Pflanzen trainieren/erziehen?

Trilobit

Jalapenogenießer
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Hallo,

Paprika sind ja eigentlich tropische Gewächse und an unsere (deutsche + weiter nordwärts) klimatischen Veränderungen nicht gewöhnt.
Jetzt frage ich mich, ob es möglich ist, Chilis zu "erziehen"?

Ein Beispiel wie so etwas vielleicht aussehen könnte:
Anbau von 10 Pflanzen.
1. Überwinterung bei 15° => 5 Pflanzen gehen ein | 5 übrig
2. Überwinterung bei 10° => 3 Pflanzen gehen ein | 2 übrig
3. Überwinterung bei 5° => 1 Pflanze geht ein | 1 übrig
4. Überwinterung bei 1° => Wenn die letzte Pflanze das übersteht, die Samen in der kommenden Saison sichern und die gleiche Prozedur mit neu gezogenen Pflanzen aus den Samen starten.
Neue vermeintlich "stärkere" Samen generieren am besten zusammen mit einer Pflanze, die ähnlich lange durchgehalten hat und diese beiden gegenseitig bestäuben lassen, weil ich hörte, dass selbstbestäube Samen wenig bis keine genetische Vielfalt erzeugen können.

Die zentrale Frage ist, wie weit sich das treiben und ob sich letztendlich eine Kälteresistenz anerziehen lässt, vielleicht sogar das die Pflanze Frost erträgt.
Auch, ob schon die Behandlung der Samen solche Erfolge nach sich ziehen kann, wenn zum Beispiel die Samen eisigen Bedingungen auszusetzen werden. (Eiswasser, im Winter draußen lassen)


Was meint ihr? Andere Ideen/Theorien?
 
Ich glaube das könnte sehr schwierig werden. Ich glaube nicht das die Eigenschaft so schnell in die Erbinformation eingeht.
Ich habe hier ja eine Pflanze die war als es draußen -15°C war mit meinen anderen Überwinterer im Gewächshaus und alle Pflanzen sind eingegangen ( über 60 Stück) bis auf eben diese eine.
Ich führe das drauf zurück das diese trocken stand und die anderen feuchter und auch das diese schon 1 Jahr älter war und schon einen sehr gewaltigen Stamm hat.
Und liegt halt an anderen Faktoren und nicht unbedingt an den Genen.

Gruss

Alexander
 
Der Gedanke ist aber interessant. Man stelle sich hier in deutschen Gärten Chilis vor, die einfach das ganze Jahr im Beet bleiben und wachsen / tragen!

Obwohl dann würde auch ein bisschen der Spaß verloren gehen :)
 
Das Problem bei der Kälte ist ja nicht nur die Temperatur bis 0 °C, sondern vor allem Frost.

Ich habe das heuer bei den Baccatum beobachtet, die ich nach der Ernte einfach rausgestellt hatte.
Problem 1: Der (feuchte) Topf friert durch, dadurch wird das Wurzelgewebe zerstört. Spätestens beim Auftauen. Das könnte man abmildern, in dem man den Topf ganz trocken hält. Dann aber hat man noch Problem 2:
Im Stamm und den Ästen ist ja auch Wasser. Wenn es friert, dehnt sich das Wasser aus und der Stamm wird regelrecht gesprengt. Alle Pflanzen hatten aufgeplatzte Stämme, gerade ganz unten an der Basis. Dadurch ist die Wasserversorgung der Pflanze unterbrochen, außerdem ist es eine super Angriffsfläche für Krankheiten.

Chilis haben keine Rinde (so wie Bäume), die das Innere des Stamms für den Frostfolgen schützt.
Ein sehr stark verholzter Stamm könnte dem wohl widerstehen, dafür kommen aber maximal Rocotos in Frage. Und diese auch nur, wenn sie schon ein- zweimal überwintert wurden. Dazu passen ja auch Alex' Beschreibungen. :)

Diese Eigenschaften sind nicht genetisch bedingt, sondern physikalisch. Man kann ihnen evtl. eine gewisse Kältetoleranz (im einstelligen Plusgradebereich) antrainieren, frosthart werden sie nie.
 
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