Schrebergarten Pachten, was beachten ?

DerPhilip

Jalapenogenießer
Beiträge
186
Hallo, ich muss mit meiner Freundin aus Beruflichen Gründen kurzfristig in eine neue Wohnung ziehen. Da diese leider keinen Garten hat, werde ich einen Schrebergarten pachten. Was muss ich bei der Besichtigung beachten ?

Ich werde mir kleine Beete anlegen und die Erde werde ich austauschen, daran soll es also nicht scheitern.

Was ist Pflicht und was brauche ich dringend im Garten ?

Übrigens ist die Pacht von Kleingärten ja extrem günstig, das wusste ich nicht. Dachte immer das kostet mehrere Hundert im Monat. Aber 100€ im Jahr ? Was kommt da an kosten noch auf mich zu ?
Gruß
 
Viele Pächter wollen halt noch eine Ablösesumme für Hütte & Co aus dem Garten haben, da kann schon noch ordentlich was dazukommen. Manche geben ihren Garten aber auch als Schnäppchen weg.
Musste halt schauen, was Dir wichtig ist. Alte Hütte/ neue Hütte etc... GWH..
Gartengeräte wie Rasenmäher etc. kosten natürlich auch nochmal. Ich kenne welche, die haben einen Garten komplett mit Hütte, Rasenmäher und Gartenwerkzeug für nen Appel und n Ei übernommen, und den Appel konnten sie sogar in Raten abzahlen :)

An laufenden Kosten hast Du dann halt noch eine evtl. Versicherung Diebstahl/Sturm/Feuer etc., das sollte aber nicht viel sein. Dazu würde ich aber auf jeden Fall raten! Ich glaub, ich zahle da max. 30 Euro im Jahr.
Dazu kommen dann natürlich Wasser- und Stromkosten, falls vorhanden.
Strom sollte sich in Grenzen halten, wenn Du Regenwasser sammelst, kannst Du auch die Wasserkosten minimieren.

Ach so, in meinem Garten musste ich den Wasserzähler kaufen, das waren einmalig glaub ich 150 Euro.

Dann ist es meist so, dass man pro Jahr x Stunden Allgemeinarbeit leisten muss (10 Stunden bei mir), wenn man das nicht will, kann man durch eine Zahlung von 100 Euro darauf verzichten.

Zu den Geräten kann ich Dir aufgrund mangelnder Gartenerfahrung nicht soviel sagen..

1. Rasenmäher wirste brauchen, Rasentrimmer evtl.
2. Gartenwerkzeuge (Grubber, Spaten, Hacke, Grabegabel, Rechen etc.)
3. Regentonnen (Regenrinne vorhanden?)

Gruß Daniel
 
Die Häuschen sind vorgebaut, also die braucht man nicht abzukaufen. Wenn doch ist aber ein Budget von 1000€ vorhanden. Mehr will ich erstmal nicht ausgeben. Was wohl anfallen wird ist eine Bewässerungsanlage. Denke das ich nicht jeden Tag in meinen Garten kann.

Freu mich aber etwas neues zu haben :)

Werde mich melden sobald ich den Garten habe :)
 
Was höchstwahrscheinlich noch auf Kosten auf dich zukommen wird ist ein Vereinsbeitrag. Zumindest hier in Berlin ist es so das jede Kleingartenanlage einen Verein haben muss. Desweiteren kann es sein das du einmalig Aufnahmegebühren bezahlen musst, sowohl in dem Verein der direkt im Kleingarten ist sowohl auch Landesverband. Aber das kann dort bei euch anders sein.
 
Habe mich informiert, muss einen Beitrittsbetrag von 34€ bezahlen.
Aber sonst ist alles für die 100€ Pacht drin. 400m². Also DAS ist mein tollster erfüllbarer Traum :)
 
ich habe schon seit jahren einen kleingarten. bin auch im vorstand aktiv und ausgebildeter "gartenfachberater" des LGH.

der verein schließt mit der gemeinde, die das land besitzt, einen pachtvertrag. ein kleingartenverein ist i.d.r. gemeinnützig, d.h., er kümmert sich für die gemeinde um die erhaltung und pflege des öffentlichen grüns. dafür ist der pachtzins eben auch sehr niedrig!

der vorgang ist so: wenn ein pächter kündigt (kleingartenpachtvertrag), werden auflagen nach vereinssatzung erteilt (z.b. entfernung von unzulässigen bauten). wenn der scheidende pächter diese auflagen erfüllt hat, wird geschätzt. 3 bestellte, gewählte schätzer des vereins begutachten die parzelle und listen (nach fester vorgabe) die werte des gartens auf. hierzu gehören z.b. befestigte wege, rasen, pflanzungen, laube und, wenn vorhanden, stromanschluss und wasseranschluss (eigtl. zähler). laubeninventar und gartengeräte sind nicht sache des vereins, sondern benötigen der gesonderten absprache durch scheidenden und neuen pächter!

die bewertungsschlüssel sind generell öffentlich zugänglich, für hamburg z.b. hier: http://kleingarten-hh.de/index.php?id=2135

es findet auch kein verkauf statt. der vereinsvorstand entscheidet, wer den garten zukünftig pachtet. die schätzerkommission legt den "restwert" des gartens fest, der auf jeden fall beim pächterwechsel bezahlt werden soll. ist der neue oder alte pächter mit dieser schätzung nicht einverstanden, kann er bei der bezirksgruppe oder beim entsprechenden landesbund beschwerde einreichen. dann kommen bezirks- oder landesschätzer vorbei. die kosten hierfür trägt dann allerdings derjenige, der sich beschwert hat. das nur mal so als grundinformation aus der praxis :)


jährliche kosten sind und können sein:

pachtzins
vereinsbeitrag
müllgebühr
versicherungsbeitrag
beschlossene umlagen des vereins
wasser- und stromkosten
 
Uns ziehts jetzt lustigerweise sogar nach Hamburg.
Als Koch ist man eben sehr "flexibel" :D
Womit muss ich da rechnen ?
 
Was ich dir allerwärmstens ans Herz legen möchte, lies dir mal die Satzungen genau durch die dieser Verein hat. Mir verhageln solcherlei Regeln gnadenlos die Suche nach nen Schrebergarten, Hecke nicht höher als so und so, soundsoviel qm müssen Gemüse sein, Rasen darf nur so und soviel qm sein, X Sorten Sachen darf man nicht pflanzen und so weiter und so fort.... und wenn du dann noch so richtig vereinsmeierische Quengelnachbarn hast, Prost Mahlzeit.
 
DerPhilip schrieb:
Uns ziehts jetzt lustigerweise sogar nach Hamburg.
Als Koch ist man eben sehr "flexibel" :D
Womit muss ich da rechnen ?

was meinst du jetzt genau? kosten im jahr? um und bei 200-250,- € das ist auch ein wenig vom wasser- und stromverbrauch abhängig.

nanaglen schrieb:
Was ich dir allerwärmstens ans Herz legen möchte, lies dir mal die Satzungen genau durch die dieser Verein hat. Mir verhageln solcherlei Regeln gnadenlos die Suche nach nen Schrebergarten, Hecke nicht höher als so und so, soundsoviel qm müssen Gemüse sein, Rasen darf nur so und soviel qm sein, X Sorten Sachen darf man nicht pflanzen und so weiter und so fort.... und wenn du dann noch so richtig vereinsmeierische Quengelnachbarn hast, Prost Mahlzeit.

ja, die satzung ist wichtig. aber du warst ja bei mir auch schon im garten und auch wenn vielleicht einige wenige penibel mit dem zentimeterband herumlaufen (die gibt es bei uns nicht), ist das echt eher die ausnahme. viel wichtiger ist im verein die gemeinschaft und das gute auskommen miteinander. das muss man schon mal so feststellen. generell klappt das auch ganz gut und ich kenne nur wenige, die sagen, sie haben ständig probleme mit den nachbarn. davon wiederum weiß ich genau: es sind 50-60% mangelnde kommunikation und nochmal 30% bloße rechthaberei um nichts. klar, aber das hat man auch am arbeitsplatz, beim nachbarn in der wohnung und sonstwo überall auch. wenn man mal hingeht und sagt: hier nachbarino, guck mal, is geburtstag und wird was lauter, komm rüber auf ein bier, feier mit uns - so ne ansage kann echt viel nerven sparen :) und das ist nur ein beispiel.

die strengen regeln mit hecke, gemüsebeet und so weiter gibt es wirklich :) im regelfall achten da aber die wenigsten drauf.
man darf keine rauschgiftpflanzen anbauen und man darf keine gewächse anpflanzen, die in ihrer natürlichen endhöhe mehr als 5m erreichen -> ausnahme obstbäume. das sind eigentlich die beiden einschränkungen, die es gibt.
 
Das was Andrea sagt kann ich bei uns auch nicht sehen, ich bin genau wie Gyric Fachberater in unseren Verein. Wir sind diejenigen die mit dem Maßband rumlaufen:D
Aber diese Dinge haben eigentlich einen Grund, das mit der Heckenhöhe usw. WEil genau wegen diesen "Auflagen" ist es ein Kleingarten und darum ist die Pacht so gering. Ich meine wer seinen Kleingarten vol mit Rasen haben will, soll sich nen Haus kaufen, dort kann er machen was er will, kostet natürlich mehr.
Bei uns hat sich eine Drittellösung etabliert, 1 Drittel Obst /Gemüse Anbau, 1 Drittel Zierpflanzen/Erholung und 1 Drittel Haus und Wege, das klappt recht gut.
Aber Vorgaben, was angebaut werden soll, gibt es nicht.
 
Ich musste hir in Oberbayern die Hütte und die Obst Bäume übernehmen, da sind mehrere Tausen € futsch gewesen :)
Dach will auch erneuert werden, wieder 2.000 dazu. Komisch finde ich das du die Hütte einfach so bekommst. Jeder macht doch was kaputt und die Zeit bringt auch schäden, wer muss die Hütte dann bezahlen wenn total wertlos ist?
Wegen Regeln ist wirklich wie oben geschrieben, wenn man mit die anderen Kleingärtner klar kommt dann schaut doch keiner auf die kleinigkeiten.
Pacht ist allerdings bei uns sehr günstig, 30€ im Jahr.
Auf jeden Fall viel Spass in Garten.
 
Ich hoffe, dass ich das eben nicht überlesen habe aber Du müsstest mal gucken, was für eine Toilette dort verbaut ist. Bei uns haben jetzt viele das Problem, dass sie ihre ?versiegeln? müssen und hier kommen auch noch einige 100 € dazu. Hierzu gibt es nämlich eine neue Vorschrift (frag mich jetzt aber nicht, welche das genau ist, da wir in unserer Anlage keinen Strom- und Wasseranschluss haben und ich mich darum nicht kümmern muss :angel:)


Gyric schrieb:
... und ausgebildeter "gartenfachberater" des LGH.

Hast Du dafür Kurse besucht oder wie läuft das bei Euch?
 
Zurück
Oben Unten