Sechster Monat vorbei - "Bullshit-Bingo!" (Flop-Update)

Sechster Monat vorbei - Dasselbe in Grün

Heute ist es ein halbes Jahr her, dass die erste Chili geschlüpft ist, also gibt es wieder ein längeres Update. Wer Spaß an Vergleichsfotos hat, kann diesen Link in einem neuen Tab öffnen und zum letzten Monat springen. Die Bilder sind größtenteils wieder ähnlich wie letzten Monat, nur mit mehr Blättern.
Los geht's wieder mit den "Paprikas" im Gewächshaus. Bei allen Drei habe ich die meisten Knospen entfernt, damit sich die Pflanzen auf Triebe und Blätter konzentrieren, aber mit dem Pokern höre ich jetzt auf, damit hoffentlich genug Zeit zum Reifen bleibt. Die Sweet Palermo (links) hat mich positiv überrascht. Die Tatayoyo (Mitte) fängt endlich mal an, am Stiel neue Triebe auszubilden. Die Ancho Mulato (rechts) macht zwar auch Fortschritte, aber bildet leider keine neuen Triebe am Stamm. 🤷‍♂️
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Daneben stehen die anderen Annuums. Auch hier keine riesigen Sprünge, aber zugelegt haben sie glücklicherweise Alle und ein paar Chilis werden sie bis zum Herbst hoffentlich Alle liefern. 🙂 Keine Ahnung, ob es die Annuums gern etwas kühler gehabt hätten. Den ganzen Tag Sonne bei über 40 Grad ist schon abartig für Ende Juni, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Lust, eine Verschattung zu basteln oder zu kaufen. Dieses Chili-Hobby frisst schon so genug Zeit und Geld. 😅
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Eindeutig erfreulich sind die Scotch Bonnet und die Aji Ahuachapan. Die Hitze im Gewächshaus scheint die überhaupt nicht gestört zu haben. Für die Scotch Bonnet gab's noch mal ein Topfupgrade, weil die regelrecht explodiert ist. Sehr schön, einer gesunden Chinense beim Wachsen zuzusehen! Der Zukauf hat sich definitiv gelohnt. Und auch die selbstgezogene Aji scheint die ersten Knospen zu bilden.
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Die Giant Rocotos sind an den alten Trieben der Krone recht wenig gewachsen, aber dafür haben Beide viele neue Triebe am Stamm nachgelegt. Die ersten Beeren sind auch da - überraschenderweise auch bei der Rocoto im Topf. Die stand bis vor Kurzem im Gewächshaus, aber hat bereits dort die erste Beere gebildet. Damit hatte ich bei der Hitzewelle nicht gerechnet (Nachtabsenkung?), aber umso besser. Die Rocoto im Topf sollte ich beim nächsten Gießen mal Düngen, wenn ich sie mit der im Boden vergleiche. Beide haben ähnlich viel Rindermist um den Stamm bekommen, aber die Erde im Topf ist vermutlich bald ausgelaugt. Der geschenkte Kohlrabi war eine gute Wahl als Beetnachbar - der wurde von den Schnecken ziemlich massakriert, wodurch die Rocoto fein raus war. Da ich sowieso kein riesen Fan von Kohlrabi bin, also eigentlich Win-Win. 🤪
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Und dann gibt es natürlich noch einen Geburtstag zu feiern. 🥳 Die erste Chili (Purple Ghepard Delight mit Hut) ist am 5.1., also vor einem halben Jahr, als Helmträger geschlüpft und hatte viele Blätter verloren, aber inzwischen sieht sie wieder normal aus. Die Bolivian Rainbow und die Thai Sun dahinter spielen nach wie vor Mikado mit Pflanzstäben. Das scheint ihnen zumindest nicht geschadet zu haben und beide sind ganz nette kleine Büsche geworden. Die Chilis haben auf die weggespreizten Triebe bereits reagiert und am Stamm haben sich kleine Knubbel gebildet um die Triebe zu stabilisieren. 🙂 Die SHP ganz links steht etwas abseits, weil ihr die ganze Veranstaltung zu kindisch ist. Die will einfach nur Wachsen und Produzieren und das bei absolut unsibirischen Gegebenheiten im Gewächshaus.
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Die beiden Chilis am rechten Rand müssen leider Abstand halten, da sie in Quarantäne sind. Die dürfen beide nicht ins Gewächshaus, weil sie im Verdacht auf Schädlinge stehen. Die Habanero hat ziemlich sicher weiße Fliegen (Flaum an der Blattunterseite und gelbe Blätter). Die Jigsaw CPI verliert leider auch manche Blätter. Da konnte ich zwar keine Schädlinge finden, aber das ist bei dieser panaschierten Sorte für mich leider ziemlich schwierig. Was ich leider entdecken musste: Spinnmilben an den Auberginen im Gewächshaus, also möglicherweise auch an der Jigsaw. :banghead::arghh: Die kränklichen Pflanzen kriegen verschiedene Mittel und alle Pflanzen sprühe ich abends mit Wasser ab. Ich hoffe sehr, dass die Spinnmilben nicht aus dem Ruder laufen. So lange ich die halbwegs in Schach halten kann, wird die schiere Masse an Pflanzen hoffentlich reichen, damit die Ernte am Schluss doch stimmt. Davon lasse ich mir jetzt nicht den Geburtstag ruinieren. :D

Und damit das Update nicht zu negativ endet, hier noch mal eine Nahaufnahme der Scotch Bonnet. Wenn die so weitermacht, sollte die auch einen möglichen Totalausfall der Habenero wettmachen. 🙂
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Zuletzt bearbeitet:
Im Großen und Ganzen läuft es zwar besser als in den letzten Jahren, aber dafür gibt es auch mehr Probleme. Viele davon hatte ich in den letzten Jahren aber vermutlich gar nicht erkannt. Mittlerweile sind auf jeden Fall genügend Flops dabei, dass die Bullshit-Bingo-Karte eindeutig voll ist! 😅
Alle Fehler und Missgeschicke des letzten Monat habe ich zur Übersichtlichkeit mal fett markiert. Es gibt noch viel zu Lernen...

Diesmal geht es wieder ums Gießen. Die Jigsaw CPI mit den eingerollten Blättern ist zum Glück über den Berg und kehrt ins Gewächshaus zurück. Ich glaube schon, dass sie anfangs beim Blätter verlieren mit Schädlingen oder Staunässe zu kämpfen hatte, aber das spätere Problem der aufgerollten Blättern war viel simpler: zu wenig Wasser... :rolleyes:
Nachdem die Habanero ja vermutlich zu lang nass stand, habe ich etwas häufiger, aber dafür weniger gegossen. Die Jigsaw war dafür vermutlich nicht schnell genug am Wurzeln und ist so nicht ans vorhandene Wasser im Topf gekommen. Die torffreie Pflanzerde hat das auch nicht unbedingt leichter gemacht, denn insgesamt war der Topf immer noch recht schwer. Nur in den durchwurzelten Bereichen gab es wohl zu wenig Wasser. Nach einer guten halben Stunde in einem größeren Wassereimer, war die Erde endlich wieder komplett feucht und die Blätter sehen wieder normal aus. Vielleicht sollte ich in Zukunft nur noch so Gießen... Eigentlich war ich bisher mit der Gießkanne schon sehr langsam am Gießen, aber das hat offenbar immer noch nicht gereicht, damit alle Bereiche auch mal feucht sind. 🤔

Hier ist also die auferstandene Jigsaw CPI - etwas lädiert, aber auf dem Weg der Besserung. Die Habanero wurde leider von den weißen Fliegen endgültig zerlegt. Ich wollte mir im Gartencenter noch eine Ersatz-Habanero kaufen, aber die war leider schon ausverkauft, also ist es eine Bhut Jolokia geworden. Wenn es die bis zur Ernte schafft, könnte sich das auch als Flop herausstellen, denn die Sorte ist für mich vermutlich viel zu scharf.
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Außerdem kann ich neben den Spinnmilben mittlerweile auch die erste Blütenendfäule vermelden. Dieses Bild fasst die Saison eigentlich ganz gut zusammen: Oben ein paar nett anzusehende, aber nicht-essbare Blumen. Die sollen eigentlich Nützlinge anlocken. Direkt darunter die kaum Früchte tragenden Auberginen mit Spinnmilbenbefall. 😖
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Bisher halten sich die Spinnmilen von den Chilis fern und ich sprühe nach wie vor abends viel Wasser auf die Blätter und manchmal auch Neudosan, aber dass die Viecher auch noch im Gewächshaus sind, gefällt mir natürlich überhaupt nicht. Den Befall habe ich leider viel zu spät bemerkt, denn weiße Punkte hatten die Blätter sowieso noch von den Thripsen. 🙈
Soll ich vielleicht Raubmilben bestellen oder fliegen die nur davon? Falls da jemand Tipps hat, würde ich mich sehr freuen!

Und dann wieder was Positives zum Schluss: Die lettische Wildtomate entwickelt sich am mittelprächtigen Standort gut und die ersten paar Mini-Tomaten färben sich rot. Die ist erst Anfang / Mitte April gekeimt. Das scheint mir eine gute Sorte zu sein falls die Vorzucht mal nicht so läuft. Sie schmeckt zum Glück auch noch.
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Nützlinge wie Raubmilben sind eine echt tolle Sache aber sie brauchen halt Zeit. Wenn man es früh erkennt und gleich was bestellt haben die gute Chancen das auch zügig zu erledigen. Um so stärker der Befall ist um so länger brauchen sie um der Lage Herr zu werden. Das Problem an der Sache ist das man dann ja auch nicht mehr mit Gift nachhelfen kann. Man muss sich also entscheiden und kann nicht beides machen. Ich bin zwar kein Freund von Gift aber wenn es schon sehr viel ist würde ich trotzdem dazu raten damit den Bestand deutlich zu reduzieren. Nützlinge vermehren sich ja auch wenn sie viel Futter finden usw. Das kann aber eventuell auch ein paar Wochen dauern bis es besser wird. Ich persönlich würde das anhand der Menge entscheiden. Wenn es nur ein bisschen was ist würde ich immer auf Nützlinge setzen aber wenn es schon sehr viel ist wäre mir eine schnelle Lösung lieber.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Ich hatte im Mai und Juni einige Probleme mit Blattläusen und habe mir Floorfliegenlarven-Eier bestellt. Nach 2-3 Wochen konnte ich keine Blattläuse mehr an den betroffenen Pflanzen entdecken, also für mich hatte das sehr gut funktioniert. Wenn es schon sehr akut ist, dann würde ich auch über einen Einsatz der Chemikeule nachdenken. In meinem Falle sahen zwei der Chilis schon wirklich nicht mehr so toll aus, die Neuaustriebe waren voll mit Blattläusen und auch fast alle Blüten waren befallen und am abfallen. Raubmilben, Floorfliegen etc. schlüpfen bei höheren Temperaturen auch relativ zügig und hier ging es entsprechend auch ohne Gift, Neemöl oder andere Mittel. Aber wenn es zu heavy ist @ghost155 , ist schnell auf jeden Fall besser um die Pflanze zu retten, denke ich auch.
 
@ghost155 und @DD's Chilis : Vielen Dank für Eure Tipps!
Ich habe vor einer guten Woche zum ersten Mal Neudosan AF verwendet und gestern gab es eine zweite Behandlung. Ich finde gar nicht so viele Spinnmilben, aber die sind leider auch sehr klein. Bisher haben die Auberginen noch wenige Blätter verloren, aber so bleiben kann das natürlich nicht. Dadurch dass die Auberginen im Boden stehen, finde ich es sehr schwierig, jedes Blatt einzeln zu untersuchen. Dazu müsste ich mich eigentlich eine Stunde lang mit Lupe und Taschenlampe auf den Boden (in den Rindermist 😵‍💫) legen, um jeden Winkel zu kontrollieren. Und selbst dann würde ich wohl nicht 100% erwischen.
Wäre es vielleicht sinnvoller das nächste Mal auf Neem-Öl zu wechseln? Das soll ja zumindest teil-systemisch sein, während Neudosan ein Kontakinsektizid ist.
 
@Biobrachland Neem-Öl kannst du auf jeden Fall dafür verwenden. Es gibt einige Gärtner, die das zur Vorbeugung und auch zur Bekämpfung benutzen.
 
Hallo,
Neemöl ist super. Ich hatte bis letztes Jahr meine Pflanzen im Growzelt überwintern lassen und leider haben sich Blattläuse mit eingeschlichen. Mit Neemöl bin ich sie ohne Verluste wieder los geworden. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal einen Garten. Im Frühjahr hatte ich wieder eine Blattlaus invasion, konnte aber ein paar Marienkäfer zum bleiben animieren 😉. Marienkäfer und vor allem ihre Larven sind Fressmaschinen, hab seit gut zwei Monaten keine Laus mehr gesehen.
LG.
 
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