thoe - "Beikräuter" 2018

Ich hatte im letzten Jahr von Deiner Liste Ailsa Craig und Tigerella im Anbau, und zwar im Freiland ohne Dach. Beide sind ohne Dach gut klargekommen, trotz des verregneten Sommers. Ailsa Craig fand ich gut, Tigerella sieht besser aus als sie schmeckt, finde ich zumindest. Aber Geschmack ist subjektiv, also probiere es besser selber. Zur Not gibst Du ihr ein Plätzchen außerhalb des Dachs.

Danke dir für den Erfahrungsbericht, @jalapa. Bei denen habe ich tatsächlich überlegt, ob ich beide mache, weil ja die Tigerella von der Ailsa abstammen soll. So ein Erfahrungssbericht hilft mir weiter. Mal schauen. Ich hatte im letzten Jahr das Problem, das auch sonst sehr gelobte Sorten alle recht geschmacksneutral waren, wohl viel zu wenig Sonne. :eek:

Was die Braunfäule betrifft: Wegen Braunfäule hätte ich vor einigen Jahren den Tomatenanbau fast komplett aufgegeben. Wir haben ein massives Braunfäuleproblem, obwohl unser Hallescher Garten durch den Regenschatten des Harzes in der trockensten Region Deutschlands liegt. Unser Problem: unser Nachbar (der sonst sehr nett ist) baut alte Kartoffelsorten an.

Das tut mir leid für dich. Die Braunfäule hat mich bisher noch nicht allzusehr getroffen. Wohl auch deshalb, weil sich die hiesige Landwirtschaft mit Kartoffeln schwertut und deswegen eher selten welche in der Umgebung auf dem Acker stehen. Ich habe aber auch keinen Vergleich, wie es ohne Dach ist. Trotzdem gut, ein mögliches Mittel zu kennen, vor allem wenn das sachlich hinterfüttert, trotzdem ohne Chemie und mit guten Erfahrungen deinerseits verbunden ist. Danke für den ausführlichen Beitrag! :happy: Ich werde mir das Paper mal in Ruhe zu Gemüte führen. Bei aller Freude am Zeigen von Bildern (und vor allem: an den Pflanzen) finde ich eine Diskussion um Sachthemen, die einen Erkenntnisgewinn bringt, auch immer sehr angenehm! :thumbsup:
 

:woot: Respekt!

@thoe viel Erfolg mit deinen Tomaten und ein errntereiches Jahr wünsche ich dir.

Vielen Dank, dir das Gleiche! :happy:

Mein Tipp ist immer der Ackerschachtelhalm - damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Ackerschachtelhalmbrühe - da stehe ich total drauf, nutze es vorbeugend in einer Sprühflasche und im Gießwasser. Kann man auch gut zum Düngen verwenden.

Das muss ich mir mal anschauen, danke auch dir für den Tip!

An einem lauen Sommerabend, so ein bisschen beschwipst mit Salbeiaroma am Gaumen, schlürfe ich sicher auch gern an den geliebten Tomatenpflanzen vorbei. :D

... und tiiiiief einatmen, wegen der frischen Luft natürlich. :whistling:
 
Zuletzt bearbeitet:
Tigarella ist eine tolle Sorte.

Das klingt gut, dann bleibt die auf jeden Fall dabei! :happy:

Mexikanische Honigtomate war vorletztes Jahr die letzte im Gwh und hat noch im November Tomaten geliefert.

Die hatte ich letztes Jahr. Zumindest besteht die Möglichkeit dazu, das Saatgut war von ebay - das werde ich nicht wieder machen. War geschmacklich eher eine Enttäuschung, aber die anderen waren auch nicht viel besser. Aber da bin ich mir nicht sicher, was ich da wirklich für eine Sorte hatte.

Grünes Zebra war auch ohne Dach im Freien sehr gut.

Danke für deine Sortentips! :happy:

Ich versuche ja, ein bischen Vernunft walten zu lassen, auch um mir den Spass nicht zu verderben. Platz ist leider eben auch nicht unendlich da, und da ich auch sehr begeistert bin von allerlei Beeren (Stachel-, Him- Brom-, Johannis- und Erdbeeren ... Obstbäume hab ich auch ein paar gepflanzt), bin ich ein bischen begrenzt. Umso wichtiger ist eine sinnvolle Auswahl, was ich da anbaue. Da sind Erfahrungen sehr hilfreich.
 
@thoe Magst Du eher kleinfrüchtige bzw. normalfrüchtige Sorten oder dürfen es auch Fleischis sein?

Kleinfrüchtig kann ich empfehlen: Bianca Cherry (ist so groß wie eine Wildtomate), Humboldtii und Negro Azteca. Weniger empfehlenswert fand ich die überall hochgelobte Sungold F1 - sie war für meinen Geschmack ziemlich fade.
Normalfrüchtige Empfehlungen: Wladiwostok, Haubners Vollendung, Bison, Black Magic

Wir mögen vor allem Fleischtomaten mit viel Geschmack. Mein absoluter Favorit dort ist die Schwarze Sarah. Ich bin aber auch hell begeistert von Amish Paste, Oaxacan Jewel, einer schwarzen Ochsenherztomate und Pruden's Purple. Letzere hatte ich, obwohl sie eine Brandywine-Verwandte sein soll, draußen ohne Wetterschutz. Sie hatte einen Megaertrag und war gesund, bis sie der Frost Ende November geholt hat.

Wenn Du gerne Saatgut haben möchtest, kannst Du mich gern per PN anschreiben. Ist aber alles nicht verhütet, wobei ich selbst bei den kartoffelblättrigen und den Fleischis noch nie Verkreuzungen hatte. Wir haben so viele Blumen, Stauden und blühende Sträucher, u. a. auch zwei große Sommerflieder im Garten, dass die Bienen und Hummeln viel Nahrung finden und die Tomis in Ruhe lassen.
 
@thoe Magst Du eher kleinfrüchtige bzw. normalfrüchtige Sorten oder dürfen es auch Fleischis sein?

Ich tendiere - nach meinen begrenzten Erfahrungen, mache Tomaten erst 2 Jahre - mittlerweile eher zu den kleinfrüchtigen. Fleischtomaten sind absolut toll, um daraus Tomatensauce zu kochen, schmeckt um Welten besser als alles aus dem Handel, aber für mich nichts zum so essen, ich mag das mürbe, etwas mehlige daran nicht so gern. (Gibt es da überhaupt "feste"?) Wenn ich genug Platz hätte, würde ich eine Abteilung zum Verkochen anbauen. So erstmal möglichst kleine, zum so futtern. Letztes Jahr fand ich die Ernteglück toll, sehr lecker trotz schlechter Bedingungen und eine tolle Menge noch dazu.

An Wildtomaten habe ich die Rote Murmel und die Golden Currant geplant, die müssen ohne Dach auskommen.

Wenn Du gerne Saatgut haben möchtest, kannst Du mich gern per PN anschreiben.

Ganz vielen Dank, für dieses Jahr bin ich mehr als versorgt. :) Tausche aber immer gern.
 
Fleischtomaten sind absolut toll, um daraus Tomatensauce zu kochen, schmeckt um Welten besser als alles aus dem Handel, aber für mich nichts zum so essen, ich mag das mürbe, etwas mehlige daran nicht so gern. (Gibt es da überhaupt "feste"?)
Auf die Antwort bin ich gespannt. Das ist auch bei mir der Grund, warum ich Fleischis bisher eher nur unfreiwillig angebaut habe. Noch dazu kommt die Sache mit dem Abreifen & der Fäule.
 
Fleischtomaten sind absolut toll, um daraus Tomatensauce zu kochen, schmeckt um Welten besser als alles aus dem Handel, aber für mich nichts zum so essen, ich mag das mürbe, etwas mehlige daran nicht so gern. (Gibt es da überhaupt "feste"?)

Auf die Antwort bin ich gespannt. Das ist auch bei mir der Grund, warum ich Fleischis bisher eher nur unfreiwillig angebaut habe. Noch dazu kommt die Sache mit dem Abreifen & der Fäule.

Vielleicht lag es den Sorten, die Ihr hattet? Von den oben genannten Fleischis ist überhaupt keine mehlig, sondern sehr saftig und zart schmelzend im Fleisch. Mehlige Tomaten mag ich nämlich überhaupt nicht. Was ich aber auch nicht so sehr mag, ist dieser wassrige Schlabber und harte Schalen. Und deswegen habe ich halt eher Fleischis, da gibt es entweder eine große Scheibe aufs Brot (bei der Schwarzen Sarah und der Pruden's Purple reicht tatsächlich eine) oder ich muss beim Tomatensalat nicht so viel schälen, weil sich die Schale gut ohne Überbrühen abziehen lässt. Fest wie die Supermarkttomaten sind sie allerdings wirklich nicht, das stimmt.

Ein Schnittbild einer Fleischtomate habe ich nur von meiner "Roten aus Page", die ich in einem Supermarkt in Page (Arizona) in der Nähe des Horseshoe Bend als Wegzehrung gekauft hat, war auch nicht schlabberig und hatte wunderbares Fleisch und einen gigantischen Geschmack. Es ist die rechte der beiden:
SAM_6047.JPG SAM_6044.JPG
Wenn sie mehlig wäre, würde sie innen anders aussehen.
Ich habe gehofft, dass sie samenfest ist, und so sieht es auch aus, denn die kleinen Zöglinge aus der Kernen sind beide kartoffelblättrig. :happy:

@sebastianblei Was meinst Du mit Abreifen und Fäule? Ich konnte nicht feststellen, dass Fleischis braunfäuleempfindlicher als andere Sorten sind. Meine KBF-Hitliste wird angeführt von Green Zebra, dicht gefolgt von Dina und Black Cherry; die weiteren Plätze belegen gekaufte F1-Hybriden-Pflanzen. Und ich habe meine Fleischtomaten auch meistens reif bekommen vor dem Frost, zumindest, wenn ich frühzeitig gestartet bin. Wir haben in Halle aber auch in letzten Jahren viel Glück mit dem Frost gehabt. Früher, als ich Kind oder Teenager war, hatten wir oft schon Ende September frostige Nächte. Jetzt kommt der Frost oft erst Ende November. Das kann aber in Nordthüringen ganz anders sein.

Zur Untermauerung noch ein Bild meiner Pruden's Purple von Ende Oktober 2017. (Sorry @thoe fürs Zuspammen Deines Threads :sorry:) Die Pflanze hatte bis dato trotz des kleinen Kübels ca. 4 kg Ertrag, nur noch eine unreife Frucht und ist auch noch ganz gesund gewesen:
SAM_6759neu.jpg
 
Vielleicht lag es den Sorten, die Ihr hattet?

Das ist sehr gut möglich, mir fehlt da echt die Erfahrung.
Bisher hatte ich: Pineapple, Church, Striped Roman, Old German, Coracao de Boi.
Keine Ahnung, ob die Flaschentomate auch eine Fleischtomate ist.

Von den oben genannten Fleischis ist überhaupt keine mehlig, sondern sehr saftig und zart schmelzend im Fleisch. Mehlige Tomaten mag ich nämlich überhaupt nicht.

Ok, dann sollte ich denen vielleicht noch einmal eine Chance geben.

da gibt es entweder eine große Scheibe aufs Brot (bei der Schwarzen Sarah und der Pruden's Purple reicht tatsächlich eine) oder ich muss beim Tomatensalat nicht so viel schälen

So hatte ich mir das gedacht, als ich mit den oben genannten Sorten angefangen hatte. Vielleicht liegt es auch an meinen Anbaubedingungen, auch die "normalfrüchtigen" waren letztes Jahr zwar nicht mürbe, aber geschmacksarm. Daher wechsle ich dieses jahr den Standort mit der Hoffnung auf mehr Sonne. An den knapp 400 Höhenmetern kann ich leider nichts ändern, habe bisher nur im Freiland ausgepflanzt, vielleicht liegts daran.

Fest wie die Supermarkttomaten sind sie allerdings wirklich nicht, das stimmt.

Das muss ja nicht unbedingt sein.

Ein Schnittbild einer Fleischtomate habe ich nur von meiner "Roten aus Page",

Wenn sie mehlig wäre, würde sie innen anders aussehen.

Sieht gut aus! :happy: Ja, das glaube ich auch.


Hmm, vielleicht komm ich doch auf dein Angebot zurück, magst du eventuell was tauschen?


Sorry @thoe fürs Zuspammen Deines Threads :sorry:

Kein Grund dazu, alles gut. :happy: Ich freu mich über inhaltliche Diskussion hier, soll ja keine 1-Personen-Selbstbeweihräucherung sein.

P.S.: Was ist "KBF" ? (Keine BraunFäule?)
 
Bisher hatte ich: Pineapple, Church, Striped Roman, Old German, Coracao de Boi.
Keine Ahnung, ob die Flaschentomate auch eine Fleischtomate ist.

Pineapple = Ananas hatte ich voriges Jahr zum ersten Mal und nur eine Pflanze, Saatgut war von Kiepenkerl. Ich hatte genau eine (!) Frucht, geschmacklich OK, aber nicht der Hammer und auch sonst eine Zicke. Ist rausgeflogen.

Ob Coracao de Boi die gleiche ist wie meine rote Ochsenherztomate, weiß nicht. Da sind ja verschiedene Unterarten im Umlauf.

Die anderen kenne ich gar nicht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die gelbfleischigen Sorten eher geschmacksneutral waren und die braunen bzw. schwarzen eher sehr aromatisch. Azoychka zum Beispiel, eine gelbe aus Russland, die oft gelobt wird, war bei mir sehr neutral und die Konsistenz mochte ich auch nicht. Eine Ausnahme bei den gelben Sorten war für mich Oaxacan Jewel, eine alte mexikanische Sorte. Sie hat einen sehr, sehr feinen, edlen Geschmack, ist aber auch eher eine Bi-Color (gelb mit roter Marmorierung).

Hmm, vielleicht komm ich doch auf dein Angebot zurück, magst du eventuell was tauschen?

Ja gerne, obwohl ich für dieses Jahr die Chilis und Tomaten schon durch habe. Aber nächstes Jahr kommt bestimmt. Schreib mir einfach eine PN mit Deiner Adresse (also schon jetzt, nicht erst nächstes Jahr ;)).
Wie die "Rote aus Page" unter unseren Bedingungen wird, weiß ich allerdings nicht. Ich vermute mal, es ist eine Brandywine-Variante. Ich habe sie gekauft als "Heirloom Tomato", produced in Mexico.

Was ist "KBF" ? (Keine BraunFäule?)

:D Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Es ist leider das Gegenteil. KBF=Kraut- und Braunfäule.
Green Zebra, Dina und Black Cherry waren bei mir sehr anfällig.
 
Vllt. war mehlig der falsche Ausdruck. Ich hatte bisher einfach keine wohlschmeckenden, weswegen ich immer kleine Busch- u. Wildtomaten angebaut habe.
@sebastianblei Was meinst Du mit Abreifen und Fäule? Ich konnte nicht feststellen, dass Fleischis braunfäuleempfindlicher als andere Sorten sind.
Vorletztes Jahr hatte ich so richtige Brummer. Die haben nicht mal schlecht geschmeckt. Aber drei Viertel sind verfault, weil ich sie so ewig an der Pflanze lassen musste, bis sie endlich reif waren. Da hatte ich die anderen längst mehrfach beerntet.
 
Vllt. war mehlig der falsche Ausdruck. Ich hatte bisher einfach keine wohlschmeckenden, weswegen ich immer kleine Busch- u. Wildtomaten angebaut habe. Vorletztes Jahr hatte ich so richtige Brummer. Die haben nicht mal schlecht geschmeckt. Aber drei Viertel sind verfault, weil ich sie so ewig an der Pflanze lassen musste, bis sie endlich reif waren. Da hatte ich die anderen längst mehrfach beerntet.

@sebastianblei Was hattest Du denn für Sorten? Ich hatte voriges Jahr auch ein paar F1-Brummer von Bauhaus aus dem Adoptionsregal, die mich geschmacklich auch nicht so ganz überzeugt haben. Die Sorten weiß ich nicht mehr genau. Buffalo Steak war dabei und auch irgendetwas Japanisches mit M. Die hatten dann später auch die Braunfäule.
Note to self: Am Adoptionsregal nicht mehr schwach werden.

Bei Tomaten wähle ich nur noch nach Geschmack aus und als nächstes Kriterium nach Robustheit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele der inzwischen so beliebten Antho-Sorten ziemlich geschmacksneutral sein können. Insofern bin ich auf die Indigo Rose sehr gespannt. Und wie ich oben schon geschrieben habe: es gibt nur wenige gelbe, die mich überzeugen. Viele grüne Sorten dagegen finde ich sehr lecker.
 
Aber Blütenendfäule = Calciummangel war da nicht mit im Spiel, oder?
Gute Frage. Jetzt zwei Jahre später - war es vllt. Blütenendfäule. Wobei ich die schon mit unserem harten Trinkwasser gegossen habe.
Ich dächte auch, die sind bspw. neben dem Stiel gefault. Einige sicher auch auf dem feuchten Lehmboden. Das will ich nicht ausschließen.
 
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