Insektenhotel???

blackmind_75

Dauerscharfesser
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Ich betreibe meine Chilizucht außschlieslich nur auf dem Balkon.

Bisher haben sich nur eine Handvoll Fliegen etc. auf meinen Balkon verirrt....
Da ich jetzt nächsten Monat umziehe und dann meinen Balkon in Richtung Wildwiese liegt, hab ich mir nun die Frage gestellt, ob sich ein Insektenhotel lohnen würde.
Hat da jemand erfahrung mit oder kann dazu raten oder ist das eher Geldmacherei?
Bitte seit ehrlich, denn wenn´s nur Geldmacherei ist, würde ich das Geld lieber in die Zucht inverstieren.
 
ein insektenhotel lohnt sich immer es bietet nützlingen nist und überwinterungsmöglichkeiten hab mir vor zwei jahren selbst eines in ein stück baumstamm gebaut und es ist inerhalb von zwei wochen bezogen worden .
 
Insektenhotel, am Besten selbstgemacht, lohnt immer. Und Zimmer hat es niiiie genug, wenn erst mal die Mieter Schlange stehen. :P

Es gibt viele Möglichkeiten, welche Materialen man verwenden kann und fast alle lassen sich für umme in der freien Natur finden.

Wichtig sind 2 Dinge:
Südausrichtung
Ein ausreichend überstehendes Dach als Regenschutz, das kann auch sowas einfaches wie eine Dose sein, die paar Zentimeter länger ist, als die Röhren, die man reinsteckt.


Wer keine Lust auf Basteln hat, der kann sich hier fertige Niströhren in diversen Durchmessern bestellen und braucht dann nur noch ein passendes längeres Behältnis in das er sie dicht an dicht stecken kann. Fertig ist das erste Bienenhotel.
 
Haben letztens auch eins gebastelt, die Zimmer müssen aber noch eingerichtet werden, nur die Wespensuite ist schon einzugsbereit :D
Bin auf die Resonanz der Einwohner gespannt.

Gruß Daniel

 
Sowas lohnt sich auf jeden Fall. Ich hab heuer sowohl im Garten als auch auf der Terasse Tomaten. Hier wie da sind die Kohlweißlinge dauernd am Werken, unglaublich wie viele es heuer gibt.

Aber: Im Garten tummeln sich auch die Schlupfwespen, auf der Terasse nicht. Resultat: Gartenpflanzen gesund, auf der Terasse muss ich ständig absammeln, und hab trotzdem große Raupenschäden.
 
So ein Hotel will ich auch irgendwann selbst bauen, momentan fehlt mir nur neben der Bachelorarbeit ein wenig die Zeit. :)
Aber es wird definitv kommen. :) Wann wäre eigentlich der geeignetste Zeitpunkt zum Aufstellen, bzw. wann besser nicht?

Zum Kohlweißling: Die beiden haben mir in den letzten beiden Tagen den Kohlrabi halb leer gefressen... :hammer: Hab mich zu lange an den Flattermännern erfreut, ohne dran zu denken, dass die ja mal gefräßige Raupen hervorbringen... ;)
 
Aufstellen kann man so ein Insektenhotel immer. :P
Im Frühjahr und Sommer wird es gleich als Kinderstube genutzt, im Winter als warmes Überwinterungsplätzchen, damit der Frühling gleich mit Insekten summt und brummt. Wer gut im Basteln ist, kann auch gleich noch ein Schmetterlingshäuschen mit einbauen.

Man kann gar nicht genug verschiedene Wohnstätten anbieten: Lehm und Totholz für die Selbstbohrer, Schilf, hohle Holunderäste, Schneckenhäuschen, Tannenzapfen, Reisigbündel ...
bei Marienkäfern als Winter-WG-Wohnung sehr beliebt: die Früchte des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa), falls ihr so einen Exoten seht ... ein Zweiglein mit trockenen Früchten *knacks* :whistling:
 
man nehme eine baumscheibe ~20-50 cm im durchmesser, etwa von 8-10 cm stärke und bohre hinein: 4mm, 6mm, 8mm löcher im abstand von pi mal daumen ~2 cm. jedoch nicht ganz hindurchbohren, sondern "hinten" noch 1-2 cm wand lassen. das ganze hängt man dann etwas regengeschützt, gerne auch leicht windgeschützt in 1,5m bis 3m höhe auf. dort siedeln dann viele nützliche insekten, zu erkennen an "verdeckelten" löchern, wie man die verschlossenen brutnester auch nennt.

ich bin imker und unsere imkerjugend bastelt die dinger jedes jahr. besonders gut eignet sich hartholz, da witterungsbeständig (lackieren ist nicht sinnvoll!). jedes jahr zwischen april bis juni säubert man einmal die "wohnungen" mit einem pfeifenreiniger, oder auch einer flaschenbürste.
 
Hier noch der Thread von Scoville-Süchtling mit einigen tollen Anregungen.

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-6286.html
 
Gyric schrieb:
... besonders gut eignet sich hartholz, da witterungsbeständig (lackieren ist nicht sinnvoll!).

Um mal pedantisch zu sein ... es muss sogar Hartholz sein! Denn bei Weichholz besteht die Gefahr, dass sich in den Bohrlöchern die Fasern bei Feuchtigkeit aufstellen und dann die Flatterer darin gefangen sind.

Man kann aber auch hohle Bambusstäbe, Holunderäste, Schilf etc. zu Büscheln binden, diese Bündel in eine Dose o. ä. packen (damit sie an der Rückseite verschlossen sind und regengeschützt) und dann möglichst mit Südausrichtung aufhängen.

Für die Mauerbienen füllt man einen Rahmen oder Hohlstein mit Lehm. Die bohren ihre Wohnungen dann selbst.

Die Möglichkeiten sind unendlich.
 
maya, sei nicht so pingelig mit mir :) insekten sind noch wesentlich pingeliger als wir beide zusammen und prüfen ihr zuhause vorher auf solche gefahren - zumindest teilweise. es gibt viele insekten, die aufgrund ihrer hohen eierzahl nicht so pingelig prüfen müssen und wollen.

was ist denn der hintergrund eines insektenhotels? wildbienen, schlupfwespen und andere nützlinge suchen sich hohle halme, holzspalten, erdspalten etc., um darin zu nisten. nun ist der deutsche gärtner ja eher so eingestellt: verdorrte stängel, die hau ich einfach mal weg, weil die sehen ja so trocken und trostlos aus. werden dann auch plattgemacht und entfernt, damit man nicht mehr sieht, dass da die natur am werk war. in der wirklichen welt bleiben morsche äste einfach liegen, verdorrte grashalme, abgefallenes laub - alles was für die natur sehr wichtig ist, der durchschnittsmensch in seinem ordnungsfimmel aber gar nicht leiden mag. so entzieht der mensch also den kleinlebewesen lebensraum und nahrung, ohne es recht zu wissen!

um dagegen zu wirken, wurde der gedanke geboren, insektenhotels für ein ausgeglicheneres ökosystem zu schaffen. wenn man jetzt also insektenhotels hinbaut, macht man immer etwas falsch! man bevorzugt so oder so unbewusst immer eine oder mehrere spezies, vielleicht auch spinnen, die die ganzen "einwohner" fressen. wenn aber nun umso mehr leute wieder mehr plätze für insekten, spinnen, etc. einrichten, kommen wir wieder in die nähe eines lokalen, sich selber regulierenden ökosystems - zu hoffen ist es jedenfalls :)

daher gilt auch für insektenhotels: es gibt gewisse richtlinien, aber falsch oder richtig sind nicht unbedingt sofort abzusehen.
nützlinge sind ja eigentlich alle tiere, die von hier stammen, neozoen jetzt erstmal vorläufig ausgenommen. die einheimischen viecher haben alle ihre rolle zu spielen. hotels aus weicherem holz sind z.b. auch für holzschneiderbienen interessant, auch wenn man in der literatur teilweise mal gegenteiliges liest. wir haben an solchen plätzen schon welche beobachtet. ob sie letztendlich erfolg haben? keine ahnung, aber sie kriegen immerhin eine chance :)
 
Ach Gyric, wenn ich nicht mal mehr pingelig sein darf ... :crying: :P

Du hast ja Recht, ja, ja, doch, doch! Insekten wissen was sie tun, aaaber ich hab halt schon Mama-Wildbienen gesehen, die in solche aufgefaserten Röhren rein sind (vorwärts ging ja ohne Probleme), drin ihre Arbeit erledigt haben und dann rückwärts wieder raus wollten und nicht konnten. :undecided:

Natürlich kann man nie alles im Blick haben, aber ich bin halt so, dass ich versuche, wenigstens die Probleme, die ich kenne, zu vermeiden.

Die Holzbienen (Xylocopa) bohren ihren Gang selbst, klar, dass ihnen da Weichholzscheiben willkommen sind, die muss man dann aber nicht mal vorbohren. :whistling:
 
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