Luftdruck und Keimung

Taunuswaldfee

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Hallo Chiligemeinde,

Ich beobachte seit Anfang des Jahres die Keimwilligkeit meiner Samen. Also wann gesät und wann war der Kringel zu sehen.
Was mir dabei auffiel ist, dass gleichzeitig gepflanzte Samen wärend der Luftdruck normal oder hoch ist schnell keimen und bei Niedrigdruck "stecken" bleiben, sich das Zeigen des Kringels stark verzögert.
Ich habe in dem vergangenen Jahr ca. 400 Chili-Keimlinge produziert in 6 verschiedenen Monaten.
Das gleiche Verhalten konnte ich bei Tomatensamen sehen.

Ist euch so etwas auch schon aufgefallen?
Könnte das an den veränderten Drücken im Keim liegen?
Kennt jemand eine Studie dazu?
 
Hi Alex
Bei normalem und hohen Luftdruck schnelle bis normale Keimung, also 4-8 Tage.
Waren die Keime mindestens 3 Tage in der Erde demnach ordentlich feucht (ohne Einweichen) und der Druck fiel ab, waren es 2-6 Wochen.

Edit: der normale Luftdruck ist bei mir zwischen 1018 und 1024 mbar
Niedrig ist er mit <1012 mbar
mbar=hPa
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Ansatz!

Ermöglicht ein hoher Luftdruck denn eine Aussage über das kommende Wetter? Ich wüsste nur, dass Luftdruckänderungen etwas darüber verraten oder gleichbleibender Luftdruck. Aber einfach nur hoher? Falls sich daraus keine Regel ableiten ließe, wieso sollte der Samen sich dann davon beeinflussen lassen...
 
Ich weiß zwar nicht, ob es diese Auswirkungen gibt, doch über Google fand ich eine 115 Jahre alte Untersuchung – es gibt ja für fast alles eine Untersuchung – mit dem Titel:
Schaible, Friedrich.: Physiologische Experimente über das Wachstum und die Keimung einiger Pflanzen unter vermindertem Luftdruck. In: Beitr. wiss. Bot. 4, 93–148 (1900)
Es scheint sich dabei um eine Heidelberger Dissertation zu handeln

Den Text selbst findet ich im Internet nicht. Eine kurze Zusammenfassung des Textes gibt es dort: https://ia700408.us.archive.org/0/items/botanischeszentr2182bota/botanischeszentr2182bota.pdf
(Auf Druckseite 52–53; das ist PDF-Seite 82–83)
Daraus ein kurzer Abschnitt:

LuftdruckundKeimung.jpg




NACHTRAG:
Hier noch eine Untersuchung: http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/Lotos_35_0146-0158.pdf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das bestätigt meine Beobachtungen.
@JuergenPB wenn ich den Artikel im 2. Link richtig verstehe dann wird dort von Anfang an mit niedrigen Frücken getestet. Da war die Keimung bei mir verzögert und die Quote etwas geringer.

Die teilweisen massiven Keimausfälle hab ich wenn die Samen ca. 3 Tage in der Erde waren und dann der Druckabfall kam.
 
Ich sehe uns schon die Keimbeutel in leicht aufgeblasenen Luftballons zu legen.

Weit weg von der Zwangsjacke sind wir ja alle nicht. Das könnte aber dann das Fass zum Überlaufen bringen.

PS: Einfach mal ausprobieren und berichten!

Die Luftballons oder das mit der Jacke;)? Falls jemand ersteres testet: Denkt dran, ein wenig aufgeblasener Ballon beherbergt einen größeren Druck als ein praller.
 
Jetzt bin ich doch neugierig geworden.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.19990550208/pdf
Abbildung 3:
35 bis 40 hPa = 35 bis 40 mbar ist die Differenz zwischen Innendruck und Außendruck im Luftballon.


Höchst- und Tiefststände von Göttingen
Tag : 1022.2 hPa - 1023.4 hPa
Monat: 1008.5 hPa - 1037.4 hPa
Jahr: 970.9 hPa - 1041.5 hPa

35 bis 40 mbar sind zwar etwas grenzwertig, aber nicht ganz so falsch.

Wer hat einen großen Ballon und ist neugierig?
 
Und damit das ganze ein richtiger „Chili-Porno“ wird, müßte zeitgleich auch noch in Unterdruck gesät werden. Entsprechenden Unterdruckpumpen gibt es im Sex-Shop Deines Vertrauens. :muted:

:D
 
Sehr Interessant, wie könnte ich denn den Luftdruck in Keimbeuteln erhöhen um das mal zu testen?

Was anscheinend auch die Keimung beschleunigt (und angeblich den Ertrag erhöht) ist eine Vorbehandlung mit "Kaltem Plasma". Das wird in den nächsten Jahren wohl noch ein Interessantes Thema werden. Es lässt sich aber noch in vielen anderen Bereichen als der Pflanzenzucht nutzen (gegen multiresistente Keime).
 
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