Kratky-Methode, einige Fragen dazu

Habbinator

Nulla Habbi sine asperitas
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Hallo,

Wenn ich die Kratky-Methode richtig verstanden habe, nehme ich einen Netztopf, einen Steinwolle-Würfel und einen Keimling.

Den Keimling packe ich in den Würfel, den Würfel in den Netztopf und hänge diesen dann in einen Behälter, der Wasser/eine Nährlösung enthält.

Der Wasserstand ist anfangs hoch genug, dass der Boden des Netztopfes "touchiert" wird. Später ist immer mehr Luft dazwischen und nur die Wurzeln haben noch Kontakt zur Flüssigkeit.

Ich hoffe das stimmt soweit.

Dazu habe ich ein paar Fragen, die mir vielleicht einer von euch beantworten kann.

Zur Nährlösung: kann ich die mit Hakaphos soft anrühren oder brauche ich noch extra Hydrodünger?

Wovon hängt es ab, wie groß die Pflanze wird? Ist es abhängig davon, wie groß das Wasserbehältnis oder der Netztopf ist oder ist das vielleicht gänzlich irrelevant, solange stets Nährlösung vorhanden ist?

Und: ist eine Keimung vielleicht auch möglich, dass also statt eines Keimlings ein Saatkorn im Würfel platziert wird? Durch den anfänglichen Kontakt des Topfbodens mit der Flüssigkeit würde der Steinwolle-Würfel dauerhaft feucht sein. Das könnte für eine Keimung ausreichend sein oder? Gesetzt den Fall, dass die Temperatur auch stimmig ist.

Eure Meinung ist willkommen. Geht sich übrigens natürlich um Chilis:angelic:;)
 
Wenn das Wasser-Gefäß groß genug ist, so dass die Wurzeln ungehindert wachsen können, dann wird das Wachstum nicht limitiert. Die Größe des oberen Gefäßes ist unwichtig. Aber bitte an die Stabilität der Konstruktion denken. Eine Chili kann recht groß werden und einiges wiegen. Winddruck auch nicht vergessen.

Bei einem Keimling kannst Du auch so lange von oben gießen bis die Wurzeln das Wasser erreichen.

Nach meiner Meinung sollte das Gefäß nicht zu breit sein, sonnst ist der Wasserverbrauch zu langsam und es werden nicht genügend Wurzeln freigelegt zur Sauerstoffversorgung der Wurzeln.

Bin auch am überlegen ob ich es mal mit der Kratky-Methode versuche. Mache mir aber noch Sorgen um die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Vor allem wenn das Wasser aufgrund des Klimas nicht zügig verbraucht wird.
 
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Ich würde es mit einem "großen" Netztopf (15 cm oder 20 cm im Durchmesser) in einem Eimer mit Deckel versuchen(Obi hat da welche. Loch im Deckel für den Netztopf).

Zur Sauerstoffversorgung kannst du ja anfangs wie du selbst sagst stets von oben gießen. Dann ist ja schon von Anfang an ein Abstand zwischen Wasseroberfläche und Topf. Man kann ja dann auch zur besseren Sauerstoffversorgung Schlitze in den Eimer schneiden(groß genug für ausreichend Luft, aber nicht zu groß um die Stabilität des Eimers zu gefährden). Das würde natürlich den Füllstand limitieren.

Man kann natürlich, vorausgesetzt, die Wurzeln sind lang genug, den Füllstand von vornherein niedrig halten.

Der Eimer hätte übrigens 10l.
 
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Bei der Sauerstoffversorgung dachte ich eher an den Sauerstoff im Wasser.

Wenn der Wasserbehälter voll ist, im Herbst bei niedrigen Temperaturen nur wenig Wasser verbraucht wird und der Sauerstoff im Wasser verbraucht ist, dann sterben leicht die Wurzeln.

Bei einer Annuum kann ich mir das mit einem 10 Liter Eimer vorstellen. Bei Baccatum und Rocotos wird das nicht gehen.
 
Den Aspekt mit dem Sauerstoff im Wasser hatte ich nicht auf dem Schirm. Aber dem kann man dann ja entgegenwirken, indem man die Lösung regelmäßig austauscht. Ich hatte gedacht, dass die Wurzeln in der Lage wären, auch Sauerstoff aus der Luft zu ziehen.

Ich habe auch eher Chinense und Annuum im Sinn. Rocoto kann ich verstehen, aber warum sollten Baccatums nicht funktionieren?

Edit: habe gar nicht gewusst, dass die auch so groß werden. Dann ist meine Schlussfrage quasi hinfällig.
 
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Baccatums werden bei mir mit wenigen Ausnahmen über 2 Meter hoch.
Das ist alleine schon eine Frage der Stabilität. Das kippt schon bei dem ersten Windstoß bei einem 10 Liter Eimer.

Für mich ungeklärt ist bei dieser Methode auch noch, wie ich die Pflanze anbinden soll. Stöcke in die Erde geht ja nicht mehr. Ohne Stäbe bricht aber bei einem Sturm schnell etwas ab.

Ich mache mir auch noch Sorgen darüber, dass der Netztopf in den Eimer gedrückt wird oder herausgerissen wird.

"Aber dem kann man dann ja entgegenwirken, indem man die Lösung regelmäßig austauscht."
Dann ist es aber nicht mehr Kratky!

Trotz aller Sorgen werde ich es bestimmt versuchen. Super einfach wird es aber nicht werden.
Wahrscheinlich werde ich es Indoor versuchen. Da gibt es zumindest keine Probleme mit dem Wind.
 
Gut das mag sein. Dann ist es halt die angepasste Kratky-Methode(wahrscheinlich heißt es anders).

Zur Befestigung: einen Tomkinstab kann man doch im Wasserbehältnis fixieren. (Steine etc., man wird schon eine Lösung finden) und durch die "Löcher" im Netztopf nach aussen führen. Man bräuchte natürlich längere Stäbe und wahrscheinlich ist Plastik auch besser geeignet. Ich weiß nämlich nicht, wie sich die Bambusstäbe bei dauerhaften Wasserkontakt verhalten.

Die Netztöpfe kann man doch auch an den Deckel fixieren. Sei es mit Kleber, Silikon oder was auch immer. Und so wird verhindert, dass der Netztopf sich vom Deckel löst. Der Deckel ist ja dann mit dem Eimer verbunden.
 
https://www.youtube.com/user/KhangStarr010

Dieser Youtuber züchtet sehr erfolgreich mit der Kratky Methode.
Er beschneidet diese Pflanzen jedoch so arg, dass die nie über einen Meter hoch werden können. Und ich glaube er hat hauptsächlich chinense.
Der Behälter den er verwendet ist ein Feuchttücherspender. Also max 1-2liter.
 
Ich kenne die Videos von Khang Starr.

Ich wollte aber nicht beschneiden. Wollte die Pflanze schon wuchern lassen;)

Deshalb der 10l-Eimer
 
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