Torffreie Kultursubstrate - Eine Sammlung was der Markt aktuell hergibt

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Das Thema Torf in Erden ist immer ein heikles, da Moore für trockengelegt werden und Kohlenstoff der Gebunden war durch Verrottung wieder frei gesetzt wird.
Oft wird Thema runtergespielt nachdem Torf Weltweit immer noch in großen Mengen verheizt wird und die Menge die in Gartenerden und in Kultursubstrate verwendet werden überschaubar ist.
Es ist aber schon richtig und wichtig sich nach guten Alternativen umzuschauen. Finde es immer schwer wenn jemand nicht so viel Geld hat trotzdem ein gutes Kultursubstrat ohne Torf empfehlen zu können da diese meist teurer sind als Vergleichbare Erden mit Torf.
Damit das für alle einfacher ist dachte ich mir wir können hier ja mal sammeln was es aktuell gibt und wer mit welcher schon Erfahrungen gemacht haben.
Als Anmerkung hier noch das jedes Substrat ein anderes Wasseraufnahme und Wasserhalte Eigenschaften haben und damit das Gießverhalten vielleicht eben daran angepasst werden muss für den Erfolg!


Eine Übersicht was es an Torffreie Produkte gibt findet man hier: https://www.torffrei.info/marktuebersicht-torf-alternativen


Wer große Mengen braucht kann hier gleich 3000L bekommen zu einem guten Kurs von etwas über 20 Cent/ L ohne weitere Versandkosten! : https://www.baywa.de/de/garten/erde...-topfsubstrat-torffrei-/p-000000000001997455/



Wer kleine Mengen braucht bekommt vermutlich eine sehr ähnliche Mischung auch als Sackware für 28 Cent / L : https://www.baywa.de/de/garten/erde...mueseerde-torffrei-/pp-11860982/?q=:relevance

Als Blumenerden Mischung geht es runter auf 27 Cent / L : https://www.baywa.de/de/garten/erde...-natur-anzuchterde-/pp-11860909/?q=:relevance

Mehr Torffreie Erden findet man auch bei der BayWa: https://www.baywa.de/de/search/?text=Torffrei



Ich nutze seit Jahren sehr Erfolgreich die Substrate von Klimafarmer: https://klimafarmer.de/
Die sind alle Torffrei sind aber bei knapp 40 Cent / L bei Abnahme von kleineren Mengen schon Kostspielig.
Meiner Meinung nach lohnt sich die Aufwendung!
 
Exzellente Idee @Alexander_Hicks

Ich bin auch sehr für torffreies Gärtnern, verstehe aber schon, dass die Preise für torffreies Substrat viele abschrecken.

Man sollte sich umschauen, ob es einen gemeindeeigenen/regionalen Komposthof gibt.
Diesen Kompost kann man als Grundlage für eine eigene Mischung benutzen.

Wir haben hier das Glück, dass jeder 1m³ Kompost/Jahr umsonst holen kann.
Ich mische ihn mit Perlite & Kokosfasern damit er schön luftig wird und nutze ihn für mein Gemüse, Blumen und Kräuter.
Da Kompost sehr viel Wasser halten kann, muss man sein Gießverhalten deutlich umstellen.

Bevor nun wieder die Mahnungen kommen, wie schrecklich der Kompost von Komposthöfen sei:
das Zeug wird regelmäßig geprüft und ist oft besser untersucht als der Kram den ein Hersteller in die Tüten kloppt.

Der Hauptunterschied ist, dass er nicht so gut gesiebt ist. Mich juckt das wenig, weil ich es eigentlich ganz gut finde, wenn da größere Holzstückchen drinnen sind, belüftet den Boden zusätzlich und stört größere Pflanzen eh nicht. In der Natur wächst auch nix in gesiebtem Boden. :laugh:
 
Man muss nur vorsichtig sein. Viele verstehen nicht das reiner Kompost keine Erde ist. Habe das über die Jahre so oft erlebt, es wurde auf Komposthof verwiesen und die Leute haben sich dann den reinen Kompost hergenommen um direkt anzupflanzen natürlich mit wenig Erfolg.

Ist aber Super um eben Alte Erde aufzubereiten. Das habe ich in meinem Leben schon intensiv gemacht :D
 
Da habe ich mit meinem Beitrag ja einen positiven Impact verursacht; das freut mich. ;)

Ich nutze ebenfalls, kein Torf, seit Jahren nicht. Kompost vom Recyclinghof, Kokosfasern, Perlite, alte Gartenerde und hier und da auch mal ein Sack bessere Erde. Ich kreiere mir das Substrat immer frei nach Gutdünken, klappt bisher super.

Ich habe aus reiner Neugier auch mal Chilis in reinem Kompost angezogen, klappte auch, aber nicht so gut. Habe auch schon Maulwurfserde genommen und die mit Zuschlagsstoffen aufgelockert, lief auch, war nur extrem schwer und die Regale meckerten hin und wieder, es sei etwas schwer.

Für mich als Gärtner eines naturnahen Gartens, der sehr Acht auf die Mitlebewesen nimmt, ist Torf ein No-go.
 
Man muss nur vorsichtig sein. Viele verstehen nicht das reiner Kompost keine Erde ist. Habe das über die Jahre so oft erlebt, es wurde auf Komposthof verwiesen und die Leute haben sich dann den reinen Kompost hergenommen um direkt anzupflanzen natürlich mit wenig Erfolg.

Ist aber Super um eben Alte Erde aufzubereiten. Das habe ich in meinem Leben schon intensiv gemacht :D

Guter Hinweis.
Kompost sollte auf jeden Fall noch mit einem Zuschlagsstoff wie Perlite o. ä. zur Auflockerung und besseren Belüftung gemischt werden.
Meine Starkzehrer (Chilis, Tomis, Tomatillos, Kürbisse & Co) ziehe ich in 70-80%igem Kompost, der Rest ist Perlite, Kokosfasern und Alterde.
Für andere Pflanzen mische ich dann deutlich mehr Alterde oder bei Sukkulenten noch Sand und feinen Kies unter. Noch ein wenig Stickstoffdünger dazu und auch die Nährstoffversorgung passt für die nächsten Wochen/Monate.

Der Vorteil des hohen Kompostanteils ist für mich gerade das gute Wasserhaltungsvermögen. Tomaten, die ja gerne dauerfeucht sein mögen, stehen darin auch bei großer Hitze viel vergnügter. Die Chilis werden eben vorsichtig gegossen und nur in großen Abständen.
Spart mir im Hochsommer viel Rennerei, weil selbst 10 Liter Töpfe nicht von jetzt auf gleich staubtrocken werden.

Die 60 L Mörtelwannen gieße ich i. d. R. nur wöchentlich, das reicht locker.
 
Sehr guter Thread. Ich habe bisher auch viel günstige, häufig Torf-basierte Erde verwendet und ggf. noch etwas mit Zuschlagsstoffen verbessert. Durch Verzicht auf Torf rettet man nicht allein die Welt, aber man kann einen Beitrag leisten. Bisher steht dem aber auch ein Kostenpunkt im Wege. Im Baumarkt findet man allerlei Torf freie Substrate, allerdings finde ich die Preise dort schon krass übertrieben. Die hier genannten 12€ für 40L sind zwar auch kein Schnäppchen, aber schon mal eher verschmerzbar als so manch andere Produkte.
@Grizzly im Garten
Du bist ja auch Nordlicht, kennst du gute Alternativen zu BayWa hier? Der nächste für uns aus Hamburg wäre vermutlich in Nienburg.

Seit dem wir ein kleines Gartenstück bewirtschaften können und die Topferde vom Balkon nicht in den Biomüll kommt, versuche ich komplett unabhängig von gekaufter Erde zu werden. Wir kompostieren alle Gemüseabfälle und das bisschen Grünschnitt was anfällt mit Urgesteinsmehl und Kohle. Wenn der erste Kompost dieses Jahr vielleicht fertig wird, plane ich mit Mutterboden, Alterde und Perlite zu mischen.
 
@Alpha ich würde mal schauen, wo die Bauern in deiner Gegend ihr Futter usw kaufen. Hier in der Gegend ist das Raiffeisen und ich weiß nicht ob es da noch mehr Ketten gibt 🤔.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Ich empfinde alle torffreien Substrate als zu teuer und meist ist es nur ein Kompromiss. Seit Jahre arbeite ich meine „alte“ Erde wieder auf und kann sogar nach meinen Empfinden das druntermischen was ich als gut empfinde. Meistens reicht ja schon eine gewisse Menge an Kompost und die Basis ist wieder da; aber die Struktur und die Eigenschaft der Erde mit Torf bleibt erhalten. Es dann halt nicht die einfache Lösung mit Sack auf Sack zu, aber ob alles immer so einfach sein muss stelle ich auch mal in Frage. Es ist halt nicht immer alles schwarz/weiß und so muss jeder seinen Weg finden, ich denke es ist schon mal gut das man sich Gedanken dazu macht und sensibel damit umgeht. Die wirkliche Maße wird eh die Industrie verbrauchen. Weiß da jemand Zahlen wie viel Prozent im Jahr an Substrat für Endverbraucher/Industrie aufgeteilt werden. Ermittelt überhaupt jemand sowas?
 
Ich gärtnere auch ohne Torf - Ausnahme mein Moorkübel, selbst die Blaubeeren stehen torffrei.

Meine Kübel von den Chilis und Tomaten
usw. nehme ich Anfang der Session auseinander (Lecchuza) und trenne Pon und "Erde". Die "Erde" wird mit eigenem Kompost, der mit Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle angesetzt wurde, organischen Dünger und gekaufter "Bio Gemüse- und Hochbeeterde *torffrei*" aufgefrischt.

Letztere kostet 20 Cent der Liter. Lose zu beziehen bei unserem Abfallwerk des Landkreises.

Bei Kompost vom Kompostwerk immer darauf achten woraus er ist. Grünabfälle oder Biomüll. Letzterer ist "schärfer" und oft "salziger".
 
Weiß da jemand Zahlen wie viel Prozent im Jahr an Substrat für Endverbraucher/Industrie aufgeteilt werden.


"Laut IVG wurden 2021 in Deutschland ca. 12 Millionen Kubikmeter Substrate erzeugt. Für den deutschen Markt produzierte die Substratindustrie etwa 2 Millionen Kubikmeter Kultursubstrate für den Erwerbsgartenbau und etwa 4,4 Millionen Kubikmeter Blumenerden für Hobbygärtner. Bei den Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau hatten 2021 nach Angaben der substratherstellenden Industrie andere Ausgangsstoffe als Torf einen Anteil von 22 Prozent (60.000 Kubikmeter), bei den Blumenerden für den Hobbybereich einen Anteil von bis zu 52 Prozent (570.000 Kubikmeter)."


Ich werde hier auch einmal zur Deponie in Hannover fahren, beim Kompost unterscheiden die:

Grüngutkompost, feinkörnig,
Biogutkompost, feinkörnig,
Grüngutkompost, mittelkörnig

.....schön ist: Kostenfrei: Lose Ware bis zu 1 m3 pro Privatperson und Tag zum Selbstschaufeln, aber ich meine das gilt nur für den Kompost.

Torfreie Erde gibt es dort wohl auch, im Sack 40 l für 9,99 EUR....
 
Torf war schon im Mittelalter der Brennstoff für arme Leute. Es stinkt und gibt eine Menge an Asche. In den letzten 2 Jahren sind die Leute in meinem Umfeld, die Torf zum Heizen nehmen, von 0 auf ein halbes Dutzend gestiegen. Ich vermute mal das werden im Laufe der Zeit auch noch deutlich mehr werden, die wieder Torf zum Heizen nehmen. Das Thema Preis gilt ja auch für Brennstoffe.
Schönen Gruß
Thorsten
 
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