Low Budget Zusatzbeleuchtung für Bastler – eine Evolution?

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Hallo Sportsfreunde,

es ist Zeit für ein Zwischenfazit. Was funktioniert denn nun bis jetzt besser in der Anzucht, im Zelt oder am Fenster mit Zusatzbeleuchtung? Ich bin definitiv sehr überrascht über die Unterschiede im Wuchs und hätte es anders erwartet.

Alle Samen wurden am 20.01. zum Keimen in 5x5cm Töpfe mit Floragard Chilierde gelegt. Die Töpfe haben sich dann in einem Minigewächshaus wiedergefunden, das mittels Heizmatte und abseits der sechsstündigen Nachtabschaltungen 28° hatte. Die Absenkung hat bei mir die Keimung nicht positiv beeinflusst und ich werde das zukünftig lassen. Auch glaube ich, dass 25° zumindest für Annuum reichen. Die Keimung erfolgte aber bis spätestens 31.01. und die Vergleichspflanzen einer Sorte sind bezüglich Keimung maximal einen Tag auseinander. Am 25.02. sind sie dann in einen 13cm-Topf mit der Floragard Chilierde gelandet, wobei ich die längsten Wurzeln „abgezwackt“ habe. Dabei habe ich auch die Keimblätter entfernt und die Pflanzen bis zum ersten richtigen Blattpaar tiefergesetzt.

Aber hier erstmal Bilder zu den beiden Habitaten:
  • Im Growzelt stehen oben die Paprika und Chilis. Beleuchtet wird mit den gleichen LED-Streifen wie auf der Fensterbank mit der selben Leistung.
  • PXL_20240329_133425639.jpg
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  • Und hier noch mal ein aktuelles Bild der Konstruktion am Fenster.​
  • PXL_20240329_133756447.jpg

Die Temperatur im Growzelt lag im Schnitt 1 bis 1,5° höher als im Rest des Raumes. Auf der Fensterbank dürfte es wegen der schlecht isolierten Fenster und der schwach laufenden Heizung deutlich kühler gewesen sein.

Bezüglich des „Windes“ mittels der Lüfter muss ich sagen, dass diese nur Werktags zwischen 8 und 12 Uhr und im Abstand von 10 Minuten für 10 Minuten wehen. An der Fensterbank gibt es nur einen sehr leisen Lüfter mit einem mäßigen Durchfluss. Für das Growzelt habe ich einfach nur meine letztjährigen Pappboxen zerschnitten und das Seitenteil mit den Lüftern mit Gummibändern im Zelt aufgehangen. Hier hängen für die selbe Fläche zwei Lüfter mit einer hohen Leistung. Diese laufen leider kaum mit einer geringeren Spannung als 12V an und machen richtig viel Wind im Zelt. Ich vermute, dieser starke Wind ist die Ursache für teilweise starke Salzkristalle an den Blättern und ich werde die Lüfter die Tage noch gegen schwächere austauschen. Oder meint ihr, dass die Salzkristalle von etwas anderem kommen?

Aber nun lasst uns mal schauen wie sich die Pflanzen entwickelt haben. Links ist immer die Pflanze aus dem Growzelt und rechts die von der Fensterbank.

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Paprika Oro: Die links aus dem Growzelt ist kräftiger und gedrungener gewachsen, hat grünere und größere Blätter, die erste Verzweigung ist deutlich tiefer als bei der von der Fensterbank.

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Paprika Roter Augsburger: Die links aus dem Growzelt ist kräftiger und gedrungener gewachsen, hat grünere und größere Blätter, die erste Verzweigung ist deutlich tiefer als bei der von der Fensterbank und sie hat sogar schon die erste Blüte offen.

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Chili Anaheim: Die links aus dem Growzelt ist gedrungener gewachsen, hat grünere und größere Blätter, die erste Verzweigung ist deutlich tiefer als bei der von der Fensterbank und sie hat sogar schon die ersten Blüten offen.

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Jalapeno El Jefe: Die ist so wüchsig, dass ich mich frage wo die hin will. Die sieht für mich aus wie eine Kletterranke aus Super Mario. Die aus dem Growzelt ist minimal besser entwickelt. Ich habe aber beide jetzt auf die Fensterbank ohne Beleuchtung gestellt, um die Lampen an beiden Stationen tiefer hängen und den anderen Pflanzen mehr Licht geben zu können.

Zwischenfazit: What the fuck! Ich habe erwartet, dass die Pflanzen auf der Fensterbank auf Grund der geringeren Temperaturen deutlich gedrungener wachsen und sich mit mehr Licht als im Growzelt besser entwickeln würden. Die Kunstbeleuchtung ist ja an beiden Stationen grundsätzlich identisch. Da sich die Beleuchtung der Fensterbank erst ausschaltet, wenn deutlich mehr Lux durch die Sonne einstrahlen als die Kunstbeleuchtung liefert, müssten die Pflanzen auf der Fensterbank ja unter dem Strich mehr Licht bekommen.

Was die Lichtfarbe angeht, so würde ich sagen, dass 4000K für die meisten Annuum zumindest im Zelt ganz gut passen. Wenn die erste Verzweigung zu tief sitzt, ist das ja auch nicht gut, weil dann die Früchte auf der Erde liegen. Als Zusatzbeleuchtung auf der Fensterbank und bei der Kletterranke El Jefe dürfte das Licht aber etwas kühler sein.

Jetzt kommen wir aber zu dem fast wichtigsten Punkt an dem Test, dem Stromverbrauch. Während die Beleuchtung im Zelt von Anfang Februar bis heute gut 21kWh gefressen hat, hat die auf der Fensterbank 17,5kWh verbraucht. 17% Unterschied sind jetzt zwar nicht wenig aber auch nicht wirklich viel. Schauen wir mal wie sich das Wetter und damit auch der Stromverbrauch bis Anfang Mai noch entwickelt.

Ich bin echt verwundert, dass die Pflanzen auf der Fensterbank, trotz deutlich mehr Licht und geringeren Temperaturen, schlechter gewachsen sind. Der einzige Grund können eigentlich nur die reflektierenden Seitenwände des Zelts sein. Im Moment tendiere ich dazu die Anzucht nächstes Jahr komplett im Zelt zu machen, auch wenn ich jetzt schon keinen Bock habe das Ding wieder aufzubauen und das Trumm erneut im Wohnzimmer stehen zu haben. Aber naja, warten wir noch mal die nächsten 4 Wochen für eine endgültige Entscheidung ab.

Ich wünsche euch noch schöne Ostertage!

Viele Grüße Jan
 
Sehr interessant 👍.
Was die Salz Kristalle angeht würde ich sagen das Salz muss ja irgendwo her kommen. Die Pflanzen produzieren es nicht, also kann es eigentlich nur von der Erde kommen. Für gewöhnlich ist das der Dünger 😉. Wenn alle in der gleichen Erde stehen und die gleiche Menge Dünger haben ist es schon komisch das es bei einigen zu Ablagerungen kommt und bei den anderen nicht 🤔. Es könnte entweder an der höheren Temperatur liegen, das die Pflanzen mehr Wasser verdunsten und/oder am Wind 🤔. Wenn sie mehr verdunsten werden sie wohl wahrscheinlich auch mehr Nährstoffe damit aufnehmen 🤔🤷‍♂️. Eine bessere Erklärung hätte ich jetzt nicht 😅.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Hallo Thorsten, ja, die stehen alle in der gleichen Floragard Chilierde. Die ist schon ganz gut gedüngt, würde ich sagen. Nicht so doll wie TKS, aber doch nicht weit davon weg. Noch merkwürdiger ist, dass die Fensterbankpflanzen nicht nur keine Kristalle an den Blättern haben, sondern auch deutlich gelblichere Blätter haben. Sie wurden übrigens alle gleich gegossen und die Luftfeuchtigkeit im Zelt lag auch maximal 5% höher als im Rest des Raumes. Also zwischen 60 und nach dem gießen auch mal 75%. Eigentlich weder zu wenig, noch zu viel, sagt mein laienhafter Verstand.
 
Hallo zusammen,
wir haben es Anfang Mai und es ist Zeit ein Fazit bezüglich meines Beleuchtungsexperimentes zu ziehen. Ich muss aber gleich sagen, dass ich im letzten Monat meine Pflanzen offensichtlich nicht gut behandelt habe. Erst habe ich die Pflanzen nur von unten gegossen. Erstens habe ich es damit wohl etwas übertrieben und zweitens habe ich einfach nur Wasser in die Wannen gefüllt, was dazu geführt hat, dass kleinere Pflanzen permanent zu feucht und größere auch mal zu trocken gestanden haben. Dadurch habe ich dann gedacht, dass die ersten gelben Blätter mit dem schlechten Gießen zusammenhängen würden. Als ich aber gemerkt habe, dass es wohl doch an Dünger fehlt, waren die Pflanzen gerade wieder gegossen und ich musste mit dem Düngen abwarten bis die Erde wieder etwas abgetrocknet war. Die Pflanzen haben durch diese Fehlbehandlung mittlerweile sehr gelbe Blätter und haben einige Blätter und auch viele Blüten abgeworfen. Naja, sie werden es überleben und für nächsten Jahr habe ich wieder dazugelernt...

In meinem Zwischenfazit hatte ich ja berichtet, dass die Chili und Paprika im Zelt, trotz vermeintlich weniger Licht, besser gewachsen sind. Nachdem aber die Tomaten auch ins Zelt eingezogen und mittlerweile größer geworden waren, habe ich auf Grund von Zeitmangel nicht so oft nachgesehen und die Luftfeuchtigkeit war zwischenzeitlich auch mal zwischen 75 und 80%. Das und vermutlich auch das unregelmäßige Gießen hat zu noch mal Salzkristallen und leichten Ödemen auf den Blättern geführt. Viel schlimmer ist aber gewesen, dass die Tomaten diese hohe Luftfeuchtigkeit überhaupt nicht gut fanden und fast alle Kraut- und Braunfäule oder andere Pilze bekommen haben. Okay, nachdem ich sie etwas verteilt habe, sie nicht mehr so eng zusammenstehen und die im Zelt übrigen jetzt immer eine offene Zelttür haben, haben sich alle wieder gefangen. Ich hoffe, sie werden die Pilze nun besiegen.

Gelernt habe ich:
  • Ich muss häufiger aber dafür weniger gießen und dabei wirklich jede Pflanze nach ihren individuellen Bedürfnissen behandeln.
  • Wenn es dann die ersten gelben neueren Blätter gibt, muss gedüngt werden (ich dünge organisch).
  • Für Capsicums funktioniert ein Zelt ganz gut.
  • Für Tomaten ist ein Zelt eher schlecht, so es keine feuchtigkeitsgesteuerte Belüftung gibt.
  • Tomaten dürfen im Zelt definitiv nicht so eng zusammenstehen.
  • Mein 60x60cm Zelt ist definitiv zu klein für eine volle Bestückung meiner 56,5 x 41,5cm Anzuchtwannen. In die Wannen passen zwar super 12 Stück 13x13cm Töpfe rein, die Blätter der äußeren Pflanzen kleben dann aber gerne mal an der Wand oder werden von den Lüftern geschreddert.
Ich bin gerade zu faul den genauen Stromverbrauch erneut auszuwerten. Da sich die Sonne im letzten Monat aber ab und zu hat blicken lassen, liegt der Stromverbauch am Fenster nun nur noch bei etwa 2/3 im Gegensatz zum Zelt. Die Fensterbank hat seit dem Start der Beleuchtung knapp 28KWh verbraucht. Das ist schon ein deutlicher Unterschied im Vergleich zum Zelt. Leider lässt meine Misshandlung der Pflanzen keinerlei Schlüsse zu, an welchem Standort es ihnen nun im letzten Monat besser ergangen ist.

Mein Fazit ist: Ein Zelt kann sich lohnen, wenn man denn die Luftfeuchtigkeit automatisch reguliert. Ja, ich hätte das umsetzen können, war aber zu faul und die Tomaten fanden es überhaupt nicht gut. Auch wollte ich im Zelt eine höhere Temperatur erreichen, weil ich recht wenig heize. Da ich aber in meiner Bude im Winter immer 60-65% Luftfeuchtigkeit habe, müsste ich ein Zelt extrem belüften, was dazu führen würde, dass die Temperatur nicht mehr viel höher als im Rest des Raumes liegen würde. Aktuell tendiere ich für das nächste Jahr zu einem Regal, wo es mindestens an zwei Seiten durch weiße Wände eine Lichtreflexion geben würde. Damit bräuchte ich mir auch keine Gedanken um die Luftfeuchtigkeit machen. Auch würde ich es in meinem Arbeitszimmer aufstellen, was wegen HomeOffice deutlich mehr beheizt ist als das Wohnzimmer. Außerdem fand ich das Zelt im Wohnzimmer nicht sonderlich hübsch. Zusätzlich tendiere ich dazu später anzufangen, was den Stromverbrauch senken würde. Meine Pflanzen haben ja nun schon deutlich Früchte dran. Das ist zwar schön, aber irgendwie auch etwas früh. Wenn die Pflanzen zu den Eisheiligen rausgehen, werden die Früchte wohl eh nicht so gut schmecken.

So, nun aber noch die Bilder meiner Blondinen. Links die aus dem Zelt und rechts die von der Fensterbank. Ich hoffe, ihr habt eure Anzucht besser im Griff als ich dieses Jahr. :laugh:
Paprika Oro
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Paprika Roter Augsburger
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Anaheim
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Die Jalapeno El Jefe, aka Super Mario Kletterranken, haben sich übrigens nicht doll weiterentwickelt und wegen meiner dilletantischen Pflege alle Blüten abgeworfen.
 
Ach ja... Den Pflanzen mittels PC-Lüftern immer mal wieder Wind um die Ohren zu blasen macht meiner Erfahrung nach wirklich Sinn. Nicht nur die Paprika und Chili sind bei mehr Wind im Zelt stabiler gewachsen. Vor allem bei den Tomaten sind die Unterschiede deutlich. Ich musste ja einige aus dem Zelt herausnehmen, damit die nicht so eng stehen. Die mit Wind im Zelt sind deutlich kräftiger. Okay, ein sauberer Vergleich ist das natürlich nicht, weil die anderen ohne jegliches Kunstlicht auf der Fentserbank standen. Aber ich werde defintiv weiter Lüfter einsetzen. Viel Strom verbrauchen die Kollegen auch nicht (0,2-0,4W pro 12cm PC-Lüfter). Im Vergleich zu einer Beleuchtung kann man das absolut vernachlässigen und imho sollten selbst Leute mit Tageslichtanzucht darüber nachdenken, so lange die Pflanzen nicht eh bei jeder Gelegenheit nach draußen kommen.
 
Hallo liebe Chilimitverrückte!

Eigentlich wollte ich mit der Anzucht erst Anfang Februar beginnen. Nun habe ich aber doch eine Chinense für 2025 geplant. Und ich will möglichst früh ein paar Tomaten haben. Und ich habe einfach Bock jetzt was auszusäen! :D

In den letzten zwei Beiträgen habe ich ein Fazit meiner letztjährigen Anzucht gezogen und beschrieben warum ich weder mit der Zusatzbeleuchtung am Fenster, noch mit dem Zelt zufrieden war. Es musste also wieder eine neue Lösung her... :facepalm:

Nun ist ein Regal in mein Arbeitszimmer eingezogen. Es ist ein PAX Korpus ohne Türen von den Schweden mit den Maßen 75x58x236cm. Die Grundfläche sollte gut für meine Anzuchtwannen passen und die weiße Farbe reflektiert ordentlich das Licht. Ich plane insgesamt 3 Etagen für die Anzucht zu nutzen. Bislang habe ich aber nur eine Etage fertig gebaut.

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Es musste natürlich wieder gebastelt werden... Erstmal habe ich unten Strom für eine Mehrfachsteckdosenleiste hereingeführt. Dann habe ich die Regalböden hinten links mit Löchern versehen, um die Stromversorgung für die LED und Lüfter nach unten führen zu können.

Beleuchtung:

20241222_120103.jpg


Ich habe die vorhandenen LED-Streifen von unten mit doppelseitigem Klebeband an den Regalboden geklebt und mit Schaltdrähten und Lötkolben verbunden. Dann wurden die Schaltdrähte mit Heißkleber fixiert. Ich habe 5 Streifen (55cm) in 4000K und 2 Streifen (55cm) in 6000K verwendet. Bis auf den mittleren Streifen sind sie zu Paaren zusammengefasst, sodass ich den mittleren Streifen und die Paare einzeln ein- und ausschalten kann. Das dient hauptsächlich dem Stromsparen. Die Keimlinge in den 5cm-Töpfen benötigen ja anfangs noch nicht so viel Licht, bzw. es muss nicht die gesamte Fläche beleuchtet werden. Ich habe mich bewusst gegen eine Dimmung entschieden, weil meine LED-Streifen gedimmt kaum noch hell machen. Das hatte ich letztes Jahr bereits getestet. Die 6000K Streifen habe ich noch hinzugefügt, falls mir der Wuchs nicht gedrungen genug ist. In meinem Arbeitszimmer ist es ja eher etwas wärmer als vorher im Wohnzimmer. Das ist das Setup für die Chili und Paprika. Ein Streifen 4000K verbraucht ca. 9 Watt und ein Streifen 6000K 7 Watt. So komme ich bei vollem künstlichen Sonnenschein auf bummelig 60W. In 10cm Entfernung habe ich etwa 12500 Lux in der Mitte und 8500 Lux am Rand. Das wird in jedem Fall ausreichen. Letztes Jahr haben sich ja sogar schon 4 Streifen 4000K grundsätzlich als ausreichend erwiesen. Die Etage für die Tomaten wird im Verhältnis mehr 6000K LED bekommen.

Belüftung:

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Für die Befestigung der Lüfter habe ich mir viele Gedanken gemacht und mir dann wieder was mit Holzstäben von Raketen gebastelt. Die Stäbe mehr oder weniger frei Hand mit einer PUK-Säge auf Länge und Winkel gesägt und dann mit Leim und Heißkleber zusammengeklebt. Damit sich die Vibrationen der Lüfter nicht auf das Regal übertragen, ist noch eine Schicht Schaumgummi mit doppelseitigem Klebeband an die Halter geklebt. Dann ist noch etwas weißer Sprühlack drauf gekommen, damit es hübscher aussieht. Die Lüfter wurden mit Kabelbindern an den Halterungen befestigt (leider nur schwarze gehabt :-( ) und das Ganze dann mit doppelseitigem Klebeband an den Regalboden geklebt.

Stromversorgung:

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Die ganzen Schaltdrähte habe ich mit Schrumpfschläuchen gebündelt und nach unten geführt. An die Drähte für die LED habe ich kleine Stecker angelötet. An nem alten 24V-Netzteil hängen dann die passenden Kupplungen, sodass ich die Streifen (-Paare) einzeln schalten kann.
Die Drähte von den Lüftern hängen an einem Drehzahlregler für Lüfter, der auf ein altes 12V-Netzteil geklebt ist.
Die Netzteile hängen jeweils an einem Zigbee-Zwischenstecker, die über Home Assistant gesteuert werden.

Bis darauf dass ich diese Bastelei noch 2x für die anderen Etagen haben werde :banghead:, bin ich bis jetzt ziemlich zufrieden. Da ich die meisten Sachen eh rumliegen hatte, hielten sich auch die Kosten extrem in Grenzen.

Viele Grüße Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich will möglichst früh ein paar Tomaten haben.
...Moin Jan,

....nicht das Dir die Tomaten über den Kopf wachsen, das ist natürlich auch sortenabhängig. Ich hatte 🍅🍅 2024 Anfang März ausgesät, ohne Kunstlicht waren die Anfang Mai viel zu gross. Raus konnten die dauerhaft noch nicht, da bekam ich leichte Platzprobleme indoor, zumal ich die auch noch umtopfen musste. Nicht nur die 🍅🍅-Pflanze an sich, sondern auch die Wurzeln wuchsen bei mir viel schneller als bei den Chilis....

Schöne Grüße

Dirk
 
Moin Dirk,
@AbsoluteBeginner Ja, vor allem Stabtomaten wachsen schon brutal schnell. Dadurch dass ich jetzt das Regal habe, habe ich den Vorteil einer freien Fensterbank im Wohnzimmer mit West-Süd-West Ausrichtung. Der Plan ist jetzt auch nur eine Buschtomate anzusetzen. Wenn die dann zu groß für da Regal ist, soll sie in den 20l Endtopf auf die Fensterbank wandern. Keine Ahnung ob das funktionieren wird, wie ich mir das vorstelle. Ist halt ein Experiment. Wenn es klappt, ist gut, wenn nicht, auch egal. Mich nervt es halt nur, dass man zum Sommeranfang noch keine eigenen Tomaten hat.
 
Der Plan ist jetzt auch nur eine Buschtomate anzusetzen.

...das geht dann natürlich, bei mir werden es um die 15, plus Tomatillos. Die landen dann im Erdboden, nicht im Pott und so eine Black Cherry wird dann am Ende schon zwei Meter hoch, das zeigt sich auch in der Anzuchtphase ..

Keine Ahnung ob das funktionieren wird, wie ich mir das vorstelle.

....das weiss ich auch immer nicht genau, man muss es halt probieren....
 
Oha, 15 Tomaten und dann noch die ganzen Chili... Dass dir da der Platz am Fenster ausgeht, glaube ich gerne. Bei mir wird es nur 4 Sorten Tomaten geben. Davon ziehe ich dann jeweils 2 Pflanzen an. Dann kann ich mir die besten aussuchen und die restlichen werden verschenkt. Mehr als 4 Pflanzen kriege ich auf dem Balkon neben dem ganzen anderen Kram leider nicht unter. Ich will ja auch noch drauf sitzen können.
Dieses Jahr habe ich auch Anfang März mit den Tomaten angefangen und die Stabtomaten sind mir auch bis zu den Eisheiligen um die Ohren geflogen. Kommendes Jahr werde ich wohl erst Mitte März die Tomaten aussäen. Also bis auf das eine Experiment.
 
Hallo zusammen,

lange nichts mehr von meinen Basteleien geschrieben und wie diese funktionieren...
Als erstes mal zum Positiven. Ich konnte schon etwa 10 reife Tomaten ernten. Lecker! :happy:

Ausgesäht habe ich die Buschtomate Romello am 22.12.. Das Licht der Welt hat sie am 27.12. erblickt. Okay, nicht das Licht der Welt, sondern das Kunstlicht. :whistling:
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Etwa gegen Mitte bis Ende Januar war sie dann zu groß und ist an die Fensterbank umgezogen. Hier ein Bild von Mitte Februar wie sie sich die verschneite Landschaft ansieht.
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Und hier noch zwei Bilder von heute.
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Sie ist nicht gergeilt und liefert fleißig Tomätchen. Sie steht von Anfang an in Chilierde von Floragard. Ich habe mich dazu entschieden sie nicht direkt in den 20l Eimer zu setzen, weil ich keine List hatte mir mit der alten Erde vom Vorjahr eine Trauermückeninvasion in die Bude zu holen. Sie muss also noch ihr Leben in einem 5l Topf fristen. So langsam müsste sie aber mal etwas größeres haben, zumal ich mal wieder zu spät angefangen habe zu düngen. :facepalm:

Ach... Der Salat und Dill ist auch bald erntereif. Auch gewachsen in Floragard Chilierde. Mit passender Beleuchtung geht das alles und man kann bei fast allem auf Anzuchterde verzichten.
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Ich vermute, dieser starke Wind ist die Ursache für teilweise starke Salzkristalle an den Blättern und ich werde die Lüfter die Tage noch gegen schwächere austauschen. Oder meint ihr, dass die Salzkristalle von etwas anderem kommen?
Ja, gucke mal in folgenden Thread:
Anzuchtzeit ist Ödemzeit, daher habe ich gerade noch einmal recherchiert, hier die aktuelle Zusammenfassung:
Ödeme, englisch Edema oder Oedema, wissenschaftlich Intumescence, manchmal auch "Kristalle" genannt, sind knubbelige, hellgrüne bis farblose, durchscheinende, krisselige, körnige, ausgefranste Stippen oder Punkte auf den Unter- und Oberseiten von Blättern. Ödeme sind Gewebswucherungen, die durch Mangel an UV-Licht verursacht werden und die deswegen oft in Gewächshäusern und unter künstlicher Beleuchtung auftreten. Ödeme haben erst einmal nichts mit Luftfeuchtigkeit, Dünger, Gießen, Temperatur oder anderen Anbaubedingungen zu tun und es sind auch kein ausgeschiedenen auskristallisierte Nährstoffe oder Salze (so etwas kommt nämlich bei Chilis gar nicht vor). Sie treten bei vielen total verschiedenen Pflanzenarten auf und unterschiedliche Arten und Sorten haben unterschiedlich starke genetische Anfälligkeiten dafür. Interessanterweise treten Ödeme unter bestimmten Leuchtstoffröhren nicht auf, wenn diese geringe Mengen an UV abstrahlen. Dafür aber besonders oft unter LED-Beleuchtung. Das Gute ist, dass Ödeme bei Chilis erst einmal nicht besonders schädlich sind und an den neuen Blättern nicht mehr auftreten, sobald die Pflanzen nach draußen kommen oder anderweitig Sonnenlicht abbekommen.
(...)
 
So... nun aber dazu wie sich meine diesjährige Bastelei bewährt hat oder auch nicht.

Die mittlere Etage war ja schon fertig. Hier hatte ich in der Mitte 3 LED-Streifen 4000K, dann nach außen hin je einen 6000K und außen noch mal jeweils einen 4000K gesetzt.
Anfang März musste ich dann auch dringend die anderen beiden Etagen fertigstellen.
Die untere Etage hat nur 6 Streifen 6000K bekommen. Die ist für stark wachsendes wie Tomaten und Salate und Kräuter reserviert. In der Mitte hat es bei 10cm Abstand von den LED 5400 Lux und außen 4000 Lux. Verbrauchen tut diese Etage 42W, wenn alle Streifen eingeschaltet sind. Hier habe ich zwei etwas stärkere Lüfter aufgehangen, um möglichst starke Tomatenpflanzen zu bekommen. Ob sie sich bewährt, muss sich erst noch zeigen. Sie ist erst am 19.03. beim Einzug der Tomaten in Betrieb gegangen. Bis jetzt sehen die Tomaten aber ganz gut aus.
Die obere Etage hat 5 Streifen 4000K bekommen. Sie verbraucht 54W und bringt 10200 Lux in der Mitte und 6500 Lux außen im Abstand von 10cm. Ehrlich gesagt war ich zu faul dort Lüfter aufzuhängen und habe das direkt mal als Versuch genutzt.

So sah es dann nach fertiger Bastelei am 07.03. aus.
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Meine Paprika und Chili sind am 08.02. unter die Erde gekommen und haben zwischen dem 15.02. und 20.02. zum ersten Mal das Licht gesehen. Am 08.03. vor dem Umtopfen sahen sie dann so aus.
20250308_133723.jpg

Für mein Empfinden sind die Dinger zu spargelig. Die Temperatur lag im Regal im Arbeitszimmer mit ca. 20-21° tagsüber und 18-19° nachts um ca. 2° höher als im vorherigen Jahr im Zelt. Die höhere Temperatur scheint also ein kühleres Licht zu erfordern. Im kommenden Jahr werde ich die LED-Streifen wohl etwas umbauen, damit die Sämlinge in der Phase mehr 6000K als 4000K auf die Rübe bekommen.

Nun aber zum Experiment mit und ohne Lüfter.
Erstmal ein paar Bilder von nach dem Umtopfen in 13cm-Töpfe vom 08.03.. Die Testkandidaten waren Paprika Oro, Paprika Roter Augsburger und eine Baccatum CAP455.
20250308_165727.jpg
20250308_165922.jpg
20250308_165840.jpg


Und jetzt das Ergebnis am 04.04.. Links sind die aus der mittleren Etage mit Lüfter und rechts die der oberen Etage ohne Lüfter.
20250404_143328.jpg
20250404_143422.jpg
20250404_143518.jpg

Man kann es auf den Bildern nicht gut erkennen, das Ergebnis war aber mal wieder überraschend. Die Pflanzen in der oberen Etage ohne Lüfter haben kräftigere Stengel und sind in der Zeit stärker gewachsen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass dieser Wachstumsunterschied an den Lüftern liegt. Wahrscheinlicher ist, dass die Kollegen in der oberen Etage einfach wärmere Füße hatten, weil sich das Brett von den LED-Streifen in der Etage darunter erwärmt hat. Die mittlere Etage hatte so gut wie keine Wärme von LED darunter, weil die Tomaten erst später eingezogen sind und die 6000K LED auch nicht so warm werden. Das schreit also nach einem erneuten Versuch Lüfter gegen nicht Lüfter im kommenden Jahr. Da werde ich dann wohl in der oberen Etage richtig starke Lüfter verbauen und in der Etage darunter die Lüfter ausgeschaltet lassen. Auch hatte ich dieses Jahr an einigen Pflanzen (egal ob belüftet oder nicht) wieder Salzkristalle, bzw. Ödeme an den Blättern. Ich tendiere dazu die Lüfter dann nachts laufen zu lassen. Davon verspreche ich mir eine gleichmäßigere Verdunstung, tagsüber durch das Licht und nachts durch die Belüftung.

Das folgende Bild soll mich zu einem Fazit leiten.
20250406_152051.jpg

Man sieht hier, das Regal ist in der Höhe beinahe ausgeschöpft und das obwohl die Tomaten noch nicht einmal losgelegt haben. Auch sieht man, dass die Pflanzen bei den höheren Temperaturen viel schneller wachsen. Das schreit danach im nächsten Jahr noch mal 2 Wochen später anzufangen. Das wäre dann eine Aussaht Ende Februar. Ich hoffe jetzt darauf, dass die Pflanzen möglichst viel draußen stehen können. So groß wie sie schon jetzt sind, dürften ihnen die 13'er Schuhe bis Mitte Mai zu klein geworden sein.

So, das soll es erstmal gewesen sein. Ich bin gespannt was ihr zu meinen Ergebnissen und Spekulationen sagt.

Viele Grüße Jan
 
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