Hallo Chris
,
wie schon im anderen Thread zeigst du auch hier, daß du ein Meister im Nichtbeantworten dir gestellter Fragen bist. Halten wir fest: Phosphat ist für dich superböse, weil es andere Nährstoffe, nicht nur Spuren-, sondern auch Makroelemente, festlegt. Meine Frage darauf, wie dann Düngung überhaupt funktioniert, weil Phosphat einer der Hauptbestandteile eines jeden Volldüngers ist, hast du nicht beantwortet.
Und mit der Verfügbarkeit der Nährstoffe in Abhängigkeit vom pH-Wert hast du dich auch nicht sonderlich intensiv auseinandergesetzt. Die von dir gezeigte Grafik ist letztendlich eine Zwetschenknödelgrafik ohne besondere Aussagekraft. Schauen wir doch einfach mal in echte Fachliteratur. Da gibt's zwar nicht so schön bunte Grafiken, dafür aber wirkliche Informationen.
Im Marschner, Mineral Nutrition of Higher Plants, findest du z. B. das:
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Bei etwa pH 8 ist die Verfügbarkeit von Eisen am geringsten, je Punkt fallendem pH-Werts steigt die Verfügbarkeit um den Faktor 50 (logarithmische Ordinate)! In etwa dasgleiche gilt für Zink und Mangan (Marschner, Seite 644-645). Auch die Verfügbarkeit von Bor sinkt mit steigendem pH-Wert, bei kalk- und lehmreichen Böden (Marschner, Seite 392).
Auch der Havlin et.al., Soil Fertility and Fertilizers hat da was:
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Wie schon Marschner per Text beschreibt, zeigt die Grafik bei Havlin, daß die Verfügbarkeit von Mangan um etwa den Faktor 50 je Punkt fallendem pH-Werts steigt. Zu Bor schreibt Havlin explizit, daß Kalken der Böden zu Bormangel führen kann. Zu Kupfer: "Die Kupferverfügbarkeit fällt mit steigendem pH-Wert wegen verringter Löslichkeit und wachsender Adsorption" (Seite 267). Zu Eisen: "Eisenmangel beobachtet man am häufigsten bei hohen pH-Werten und kalkreichen Böden" (Seite 248). Zu Zink: "Zn²⁺ - Verfügbarkeit nimmt ab mit steigendem Boden-pH-Wert. Überwiegend pH-Wert-induzierter Zinkmangel kommt in neutralen und kalkreichen Böden vor" (Seite 258). Dazu gibt's auch noch ein schönes Bildchen:
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Je Punkt steigendem pH-Werts fällt die Verfügbarkeit von Zn²⁺ um den Faktor 100! Und zu Calcium und Phosphat hat Havlin das:
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Das Optimum der Verfügbarkeit liegt im schwach-sauren Bereich um pH 6,5. Warum? Weil Phosphat und Hydrogenphosphat nebeneinander im pH-Wert-abhängigen Gleichgewicht vorliegen. Und im sauren Bereich überwiegt das Hydrogenphosphat, das mit Calcium und Magnesium ausreichend lösliche Verbindungen eingeht: Calciumdihydrogenphosphat z. B. löst sich zu 18 Gramm pro Liter Wasser.
Und ein bißchen Praxis... Hier mal das Rezept meiner derzeitigen Düngerlösung:
Code:
Makronährstoffe:
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0,938 g Calciumnitrat 0,241 g Ammoniumdihydrogenphosphat
0,406 g Magnesiumsulfat 0,036 g Ammoniumsulfat
0,343 g Kaliumsulfat
Spurenelemente:
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10,26 mg Fe-EDTA 14,82 mg Fe-DTPA 22,22 mg Fe-EDDHA
14,29 mg Mn-EDTA 4,17 mg Cu-EDTA 4,00 mg Borsäure
1,76 mg Zinksulfat 0,30 mg Natriummolybdat 0,14 mg Nickelsulfat
0,19 mg Kobaltsulfat 2,72 mg EDTA Dinatriumsalz
Alles pro Liter gebrauchsfertiger Lösung.
Düfte deiner Meinung nach aufgrund des bösen Phosphats ja gar nicht funktionieren - funktioniert aber wunderbar
.
Und zum Champagnerwein: Ich habe doch nie behauptet, das auf alkalinen, kalkreichen Böden gar nix wächst, es gibt Spezialisten, die mit solchen Böden zurechtkommen. Aber probier doch einfach mal, anstatt des Weins Heidelbeeren anzupflanzen.
Viel Erfolg...