Stabilität.

Guckstu:

AZK6a.jpg


So, nachdem nun alle Verschraubungen nachgezogen und gekontert sind, ist unser Mini-AZK fertig und einsatzbereit:

AZK7a.jpg


Natürlich muß sofort der Funktionstest erfolgen, also mal sehen, wieviele Brekkies das Ding nun fasst. Es waren 21 Stück, also ca. ein Kilo Briketts.

Fix angefeuert

AZK8a.jpg


und in der Zwischenzeit ein paar Burgerpatties gebaut.

Für mich nur aus Rinderhack mit Zwiebeln, Chilis, Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Cayennepfeffer zusammengeknetet, wer will, kann natürlich noch etliche Zutaten mehr nehmen. Ei zur Bindung empfinde ich nicht als nötig, vorsichtig gehandelt wandert der Pattie auch so unbeschadet auf´s Feuer...

90 sek. auf´s Feuer, um 90° drehen, nach weiteren 90 sek. wenden, gleiches Spiel nochmal und fertig (Pattie hatte ca. 250gr. und rund 2cm Dicke).

Der Burger darf übrigens gern vom Feuer "geküsst" werden.

AZK9a.jpg


Der Mini-AZK eignet sich übrigens auch hervorragend zum Ausstechen der Burger, wenn die fertig sind, passen die prima auf ein handelsübliches Bun(also Burger-Brötchen);)

Die ersten zwei Feuerproben(im wahrsten Sinne des Wortes:D) hat der Mini-AZK perfekt überstanden!!!:D:D:D

Ich vermute, die Verschraubungen könnten sich mit der Zeit etwas lösen, was ja schnell zu beheben ist, sollten sich aber auf Dauer "festbrennen" und nicht mehr aufgehen.

Anderthalb Stunden nach dem Auflegen des ersten Burgers war noch genügend Hitze vorhanden, um ein paar Paprika zu vergrillen. Für Fleisch sollte die nutzbare Hitze also locker mindestens eine Stunde anhalten...

Wenn´s Euch gefallen hat, wünsche ich viel Spaß beim Nachbauen und guten Appetit mit Eurem neuen Mini-Anzündkamin

LG,

Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:D idee ist gut, hoffentlich hält der auch nach mehrmaligem Gebrauch noch, könnte sein das die Hitze das Blech etwas verformt und die Naht aufreist und Flugrost kann auch schnell kommen, also immer gut abtrocknen :) aber mal für schnell Grillen klasse :D wen du das mal in größer bauen möchtest, nimm ne Waschmaschinentrommel, die haben auch super Löcher und sind aus Edelstahl ;)

LG Heiko
 
Hm das wäre sogar vl eine Indoor Grilllösung.
Danke für den Tip :)

Viel qualmen tut das so ja nicht oder?
 
Na, Ihr Beide wart ja mal wieder richtig schnell, wie immer:D:D:D

@ Fazer:

Ich habe mir den großen AZK aus einem 5l-Bierfässchen gebaut, was wesentlich weniger Materialstärke hat. Das Ding ist jetzt seit Monaten im Dauereinsatz und funktioniert einfach super!
Klar setzen die Teile Flugrost an, aber der ist mit ´ner Drahtbürste in Sekundenschnelle weg.
Die originalen AZKs von z.B. Weber haben auch keine viel dickere Wandung, kosten aber ein Schweinegeld.
Von der Materialstärke des Schweden-Mini-AZK her gesehen, sollte der also ewig lange halten.

Eine Naht gibt´s nicht, das Ding ist durchgängig (zumindest das, was man sieht).

Selbst wenn der Korpus nach einem oder zwei Jahren des Geist aufgibt, kann ich den Griff und die Füße problemlos an eine neue 3,99€-Dose schrauben...

Da wohl Viele die AZKs gar nicht kennen:

Der Vorteil von den Dingern ist, daß durch den Kamineffekt die Kohlen bzw. Briketts innerhalb von bis zu 30 Minuten perfekt durchgeglüht sind, ohne daß man durch Wedeln, Spiritus oder sonstigem Unsinn nachhelfen muß.

Einfach Kohle rein, Anzünder oder Papier drunterlegen, anzünden und ´ne halbe Stunde warten: FERTIG!!!

@ Die Walze:

Indoor wäre ich da etwas vorsichtig...
Je nach Qualität der Kohle kann´s doch schon kräftig qualmen. Also lieber draußen anzünden und durchglühen lassen und dann reinbringen.

Wobei zu beachten ist, daß beim Transport immer Glut nach unten durchfällt. Also solltest Du auf jeden Fall den AZK in eine Schüssel o.ä. stellen, sonst gibt´s Mecker von Mutti:whistling::whistling::whistling:
 
Klasse gemacht! :thumbup:

Wir haben zwar kein IKEA in der Nähe, aber wir benötigen so einen kleinen AZK auch nicht. Wir müssen immer richtig einheizen, denn bei einem Grill bleibt es ja nicht. :whistling:

Schrauben... du bist nicht zufälligerweise mit TAIL verwandt? :P

@DieWalze: Indoor nur, wenn du für ausreichend Zu- und Abluft sorgen kannst. Der Qualm ist bei guten Brekkies nicht das Problem. Aber mit dem entstehenden CO ist in der Wohnung nicht zu spaßen. Da liegst du schneller daneben, als du denkst.


Gruß Col
 
Naja ich könnte das Ding zwischen Fenster und und Blumenkastenhalterung quetschen. bis es gut durchgezogen ist unds dann reinnehmen. Wenn was rausbröselt ists kein Ding, hab guten stabilen Dielenboden in der Wohnung.
 
@ Col,

danke für das Lob eines Profis:angel:

Die Schrauben erschienen mir als einfachste Lösung für das Projekt.

Über die "Langzeitwirkung" kann ich natürlich noch nichts sagen...:whistling:

Aber als "alter Handwerker" probiert man natürlich erstmal die einfachste Lösung aus.

Hätte ich eine WIG/WAG-Schweißgerät, wäre das natürlich professioneller ausgefallen.

Ich wollte hier nur zeigen, daß man mit einfachsten Mitteln und geringem €-Einsatz durchaus etwas Effektives auf die Beine stellen kann, was Einem das Leben etwas erleichtern kann.

Bei größeren Vergrillungen ist da natürlich nix zu reissen, aber selbst für den Minion-Ring für ein PP sollte das Ding gute Dienste leisten...
 
XX-Wolff schrieb:
...
Bei größeren Vergrillungen ist da natürlich nix zu reissen, aber selbst für den Minion-Ring für ein PP sollte das Ding gute Dienste leisten...

Wenn es doch nur beim Minion-Ring bliebe. Aber in der Regel wird bei uns dann gleich noch ein DO angeheizt und die Kugel befeuert. Man will ja schließlich nicht verhungern, während man auf´s PP wartet. ;)

DieWalze schrieb:
Naja ich könnte das Ding zwischen Fenster und und Blumenkastenhalterung quetschen. bis es gut durchgezogen ist unds dann reinnehmen. Wenn was rausbröselt ists kein Ding, hab guten stabilen Dielenboden in der Wohnung.

Solange die Brekkies auch nur noch ein wenig Glühen, entsteht CO. Da müsstest du schon warten, bis das Ding aus ist, bevor du es sicher reinnehmen kannst. Wenn indoor, dann leider nur Elektro-"Grill". Deshalb dürfen auch SoH und Cobb, obwohl sie sehr klein sind, nicht in geschlossenen Räumen betrieben werden. Ist einfach zu gefährlich. Dabei ist der Cobb außen nicht einmal heiß. Es geht nur ums entstehende CO. Du könntest natürlich ein Einweg-Co-Warner (Wellensittich) verwenden, aber das Risiko bleibt dennoch.
 
Tja, ich auch, aber für den schnellen Burger zwischendurch ist das Teil genial!

Mal eben 12 bis 15 Brekkies rein, nach max. 20 min. ist Angrillen. Hitze genug für mindestens ´ne Stunde und entsprechend viele Burger.

Und, mal ehrlich, die Selbstgemachten sind hundertmal besser als die von den Ketten...:whistling::whistling::whistling:
 
Du machst zu kleine Burger! ;) Wenn wir einen Burger machen, geht da ein 3kg Sack Brekkies drauf. Für einen Burger! :whistling:
 
Ich weiß ja nicht, was Du für Burger machst, würde sie aber gern probieren;)

Bei mir hat ein Pattie so rund 250gr.

Natürlich reines Rinderhack, Zwiebeln und Chillis sind eingearbeitet.

Gib´ doch mal bitte ein Rezept für Deine "Monsterburger":D:D:D
 
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