Magnesiummangel - Mangnesiumüberdosierung - Das Experiment

Anfänger2013

Jolokiajunkie
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Seit einer Wasserumstellung habe ich sehr magnesiumarmes Wasser und daher seit diesem Jahr einige Probleme mit Magnesiummangel gehabt.

Meine Probleme waren:
  • Mit welcher Dosierung soll ich eine Blattdüngung mit Bittersalz durchführen um den Magnesiummangel zu kompensieren.
  • Woran erkenne ich eine Magnesiumüberdosierung? Wann habe ich zuviel Magnesium zugeführt.
Woran erkenne ich einen Magnesiummangel: Fehlendes Magnesium zeigt sich in einer Abnahme der Fotosynthese und einer darauf folgenden Gelbfärbung des Blattes, wobei die Blattadern zunächst grün bleiben. Betroffen sind als Erstes die alten Blätter.

http://www.kali-gmbh.com/dede/compa...agnesium-deficiency-causes-yellow-leaves.html
http://www.kali-gmbh.com/dede/fertiliser/advisory_service/nutrients/magnesium.html
http://www.canna-de.com/info-courier_magnesium

Aufpassen muss man, dass man Magnesiummangel nicht mit Eisenmangel oder Schäden aufgrund von Schädlingen verwechselt!

Magnesiummangel bei meiner Rocoto:

20150223_100414-klein.jpg


Die Testpflanze vorher: Etwas schwach gedüngt. Blätter sind auf dem Foto besonders gelb!! In Natura nur leicht gelb!

20150527_103714-klein.jpg


Als Erstes habe ich die Pflanzen 8-mal - alle zwei Tage - mit 2g Bittersalz auf einen Liter Wasser von oben und unten gründlich eingesprüht.
Auch nach achtmaligen Einsprühen kam es auch nach einer kurzen Wartezeit nicht zu Zeichen einer Überdosierung.

2 ‰ Bittersalz ist also eine sehr niedrige Dosierung.

Darauf hin habe ich die Pflanze mit 4-mal mit 2% Bittersalz in einem Abstand von je 2 Tagen besprüht.

Nach 10 Tagen sah sie so aus: Deutliche Zeichen einer Magnesiumüberdosierung. Das Grün ist etwas übertrieben. Etwas güner als üblich.

20150629_093009-klein.jpg


Erfahrungen von diesem Jahr:
2 ‰ Bittersalz ist also eine sehr niedrige Dosierung. Einen Magnesiummangel kann man nur durch mehrfaches einsprühen beheben.
In der Literatur wird allgemein 2% Bittersalz für eine Blattdüngung empfohlen.

Ich werde in Zukunft 1% Bittersalz für die Blattdüngung verwenden und evtl. nach 2 bis 3 Wochen die Behandlung wiederholen.


Tipps für die Blattdüngung:
  • Die Nährstoffe werden vor allem von der Blattunterseite aufgenommen, daher nicht vergessen auch die Blattunterseite einzusprühen.
  • Nicht bei Sonne blattdüngen! Die Flüssigkeit verdunstet zu schnell und die Tropfen bilden Linsen. Die konzentrierten Sonnenstrahlen können die Blätter verbrennen.
  • Nicht bei hohen Temperaturen blattdüngen! Die Flüssigdünger verdunstet sonst zu schnell. Die Pflanzen können den Dünger nur in gelöster Form aufnehmen.
  • Durstige Pflanzen nehmen mehr von der Blattdüngung auf als frisch gegossene Pflanzen.
  • Lieber etwas zu wenig düngen und dann die Behandlung wiederholen, als zu viel düngen.
  • Ihr solltet als Erstes hundertprozentig sicher sein, dass ein Mangel und vor allem welcher Mangel vorliegt!
  • Wichtig ist immer erst zu klären, wieso es zu diesem Mangel gekommen ist. Magnesiummangel in der Erde? Probleme mit den Wurzeln? Überdosierung eines Mineralstoffes, der die Aufnahme anderer Mineralstoffe behindert?
  • Eine Wasseranalyse mit Mineralstoffangaben kann bei dem Wasserwerk angefordert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin über meine Frage zur Magnesiumdüngung durch deine Weiterverlinkung hier zu diesem Thread gekommen und frage mich gerade ob dir bei deinem Versuch mit 2g Bittersalz pro Liter Wasser nicht ein kleiner "Rechenfehler" unterlaufen ist ?

Du schreibst in der Literatur wird eine 2%ige Lösung empfohlen und hast 2g pro Liter Wasser verwendet oder ?

Sind 2% nicht 20g pro Liter Wasser ? Ich denke schon.

Habe gerade 7g in 700ml Wasser aufgelöst und die vermeintlichen Mangelpflanzen damit eingenebelt. Mal schauen was sich tut.

Auf jeden Fall nochmal Danke an dich für die Weiterverlinkung zu diesem Thread :)
 
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Kein Rechenfehler!

In der Landwirtschaft hat die Arbeitsminimierung einen hohen Stellenwert. Daher wird nur einmal mit einer sehr hohen Dosierung gearbeitet.

Wir können mit mehr Liebe an die Sache herangehen.
Häufiger mit einer niedrigeren Dosierung zu arbeiten ist für die Pflanzen vorteilhafter.
Es ist auch viel risikoärmer. Von uns gibt niemand eine chemische Analyse der Pflanzenmasse in Auftrag, um genau die Nährstoffdefizite zu bestimmen.
Das ist auch nicht notwendig. Wenn wir häufiger mit niedriger Dosis eine Blattdüngung vornehmen und die Wirkung beobachten, dann können wir uns leicht an die optimale Versorgung der Pflanzen herantasten.

Eine Dünger-Überdosierung ist, wenn überhaupt, nur schwer zu korrigieren.
Bei einer Dünger-Unterdosierung muss man einfach häufiger düngen.
 
In der Landwirtschaft hat die Arbeitsminimierung einen hohen Stellenwert. Daher wird nur einmal mit einer sehr hohen Dosierung gearbeitet.

Wir können mit mehr Liebe an die Sache herangehen.
Häufiger mit einer niedrigeren Dosierung zu arbeiten ist für die Pflanzen vorteilhafter.
Es ist auch viel risikoärmer. Von uns gibt niemand eine chemische Analyse der Pflanzenmasse in Auftrag, um genau die Nährstoffdefizite zu bestimmen.
Das ist auch nicht notwendig. Wenn wir häufiger mit niedriger Dosis eine Blattdüngung vornehmen und die Wirkung beobachten, dann können wir uns leicht an die optimale Versorgung der Pflanzen herantasten.

Eine Dünger-Überdosierung ist, wenn überhaupt, nur schwer zu korrigieren.
Bei einer Dünger-Unterdosierung muss man einfach häufiger düngen.

Du hast beim ersten Versuch also eine 0,2%ige Lösung verwendet ? 2g Bittersalz auf 1 Liter Wasser.

Für 2% braucht man doch 20g auf 1 Liter
 
Ich hätte da eine Rückfrage: Wieso düngst Du Magnesium über die Blätter und nicht über die Wurzeln?
Ich habe bisher immer mit Bittersalz gegossen, und das ist gut in der Pflanze angekommen. (Ich baue hauptsächlich Tomaten an, und dort vermeide ich nasse Blätter, wenn es eine Alternative gibt.)
Hast Du die Erfahrung gemacht, dass Magnesium über eine Blattdüngung schneller resorbiert wird?
 
Ich hätte da eine Rückfrage: Wieso düngst Du Magnesium über die Blätter und nicht über die Wurzeln?
Ich habe bisher immer mit Bittersalz gegossen, und das ist gut in der Pflanze angekommen. (Ich baue hauptsächlich Tomaten an, und dort vermeide ich nasse Blätter, wenn es eine Alternative gibt.)
Hast Du die Erfahrung gemacht, dass Magnesium über eine Blattdüngung schneller resorbiert wird?

Wegen der schnelleren Wirkung bei "Akutmangel". So sehe ich gleich ob es anschlägt.
Bei Tomaten nasse Blätter zu vermeiden ist gut.
Bei Paprika und Chili machen nasse Blätter nichts aus. So lange man das nicht gerade in der Mittagssonne macht :p

Bis morgen früh sollte alles "eingezogen" / vedunstet sein. Eventuelle "Salzrückstände" werde ich mit klarem Wasser wegspülen.
Einmal die Gießkanne drüber und gut ist :D Dann kann sich da auch nichts in der Sonne "einbrennen".

Langfristig werde ich das Bittersalz aber auch dem Gießwasser zusetzen statt es über die Blätter zu verabreichen.

Wie viel hast du pro Liter Wasser verwendet ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast beim ersten Versuch also eine 0,2%ige Lösung verwendet ? 2g Bittersalz auf 1 Liter Wasser.
Für 2% braucht man doch 20g auf 1 Liter
1. Versuch: 2 ‰ Bittersalz = 2g je Liter Wasser
2. Versuch: 2 % Bittersalz = 20g je Liter Wasser

Beachte den Unterschied zwischen Prozent = % und Promille = ‰!


Wieso düngst Du Magnesium über die Blätter und nicht über die Wurzeln?
Neben der schon erwähnten schnelleren Wirkung ist der große Vorteil, dass es nicht so leicht zu einer Überdosierung kommt.

Wenn man versehentlich mit zu viel Bittersalz gießt, ist die Pflanze langfristige mit Magnesium überversorgt. Das Bittersalz bekommt man nicht mehr so leicht aus der Erde. Bei einer Blattdüngung endet die zusätzliche Magnesiumversorgung sobald man mit der Blattdüngung aufhört und evtl. die Blätter abspült.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Versuch: 2 ‰ Bittersalz = 2g je Liter Wasser
2. Versuch: 2 % Bittersalz = 20g je Liter Wasser

Beachte den Unterschied zwischen Prozent = % und Promille = ‰!



Neben der schon erwähnten schnelleren Wirkung ist der große Vorteil, dass es nicht so leicht zu einer Überdosierung kommt.

Wenn man versehentlich mit zu viel Bittersalz gießt, ist die Pflanze langfristige mit Magnesium überversorgt. Das Bittersalz bekommt man nicht mehr so leicht aus der Erde. Bei einer Blattdüngung endet die zusätzliche Magnesiumversorgung sobald man mit der Blattdüngung aufhört und evtl. die Blätter abspült.

Tut mir leid das ich darauf nicht geachtet habe. Das Promille Zeichen ist mir entgangen.
Sorry, das war mein Fehler :)
 
Ich habe genau dieselben Flecken auf einigen Pflanzen, bei besagten Pflanzen sind die Blätter auch insgesamt heller. Reicht es morgens um 8 Uhr zu sprühen? Eher kann ich da nicht aufkreuzen, da es nicht meine Terrasse ist.

Welches Produkt ist empfehlenswert? Ich kenne Bittersalz nur aus dem Labor, daher sind mir alltagspraktische Anwendungen eher fremd. Verwendest du Bittersalz mit hohen Reinheitsgrad?

Auf einer anderen Pflanze habe ich dunkelgrüne Flecken entdeckt, sah wie gestanzt aus, ist das auch Magnesiummangel? Schädlinge sinds nicht.
Flecken sind nur auf einigen Blättern, nicht auf allen.

full
 
Magnesiummangel: Die alten Blätter werden gelb. Die Blattadern bleiben grün.
http://www.kali-gmbh.com/dede/compa...agnesium-deficiency-causes-yellow-leaves.html

Welches Produkt ist empfehlenswert?
ist das auch Magnesiummangel?
Nein! Ursache kenne ich nicht.
 
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