Pasilla Bajio

Kleines Update zur Wasserhärte.
Laut Gemeindeangaben liegt sie in meinem Ortsteil bei bei 12,5 und somit im mittleren Bereich.
Leider kann ich damit nur wenig Anfangen.
Sollte ich jetzt trotzdem noch Kalk hinzugeben?
 
Normalerweise sollte das ausreichend Kalk im Gießwasser sein. Aber das Vorhandensein von Kalk alleine reicht oft nicht aus, damit die Pflanze was davon hat. Die Frage ist, steht er der Pflanze auch zur Verfügung, kann sie ihn aufnehmen.

Wie düngst Du?
Und schilder mal dein Gießverhalten bissl genauer bitte.

Es ist wichtig, dass die Pflanze gleichmäßig mit Wasser versorgt wird. Normalerweise reicht es, wenn eine Pflanze genügend Wasser hat um zu überleben/wachsen. Aber bei Blütenendfäule reicht das nicht, da ist es wichtig, dass sie dauernd was zu süffeln hat, damit die Früchte auch genügend Feuchtigkeit bekommen und mit der Feuchtigkeit auch das Calcium.

Eventuell reicht es also schon, wenn Du dein Gießverhalten bissl änderst.

Ansonsten wäre eine Calciumdüngung direkt auf die Frucht am vielversprechendsten.

Ich würde zuerst mal nur anders/gleichmäßiger gießen, ändert das nix und die nächste Frucht hat auch wieder BEF, dann ...
 
Also in der Regel gieße ich alle 2 Tage. Außer wenn es halt sehr heiß ist, dann täglich.
Ich gieße immer soviel, bis es unten wieder rausläuft. Einmal die Woche gebe ich noch Capsio Flüssigdünger gemäß Anleitung ins Wasser. Das währen dann 10 ml/l.
Dachte bislang, dass ich genug gegossen hätte, hab mal gelesen, dass Chillis es eher trocken mögen. Oder bezieht sich das mehr auf das Klima und weniger auf die Wasserversorgung?
 
Du hast schon Recht, dass man Chilies nicht zu viiiiiel gießen soll. Soll heißen sie dürfen keine Staunässe um die Füsse bekommen und der Ballen sollte zwischendurch mal durchtrocknen. Bei unserem Klima muss man da schon vorsichtig sein, weil Töpfe oft lange Zeit nicht trocken werden.

Aber a) haben wir gerade Hochsommer, da dürften die wenigsten Töpfe in der Sonne zu feucht sein. b) reden wir nur über die Problempflanze. Bei allen anderen musst Du gar nix ändern. ;) Hatte ja schon erwähnt, dass Blütenendfäule - wenn überhaupt - dann an großfrüchtigen/langen Sorten ein Problem sein kann. Die Pasilla ist da einer der Standardkandidaten zusammen mit ihren mexikanischen Freunden Ancho, Poblano, Mulato ...

Wenn es zeitlich geht, gieß die Pasilla täglich, optimalerweise morgens und abends, dann aber natürlich nur jeweils die halbe Dosis, also nicht bis unten das Wasser rausfließt. ;) Kann sein, dass damit das Problem schon gelöst ist.

Düngung passt so und dürfte wohl kaum einen Überschuss an Kalium/Magnesium im Boden verusacht haben.
 
Ok, danke für die ausführliche Beschreibung. Damit lässt sich mal was anfangen :thumbup:.

Dann werd ich morgen Abend mal die Früchte mit Calcium benetzten und das Gießschema im Beet umsetzten (verdammt, hätt ich doch alle diese Pflanzen in Reihe gesetzt, jetzt muss ich immer suchen,... vielleicht bring ich ne Rote Markierung an ;)).

...

So, war gerade mal draußen, hab ein paar Fotos gemacht und den Schluck zur Mittagsstunde gegeben, etwa 9L reines Wasser auf 18 Pflanzen.

Ja, düngen tue ich momentan quasi täglich, den 1g Hakaphos in die 10L Kanne Wasser was dann ja 7g in der Woche aus macht.
Letztes Jahr hatte ich wie gesagt ein oder zwei mal die Woche 7g/10L auf ein Mal gedüngt und da hatte ich bei einigen Pflanzen Probleme mit krausen Krüppel-Blättern. Das habe ich dieses Jahr nicht mit den täglichen mini Dünger Gaben. Sogar die kleinen Ziersorten in mini Töpfen vertragen das super.
Aber wenn das für die betroffenen Sorten zu viel ist, fahr ich es hat wieder zurück.

Etwas was sich aufheizt habe ich nicht im Garten. Hab nur Holz und Bambusstäbe mit grauem Naturband im Einsatz. Die Töpfe stehen auf nem Stein Weg, der wird vielleicht etwas wärmer.


24.06.:
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25.07.:
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Größte Poblano im Beet:
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Stand Poblano im Topf, die eine Beere hab ich mal dran gelassen, weil sie nur die eine Stelle hat. Heute hab ich gesehen, dass sie um die Stelle etwas bräunlich färbt, kriegt wohl ne leichte not Reife:
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Mayachili schrieb:
Deshalb würde ich bei den Beetpflanzen folgendes versuchen
Nach dem ich alles befolgt habe ist es leider kein Bisschen besser geworden. Mit zunehmender Hitze sogar noch schlimmer. Freitag und Samstag hab ich Hände voll abgepflückt und entsorgt. Hier der größte Teil davon:
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Jetzt haben sich auch noch andere Sorten angeschlossen. Am schlimmsten war die Nocturne, da sind innerhalb von 3-4 Stunden Freitag bei der Hälfte aller Beeren große Faule Stellen entstanden.
 
Das ist natürlich echt schade.
Bei mir siehts zum glück besser aus. Bin dazu übergegangen mindestens zwei mal täglich, dafür weniger zu gießen.
Es scheint als würden das alle meine Pflanzen sehr genießen.
Speziell die Pasillas überraschen mich immer wieder. Die wären mir nämlich mal fast abgenippelt.
 
@DarthSinthoras:
Ja die Pasillas kommen mir auch allgemein recht anfällig für alles mögliche vor. Schön, dass es deinen wenigstens besser geht.
Hast du vielleicht mal ein Foto von der gesamt Pflanze, würde mich mal interessieren auf welchem Stand deine sind (Pflanzengröße, Wuchs, Stand und Anzahl Früchte,...) und was für Standort-Bedingungen du hast.
Ich bin vorhin zufällig über die 'Holy Molé' hybrid gestolpert. Das hört sich wirklich gut an, eine Pasilla Züchtung die ertragreicher und früher sein soll als das Original, u.A. wegen seiner Virus-Resistenz.
Da werde ich mir für nächstes Jahr mal Samen besorgen. Hoffentlich ist die dann weniger Anfällig gegen Blütenendfäule.
 
Der Berg Früchte ist natürlich ein Trauerspiel.

Auf einigen davon sieht es nicht nach Blütenendfäule, sondern nach Sonnenbrand aus. Ich kann es auf dem Bild aber leider nicht genau genug sehen. Wenn Du schreibst, dass die Nocturne innerhalb weniger Stunden große Faulstellen bekommen hat, dann klingt auch das sehr nach Sonnenbrand. Da würde ich vor den entsprechenden Pflanzen mal eine Beschattung (dünnes Vlies) improvisieren.

Zu den BEF-Maßnahmen:
Das veränderte Gießverhalten sollte sich an den neuen Früchten bemerkbar machen, sprich: diese sollten gesund groß werden. Früchte die bereits dran waren und jetzt in den letzten 10 Tagen (seit dem geänderten Gießverhalten) weitergewachsen sind, können alle noch Blütenendfäule bekommen, da sie ja vorher eine Mangelzeit hatten. Dass es an diesen Früchten schlimmer wird, je heißer es ist, wäre auch logisch, denn je trockener, desto größere Probleme in der Wasser-Calcium-Versorgung.
 
Mayachili schrieb:
Das veränderte Gießverhalten sollte sich an den neuen Früchten bemerkbar machen
Naja, dann werde ich das mal weiter so durchziehen. Jetzt wird es ja auch erst mal wieder schrittweise kälter und nasser von oben.
Das mit den gesunden neuen Früchten ist halt, dass die Pflanzen jetzt erst mal nicht mehr fruchten und reif wird draußen dann so wie so nichts mehr was jetzt nicht dran hängt. Gerade die Pasilla brauchen ewig bis sie richtig braun sind.
Über die Nocturne hab ich heut morgen nen Stück alte Gardine gehängt, die restlichen Pflanzen sind eher schlecht zu schützten.

Nächstes Jahr mach ich dass dann mal radikal anders, die am meisten betroffenen Sorten nur noch in Töpfe die ich dann präventiv in den Schatten stellen kann während der heißen Wochen. Dazu besorg ich mir dann noch diese F1 Basilla und nach F1 Anchos die vielleicht etwas schneller und weniger anfällig sind hab ich auch schon gesucht.
Schade nur, dass ich wieder ein Jahr verloren habe bevor ich hoffentlich endlich mal ein paar reife koch Mexikaner ernten kann.
 
Ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben. ;) Vielleicht schaffen es ja auch einige der Früchte, die jetzt schon dran hängen doch noch, dank der Fruchtdüngung, die kannst Du ja auch nochmals wiederholen, da die 2 Wochen fast um sind, oder? Notfalls im Herbst ausgraben und im Topf weitermachen. Ich kämpf hier auch Jahr für Jahr mit Mulatos und Bajios allerdings in Töpfen, da ist es etwas einfacher.

Ich würde die grünen Früchte nicht einfach wegschmeißen. Viele davon sind eventuell essbar, muss man halt von Frucht zu Frucht entscheiden. Aufschneiden, reinschauen, ggf. Stückle probieren. Für Salat oder was Pfannengerührtes gehen die auch in dunkelgrün schon.

Für das nächste Jahr: misch die Erde für die Töpfe bereits in diesem Herbst mit Kalk (Gartenbeete kalkt man ja eigentlich auch im Herbst, damit sie im Frühjahr bereit sind). Erde mischen und wieder zurück in die Säcke. Die Erde benutzt Du dann im nächsten Jahr für die Endtöpfe. Dann ist das Calcium von Anfang an verfügbar.
 
Mayachili schrieb:
Ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben. ;) Vielleicht schaffen es ja auch einige der Früchte, die jetzt schon dran hängen doch noch, dank der Fruchtdüngung, die kannst Du ja auch nochmals wiederholen, da die 2 Wochen fast um sind, oder? Notfalls im Herbst ausgraben und im Topf weitermachen. Ich kämpf hier auch Jahr für Jahr mit Mulatos und Bajios allerdings in Töpfen, da ist es etwas einfacher.
Nein, zu Ende bring ich das schon noch, es macht zwar irgendwann kein richtigen Spaß mehr, aber ein bisschen ist besser als gar nichts.
Ja, am Wochenende sind es zwei Wochen, dann kommt die zweite Dosis.
Das mit dem Ausgraben hatte ich letztes Jahr auch so gemacht, aber durch meine kleinen Fenster und kalten Räume haben es die Pflanzen selbst so nicht mehr richtig geschafft, zum Schluss hatte ich dann ein kleines Gläschen Pulver von notreifen Pasillas die ich bis Weihnachten auf der Heizung getrocknet habe.
Interessanter Weise sind die Beeren von den Topfpflanzen geschätzte 5 Mal kleiner als die an den Beetpflanzen (7,5L Töpfe).

Mayachili schrieb:
Ich würde die grünen Früchte nicht einfach wegschmeißen. Viele davon sind eventuell essbar, muss man halt von Frucht zu Frucht entscheiden. Aufschneiden, reinschauen, ggf. Stückle probieren. Für Salat oder was Pfannengerührtes gehen die auch in dunkelgrün schon.
Ja, das hatte ich letztes Jahr auch so gehandhabt, aber dieses Jahr sind die Früchte größten Teils noch zu bitter.

Mayachili schrieb:
Für das nächste Jahr: misch die Erde für die Töpfe bereits in diesem Herbst mit Kalk (Gartenbeete kalkt man ja eigentlich auch im Herbst, damit sie im Frühjahr bereit sind). Erde mischen und wieder zurück in die Säcke. Die Erde benutzt Du dann im nächsten Jahr für die Endtöpfe. Dann ist das Calcium von Anfang an verfügbar.
Interessant, aber etwas Aufwendig. Werde ich mir mal überlegen, wenn ich am Saisonende dazu komme mach ich das vielleicht. So 10 20L Sack Erde hätt ich noch auf Vorrat. Das Beet kalken könnte ich dann auch, das wäre letztes Jahr zumindest nicht vollständig gegangen weil da teilweise noch Erdbeeren standen.
Ich bin auch schon seit ein paar Tagen am suchen, wie ich mal am besten den PH-Wert der Erde messen kann um richtig zu dosieren. Irgendwie gibt es meist nur ganze PH-Schritte das kommt mir etwas ungenau vor, mal schauen.

Ok, danke für die Tipps und die Mühe. Auf das die Chilis reifen mögen :exclamation:
 
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