Probleme mit der richtigen Topfgröße

Man kann das recht gut mit einem Keimling testen, der noch nicht in der Erde steckt. Wenn die Wurzel ca. 5cm lang ist, einfach mal abschneiden und gucken was passiert.
 
Die werden ja in der Regel auch nicht umgetopft
also bei mir schon 2 x ;) einmal aus der Keimbox in 6er, bzw. bei Kürbis in 12er Töpfe und dann noch mal wenns ins Freiland geht in die Endtöpfe...
bei den oben genannten muss man halt schon beim umsetzen aus der Keimbox in die erste Erde schon aufpassen, das man die Wurzeln nicht abreist oder zerdrückt.. einer Tomate oder Chili ist es Wurst ob du die Wurzel beim ersten einpflanzen nen Knoten machst, umknickst, nach oben führst oder einmal um die Pflanze wickelst
 
OK, da hast Du natürlich Recht. Gurken werden hier in 0,25 Töpfchen vorgezogen und dann in die Endposition verfrachtet.
 
Das Problem beim Reissen ist, dass es unkontrolliert ist und evtl. wo abreisst wo es dann kontraproduktiv ist

Kann aber passieren, wenn die Wurzeln aus den Drainagelöchern wachsen. In solch einem Fall würde ich auf der Unterseite der Topfes, direkt unter dem Topfboden, die Wurzeln cutten. Somit vermeidet man das "reissen".
 
Hier mein Erfahrungsbericht aus dem Katastrophenjahr 2021:

Ich hatte die Chili Anfang Mai von 1 l in 10 l Töpfe gepflanzt. Das war ein großer Fehler! Der Mai war unterdurchschnittlich kalt und nass, es hat an 18 Tagen geregnet, die Tageshöchstwerte lagen zwischen 10 und 15°C. Das hat zu folgenden Problemen geführt:
  1. Durch die großen Töpfe war ein Reinholen der Pflanzen nicht mehr möglich und sie mussten draußen bleiben
  2. Die Pflanzen waren dauerhaft klitschnass, wodurch Sauerstoff in der Erde fehlte
  3. Die Pflanzen sind gelb geworden, weil durch die niedrigen Temperaturen die Nährstoffaufnahme gehemmt wurde
  4. Der Juli und der August waren kälter als der Juni!! Die durch das nasskalte Frühjahr zu kleinen Pflanzen konnten nie wirklich austrocknen und sind vor sich hingekümmert. Eine Flüssigdüngung war entsprechend nicht möglich, weshalb ich lediglich Blaukorn auf die Erde geben konnte.
Vieles davon war meine Schuld, ich war einfach zu früh dran, weil ich mich an den vorherigen Jahren orientiert hatte. Aber das zeigt, was alles schief gehen kann, wenn man zu früh in zu große Töpfe pflanzt. Dieses Jahr nehme ich 3 l Töpfe bis Juni als Zwischengröße, das funktioniert hervorragend und ist auch nicht mit viel mehr Aufwand verbunden.
 
Nimmst du im Juni dann 10 Liter oder erst mal 5 Liter?
Ich bin da selbst noch am experimentieren, mache es aber sicherlich von der Pflanzengröße und dem Wetterverlauf abhängig. Wahrscheinlich nehme ich 8,5 l für die etwas schwächer wachsenden Chili und 13 l für die größten - jeweils als Endtopf ohne weitere Zwischengröße. Im Zweifel den kleineren Topf, hab auch schon in 5 l gut geerntet :thumbsup:
 
Reicht es, wenn ich den Ballen etwas auflockere oder soll ich da auch die Wurzeln schneiden hab leider keinerlei Erfahrung damit.
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Also ich bin jetzt vermutlich voll der Pflanzenquäler. Aber keine von meinen Pflanzen hat mehr wie 15l im Topf. Also mit keine meine ich wirklich keine die ich so habe, hab so schon Gurken, Tomaten, Paprika, mexikanische Snackgurken, nen Kürbis und Chilis gehabt. War überhaupt kein Problem, ich hatte ordenlich was zum Ernten. Die Erde und die Pflanzen waren nach jeweils einem Jahr halt durch. Und vermutlich hätte ich mehr ernten können wenn die Pflanzen im Freiland hätten stehen können.

Geht aber eben nicht immer ( und nicht bei jedem, Balkon und so...).

Das ist ja immer das Optimum, wo die Ausbeute dann eben natürlich auch maximal ist. Aber gehen geht es auch anders wenn man bei der Ernte eben etwas Abstriche macht (ich hatte trotzdem mehrere Kilo Tomaten, nur als Beispiel). Wenn Pflanzen nicht auch mit suboptimalen Bedingungen grundsätzlich zurecht kommen würden wären sie nämlich schon ausgestorben. Daher bin ich da ehrlich gesagt auch etwas pragmatisch. Die bekommen die besten Bedingungen die ich ihnen geben kann. Die Pflanzen die das nicht packen haben dann halt Pech.

Sogar mein Kürbis ist mit 15l zufrieden gewesen, hab halt nur einen Kürbis dann gehabt, aber auch das geht rein theoretisch bzw. sogar ganz praktisch.

Ist ja jetzt nicht wie ne eingesperrte Katze oder ein Hund die nie Tageslicht sehen und entsprechend "psychisch" darunter leiden.
 
Sehr vereinfacht gesagt ist die Erde nur für die Verankerung der Pflanze im Boden notwendig, solange ihr die Nährstoffe anderweitig zugeführt werden, deshalb kann man sie ja auch hydroponisch aufziehen. Insofern ist die Größe erst einmal nicht so wichtig.

Ich würde die Topfgröße stattdessen im Minimum so wählen, dass man die Pflanze im Hochsommer nur einmal am Tag gießen muss, sonst wird das schon arg lästig. Wenn der Topf hingegen im Spätsommer nicht mehr austrocknen kann, war er vermutlich zu groß. Letztendlich ist das alles Erfahrungssache und abhängig vom Standort.
 
oder soll ich da auch die Wurzeln schneiden
Ich würde 1/4 der Wurzeln cutten.

Bei einem Wurzelschnitt verhält es sich genauso, wie bei einem Schnitte am Stengel... an der Schnittstelle verzweigen sich sich die Äste/Wurzeln. Gerade bei den Wurzeln geht es, im Gegensatz zu den Ästen, oft dreitriebig oder mehr weiter. Durch ein beschneiden der Wurzeln vervielfacht sich das Wurzelwerk enorm. Somit können eben diese mehr Nährstoffe aufnehmen, was letztendlich dem Wuchs und dem Ertrag zugute kommt.

-Dirk
 
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