Solarstrom für den Garten, 220V/240V Inselanlage

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capsicum perversum

Gast
Da ja mehrere hier über einen Garten verfügen und nicht jeder den Luxus geniesst, dort auch einen Stomanschluss zu besitzen, wollte ich euch mal meine kleine Solaranlage vorstellen, um euch das Thema schmackhaft zu machen und euch die Einfachheit und Kosten so einer Anlage, zu erläutern.

Strom im Garten ist schon wirklich sehr vorteilhaft.

Ich betreibe damit z.B. auch meine Pumpe, 220 Volt, 750 Watt, so dass ich keine Giesskannen mehr schleppen muss.

Ganz richtig, 220 Volt gehen auch, mit so einer Solarzelle!

Wie das geht, will ich euch hier kurz und einfach erklären.


Die Solarzelle darf natürlich nicht fehlen:




So hab ich sie auf dem Dach befestigt:




Die 2 Kabel der Solarzelle verbindet man dann mit dem Solarladeregler:




Der Solarladeregeler wird über 2 weitere Kabel mit einer Solarbatterie (oder Autobatterie) verbunden.

Somit hat man schon mal eine kleine, günstige 12 Volt Anlage, die für 12 Volt Beleuchtung und andere 12 Volt Spielereien, wie z.B. 12 Volt LKW-Kaffemaschinen, 12 Volt Fernseher usw. ausreicht.

Wem das nicht reicht, der kann seinen selbstgeernteten 12 Volt Strom auch auf 220 Volt umwandeln.

Dafür gibt es sogenannte Spannungswandler, auch Wechselrichter, Inverter oder Umformer genannt, die man einfach an die Batterie anklemmt.

Diese Geräte wandeln die 12 Volt in 220 Volt um, so dass man alle erdenklichen 220 Volt Geräte, wie zu Hause, auch im Garten nutzen kann.

Natürlich muss man darauf achten, dass der Spannungswandler auch so viel Leistung (Watt) zur Verfügung stellt, wie das Gerät verbraucht.
Geräte mit Motor, können beim einschalten 10 mal so viel Watt verbrauchen, wie auf ihnen angegeben ist.

Der abgebildete 150 Watt Wandler, reicht für'n Lappi, Radio, kleinen Fernseher, Ventilator oder zum Werkzeug-Akkus laden und ähnliche Verbraucher, mit wenig Leistung, aus.




Das Ergebnis:




Für grössere Verbraucher, braucht man natürlich stärkere Wandler.

Ich habe inzwischen einen 2000 Watt Wandler, damit kann ich auch meine 750 Watt Pumpe betreiben.

Und zum Schluss; was kostet der Spass?

Solarzellen gibt's in der Bucht für 1,- pro Watt, neu, gebrauchte oftmals noch günstiger.

Laderegler, je nach Leistung, ab ca. € 20,-.

Spannungswandler gibt es in sehr vielen verschiedenen Leistungs- und Preisklassen.
Mein 2000 Watt Spannungswandler kostet neu, mit Garantie, etwa € 100,-, schwächere sind natürlich günstiger.
Ich würde dazu raten, den Spannungswandler neu zu kaufen und nur von einem deutschen Händler, damit man auch eine Garantie hat.
Nach Erhalt sollte man sofort alle Geräte damit durchtesten, die man damit betreiben will.
Überlebt er das nicht, umtauschen und nochmal probieren und im Zweifelsfall wieder umtauschen. ;)

Autobatterien bekommt man neu ab € 35,-, oftmals Alte aber auch geschenkt.
Diese sind zwar weniger geeignet als zyklenfeste Solarbatterien,
dafür aber auch deutlich günstiger in der Anschaffung.

PV-Kabel kosten ab ca. € 1,- pro Meter und sind mit Steckern noch etwas teurer.

Somit kann man aber eine kleine 220 Volt Solaranlage, schon für etwa € 100,- realisieren.

Abschliessend muss ich dann noch folgendes anmerken.

Die ganze Installation gestaltet sich sehr einfach und kann von Leuten mit handwerklicher Erfahrung, eigendlich problemlos, selbst durchgeführt werden.


Aber:

Strom ist kein Spielzeug.

Auch 12 Volt sind ausreichend, um, durch Kurzschluss,
einen ordentlichen Brand zu verursachen und das wirklich schnell.

Ausserdem:

Finger weg von Solarzellen mit 50 Volt oder mehr.
50 Volt Gleichsstrom sind tödlich!

Ich rate deshalb dazu, nur Solarzellen bis 20 Volt zu kaufen.


Ich hoffe, dass dieser Thread bei einigen von euch zur Erleuchtung führt. :angel:


Wenn Ihr Fragen habt, nur her damit.
 
Servus…

capsicum perversum schrieb:
Ausserdem:

Finger weg von Solarzellen mit 50 Volt oder mehr.
50 Volt Gleichsstrom sind tödlich!

Nein, sind sie nicht. Der Bereich der Schutzkleinspannung (SELV) reicht gemäß VDE 0100-410 bis 50 Volt Wechsel- bzw. 120 Volt Gleichspannung. Ja, Wechselspannung ist gefährlicher. Warum? Weil durch 50-Hz-Wechselstrom Herzkammerflimmern verursacht werden kann, das auch noch Stunden nach einem Stromunfall auftreten kann. Bis 25 Volt Wechsel- bzw. 60 Volt Gleichspannung darf bei Installationen sogar gänzlich auf Berührungsschutz verzichtet werden, wenn der Stromkreis den Isolationsvorschriften gegenüber Nicht-SELV-Stromkreisen genügt.

Und: Autobatterien sind für Solaranlagen gänzlich ungeeignet. Wenn man sie ein paar Mal bis zur Entladeschlußspannung von Bleizellen entlädt, sind sie hinüber. Deswegen gibt es auch Batterien, die extra für Solaranlagen entwickelt wurden. Kosten halt ein paar Euro mehr.

Ich lege Dir daher Deine eigene Warnung ans Herz:


Aber:

Strom ist kein Spielzeug.

Wenn man sich mit Strom und Solaranlagen nicht auskennt, läßt man besser einen Fachmann ran.

Grüße
Robert
 
Ja, da sollte man entsprechend ausgelegte Batterien für Solaranlagen nehmen. Ansonsten müsste man nämlich bei Verwendung von Autobatterien entweder stark überdimensionieren oder die Spannung der Batterie unter Last überwachen und dann abschalten bevor die Entladeschlussspannung erreicht ist.
 
Danke Robert!

Das die 50 Volt Gleichstrom tödlich sein sollen, hab ich in einer Anleitung zu einem Windrad gelesen.
Ob das tatsächlich so ist, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Da ich das aber so aufgeschnappt habe, dachte ich mir, ich geb das so weiter.

Und ich weiss zwar nicht, wann die Entladeschlußspannung von Bleizellen erreicht ist
aber der Spannungswandler zieht nur bis zu einer gewissen Spannung Strom aus den Batterien,
bevor sie ganz ausgelutscht sind, damit sie nicht kaput gehen.

Den gleichen Schutzmechanismus haben die Laderegler ebenfalls eingebaut, wenn man nur 12 Volt nutzen möchte.

;) You know?

Klar gibt es extra Solarbatterien aber ob der Preis für diese Batterien gerechtfertigt ist
und ob man den zahlen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Die bereits angesprochene Anleitung hat PKW-Batterien, zwar nicht empfohlen,
aber als durchaus tauglich erklärt.

Desweiteren gehe ich davon aus, dass auch die meissten Wohnmobil-Solar-Nutzer
keine extra Solarbatterien, sondern PKW Batterien, für ihre Anlagen nutzen.

Gänzlich ungeeignet empfinde ich deshalb schon als stark übertrieben,
mal abgesehen davon, dass sie, für meine Zwecke, das beste Preisverhältnis haben.
 
mph schrieb:
Ja, da sollte man entsprechend ausgelegte Batterien für Solaranlagen nehmen. Ansonsten müsste man nämlich bei Verwendung von Autobatterien entweder stark überdimensionieren oder die Spannung der Batterie unter Last überwachen und dann abschalten bevor die Entladeschlussspannung erreicht ist.

Erklärst du mir auch warum?

Edit:

Sowohl Laderegler bei 12 Volt oder Spannungswandler, saugen die Batterien nur bis zu einer gewissen Spannung aus.
Dann schalten sie ab, so das der Verbraucher keinen weiteren Strom bekommt und die Batterie nicht kaputt gehen kann.

Ich hab mein System jetzt 3 Jahre, mit den gleichen Batterien, so am laufen.
Die Batterien mache ich jeden Tag, in dem ich bei mir im Garten bin, platt,
bis der Spannungswandler sich wegen Niederspannung ausschaltet.

Das gibt absolut keine Probleme!
 
Die Entladeschlussspannung eines Bleiakkumulators ist 1,75V pro Zelle.

Edit: Eine Autobatterie ist dafür gedacht, kurzzeitig einen hohen Strom zu liefern und nicht dafür, einen höheren Entladestrom über eine längere Zeit. Dementsprechend müsste man dann die Batterie überdimensionieren. Man denkt ja gerne, eine Batterie mit 80Ah kann z.B. 2h 40A liefern. Das ist aber nicht so. Sie kann ungefähr 8A für 10h liefern. Damit kommt man nicht weit. Mit 8A hat man weniger als 100W.

Wenn man sie tief-entlädt, also die Entladeschlussspannung unterschreitet, leidet die Kapazität der Batterie. Nach ein paar Mal ist sie spätestens hinüber.

Daher ist es richtig, dass hellblau empfiehlt, Batterien für Solaranlagen zu nehmen.
 
mph schrieb:
Edit: Eine Autobatterie ist dafür gedacht, kurzzeitig einen hohen Strom zu liefern und nicht dafür, einen höheren Entladestrom über eine längere Zeit. Dementsprechend müsste man dann die Batterie überdimensionieren.

Damit hast du auf jeden Fall recht!

Erstmal aber vielen Dank an euch beide, Robert und Markus, dass ihr euch hier mit einbringt.

Ihr beide seit von mir, sehr hoch geschätzte Mitglieder hier im Forum,
gerade wenn es um das Thema Strom / Lampen geht.

Also Markus, du liegst hiermit absolut richtig.
mph schrieb:
Dementsprechend müsste man dann die Batterie überdimensionieren.

Der Anfang des Threads sollte auch erstmal nur ganz simple veranschaulichen,
woraus so eine Anlage besteht.

Der kleine Kühlschrank ist mit der gezeigten Batterie und dem Wandler nicht zu betreiben.
Ich hatte nur kein anderes Bild, sorry. ;)


Der abgebildete 150 Watt Wandler, reicht für'n Lappi, Radio, kleinen Fernseher, Ventilator oder zum Werkzeug-Akkus laden und ähnliche Verbraucher, mit wenig Leistung, aus.

Nicht für den gezeigten Kühlschrank!

Dehalb hab ich ja auch von LKW-Batterien geredet.

Ich habe bei mir 4 alte, ausgemusterte PKW-Batterien,
die haben im Schnitt 70 AH.

Damit läuft meine 750 Watt Pumpe, mit dem 2000 W Wandler,
über eine halbe Stunde und ich bekomme locker über 500 Liter Regenwassr in's GWH.

Da ich die Batterien geschenkt bekommen habe, ist das absolut o.k.!

Den Unterschied den ich zwischen den verschidenen Akkus noch kennen gelernt habe, ist ein anderer.

Wenn man theroetisch, 1 KW mit seiner Solarzelle in die KFZ-Batterie rein geladen hat, bekommt man nur die Hälfte wieder raus.

Bei Spezial-Batterien soll man mehr wieder raus bekommen.

MMn rechtfertigt das aber nicht den Mehrpreis.

mph schrieb:
Edit: Eine Autobatterie ist dafür gedacht, kurzzeitig einen hohen Strom zu liefern und nicht dafür, einen höheren Entladestrom über eine längere Zeit. Dementsprechend müsste man dann die Batterie überdimensionieren.


Wenn man damit eine Stunde lang Rasen mähen oder die ganze Nacht lang Fernsehen möchte, benötigt man dafür natürlich mehrere LKW-Batterien!
 
Sehr geiles Thema was längst überfällig war/ist. Nächstes Jahr steige ich hier mit ein , wenn ich darf !!!! Bin gerade am testn was für mein GWH die beste lösung ist . Dezeit steht bei mir Wasserkraft /wind/und Solar , und eine art Solarthermie auf den plan . Also seit gespannt !!!! Was nun endlich das rennen gemacht hat .
 
Danke Frank!

Du kannst natürlich auch gleich, deine bisherigen Erfahrungen hier einfliessen lassen.

Solarthermie ist auch was wirklich schönes, z.B. für eine Fussbodenheizung im GWH! ;)
 
Mach ich vieleicht auch CP , erstmal muss ich das GWH stehen haben. Aber ein paar sachen kann ich bestimmt mit bei tragen .

Heute habe ich ein Wasserkraft rad in der bucht geschossen ,nein ich habe kein bach hier !!! das soll nur meine Pumpen leistung testen. Suche eine die 3,3l pro sec. durchlauf hat ,sprich so 20.000 liter/h fördert . Und natürlich so wenig wie möglich verbrauchen . ;)


Edit

http://www.pic-upload.de/view-21067926/wasserradv2a.jpg.html
Edit clappingmarkey: Bild in Link umgewandelt
 
Sieht auch so aus, als ob's nur 'ne zufällig vorbei laufende Pfütze wäre,
in der du die Turbine, ganz zufällig, kurz abgestellt hättest.

;)


Was hat das Rad denn für einen Durchmesser und was für eine Breite?
 
Tolles Thema - wird sofort Aboniert :-)
Ich betreibe mit einer MiniMini-Solaranlage meine Teichpumpe (12V) mit einer kleinen Motoradbatterie als Speicher seit vier Jahren - da ich den Strom eh nur bei starker Sonneneinstrahlung benötige funktioniert das super - noch keinen Ausfall bis jetzt...
 
capsicum perversum schrieb:
Sieht auch so aus, als ob's nur 'ne zufällig vorbei laufende Pfütze wäre,
in der du die Turbine, ganz zufällig, kurz abgestellt hättest.

;)


Was hat das Rad denn für einen Durchmesser und was für eine Breite?


Das war nur ein Beispielbild CP . ;) Und hat nix mit meiner Anlage zutun .

Das Rad hat 3 Kilo gewicht ist aus V2A, und Hat knapp 300 mm umfang ,und hat 12 schauffeln bei einer breite von 12,5 cm. Weist ja Platz ist Kostbar.

So gut erstmal,die nächsten bilder , wenn es so weit ist . :cool: Also viel Spass euch noch .
 
Servus…

capsicum perversum schrieb:
Ich habe bei mir 4 alte, ausgemusterte PKW-Batterien,
die haben im Schnitt 70 AH.

Damit läuft meine 750 Watt Pumpe, mit dem 2000 W Wandler,
über eine halbe Stunde und ich bekomme locker über 500 Liter Regenwassr in's GWH.

Unterstellt man einen Wandlerwirkungsgrad von 90 %, das dürfte ganz gut hinkommen, und eine mittlere Entladespannung von 11 Volt, dann entnimmst Du den Batterien eine Ladung von 750 Watt x 0,5 Stunden / 0,9 / 11 V = 38 Amperestunden. Das heißt, von den 4 x 70 Ah = 280 Ah ist lediglich 1/7 nutzbar.

Das ist massiv ineffizient und Du bestätigst damit die im weiter oben verlinkten Artikel Aussage, daß bei Starterbatterien in Solaranlagen nur ein geringer Bruchteil derer Kapazität nutzbar ist, also Autobatterien für Solaranlagen gänzlich ungeeignet sind.

Grüße
Robert
 
Sorry, mit der Rechnung kannst du mich nicht wirklich beeindrucken.
Die ist so wenig aussagekräftig, die hättest du dir komplett sparen können.

Um das nochmal klarzustellen, die Batterien sind uralt, die hab ich als defekt geschenkt bekommen.
Dass die nach über 10 Jahren nicht mehr annähernd die volle Leistung haben, versteht sich eigendlich von selbst, sonst wären sie auch nicht aussortiert worden.
Es war auch nicht die Rede davon, dass die nach dem giessen leer sind, oder!? ;)

Sicher hast du damit recht, dass Autobatterien (Starterbatterien) für zyklisches entladen weniger geeignet sind, als zyklenfeste Solarbatterien.
Da will ich dir garnicht wiedersprechen.
Autobatterien sollten möglichst immer auf minimal 80% Ladestand gehalten werden, dann leben sie am längsten.
Wenn man Neupreis und Haltbarkeit gegen rechnet, schneiden Solarbatterien evtl. auch wirtschaftlicher ab, als Autobatterien, auch wenn sie in der Anschaffung erstmal teurer sind.
Das ist mir soweit auch klar und da will ich dir auch nicht wiedersprechen.

Aber, das ist mir in dem Fall komplett egal, denn, wenn ich eine eh überflüssige Autobatterie habe, die für etwas anderes eh nicht mehr taugt, ist sie gut genug für eine Mini-Anlage, in's Recycling kann ich sie irgendwann immer noch geben.

Und wenn man in das Thema Solarstrom günstig hineinschnuppern will oder keinen grossen Stroverbrauch hat, ist eine 35 AH Autobatterie, für den Anfang, trotz der geringeren Tauglichkeit, eine gute Wahl.

Von gänzlich ungeeignet, würde ich daher nicht reden.

Das mag deine Meinung sein, die mag aus deiner Sicht ja auch Sinn machen
und die darfst du auch gerne weiter vertreten.

Aber, ich hab dazu, aus den genannten Gründen, eine andere Auffassung.

Hab meinen ersten Beitrag aber bei den Batterien, etwas abgeändert.
Ich hoffe, damit bist du jetzt einverstanden. ;)
 
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