Paradeisergarten's Tomaten-Saison 2012

sassafras74 schrieb:
Dafür, dass ihr in AT so schlimmen Hagel hattet sehen die doch gut aus. Freut mich auch, dass Du von der KuBF verschont wurdest.

Hagel kommt - wenn nicht gerade ein massives Niederschlagsfeld - oft recht engräumig: Letztes Jahr hatten wir einmal Glück, ein paar hundert Meter entfernt kam der wirklich schlimme Hagel herunter, bei uns nicht, ein paar Wochen davor (aber da war noch kaum was ausgepflanzt) war's umgekehrt, da hatten wir ihn sehr stark, ein paar Gehminuten entfernt war nichts. Also von wegen "AT" (so klein ist Österreich nicht ...) :dodgy:

Das mit der Braunfäule wundert mich ehrlich gesagt sehr: Nach allen Erfahrungen der letzten 15 Jahre müßten wir sie bereits wieder aufgrund der Witterung sehr stark haben - und Erfolg in der Bekämpfung nur feststellen, wenn der August wieder sehr trocken werden würde. Der Unterschied zum Vorjahr ist zweierlei: Zum einen wird heuer nicht ausgegeizt (manche behaupten ja - ich glaub's aber noch nicht ganz - dass das ein wichtiger Punkt sei), zum anderen war's heuer im Februar ungewöhnlich kalt für rund 1 Woche (unter -20 Grad; auch hier wird behauptet, dass das günstig sei) - auf eines hat sich letzteres sicher ausgewirkt, wir haben heuer noch keine einzige "Spanische Wegschnecke" gesehen, nur ein paar einheimische Exemplare (die letzten Jahre war das tägliche "Einsammelergebnis" von Schnecken trotz Schneckenkorn in sensiblen Bereichen im 1600-qm-Garten etwa 50 bis 100 Stück alle paar Tage = frühmorgendlicher Kontrollgang).
 
sassafras74 schrieb:
Ähem... das ist mir schon klar ! :P
Ich meinte damit, dass es wohl an mehreren Stellen in Österreich Hagel gab ;)

... und das (wie an vielen Stellen auf der Welt, nicht nur in AT) immer wieder, bald schon täglich irgendwo, wie z. B. lt. Hagelversicherung konkret bei uns in Niederösterreich vor ~10 Tagen auf 150 Quadratkilometer landwirtschaftlicher Fläche an einem Tag (LINK).

Als Kind (ein paar Jahrzehnte her) war Hagel eine ganz besondere Sache (alle paar Jahre mal), heute ist es fast schon normal (1-2 x pro Jahr am gleichen Standort rechne ich absolut damit, mehr wäre dzt. noch ungewöhnlich).
 
Tja, vor 4 Tagen war ich noch optimistisch wegen Kraut-/Braunfäule, zwei Tage später war das gezeigte Beet (aber noch nicht die anderen) innerhalb von 24 Stunden recht stark befallen ... - aber das Wetter bei uns ist ja wirklich gemein für Tomatenzüchter: Warm, feucht und - neben wiederholten Gewittern - immer wieder kurzfristiger "leiser Regen" ...
 
paradeisergarten schrieb:
Tja, vor 4 Tagen war ich noch optimistisch wegen Kraut-/Braunfäule, zwei Tage später war das gezeigte Beet (aber noch nicht die anderen) innerhalb von 24 Stunden recht stark befallen ... - aber das Wetter bei uns ist ja wirklich gemein für Tomatenzüchter: Warm, feucht und - neben wiederholten Gewittern - immer wieder kurzfristiger "leiser Regen" ...

Uiii noch einer :crying: mir gings nicht anders hier, schaute ein Tag danach war alle ok 2 tage später 2 pflanzen befallen :crying:
Hast aber wirklich recht mit dem Wetter: Warm, feucht und - neben wiederholten Gewittern - immer wieder kurzfristiger "leiser Regen" ...

Dafür verspricht es ein guter august zu werden, hat schon mal gut angefangen :D
 
skylobo schrieb:
Dafür verspricht es ein guter August zu werden, hat schon mal gut angefangen :D

Das hast Du wohl "verschrien" - bis zum 6. (Tag Deiner Antwort) war's ja zumindest warm = > 30 Grad bei unserer nächsten Wetterstation, seit damals ging's bergab, heute haben wir die 20-Grad-Marke nicht mehr überschritten.

Aber viel schlimmer ist, dass im August mit Ausnahme vom 6./7. die nächtliche Luftfeuchte zwischen > 80 % und 98 % lag, nur die letzte Nacht war wieder "nur" 71 %, dafür regnet es heute seit etwa 13:30 immer wieder, vorhin hat es stärker angefangen - und gefährlich ist, wenn der Regen nicht mehr abtrocknen kann (so wie in der Nacht 4./5., wo bei uns 29 Liter/qm herunterkamen, und nun auch diese Nacht).

Alles in allem bisher absolut optimale Bedingungen für Braunfäule - mittlerweile sind die zum obigen erstbefallenen Beet benachbarten 2 auch schwerst befallen - da sie später (ab 15.05.) bepflanzt wurden, sind hier bereits bei den Erst-/Zweit-Früchten (Blütenstände) jede 2. wegen Befalls zu entsorgen, Tendenz aber stark steigend, weitere haben wohl kaum mehr Chancen (im "April-Beet" gab's zwar Schäden wegen des heuer extrem späten letzten Frosts nach Mitte Mai, aber zumindest die ersten beiden Blütenstände sind praktisch vollständig ausgereift).

In den weiteren zwei Freilandbeeten, die "kleinklimatisch" günstiger liegen und die z. T. erst im Juni bepflanzt wurden, beginnt die Braunfäule seit vorgestern - wird das Wetter (sehr viel) besser, könnte das noch nicht problematisch sein.

Aber selbst im überdachten Bereich (Töpfe im Bereich der Dachüberstände und im [großen] Tomatenhaus beginnt es im Randbereich aufgrund der allgemeinen Luftfeuchtigkeit vereinzelt mit "einschlägigen" Stellen an dem einen oder anderen Blatt ...

Fazit = mir reicht's: Nächstes Jahr wird mit Tomaten für zumindest ein Jahr ausgesetzt - keine mehr im Freiland, maximal 30-40 Pflanzen von ein paar ausgewählten ergiebigen Sorten im Tomatenhaus für den eigenen Jahresbedarf (= so etwa 100 kg), keine Experimente, keine Samengewinnung möglichst vieler Sorten mehr (die bisherigen reichen ohnehin noch etliche Jahre).

Letztes Jahr war eine Ausnahme, da hat der August alles gerettet, ansonsten war es die Jahre davor eher immer wieder so wie heuer ...

Die freiwerdenden Beet-Flächen kommen dann u. a. Chilis zugute (die bisher immer nur im Topf waren), speziell Freiland-tauglichen Sorten (welche?) - leider braucht man halt 100 x soviele (oder so) Tomaten wie Chilis, aber nicht scharfe Paprika kann man ja auch brauchen ... (und anderes Gemüse).

LG, Marco
 
Volle Zustimmung !

Zum Glück hab ich nur 5 Tomaten im Freiland und da geht immer ein leichter Wind. Somit können sie abtrocknen.

Die Kübeltomaten, war mein Fehler, stehen nur in 10l Eimern. Reicht für ein paar Früchte zum Testen ... aber der Aufwand steht sich nicht dafür.

P.S.: aktuell hat es 11.5°C bei Regen (99% LF) :/
 
Auch die letzten 2 Beete, wo's erst vor einer Woche begonnen hat, sind nun z. T. massiv mit Kraut- und Braunfäule befallen. Ärgerlich ist v. a. der Befall von gerade reifenden Früchten ...

Aktuell schaut's wieder recht gut aus - das Wetter passt und die Prognose für kommende Woche ist vorerst vielversprechend - um 35 Grad möglich und v. a. keine Niederschläge.

Allerdings ist nach wie vor die nächtliche Luftfeuchte sehr, sehr hoch: Die nächste Wetterstation meldet(e) um 4:00 91 % (eigene Messung allerdings nur 68 %).

Kraut-/Braunfäule stagniert trotzdem etwas - befallene Blätter sind ohnehin entfernt, desgleichen befallende Früchte (leider sehr viele), sind allerdings bereits Stellen am Stamm befallen, lässt sich da nichts mehr machen.

Übrigens habe ich eine interessante Seite gefunden - Late blight of potato and tomato: Hier wird sehr genau beschrieben, wie sich Phytophthora infestans verbreitet und auch unter welchen Bedingungen in welcher Form ...

Kraut-Braunfaeule_01.jpg

Der tägliche Schmerz des Tomatengärtners ... ;)
 
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harryp schrieb:
Die Kübeltomaten, war mein Fehler, stehen nur in 10l Eimern. Reicht für ein paar Früchte zum Testen ... aber der Aufwand steht sich nicht dafür.

Wenn man nicht gerade "Turbo-Düngung" macht (aber was isst man dann da?), braucht man sich keine Wunder im Kübel erwarten. Mehr als 1 kg pro Kübel hatte ich noch nie, eher deutlich weniger - so ein paar Früchte halt (jedes Jahr immer ein paar Pflanzen in ähnlich großen Gefäßen bzw. bei Mehrfachbepflanzung pro Pflanze), hängt aber vermutlich stark von der Sorte ab: Eine Biskij Rosan, die als kleinwüchsig deklariert ist (und auch im Freiland gerade mal 1 m hoch wird) hat letztes Jahr 1 kg Früchte geliefert, alle anderen sehr deutlich weniger. Auch heuer wird's nicht anders werden.

Andererseits: Der Durchschnittsertrag im Freiland pro Pflanze liegt aufgrund regelmäßiger Kraut-/Braunfäule letztlich auch nicht höher ... ;)

LG, Marco
 
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