Mangelerscheinungen? Mit Langzeitdünger unterstützen?

[Coke84]

Hallo zusammen,

bisher habe ich immer ausschließlich mit Compo Tomatenflüssigdünger gegossen.

Doch seit knapp 2 Wochen habe ich das Gefühl, dass meine Pflanzen nach mehr Nährstoffen eifern, da sich hellgrüne Flecken ausbreiten rund um die Blattmitte.

Alle Pflanzen stehen im GWH, also nicht in Töpfen) und sitzen in einem Gemisch aus frischer Compo Blumenerde und alter Erde aus dem GWH (ca. 3 Jahre alt und dürfte ausgelutscht sein) und dazu ein wenig mit Humus aufbereitet (Mischverhältnis ca. 50 / 40 / 10).

Bisher dachte ich, dass der Tomatenflüssigdünger reicht, wurde bisher 1x wöchentlich in der empfohlenen Dosis (1 Messbecher pro 3 Liter Wasser) gegeben, seit Aufkeimen der Flecken habe ich die Zugabe auf jedes Gießen erhöht und somit bekommen sie alle 2-3 Tage mit dem Gießen die volle Dosis. Ergebnis: die Flecken der bisher betroffenen Pflanzen sind leicht zurückgegangen bzw. dunkelgrüner geworden, aber in Summe weißen jetzt mehr Pflanzen als vorher die Flecken auf.

Bilder sagen mehr als Worte:

Ethipian Fire (bitte nur den oberen Teil beachten, die Lichteinstrahlung hat mir da einen Streich gespielt)

Jalapeno (auch hier am Blattanfang starker Lichtreflex, ich hoffe man kann die Flecken erkennen)

Thai Dragon (hier erkennt man sie sehr gut, auch dass die neuen Blätter wesentlich heller sind als die älteren)

Mini Rocoto (die erste Pflanze mit den Symptomen)

Schädlinge möchte ich fast ausschließen, hab jetzt auch nochmal alle betroffenen Pflanzen gründlich untersucht, ich konnte absolut nichts finden. Oder übersehe ich etwas?

Gieße ich zu nass? Oberfläche ist immer trocken und auch der Fingercheck lässt keine Restfeuchte vermuten. Oder ist es gar zu trocken? Blätter sehen aber nicht verwelkt aus.

Oder ist es wirklich nur ein Nährstoffmangel? Kalium? Stickstoff? Mit welchem Dünger arbeite ich hier am Besten entgegen?

Langzeitdünger nachträglich einarbeiten ist ja recht schwierig ohne groß die Wurzeln zu beschädigen. Reicht es wenn ich den dann nur auf die Oberfläche lege und die Stoffe sich mit dem Gießen auswaschen?

Besten Dank!!

 

[Gelöschtes Mitglied 3142]

Wenn, dann ist es wohl Magnesium was fehlt, bzw. nicht verfügbar ist,
weil es durch zu niedrigen pH-Wert oder durch einen Kaliüberschuss festgesetzt ist.

IMHO sind die meisten Torfkultursubstrate mit Ph um 5,6-5,7 sowieso zu niedrig,
und Magnesium wird optimal erst ab mindestens Ph 6 aufgenommen.
Deshalb hatte ich mir Grünkalk aus Dolomit mit Magnesium gekauft,
obwohl Chilli Chris in einem anderen Thread nun sagt dass dieser wohl kaum für die Pflanze verfügbar ist.
Ich meinte aber dass dieser bei meiner LD damals geholfen hatte als sie solche Flecken bekam.

 

[Mayachili]

Das könnte ein beginnender Magnesiummangel sein. Sind es denn die ältesten Blätter die betroffen sind? Auf den Bildern sieht es eher so aus als seien es jüngere Blätter die diese Flecken haben. Magnesiummangel zeigt sich aber immer zuerst an den älteren Blättern, weil Pflanzen bei Mangel dort Magnesium abbauen um es in die jungen Blätter zu verlagern.

Wie ist denn die Zusammensetzung deines Düngers?

 

[Coke84]

Also dass vorrangig ältere Blätter betroffen sind, kann ich nicht 100%ig sagen.

Bei der Mini Rocoto sind es mittlere Blätter, die Mini Rocoto daneben strotzt nur vor dunkelgrün.

Bei der Thai Dragon sind es eigentlich nur neue Blätter, die älteren Blätter sind nach wie vor dunkelgrün und ohne jegliche Flecken.

Bei den restlichen ist es ziemlich gemischt, sowohl alte, wie auch mittlere und junge Blätter.

Ich habe auch probeweise mal aus einer gekauften Melone zwei Pflanzen gezogen. Wachsen wie Unkraut, haben aber jetzt auch am stärksten die hellen Flecken. Hier aber wirklich vorrangig alte Blätter.

Dünger ist der Algoflash Tomatendünger von Compo. Hier auch mal die Zusammensetzung.

Oder gieße ich vielleicht doch falsch? Zu nass? Zu trocken?

Luftfeuchtigkeit zu hoch / niedrig? Ich hatte die letzten Tage das GWH eigentlich ausschließlich geschlossen. Bei den niedrigen Temperaturen (ca. 15 Grad) und den Regen wollte ich das bisschen Wärme durch die Sonne im GWH lassen (ca. 22 - 24 Grad).

Mittlerweile haben meine Pflanzen schon ordentlich Blüten angesetzt und noch mehr Knospen in Vorbereitung. Wäre schade wenn die jetzt alle nach und nach abgeschmissen werden würden.

Danke für eure Hilfe!

 

[sebr]

Das erinnert mich an meine Pflanzen. Seit dem zweiten Blattpaar ebenfalls mit Algoflash Tomate aufgezogen, nach Anweisung. Die zeigen auch mehr oder weniger Stark helle punktförmige Stellen.

 

[Mayachili]

Also wenn Du in den letzten Tagen dein GWH nicht gelüftet hast, würde ich zuallererst auf zu hohe Luftfeuchtigkeit tippen. Stehen die Melonen auch im GWH? Die Blattränder sehen ja schon ganz schön weich aus.

Lüfte mal ordentlich, täglich. Temps um die 15° C schaden deinen Pflanzen nicht, zu hohe Luftfeuchtigkeit schon.

Ich würde stark vermuten, dass sich damit auch das Fleckenproblem wieder legen wird.

 

[Coke84]

Danke für den Tipp. Dann mache ich das jetzt mal und lasse tagsüber immer offen. Einen leichten Luftaustausch gibt es zwar, das GWH hat zwei Dachfenster die rund um die Uhr weit gekippt sind, aber ich vermute auch, dass das einfach viel zu gering ist.

Die kommenden Nächte sind bei uns sogar jeweils 13 - 15 Grad vorausgesagt, ich denke dann lasse ich das GWH gleich durchgehend geöffnet, sollte also nicht schaden denke ich?!

 

[Mayachili]

Mach das.

Die Temperaturen sollten kein Problem sein. Vor allem, da es ja auch keine Babypflänzchen mehr sind ... sind doch schon grooooß und staaaark.

 

[nanaglen]

Ich häng mich mal in diesen Thread ein, denn sowas seh ich gerade auf eine neu dazu, frisch in wirklich gute Erde umgetopfte Pflanze, die in keinem Gewächshaus steht.

Als ich diese Pflanze bekam war es mehr als bitter nötig sie auszupflanzen, die Wurzeln kamen überall raus, waren aber soweit topfit. Jetzt steht sie in 10 Litern frischer Tomatenerde, hat nen kuscheligen vollsonnigen (wenn sie denn mal scheint) Platz, ok und hatte bei dem Drietwetter natürlich gut was an Wasser abbekommen. Aber ich hatte in der Erde Langzeitdünger mitverarbeitet also direkt alles rausgewaschen kann nicht sein.

Ich frag mich was das sein könnte. Viecher hab ich keine entdeckt, wenn Viech dann hätte ich angekaute Blätter.

 

[Coke84]

So hat das bei mir auch ausgesehen.

Habe jetzt seit Montag nicht mehr gegossen und das GWH rund um die Uhr offen stehen gelassen.

Die Mängel scheinen sich zu beseitigen, seit dem ist kein neues Blatt mehr dazu gekommen und die betroffenen sind so gut wie nicht mehr fleckig.

Entweder ich habe zu nass gegossen, oder es war die Luftfeuchte. Wenn ich dein Bild so sehe, und die Pflanze steht nicht in einem GWH, tippe ich bei mir wirklich auf zuviel Wasser. Hauptsache ich bekomme jetzt langsam das Problem in den Griff.

 

[Mayachili]

@ nanaglen
Denke die hatte einfach zu feucht. Bei den Dauerplatschregen der letzten Zeit sind die Töpfe trotz Drainage etc. oft gaaaaanz schön feucht. Und da sie bei den etwas niedrigen Temps auch nicht so schnell wieder durchtrocknen wie an Sonnentagen maulen die Pflänzchen gerne bissel rum. Aber ist ja erst minimal an dem Blatt. Die erholen sich in der Sonne wieder.

 

[nanaglen]

wenn wir von zu nass reden.... es regnet...... ist das nervig....

Was mich wundert, von den 4 neuen hat das nur der Peter Pepper, die anderen scheinen das besser wegzustecken.

Und meine restlichen 36 Pflanzen sowieso, die stehen ja jetzt schon gut 3 Wochen in ihren Endpötten, die sind vom Winde zerrauft, aber solche Mangelerscheinungen haben die nicht, höchsten das leicht krüppelige Überdüngungsblatt.

 

[Mayachili]

wundern ... na das kann man sich täglich bei den Pflänzchen ... im Örnsd: diverse Sorten reagieren unterschiedlich auf die gleichen Bedingungen und häufig sind die "gleichen Bedingungen" auch gar nicht so gleich wie man meint ... paar Zentimeter weiter links schon herrschen da andere Sonne- und Windbedingungen etc. Das Mikroklima ist halt das Entscheidende (mal ganz abgesehen von so Sachen wie Wurzelentwicklung & Co.).

Ich habe z. B. zwei Oreganopflanzen, gleich groß eingepflanzt, gleiche Erde, gleiche Töpfe, die direkt nebeneinander im Freiland stehen, beide die Nase nach vorne zur Südseite. Aber nach Regen leidet der eine Topf massivst unter Staunässe und der andere nicht ... Warum? Keine Ahnung. :blink: