Maximale Kompost- und Horndüngermenge

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Chiligrünschnabel
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Hallo,

da ich heuer möglichst viel mit Kompost und Horndünger arbeiten möchte, wollte ich euch fragen, wie viel Kompost maximal prozentuell in meinen Topf darf und wie viel Horndünger dann entsprechend noch für die Stickstoffversorgung notwendig ist (zu viel soll ja auch nicht gut sein).

Je mehr Kompost, umso günstiger wirds übrigens für mich, da ich bei uns bei der Gemeinde keine 25€ für einen m³ zahle:

http://www.holding-graz.at/abfall/kundinnenservice/bioerde.html

Hier noch ein Datenblatt zum Kompost (verlinktes .pdf) in dem auch was zu den Nährstoffen im Kompost steht:

http://www.holding-graz.at/dl.php?file=fileadmin/holdinggraz/Abfall/Bioerde/Kompostanleitung.pdf

Da steht aber leider nur, dass man 3 l/m² für Starkzehrer im Freiland verwenden soll, was man sonst auch überall liest, aber keine Angaben für Kübelpflanzen.

Danke im Voraus für die Antworten!
 
Im Gartenbau wird niemals mehr als 1/3 eines Substrates mit Kompost versehen.

Bei Hornspäne ist es dagegen nicht ganz so Eindeutig, wie du schon schreibst ist zu viel Stickstoff nicht förderlich und Hornspäne sind Stickstoff.
Da ist das Wetter und damit die Aktivität des Bodens ein großer Faktor, wenn viele Hornspäne eingesetzt werden und das Wetter ist Ideal also Warm und das Substrat immer leicht feucht, dann ist das Boden extrem aktiv was bei einem reichhaltigem Stickstoffangebot dazu führt das das Bodenleben schnell mehr wird, bis zu einem Punkt in dem das Bodenleben mehr Stickstoff verbraucht als es Pflanzenverfügbar macht.
Das führt zu Mangelerscheinungen an der Pflanze, bei dem dann Leute die gerne mit Hornspäne arbeiten gerne Hornspäne nachlegen, was das Problem aber nur verschlimmert.

Deswegen bei Hornspäne Grundsätzlich Vorsicht und lieber mit wenig beginnen und regelmäßig wenig nachlegen statt viel auf einmal.

Gruss

Alexander
 
Da ich im Frühjahr auch einen Teil der Erde von der letzten Saison hernehme bereite ich sie im Vorfeld schon auf.
Ich gebe aber zu der "gebrauchten" Erde immer nur ca. 1/4 an frischen Kompost dazu.
Eine geringe Menge an Hornspänen wird von mir gleich miteingearbeitet, da kann ich aber keine Prozentangabe machen da ich das rein Gefühlsmässig dazugebe, aber immer eher weniger als zuviel.
Notfalls kann man ja während der Saison noch Hornspäne nachstreuen.
Ist nicht sonderlich schwierig nur sollte man sich langsam herantasten.
Das gleiche gilt für Blaukorn (egal ob als Granulat oder in flüssiger Form).
 
Wieso darf man nicht so viel Kompost verwenden?

Ich werde nächstes Jahr in einem Beet Paprika anbauen. Weil der Boden extrem Lehmhaltig ist, ich aber nicht die gesamte Erde aufbereiten wollte, habe ich einen Graben gegraben. 10 Meter lang, ca. 25 cm breit und tief und ihn mit 25 Schubkarren Komposterde vom Gartenkomposthaufen gefüllt. In diesem Graben plane ich die Pflanzen anzupflanzen, evtl. mit leichter Ausschüttung, wie beim Spargelbeet.

Zum geringen Teil war die Komposterde noch nicht perfekt zersetzt. Meist Gras und kleine Stöckchen.

Eigentlich wollte ich nur noch etwas Tomaten-Langzeitdünger (1/2 Dosis) dazugeben.

Gibt es ein Problem mit meiner Planung?
 
Danke für die ausführliche Antwort!

Hast du nur vielleicht einen ungefähren Anhaltspunkt, wie viel Horndünger ich so auf einen m³ Substrat untermischen sollte? Eine Hand voll, oder mehr?

Bzgl. Kompost: Was könnte hier passieren, wenn ich zu viel verwende? Hab im Tomatillo Thread gelesen, dass Mayachili für seine Tomatillos 3/4 Kompost in sein Substrag mischt..
 
Weil frischer Kompost (speziel wenn bei gekauftem oft Konzentrat draufsteht) zu scharf sein kann und das deiner Pflanzen eher schadet als nützt.
Da du deinen Kompost aber wenn ich richtig gelesen habe schon im Herbst eingearbeitet hast hat er sich schon zu einem Teil mit der übrigen Erde vermischt und ist dann auch nicht mehr so scharf.
 
Anfänger2013 schrieb:
Wieso darf man nicht so viel Kompost verwenden?

Hier muss man Unterscheiden zwischen Topf und Freiland Kultur, die Empfehlung war von Substrat im Topf.

Zudem gibt es ja auch Unterschiedliche Kompost-Arten und jeder Kompost hat seine Individuelle Nährstoffwerte.

Was halt bei Kompost auch sein kann ist das Problem wie ich es oben mit den Hornspäne auch beschrieben habe. Ist noch ein hoher Holzanteil im Kompost dann arbeiten das Boden Leben daran und das verbraucht viel Energie und damit auch Stickstoff und dabei halt wieder mehr als rausgeholt werden kann.

Auch andere Belastungen in Salz Form können vorliegen an den sich die Pflanzen die Wurzeln verbrennen können.

Gruss

Alexander
 
Habe nie erwartet, das Komposterde ein Problem darstellen könnte.

Der Kompost besteht hauptsächlich aus Grasschnitt der letzten 20 Jahre, dazu Pflanzenreste und sehr wenig geheckseltes Holz.

Ohne eine teuere Bedenanalyse.

Was kann ich machen, damit es im Mai meinen Paprikas gut geht.

Hornspäne oder etwas anderes einarbeiten? Und wenn, wie viel?
 
Da der Kompost schon über den Winter in der Erde liegt würde ich die Paprika einfach mal darin einsetzen.
Hornspäne würde ich vorerst mal nicht dazugeben.
Ich hätte da keine Bedenken.
 
Das werden dir die Pflanzen von selber anzeigen.
Anfangs würde ich nicht düngen.
Ein Nachbar hat vorige Saison seine Gurken und Paprika überhaupt am Komposthaufen angebaut.
Der hat sich auch nicht wirklich darum gekümmert und die sind auch gewachsen wie Unkraut.
 
Ich kann mir nicht vorstellen das die Arbeit umsonst gewesen ist.
Viele kaufen ja die fertige Erde ja oft weil es bequemer ist oder aber auch nicht die Möglichkeit haben selber ihren eigenen Kompost herzustellen.
Schau bei den Bauern, was machen die?????
Die arbeiten auch ihren Mist ein und fahren mit den Güllefässern über die Felder.
Das hat schon einen Sinn.;)
 
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